Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

frivol schrieb:Ich zitiere den deutschen Brigadegeneral a.D. Erich Vad bei N-TV. Denkst du er lügt?

Wirklich? Du zitierst den Kerl der seit dem Anfang des Krieges alles falsch eingeschätzt hat was man einschätzen konnte?

Da kannst nazu jeden hier im Forum fragen und einer bessere Antwort erhalten als bei dem Blender.

frivol schrieb:Ich zitiere den deutschen Brigadegeneral a.D. Erich Vad bei N-TV. Denkst du er lügt?

Ja.
Der Mann ist entweder Putin treu oder der schlechteste Militärtaktiker seit JarJar Binks.

Er lag mit ALLEM, was er seit Beginn des Krieges daher salbadert hat, völlig daneben.

frivol schrieb:Ich zitiere den deutschen Brigadegeneral a.D. Erich Vad bei N-TV. Denkst du er lügt?

Der beschwört seit Ende Februar die Niederlage der Ukraine, die haben keine Chance gegen Russland.
Eine Pattsituation sieht offenbar nur er.

Russland erleidet gerade die größte Niederlage in seinem Krieg, Cherson ist zusammengebrochen.
Russland hat tausende eigene Soldaten da sich selbst überlassen, Zahlen von 5000 bis 20.000 Männer geistern durch die russischen Telegramkanäle.
Die westliche Seite vom Dnepr zu kontrollieren ist wesentlicher Bestandteil für die weitere Befreiung der Ukraine.
Ein weiteres Mal wird Russland nicht über den Fluss kommen und die Versorgungslinien für Russland von der Krim aus, sind dann in Himars Reichweite.

Die nächste "Pattsituation" werden wir dann wohl irgendwo bei Melitopol/ Mariopol sehen, die strategischen Planungen dafür dürften bei der Ukraine bereits so gut wie abgeschlossen sein.
Nun geht darum benötigte militärische Hilfe dafür zu bekommen. Südkorea hilft nun mit der Versorgung, die USA kaufen 100.000 155mm Geschosse, die in die Ukraine geliefert werden.
Italien schickt weitere Artilleriegeschütze.

Offenbar hat Vad auch die Vorgehensweise der Ukraine komplett falsch bewertet, weil die wochenlang nicht weiter vorgerückt sind bei Cherson, obwohl er eigentlich hätte einschätzen können/müssen warum. Die Russen wurden dort über diesen Zeitraum "ausgehungert". Die Ukrainer sind soweit vorgerückt, bis sie die Nachschublinien beschießen konnten und haben geduldig auf die jetzige Situation hingearbeitet. In Cherson waren russische Eliteeinheiten zur Verteidigung. Bis zu 50.000 russische Soldaten sollten dort das Gelände halten, was offenbar nun die größte und politisch brisanteste Niederlage für Russland ist.

Warum er so komplett gegenseitige Einschätzungen gibt, wie zB ex US Generäle, darf sich jeder selbst aussuchen.



Original anzeigen (0,2 MB)
https://twitter.com/artursorin/status/1590464449462538242 (Archiv-Version vom 11.11.2022)

Röhrich schrieb:Russland hat tausende eigene Soldaten da sich selbst überlassen, Zahlen von 5000 bis 20.000 Männer geistern durch die russischen Telegramkanäle.

Keine Sorge, General Steinowsky ist grade dabei Männer und Material für einen Gegenangriff zu massieren.
Dann tritt die echte russische Armee die Tür ein, um die durch die geschickte Finten und Umgruppierungsmassnahmen verwirrten westlichen Ukronazisöldner endgültig zu zerschlagen.

@frivol
Hier mal der Realitätscheck für die Aussage von Hr. Vad vor wenigen Tagen:

Russian forces have completed their withdrawal from Ukraine’s Kherson Region west of the Dnipro River, including Kherson city, the Russian Defense Ministry said on Friday.

“In the Kherson direction, the move of Russian military units to the left bank of the Dnieper River was completed at 0500 [Moscow time] this morning,” the ministry said on its official Telegram channel.

Quelle: https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-11-11-22/index.html

Am 07.November sagt er, dass die Kämpfe noch lange weiter gehen - dabei hat Russland zu dem Zeitpunkt den Rückzug schon längst eingeleitet. Das konnte selbst ein Blinder mit Krückstock sehen, dass da was im Busch ist.
Der Herr ist (im Besten Fall!) so etwas von Inkompetent, dass es schreit. Und so einer hat die Regierung jahrelang in Verteidigungsfragen beraten.

Das ganze Gebiet westlich des Dnjepr war in dem Moment verloren, als die Ukraine die Übergänge beschossen hat. Schlimm, dass er in seiner Sichtweise feststeckt und seine Fehler nicht reflektiert.


Ach ja, nach verschiedenen Berichten hat Russland heute Nacht einige Brücken über den Dnjepr gesprengt.

Fichtenmoped schrieb:Ach ja, nach verschiedenen Berichten hat Russland heute Nacht einige Brücken über den Dnjepr gesprengt.

Das sind nicht nur Berichte - es gibt auch Bilder. Gut, die Brücke bei Cherson war schon vorher stark beschädigt, aber jetzt ist sie komplett im Arsch.

frivol schrieb:Ich zitiere den deutschen Brigadegeneral a.D. Erich Vad bei N-TV. Denkst du er lügt?

Lol Vad,. Russischer narrativ und weniger zugetroffene Prognosen als nen Wahrsager auf dem Jahrmarkt.

Und NTV ist eh das RTL des Nachrichten-Wesens

Warum sie solche Deppen immer noch als Experte reden lassen, wer weiß.

Röhrich schrieb:Offenbar hat Vad auch die Vorgehensweise der Ukraine komplett falsch bewertet, weil die wochenlang nicht weiter vorgerückt sind bei Cherson, obwohl er eigentlich hätte einschätzen können/müssen warum

Tja weil man komische Maßstäbe ansetz, die Ukraine ist auch nicht die USA, nachziehen von Truppen, Truppen pausieren lassen, Logistik Nachführen etc

Gebieten konsolidieren. Das braucht sich Zeit.

Russland zeigte brim "run"auf Kiew gezeigt was passiert wenn man blind loslegt.

@frivol

Hier mal im übrigens mal Vads "Pattsituation" visualisiert - nur das man jetzt bei Cherson auch alles westlich des Dnepr blau einzeichnen darf.

Original anzeigen (1,3 MB)

frivol schrieb:Aber militärisch sind Ukraine und Russland in einer Pattsituation. Am aktuellen Frontverlauf wird sich nicht mehr soviel ändern.

Also. Wenn ich so auf die Karten, also Landkarten, egal ob von pro Ru oder pro Uk schaue und mal so die letzten 4-6 Wochen einfach mal in Zeitraffer durchlaufen lasse. Komisch ich sehe da im Norden der Front und im Süd/Westen erhebliche Verschiebungen in Richtung gen Russland. Nur die Mitte um Bakhmut, Siversk ist mehr oder weniger statisch mit leichten Geländegewinnen der Russen. Das ist da wo die russische 155e Brigade nen offiziellen Beschwerdebrief geschrieben hat. Wegen sinnloser hoher Verluste. Was natürlich alles erlogen ist wie offizielle Stellen sich die Ehre gaben mitzuteilen

Fichtenmoped schrieb:Und so einer hat die Regierung jahrelang in Verteidigungsfragen beraten.

Ein Glück das wir nur von Freunden umgeben sind. Ein solcher Versager soll eine Strategie für die Verteidigung ausarbeiten? Da kriegt man ja Angst. Ein Glück das er nicht mehr aktiv ist.

cyberbeep schrieb:@frivol

Hier mal im übrigens mal Vads "Pattsituation" visualisiert - nur das man jetzt bei Cherson auch alles westlich des Dnepr blau einzeichnen darf.

Du vergleichst März mit November? Es geht um den jetzt Zustand. Klar wenn Ukraine die besetzten Gebiete zurückerobern kann dann gut. Aber wenn sie es nicht schaffen?

frivol schrieb:Du vergleichst März mit November? Es geht um den jetzt Zustand

Den Einwand verstehe ich jetzt nicht, wir haben doch November.
Hättest Du jetzt lieber einen Vergleich mit dem Oktober oder was gefällt Dir nicht?

@Zz-Jones: Genau mit Oktober

cyberbeep schrieb:Hier mal im übrigens mal Vads "Pattsituation" visualisiert

Wenn der ehemalige General heute von Pattsituation spricht, und vor 7 Monaten stand Russland schon vor Kiev.

Also ihr glaubt, es kann nicht Patt sein, weil Russland seitdem auf dem Rückzug ist. Ich weiß es nicht, vielleicht treibt Ukraine Russland zurück hinter die Grenze bis Weihnachten.

Aber wenn es Patt ist, dann kämpfen die noch bis ins Frühjahr und an der Frontlinie ändert sich nicht mehr viel. Wenn beide Seiten genug Nachschub haben für einen jahrelangen Stellungskrieg, wäre dann nicht ein Waffenstillstand besser? Wieviele Monate muss diese vermeintliche Pattsituation bestehen bleiben, bis sie als solche anerkannt würde? Ein Monat, ein Jahr? Länger?

@frivol

Von welcher Patt-Situation sprichst Du die ganze Zeit?

Der Vad ist entweder ein Idiot oder bei Putin auf der Gehaltsliste.
Nichts von dem, was der bisher prophezeit hat, ist auch nur ansatzweise eingetreten.
Bei Wiki kannst Du all seine blödsinnigen Äußerungen nachlesen:
Wikipedia: Erich Vad#Äußerungen zum Krieg Russlands in der Ukraine

Die Bild hat heute folgende Schlagzeile:

Merkels Ex-Berater lag schon wieder VOLL daneben!

Anschließend:

Und einer, der sich in Deutschland als Top-Experte präsentiert, a: Brigadegeneral a.D. Erich Vad (65), der frühere Militär-Berater von Alt-Kanzlerin Angela Merkel (68, CDU).

Zwei Tage vor der Kreml-Ankündigung, aus Cherson abzuziehen, erklärte Vad im „ntv“-Interview selbstbewusst: Ein Russen-Rückzug sei „nicht zu erwarten“. Man müsse davon ausgehen, „dass es hier zu wochenlangen Kampfhandlungen kommen wird“, so Vad.

Was für eine Falsch-Prognose des BundesWIRR-Generals!

Quelle: https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/ukraine-bundeswirr-general-merkels-ex-berater-lag-schon-wieder-voll-daneben-81894306.bild.html

Der taugt als Quelle rein gar nichts.

Sicherlich wird die Ukraine jetzt nicht ihrerseits schnellstmöglich den Dnjepr überschreiten, das wäre zu riskant. Allerdings wird sie ihre Artillerie und Raketensysteme dort in Stellung bringen und die Russen auf die Weise zunehmend vernichten.
Geländegewinne werden dann zunächst erst weiter östlich gemacht, womöglich lässt sich der Rest vom Oblast Cherson sogar auch ohne Fluss-Überquerung befreien, auf jeden Fall nix mit Patt-Situation.

Hinzu kommt auch noch, dass die Ukrainer mit Sicherheit wesentlich besser auf den Winter vorbereitet sind.

frivol schrieb:Wenn der ehemalige General heute von Pattsituation spricht, und vor 7 Monaten stand Russland schon vor Kiev.

Damals hat er behauptet, die Ukraine würde in wenigen Tagen besiegt sein. Hat er sich wohl vertan.
Am 7. November hat er noch behauptet, die Kämpfe um Cherson würden noch Monate dauern. Hat er sich wohl schon wieder vertan.

frivol schrieb:Also ihr glaubt, es kann nicht Patt sein, weil Russland seitdem auf dem Rückzug ist.

Ja, ein konstanter russischer Rückzug ist das Gegenteil von einem Patt.

frivol schrieb:Wieviele Monate muss diese vermeintliche Pattsituation bestehen bleiben, bis sie als solche anerkannt würde? Ein Monat, ein Jahr? Länger?

Sie müsste zumindest überhaupt erstmal als solche erkennbar sein. Die Russen haben seit Monaten keine nennenswerten Geländegewinne erzielt. Stattdessen holen sich die Ukrainer vor allem im Norden und Südwesten Stück für Stück ihr Land zurück. Wie gesagt, das ist das Gegenteil von einem Patt.

Zz-Jones schrieb:Der taugt als Quelle rein gar nichts.

Mag sein

Wenn es nächstes Jahr doch ein Patt gibt, haben wir dann noch Möglichkeiten zu eskalieren? Oder akzeptieren wir dann einen Waffenstillstand? Wieviele Monate würden wir in einer Pattsituation weiterkämpfen?

frivol schrieb:Wenn es nächstes Jahr doch ein Patt gibt, haben wir dann noch Möglichkeiten zu eskalieren? Oder akzeptieren wir dann einen Waffenstillstand? Wieviele Monate würden wir in einer Pattsituation weiterkämpfen?

Auch wenn die Frage nicht an mich ging, mal eine Gegenfrage: Wen meinst du mit "wir"? Zur Erinnerung: "Wir" (Deutschland/Europa/Der Westen) kämpfen überhaupt nicht. Die Ukrainer kämpfen gegen russische Invasoren. "Wir" unterstützen die Ukraine lediglich dabei.

Genau! Am Ende entscheidet die Ukraine. Aber der Westen liefert die Waffen. Damit haben wir auch eine Verantwortung für den Konflikt.

Die Ukraine könnte verleitet werden, bis zum Sieg zu kämpfen, auch wenn dieser in einer Pattsituation nicht mehr erreicht werden könnte.

Dann müssen wir überlegen, ob wir weiter eskalieren können? Oder einen Waffenstillstand als Alternative zum jahrelangen Abnutzungskrieg anbieten?

Im Waffenstillstand ginge die Aufrüstung natürlich weiter, nur das nicht mehr geschossen würde

frivol schrieb:Die Ukraine könnte verleitet werden, bis zum Sieg zu kämpfen, auch wenn dieser in einer Pattsituation nicht mehr erreicht werden könnte.

Meine Güte, wie oft noch?
Es gibt keine Patt-Situation!!!

Es ist erklärtes Ziel der Ukraine die Russen aus dem Land zu werfen, wieso also "könnte verleitet werden"?