venerdi schrieb:der Ausfall der Computer bei British Airways soll nach Angaben von British Airways auf ein Problem mit der Stromversorgung zurückzuführen sein.
Nimm es mir nicht übel, aber man muss reichlich naiv sein, um das zu glauben. Die Computer stehen größtenteils bei Tata in Indien, einem Land, in dem die öffentliche Stromversorgung so unzuverlässig ist, dass selbst die kleinste Klitsche mit UUPS und eigenen Generatoren ausgestattet ist. Gegen Stromausfälle ist die IT-Infrastruktur von Entwicklungsländern deshalb sogar widerstandsfähiger als die der Ersten Welt.
Allerdings gibt es dort ein anderes Problem, nämlich dass selbst Weltkonzerne mit gecrackter Microsoft-Software arbeiten, die nicht gepatcht werden kann – und wirklich coole, von den besten Hackern der Welt entwickelte Exploits, um nicht entsprechend gepatchte MS-Produkte auf links zu drehen, haben die Shadow Brokers vor einigen Wochen veröffentlicht, einschließlich Bedienungsanleitungen und grafischen Benutzeroberflächen, mittels derer das (fast) jeder Dödel kann. (Von den Shadow Brokers werden übrigens noch mehr Überraschungen kommen, da bin ich mir sicher.)
Dieser Umstand, plus der Tatsache, dass es von der BA-Website über die Handy-App über die internen Passagierdaten- und Flugplan-Management-Systeme bis zu den Lautsprechern auf den Flughäfen die komplette IT-Infrastruktur weggehauen hat, lässt eigentlich kaum Raum für Zweifel: Ebenso wie bei "WannaCry" hat sich da jemand aus dem NSA-Werkzeugkasten bedient, diese Exploits aber nicht mit einer läppischen Ransomware gekoppelt, sondern ihnen vielmehr einige Wochen Zeit gegeben, um sich unbemerkt bis in den letzten Winkel der IT-Infrastruktur von BA zu verbreiten. Heute, pünktlich zum Beginn des Ramadan und zugleich einem Tag mit extrem hohen Passagieraufkommen in GB (wg. einem langen Wochenende) hat es dann "Ooops!" gemacht.