abberline schrieb:Wie wird in Deutschland bislabg mit dieser Art Problematik umgegangen?
in Deutschland muss sich jeder Staatsbürger zu seiner besonderen geschichtlichen Verantwortung und zum Staat Israel bekennen.
Soweit die Theorie.
noch nie konnte mir jemand plausibel erklären, warum ein aus einem afrikanischen Land eingewanderter Mensch , der hier eingebürgert wurde, also Deutscher ist, sich in Verantwortung für die Menschheitsverbrechen der deutschen Nationalsozialisten stellen sollte. Oder warum Deutsch-Libanesen die gleiche Verantwortung für deutsche Geschichte empfinden sollen wie Kevin, dessen Urgroßvater SS-Mann oder brutaler Wärter in einem der zig Konzentrations-und Vernichtungslager war.
Genausowenig wird man das von nach 1990 geborenen und in den 2010er Jahren nach Deutschland eingewanderten/geflüchteten Syrern, Afghanen, Kurden etc realistischer Weise erwarten können, auch dann nicht, wenn sie einst die deutsche Staatsbürgerschaft erlangt haben.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich zur Schuld der Deutschen am Holocaust bekannt. Bei einer Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz in Jerusalem sagte er, Deutschland sei zum Kampf gegen den Antisemitismus verpflichtet.
diese Pflicht hat jede/r Deutsche. Aber fragen wir, die wir schon länger hier leben (sog Bio-Deutsche) jemals danach, ob das unsere neu-deutschen Mitbürger genauso sehen, ob sie diese Verantwortung mittragen? Ob sie sich der Erinnerungskultur der Deutschen anschließen oder lieber ihre eigene Erinnerungskultur behalten , die im Regelfall nicht vom deutschen Faschismus geprägt sein dürfte?
Der gesellschaftliche Zusammenhalt bricht doch an zig Stellen auseinander, weil es immer weniger Vereinendes, Verbindenes gibt, ja sogar eine Leitkultur, in die man sich integrieren könnte, vehemt abgelehnt wird.
Quelle:
https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ausland/steinmeier-erinnerung-befreiung-auschwitz-holocaust-yad-vashem-100.html