@Nahtern Mein Rechtswissenschaft-Prof sagte uns immer: Recht und Gerechtigkeit sind zwei verschiedene Sachen, folglich hat auch die Rechtsstaatlichkeit ihre Grenzen.
Natürlich kann man sagen, okay wenn jemand aus politischen und ideologischen Gründen unschuldige Menschen umbringt, dann ziehen wir nicht nur ihn persönlich zur Rechenschaft, sondern auch seine Familie, Freunde, etc.
Mag sein, dass sich der eine oder andere dann überlegt, ob er solch eine Tat begeht.
Andererseits kann man natürlich auch argumentieren, dass die Rechtsstaatlichkeit Vorrang vor dem Sühne- und Präventionsgedanken hat und das solche Menschen gemäß des Grundgesetzes einen Prozess und ein faires Urteil zu bekommen haben, was, da machen wir uns auch nichts vor, die meisten Islamisten, Links- und Rechtsextremisten nicht sonderlich abschreckt. Ein paar Jahre Haft mit drei warmen Mahlzeiten, TV, Bett und Leuten, die sich Mühe geben den Täter nach der Haft zu integrieren, ist für Täter aus z.B. unterentwickelten Bürgerkriegsländern mehr, als sie dort hatten. In ihren jeweiligen Szenen ist das oft sogar erst der "Ritterschlag".
Oder man versucht es mit einem Mittelweg und fängt mit der Prävention schon viel früher, nämlich bei der Integration, Ausbildung und gesellschaftlichen Einbindung an. Das würde aber viel Geld kosten, für Sozialarbeiter, Lehrer, Psychologen, hier in Deutschland ausgebildete islamische Geistliche, usw. Dazu kämen entsprechende Gesetzesänderungen und begleitende Maßnahmen. Das ist vielen Steuerzahlern dann aber nicht so einfach zu vermitteln, weil es dann nicht ganz zu Unrecht heißen würde, "die" bekommen alles in den Arsch geblasen und Einheimische müssen sehen, wie sie klar kommen.
Heißt auch in dem Bereich müsste für gesellschaftlichen Ausgleich gesorgt werden.
Bei Menschen, die sowas aber ablehnen, oder die schon zu stark ideologisiert sind, wird das aber nicht reichen, also auch mehr Aussteigerprogramme, etc.
Hilft das alles nichts, müsste der Staat eine entsprechende Eingreiftruppe unterhalten, die sowohl im Inland, wie im Ausland kurzen Prozess macht und machen darf. SEKs, GSG9 und KSK könnten sowas zwar leisten, dürfen das aber in der Regel nicht, oder wenn nur im Inland. Das hilft aber nicht gegen ausländische Terroristen. Da müsste man dann auch bereit sein, sich über die Souveränität anderer Staaten hinweg zu setzen. Auch das wäre eine zweischneidige Sache.
Alles in allem wäre das Ganze aber sehr kostenintensiv, würde wahrscheinlich auch viel verhindern, aber auch keine 100%ige Sicherheit bringen. Fraglich ist aber die Akzeptanz solcher Kosten bei der Bevölkerung.
Was
@Nahtern schlägst Du nun also vor? Wie Du siehst, ist es ja immer eine Güterabwägung. Sicherheit des Staates und seiner Bürger, Rechtsstaatlichkeit, Prävention, Kosten, Nutzen, Akzeptanz, usw. Da prallen viele Gründe aufeinander.
Ich fürchte einen allein richtigen Weg wird es nicht geben, man muss immer abwägen und notfalls eben auch mit unangenehmen Konsequenzen rechnen, egal welchen Weg man beschreiten möchte.