inkognito88
inkognito88 schrieb:Welcher Anfang.
Der Anfang des Flüchtlingsstroms aus diversen Krisen- und Armutsgebieten der Erde nach Europa.
Eben nicht nur Syrien, auch Nordafrika, subsaharisches Afrika, naher und mittlerer Osten. Einige Dutzend Millionen Leute mit Flüchtlingspotential aus destabilisierten Ländern.
inkognito88 schrieb:Du weißt schlicht nicht, wie der weitere Verlauf sein wird. Sicher darf man nicht naiverweise denken, die Flüchlinge hören plötzlich auf, herzukommen. Aber es verdichten sich einige Anzeichen, auch der Wintereinbruch wird die Zahl erstmal verringern. Was dann zum nächsten Frühling für eine politische Situation im Irak und in Syrien herrscht wissen wir noch nicht. Sollten aber da ansetzen.
Der Krieg in Syrien wird noch ein paar Jahre gehen. Es hat Ursachen, dass niemand wirklich eingreift.
Und diese Ursachen sind die strategischen Eigeninteressen der involvierten Mächte, USA, Türkei, SA, Israel, Iran, Russland, und ein paar andere.
An deren Agenda wird sich so schnell nichts ändern. Niemand ist bereit Syrien um Syriens Willen zu helfen alle verbinden ihr Engagement mit eigennützigen Forderungen, die den anderen Mächten zuwider laufen. Daher das Patt und das große Schweigen der Lämmer.
Damit sich militärisch was ändert, bräuchte es Bodentruppen. Die ist niemand bereit zu stellen. Selbst wenn Assad zu verhandeln bereit sein sollte, gibt es noch den IS und Jabhat Al-Nusra (aka al-qaida) die es niemals sein werden. Auch die FSA akzeptiert keine Verhandlungen mit Assad, nachdem er Hundertausende gekillt und Millionen vertrieben hat.
Also wird das Morden und Flüchten in und aus Syrien erst einmal weitergehen. Das ist nichts, was von Zufällen oder menschlichen Launen abhängt. Es geht darum, das jeder seinen Anteil kriegt der im Machtpoker um Syrien mitmischt.
Selbst wenn die Kampfhandlungen irgendwann aufhören, ist die Zukunft unsicher, der Krieg hat extrem viel zerstört, nicht nur Gebäude und Städte. Viele werden nicht in die Wüste zurückkehren wollen, wo die angeheizten Konflikte in den Köpfen erst einmal weite existieren werden und die Gefahr des Wiederaufflammens erstmal nicht gebannt ist, siehe Irak.
Ähnliches gilt für Afghanistan und Libyen. Libyennoch am wenigsten. Und in Nordafrika existieren weitere "Wackelkandiaten" und dann war da noch was mit Wasserknappheit und Dürre wegen zuviel CO2 in der Luft. Auch das wird sich weiter verschärfen.
Im Winter kommen ein paar tausend weniger und ab März geht's wieder weiter. Damit der Trend abbricht, müsste die Leute massiv abgewiesen werden und erwarten nicht nach Europa zu gelangen. Aktuell kommen trotz der zurückhaltenderen Rhetorik der Bundesregierung noch mehr als im Juli und August. Ergo es spricht nichts dafür, dass der Flüchtlingsstrom nächstes Jahr abebbt. Es sei den in Europa gibt's ein grundlegende politische Änderung.
inkognito88 schrieb:Das ist unsinn. Das war schon in den letzten Krisen nicht so und wird es auch jetzt nicht. Die meisten Flüchtlinge wollen ohnehin selbst zurück. Die werden nicht die nächsten Jahre sich und ihre ganze Sippschaft hier einquartieren.
Die Flüchtlinge wollen
jetzt noch zurück, so wie die türkischen Gastarbeiter anfangs. Je länger jemand bleibt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er bleiben will und wird. Individualpsychologisch wie soziologisch-empirisch. Was Familiennachzug angeht, lies:
"Schwesig rechnet mit Nachzug von sehr vielen Frauen und Kindern"http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-10/fluechtlinge-schwesig-familiennachzuginkognito88 schrieb:Das ist alle Jahre wieder vor und nach jedem Wahlkampf doch das Gleiche. Das Thema sollte unberührt von der aktuellen Debatte geführt werden.
Weshalb soll man den kausal existierenden Zusammenhang von Flüchtlingsstrom und den hohen Kosten, die der deutsche Staat dafür aufbringen muss, aus der Diskussion ausklammern.
Schickt es sich nicht übers Geld zu sprechen?
inkognito88 schrieb:Bankenrettung, Griechenland etc. mal ins Verhältnis setzt, in dem kleinen Umfang doch für Menschen, die in wirklicher Not sind, auch tun..
"Griechenland" ist dasselbe wie Bankenrettung, nur nebenbei.
Bankenrettung ist in unserem wunderbaren "system-relevant". wenn die Banken abkacken ziehen sie vieles mit runter. Und wegen dieses Wirtschaftssystem kommen die Leute aus Afrika und Asien hierher. Nicht in erster Linie wg der unmittelbaren Lebensbedrohung.