Kommunismus oder Demokratie?
06.07.2009 um 17:21Erfrischend mit jemandem zu reden, der die Sprache des Verstandes und nicht die der Gosse spricht, weswegen ich gerne bereit bin, eine freundliche Diskussion zu führen.
@Gabrieldecloudo
"unterdrückung von kritik gibt es auch hier und hat ebenfalls nichts damit zu tun,"
Ich streite die Misstände unserer eigenen Gesellschaft nicht ab und bin keineswegs mit ihren Strukturen vollauf zufrieden, das sei klargestellt. Dennoch haben wir über den Kommunismus gesprochen, weswegen ich meinen Beitrag auf die Kritik an diesem beschränkt habe.
"ein kommunismus mit kritikfähigkeit ist sicher nicht unrealistisch."
Theoretisch ja ... Praktisch kann ein realer Kommunismus in meinen Augen nicht existieren, da die Strebsamkeit der Menschen sofort dazu führen würde, dass eine Minorität ihre Rechte am gemeinsamen Eigentum missbraucht und sich an die Spitze stellt, um letzteres als "Repräsentant" der anderen zu verwalten ... und so wird die Partei gegründet, falls dies noch nicht geschehen ist.
Sollte ich etwas übersehen haben, erläutere bitte deine Anschauung.
"würdest du die welt jetzt als wirtschaftlich im staus quo sehen ?"
Die Ökonomie des Kapitalismus wächst nicht andauernd, aber im Hinblick auf eine lange Zeitspanne in nicht unbeachtlichem Maße -> siehe dazu die wirtschaftliche Entwicklung der BRD von 1949-2009
Und sofern wir davon ausgehen, dass Wachstum zur Verbesserung der Lebensbedingungen führt und Fortschritt dabei einen entscheidenden Beitrag leistet, dürfen wir mit Recht sagen, dass trotz zahlreicher Rückschläge das Voranschreiten der Zivilisation aufgrund der menschlichen Strebsamkeit unaufhaltsam war.
"und auch wenn du ressourcen verbrauch usw. mit reinrechnest ?"
Wie habe ich das zu verstehen? Ressourcen wurden und werden verbraucht, von Kapitalisten wie von Kommunisten.
Den wirtschaftlichen Status quo definiere ich als Stagnation, vielleicht war das unklar.
"die wirtschaft hat sich von dem menschen losgesagt und sieht in meistens nurnoch als arbeitstier an. "
Richtig weil die meisten Arbeitskräfte mittlerweile oder in naher Zukunft durch Maschinen und Computer ersetzt werden können und dann nicht mehr benötigt werden. Gewiss besteht Bedarf, etwas daran zu enden, jedoch ergeben sich Komplikationen, da die Zahl der schlichten Seelen allerdings derart groß ist, dass ihr Konterpart, die Fraktion der kreativen, klugen und allgemein tugendhaften Menschen nämlich, nicht in der Lage wäre, ihre gesamte Nachkommenschaft zu erziehen, bzw. ihre eigenen Kinder in der Masse der "Doofen" untergehen würden.
Das Problem ist also folgendes: Wir würden nicht nur Lehrer sondern Erzieher (sie übernehmen sowohl die Aufgabe des Pädagogen als auch die der Eltern) benötigen, welche die geschätzten 95%+ der Heranwachsenden (die zuhause und in der Schule nicht so geschliffen werden, dass sie später eine Tätigkeit ausführen könnten, die Eigengedanken, Kreativität, Einfallsreichtum oder Führungsqualitäten erfordert) auf den richtigen Weg setzen. Würden wir dafür die guten Vorbilder, die sich auf diesem befinden und kreativ/einfallsreich/verantwortungsbewusst/ehrgeizig/intelligent/bei Verstand sind, zu ihrer Gänze einsetzen, würden sie uns als Stützen der Gesellschaft an anderen Orten fehlen (in der Führungsetage, in den Forschungsinstituten, etc.).
Und sofern wir ein eingliedrigeres Schulsystem einführen, laufen wir Gefahr, dass selbst die hellen Köpfe uns nicht bleiben und stattdessen angesichts der sie umgebenden geistigen Armut selbst veröden.
--> das Problem ist vorhanden und durchaus vermindernswert, allerdings steht es auf einem anderen Blatt, wie dies erreicht werden soll.
Ceterum censeo, colloquium cum ruberto esse denegandum.
Dass man in Moskau im Lateinischen bewandert ist, würde ich bezweifeln, was aber nicht heißt, dass jemand anderes der Sprache mächtig ist.
@Gabrieldecloudo
"unterdrückung von kritik gibt es auch hier und hat ebenfalls nichts damit zu tun,"
Ich streite die Misstände unserer eigenen Gesellschaft nicht ab und bin keineswegs mit ihren Strukturen vollauf zufrieden, das sei klargestellt. Dennoch haben wir über den Kommunismus gesprochen, weswegen ich meinen Beitrag auf die Kritik an diesem beschränkt habe.
"ein kommunismus mit kritikfähigkeit ist sicher nicht unrealistisch."
Theoretisch ja ... Praktisch kann ein realer Kommunismus in meinen Augen nicht existieren, da die Strebsamkeit der Menschen sofort dazu führen würde, dass eine Minorität ihre Rechte am gemeinsamen Eigentum missbraucht und sich an die Spitze stellt, um letzteres als "Repräsentant" der anderen zu verwalten ... und so wird die Partei gegründet, falls dies noch nicht geschehen ist.
Sollte ich etwas übersehen haben, erläutere bitte deine Anschauung.
"würdest du die welt jetzt als wirtschaftlich im staus quo sehen ?"
Die Ökonomie des Kapitalismus wächst nicht andauernd, aber im Hinblick auf eine lange Zeitspanne in nicht unbeachtlichem Maße -> siehe dazu die wirtschaftliche Entwicklung der BRD von 1949-2009
Und sofern wir davon ausgehen, dass Wachstum zur Verbesserung der Lebensbedingungen führt und Fortschritt dabei einen entscheidenden Beitrag leistet, dürfen wir mit Recht sagen, dass trotz zahlreicher Rückschläge das Voranschreiten der Zivilisation aufgrund der menschlichen Strebsamkeit unaufhaltsam war.
"und auch wenn du ressourcen verbrauch usw. mit reinrechnest ?"
Wie habe ich das zu verstehen? Ressourcen wurden und werden verbraucht, von Kapitalisten wie von Kommunisten.
Den wirtschaftlichen Status quo definiere ich als Stagnation, vielleicht war das unklar.
"die wirtschaft hat sich von dem menschen losgesagt und sieht in meistens nurnoch als arbeitstier an. "
Richtig weil die meisten Arbeitskräfte mittlerweile oder in naher Zukunft durch Maschinen und Computer ersetzt werden können und dann nicht mehr benötigt werden. Gewiss besteht Bedarf, etwas daran zu enden, jedoch ergeben sich Komplikationen, da die Zahl der schlichten Seelen allerdings derart groß ist, dass ihr Konterpart, die Fraktion der kreativen, klugen und allgemein tugendhaften Menschen nämlich, nicht in der Lage wäre, ihre gesamte Nachkommenschaft zu erziehen, bzw. ihre eigenen Kinder in der Masse der "Doofen" untergehen würden.
Das Problem ist also folgendes: Wir würden nicht nur Lehrer sondern Erzieher (sie übernehmen sowohl die Aufgabe des Pädagogen als auch die der Eltern) benötigen, welche die geschätzten 95%+ der Heranwachsenden (die zuhause und in der Schule nicht so geschliffen werden, dass sie später eine Tätigkeit ausführen könnten, die Eigengedanken, Kreativität, Einfallsreichtum oder Führungsqualitäten erfordert) auf den richtigen Weg setzen. Würden wir dafür die guten Vorbilder, die sich auf diesem befinden und kreativ/einfallsreich/verantwortungsbewusst/ehrgeizig/intelligent/bei Verstand sind, zu ihrer Gänze einsetzen, würden sie uns als Stützen der Gesellschaft an anderen Orten fehlen (in der Führungsetage, in den Forschungsinstituten, etc.).
Und sofern wir ein eingliedrigeres Schulsystem einführen, laufen wir Gefahr, dass selbst die hellen Köpfe uns nicht bleiben und stattdessen angesichts der sie umgebenden geistigen Armut selbst veröden.
--> das Problem ist vorhanden und durchaus vermindernswert, allerdings steht es auf einem anderen Blatt, wie dies erreicht werden soll.
Ceterum censeo, colloquium cum ruberto esse denegandum.
Dass man in Moskau im Lateinischen bewandert ist, würde ich bezweifeln, was aber nicht heißt, dass jemand anderes der Sprache mächtig ist.