@OptimistAuch aus eigenem Erleben (das bringt aber nichts dieses zu schildern, weil man mir dann Lügen unterstellen könnte).
Außerdem hatte auch ein anderer user hier im Forum schon einiges erzählt, wie es in den Unterkünften ist. Kann man alles als Lügen abtun. Ich glaube ihm das, er betätigt sich sicher nicht aus bösem Willen als "Nestbeschmutzer" wo er doch selbst Migrationshindergrund hat, kann ich mir zumindest nicht vorstellen.
Ich fand und finde es wichtig, etwas über die Menschen zu erzählen. Zum Beispiel eben, dass es bei dem ganzen Thema um "junge Männer" auch durchaus Familien mit Kindern gibt oder bei der Diskussion um undankbare, unintegrierbare Flüchtlinge auch das genaue Gegenteil davon gibt. Letztendlich ist das alles menschlich, es ist einfach nicht verhinderbar, dass es auch schlechte Menschen unter Menschen geben kann. Man muss als Gesellschaft nur (aus welcher Sicht auch immer) angemessen darauf reagieren. (was auch immer angemessen sein mag)
Auch wird nicht immer alles so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Wir erleben sowohl muslimische Jungen, die ihre Schwester an den Haaren am Boden entlang zerren aber auch Jungen, die mit anderen Mädels mit Puppen spielen. Kürzlich erst gesehen, die Mama mit Kopftuch bringt ihre Kinder in die Kinderbetreuung zum spielen mit den ehrenamtlichen Helfern und die Kinder gehen in die Ecke mit den Mädels und spielen mit den Puppen. Naja, die Mutti war da schon weg, aber hätte jederzeit rein kommen können. Also aus Sicht der Jungen, zumindest, wenn das für sie wichtig ist. Das ist jetzt nicht mein Thema, also Feminismus, Gender usw. Aber beeindruckt war ich schon.
Zugegeben stellt das auch irgendwo meine Sicht über den Islam auf den Kopf und zeigt mir, dass die deutsche Gesellschaft, wenn sie doch nur will, große Integrationskraft entfalten kann. Nicht, dass Jungs anfangen mit Puppen zu spielen, sondern, dass Menschen aus konservativ geprägten Weltregionen, Kulturen sowie Religionen und ihre Kinder in einem Prozess dabei unterstützt werden können, hiesige Diskussionen, Mentalitäten oder kulturelle Eigenheiten zu verstehen oder selbst umzusetzen. Den Jungen wurde Ball spielen angeboten, aber sie wollten mit den Mädels Puppen spielen. Wie alt waren/sind denn die beiden Brüder? Irgendwas zwischen 6 und 10 vielleicht. Sie verharren nicht in ihrem Weltbild, dass sie in der Gesellschaft ihres Heimatlandes kennen gelernt haben, sondern öffnen sich. Wahnsinn.
Natürlich muss man aufpassen auf die Kinder, falls, nur falls, die Eltern doch quer schießen.
Mein Vater zum Beispiel hätte sicherlich seine (männlichen) Kinder mit seiner neuen Frau für sowas geschlagen. Mein Vater hatte immer schon die Meinung, nur die harte Hand eines Vaters bereitet die eigenen Kinder bzw. seine Söhne auf die Herausforderungen des Lebens vor. Macht sie zu "echten Männern". Für sowas haben wir aber das Jugendamt (das auch bei meinem Vater auf den Busch geklopft hat) und für Frauen unter Flüchtlingen genauso Beratungsstellen und Betreuung. Es muss aber auch ein politischer Wille vorhanden sein, aktiv zu werden. Nur, weil mein Vater Migrant ist, haben meine Halbgeschwister es nicht mehr verdient, geschlagen zu werden, weil die deutschen Behörden Ängste haben, da einzugreifen.
Es ist gut oder fand ich gut, dass die deutschen Behörden zumindest bei den Kindern unter Flüchtlingen rasch tätig werden. In meiner Unterkunft waren zu Beginn allein reisende Kinder und Jugendliche mit allen anderen untergebracht, aber das geht absolut nicht. Bald wurden die allein reisenden Kinder und Jugendlichen in speziellen Wohnheimen unter Betreuung des Jugendamtes untergebracht.
Wie schon geschrieben, Familien und Alleinreisende werden standardmäßig getrennt, Alleinreisende dürfen die Wohngebäude der Familien nicht (ohne Aufsicht) betreten. Die deutschen Behörden sind jetzt schneller und wachsamer (hab ich den Eindruck), wenn es um Gewalt innerhalb der Familie, geht. Dabei geht es auch um den Lernprozess, nicht alles als "Kultur" abzutun. Oder Relativierungen, Erklärungen zu finden. Schlagen, ob Frau oder Kind, ist Tabu. Generell den Gegenüber zu schlagen ist nicht Teil einer allgemeinen Konfliktbewältigung in diesem Land.
Da die Menschen, wie bekannt, mehrere Länder auf ihrer Flucht nach D überquert haben, ist es letztendlich eine bewusste, aktive Entscheidung, diese hiesigen Lebensgewohnheiten bei Grenzübertritt stillschweigend zu akzeptieren. Aber wie geschrieben, auch so eine gewisse Erfahrung zeigt, dass eine gute Vorbildung oder Herkunft aus einer sozial stabileren, besseren Schicht im jeweiligen Heimatland die Dinge für den Einzelnen vereinfacht. Sei es durch besseres Sozialverhalten, durch erst gar nicht schlagen, wen auch immer oder Einstellungen, die einfach ne gute Grundlage für eine gute Integration oder ein gutes Leben in D sind.
Zum Beispiel eben beim Thema Müll und Schmutz: Es ist wohl eher so, dass solche Leute ihren Müll auch nicht aus dem Fenster werfen, eben selbst ihren Müll in die Mülltonne werfen und die Toilette ordentlich benutzen. Ihre Wohnung/ihr Zimmer und und die Umgebung sauber halten. Zum Beispiel die Wände nicht verschmieren, dass ihren Kindern beizubringen. Deutsch lernen (wollen).