Gwyddion schrieb:Nein. Muß sie nicht.
Du wirst sie erstens nie alle kennen und zweitens grundlos nicht einsperren können. Die Gefährdung ist aber eine, wie oben erläutert, institutionalisierte, die nicht wieder zurückgeommen wird, aber die Grundrechte immer mehr aufweicht. Du bist zwar nominell frei, aber wenn alles, was du tust, außer in deinen eigenen 4 Wänden, überwacht und kontrolliert wird, kannst du eigentlich nie mehr irgendwohin ungesehen gehen, außer vielleicht noch ohne Handy in den Wald. Die Freiräume werden immer enger. Und Freiheit ist das höchste Menschenrecht, wenn ich mich recht erinnere...
Abahatschi schrieb:die Gefährdergesetze in Bayern waren nach Berlin.
Es geht nicht um die Gefährdergesetze selbst, sondern um die neuen Mglichkeiten, jemanden nach Bedarf - wenn die jeweiligen Fristen verlängert werdne - ohne Straftat festzusetzen; das ist was genuin Neues in einer Demokratie und mMn grundgesetzwidrig; ich hoffe, dass da bald eine Verfassungsbeschwerde kommt. Denn du glaubst ja wohl nicht im Ernst, dass so ein Gesetz - vorerst noch nur in Bayern - jemals wieder zurückgenommen wird, selbst wenn es überhaupt keinen Islamisten mehr gäbe. Abstrahiert, generalisiert, institutionalisiert - so läuft das hier bei uns.
Abahatschi schrieb:So, und das Andere: wie stehen die Migranten zu den Entwicklungen in Europa?
Musst du sie mal fragen. wahrscheinlich genau so skeptisch und verunsichert wie ich.
Abahatschi schrieb:Es ist nicht so dass wenn jemand schweigt nichts zu sagen hat oder einverstanden ist, man muss sich auch nicht "distanzieren".
Ach so meinst du das. Hm, wahrscheinlich genau so. Warum sollten sie darüber anders denken als wir?
Ich jedenfalls habe mehr Angst vor einem allgegenwärtigen und totaleren Staat als vor einem mich selbst treffenden Anschlag. Obwohl ich in einer Stadt lebe, die größer ist als Turku. Es ist halt schwierig die richtige Balance zwischen Freiheit und Sicherheit zu finden, aber je länger je mehr Leute Sicherheit über Freiheit stellen, umso geschwinder und zielrsicherer wandern wir auch Richtung Totalitarismus.
shionoro schrieb:Inwiefern hat diese Überwachung denn, wie vielfach vor ihrer Instatllation behauptet wird, denn für den Normalbürger Freiheiten eingeschränkt?
Keinesfalls in der Bewegungsfreiheit. Du musst aber stets damit rechnen, dass du nicht allein gehst und dass zudem alles aufgezeichnet wird. Es wird also mehr gesehen, als du selbst siehst. Das schränkt dann aber auch unsere Möglichkeiten zu einer demokratischen Weiterentwicklung des "Demos" immer weiter ein, d.h. wenn wir eine andere Gesellschaftsordnung, die wir für passender halten, wollen, werden wir immer mehr daran gehindert, den Weg dahin zu gehen und diese zu realisieren. Hab das jetzt mal bewusst ganz allgemein formuliert. Wir würden dann feststellen, dass wir längst nicht mehr der politische Souverän sind, der wir in einer Demokratie aber sein müssten.