@tuctuctuc Im Prinzip wurde er von zahlreichen Psychologen, Psychiatern (der Unterschied ist mir zwar nicht bekannt, aber ok), Gutachtern und Ärzten untersucht.
Hierbei wurde auch über seine Kindheit und Jugend gesprochen. Mit 4 Jahren vom Krieg geflohen, laut eigener Aussage traumatisiert, mit 16 dann nach Kalsdorf (südlich von Graz) gekommen, davor haben sie in Oberösterreich gelebt, er kannte niemanden, war ein Einzelgänger und hatte nach dem Schulabschluss keine sozialen Kontakte mehr, abgesehen von seiner Familie.
Es wurde auch im Vorfeld des Prozesses immer wieder von seiner Kindheit gesprochen, auch über die Zeit als sie in Österreich ankamen. Am Anfang haben im Hof ein paar Kinder mit ihm gespielt, später nicht mehr, er wurde angeblich gemieden weil er Ausländer ist.
Das Problem ist immer, die Dinge einzuschätzen die er von sich gibt. Wenn du einen "Patienten" hast, dem einstimmig eine enorm hohe Lügenbereitschaft attestiert wird, der generell Fragen immer nur so beantwortet wie er sich selbst einen Vorteil davon verspricht, und obendrein auch noch auf die selben Fragen immer wieder verschiedene Antworten gibt - da hast du als jemand, der eine Diagnose stellen soll ein Problem. Es kommt nicht von ungefähr dass sich die verschiedenen Atteste und Gutachten so extrem unterscheiden, das hat nichts mit der Qualifikation der Mediziner zu tun.
Für die Frage der Zurechnungsfähigkeit waren andere Faktoren entscheidend, möglich dass man die Kindheit sogar miteinbezogen hat aber es war klar absehbar, dass er zurechnungsfähig war. Daran wäre auch bei schwerer Kindheit o.ä. nicht zu rütteln gewesen. Das war im Prinzip die einzig entscheidende Frage die sich gestellt hat, denn dass er, egal ob zurechnungsfähig oder nicht, für den Rest seines Lebens weggesperrt werden muss war ohnehin von Anfang an klar.