Freud euch.. wir sind keinesfalls die ersten in diesem jahrhundert die etwas "bildlich verbrennen"
Die wahrscheinlich erste Bücherverbrennung im 21. Jahrhundert betraf J. K. Rowlings „Harry Potter“. Pastor George Bender und Mitglieder der amerikanischen christlichen „Harvest Assembly of God“-Kirche in Pittsburgh verbrannten während eines „book burning“-Gottesdienstes im März 2001 Harry Potter-Bücher mit der Begründung, der neue Held unzähliger Leser verherrliche Zauberei und Hexentum. Ebenfalls auf dem Scheiterhaufen landeten CDs und Videos von Foreigner, AC/DC, Bruce Springsteen, Pearl Jam, Iron Maiden und Black Sabbath sowie die Walt-Disney-Videos „Herkules“ und „Pinocchio“. Weitere Verbrennungen fanden in Alamogordo (New Mexico), Charleston (South Carolina) und Cedar Rapids (Iowa) statt.
Im Januar 2001 ließ das Ägyptische Kulturministerium auf Druck islamischer Fundamentalisten 6000 Exemplare homoerotischer Poesie von Abu Nuwas verbrennen.
Anfang 2001 kam es in Indonesien zu einer Reihe von „Sweepings” („Fegefeuer”) genannten Verbrennungen von als politisch links geltender Literatur, Mangas (japanischen Comics), Popmusik-CDs, aber auch von Khalil Gibrans Gedichtband Der Prophet. Sie entsprangen studentischem Protest gegen sinkendes Ausbildungsniveau wie auch fundamentalistischem, westliche Vorstellungen negierenden Moralismus.
2002 Tiflis: Bei einer Bibelverbrennung in Gestalt eines Brandanschlages auf ein Gebäude der georgischen Bibelgesellschaft vernichtete eine extremistische Gruppe der georgisch-orthodoxen Kirche vor laufenden Kameras zehntausende „protestantischer” Bibeln.
Am 30. März 2005 ordnete der türkische Landrat Mustafa Altinpinar in der südtürkischen Provinz Isparta an, alle Bücher des späteren Nobelpreisträgers Orhan Pamuk aus den öffentlichen Büchereien zu entfernen und zu verbrennen. Pamuk war und ist ein scharfer Kritiker der türkischen Kurdenpolitik und der offiziellen Haltung zum Genozid an den Armeniern im Jahre 1915. Der Landrat begründete seine Entscheidung mit dem Recht der türkischen Nation auf Notwehr gegen Verleumdungen. In den Buchregalen befand sich jedoch kein einziges Werk des Autors, da er schon vorher stark angefeindet wurde. Die Verbrennungsaktion fiel aus. Der Gouverneur der Provinz Isparta, Isa Parlak, hob wenig später die Entscheidung des untergebenen Landrats auf.
Am 21. Mai 2006 verbrannten zwei Politiker in Ceccano (Italien) ein Exemplar des Buches „Sakrileg“ von Dan Brown. Einer der beiden, Stefano Gizzi, begründete sein Handeln damit, „Jesus verteidigen“ zu wollen. Der Auslöser für die Verbrennung war die Tatsache, dass in dem Buch „Sakrileg“ die These aufgestellt wird, dass Jesus und Maria Magdalena ein Ehepaar waren und gemeinsame Kinder hatten.
Am 24. Juni 2006 wurden auf einem Dorffest anlässlich der Sonnwendfeier in Pretzien (Sachsen-Anhalt) eine USA-Flagge und das Tagebuch der Anne Frank öffentlich und mit direktem Bezug auf die Bücherverbrennungen während des NS-Regimes verbrannt.
Am 11. Juli 2007 strahlte die ARD den Dokumentarfilms „Die Hardliner des Herrn“ von Tilman Jens aus, der vom HR produziert wurde und in dem eine Bibel verbrannt wird, was zu Kontroversen führte, da dies in einigen Kreisen als Verhöhnung sowohl der Christen als auch der Juden, denen die fünf Bücher Mose (Tora) ebenfalls heilig sind, empfunden wurde. Jens erklärte: “Es geht darum, die Bibel als drohendes, als Angst machendes Instrument und gleichzeitig als Feuerschwert Gottes darzustellen”, [1]
Im Mai 2008 sind in der in der israelischen Stadt Or Yehuda mehrere hundert Neue Testamente von orthodoxen Talmudschülern eingesammelt und anschließend aufgeschichtet und verbrannt worden. Die Bücher waren einige Tage zuvor von Messianischen Juden, einer Glaubensrichtung, die Jesus als den den Juden versprochenen Messias betrachtet und von allen anderen jüdischen Glaubensrichtungen als christlich angesehen wird, in dem Ort verteilt worden. Jerusalem Post
Wikipedia: Bücherverbrennung