Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?
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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?
28.06.2015 um 22:53Ein anderes Szenario als der Grexit, von dem ich hörte: Griechenland würden die Schulden erlassen werden, aber es bliebe im Euro. Doch was dann? Das gleiche Spiel von neuem? Kann es überhaupt ein Griechenland geben, welches sich nicht entsprechend der Kriterien reformiert, aber trotzdem im Euro bleibt? Was hieße das für GR, was für die anderen Euro-Staaten? Sind wirklich die Schulden das Problem, oder ist der Euro das Problem oder aber ist die Haushaltswirtschaft das Problem? Oder alles durcheinander? Also jetzt bin ich jedenfalls erstmal durcheinander.
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28.06.2015 um 22:54Fedaykin schrieb:Könnt so demnächst die Griechische Währung aussehen?immerhin kriegte man was dafür, also besser als Nichts
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28.06.2015 um 22:56SouthBalkan schrieb:die Zeit der finanziellen Unterjochung ist vorbeiGriechenland verlässt nicht nur die EU, sondern schafft gleichzeitig auch noch den Kapitalismus im heimischen Gefilde ab?
SouthBalkan schrieb:das Lächeln von Herrn Varoufakis und unseren Premiers mögen wir Griechen gerneWir Griechen? Mein Nachbar würde ihm sein Lächeln gerne etwas zahnloser gestalten.
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28.06.2015 um 22:57Narrenschiffer schrieb:Und bei Valve an Counterstrike und anderen Spielen mitgewirkt hat. Nur derzeit experimentiert er mit real existierenden MenschenWarum siehst du das so negativ, in Spielen wird versucht, die Realität abzubilden also stellt man Leute als Berater ein, die was davon verstehen. Ich sehe das sogar als Pluspunkt.
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28.06.2015 um 22:57@babykecks
naja lohnt nicht zu diskutieren. Der Tonfall sagt doch alles. Hier Flame, dort Flame.
da kommt heute nix Sachliches mehr.
naja lohnt nicht zu diskutieren. Der Tonfall sagt doch alles. Hier Flame, dort Flame.
da kommt heute nix Sachliches mehr.
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28.06.2015 um 23:00SouthBalkan schrieb:ich bin jedoch Grieche und kann die Lage beurteilen,hast du ein Problem damit?mmh ob Ehtnische Herkunft jetzt ein besseres Urteilsvermögen auf gleicher Datenlage bedeutet. Fraglich, 90% deiner Postings sind ja auch Emotional gegen andere User gerichtet.
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28.06.2015 um 23:02libertarian schrieb:Was hieße das für GR, was für die anderen Euro-Staaten? Sind wirklich die Schulden das Problem, oder ist der Euro das Problem oder aber ist die Haushaltswirtschaft das Problem? Oder alles durcheinander? Also jetzt bin ich jedenfalls erstmal durcheinanderDer Griechische Staat und seine Institutionen sind das Problem. Weder Drachme noch Schuldenerlass lösen das Grundsätzliche Problem
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28.06.2015 um 23:05catman schrieb:Warum siehst du das so negativWeil die griechische Regierung im Augenblick spielt. Und zwar ein für die Bevölkerung sehr kritisches Spiel, da ich nicht davon ausgehe, dass ein Spielzug B wirklich vorbereitet ist.
Die Regierung ist seit Januar im Amt, war nicht vorbelastet (Verpulverung von Hilfsleistungen), und ihr Standpunkt war bekannt: andere Wege zu finden, um die lähmende Austeritätspolitik zu beenden.
Anscheinend hat sie bis 26. Juni kein Konzept vorgelegt, auf dessen Grundlage diskutiert werden könnte. Wenn das stimmt, war sie untätig.
Ein Ökonom bei UniCredit hat bereits vor Wochen sehr harte Worte gefunden:
eine Regierung, die offen gesprochen, nicht einmal ein Grillfest organisieren kann
http://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/unicredit-chefvolkswirt-attackiert-griechische-regierung-a-1038624.html
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28.06.2015 um 23:06@Fedaykin
Aber selbst wenn dem so ist: Mit Drachme wäre GR unabhängiger und auch Deutschland. Deutschland müsste dann eher weniger haften und GR hätte auch paar Vorteile, die sich etwa im Tourismus und im Export niederschlagen könnten. Wäre das nicht allemal besser für alle Beteiligten, als im Euro zu verbleiben?
Aber selbst wenn dem so ist: Mit Drachme wäre GR unabhängiger und auch Deutschland. Deutschland müsste dann eher weniger haften und GR hätte auch paar Vorteile, die sich etwa im Tourismus und im Export niederschlagen könnten. Wäre das nicht allemal besser für alle Beteiligten, als im Euro zu verbleiben?
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28.06.2015 um 23:07libertarian schrieb:Mit Drachme wäre GR unabhängigerIch gehe nicht davon aus, dass die Drachme international reüssieren kann.
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28.06.2015 um 23:12libertarian schrieb:Deutschland müsste dann eher weniger haften und GR hätte auch paar Vorteile, die sich etwa im Tourismus und im Export niederschlagen könnten. Wäre das nicht allemal besser für alle Beteiligten, als im Euro zu verbleiben?Warum? Weniger Haftung gibt es nicht, es geht nicht um Haftung sondern um die Schulden und die wird man nicht in Spielgeld abstottern.
Der Export und Tourismus? Denn hat man sich gerade ja noch mehr Versaut.
Die Löhne und Gehälter und damit die Lohnstückkosten wurden ja gesenkt, ohne Großen Erfolg
Griechenland hat eine Importquote von 70%.
Was wollen sie also Exportieren? Warum konnten sie es die letzten 5 bis 10 Jahre nicht?
Das Lohn Preisniveau ist erstmal Unabhängig davon welche Währung man zum Berechnen ansetzt (Siehe zb Litauen)
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28.06.2015 um 23:14
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28.06.2015 um 23:15@libertarian
Muss sie nicht, solange nichts auf den internationalen Märkten eingekauft wird. Aber ich denke, dass Griechenland nicht auf Ochsenfuhrwerk und Segelboot umsteigen will, also braucht es zumindest Devisen für Erdöl. Das wird aber teuer, wenn die Drachme als Ramschwährung eines Pleitestaats gilt. Hinter dem Euro steht wenigstens die Wirtschaftskraft der Eurozone.
Muss sie nicht, solange nichts auf den internationalen Märkten eingekauft wird. Aber ich denke, dass Griechenland nicht auf Ochsenfuhrwerk und Segelboot umsteigen will, also braucht es zumindest Devisen für Erdöl. Das wird aber teuer, wenn die Drachme als Ramschwährung eines Pleitestaats gilt. Hinter dem Euro steht wenigstens die Wirtschaftskraft der Eurozone.
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28.06.2015 um 23:17Was man noch hätte zufügen können, war das Desaster der bewiesenen Inkompetenz der Troika/Institutionen hinsichtlich der Berechnung der wirtschaftlichen Entwicklung Griechenlands unter ihrem Spardiktat. Obwohl weniger gespart wurde als "vereinbart", ist die Wirtschaft stärker eingebrochen als vorhergesagt. Was die Sparziele als von Anfang an unrealistisch entlarvt, das Schuldebewältigungsprogramm war von Anfang an eine reine Luftnummer. Das hätte allen Beteiligten klar sein müssen.
Nach § 118 BGB wären derartige Rechtsgeschäfte nichtig.
Nach § 118 BGB wären derartige Rechtsgeschäfte nichtig.
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28.06.2015 um 23:21äh nein. Außer da war Ironisch gemeint
allerdings war die Griechische Verhandlungmethode ebenfalls geeignet für um unter 118 BGB zu fallen.
allerdings war die Griechische Verhandlungmethode ebenfalls geeignet für um unter 118 BGB zu fallen.
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28.06.2015 um 23:27@Fedaykin
@Narrenschiffer
Der Grexit müsste natürlich mit Schuldenschnitt einhergehen. Der Lebensstandard dürfte sinken erstmal, ok. Aber gerade die Importe, die sich verteuern, sollen die Binnennachfrage neu beleben und die Exporte vergünstigen, damit wieder mehr Wirtschaftskraft ins Land holen. Es käme dann halt darauf an, wie wichtig die Importe für Griechenland und seine Wirtschaft letztlich sind und wie sehr es auf welche davon vielleicht verzichten könnte.
@Narrenschiffer
Der Grexit müsste natürlich mit Schuldenschnitt einhergehen. Der Lebensstandard dürfte sinken erstmal, ok. Aber gerade die Importe, die sich verteuern, sollen die Binnennachfrage neu beleben und die Exporte vergünstigen, damit wieder mehr Wirtschaftskraft ins Land holen. Es käme dann halt darauf an, wie wichtig die Importe für Griechenland und seine Wirtschaft letztlich sind und wie sehr es auf welche davon vielleicht verzichten könnte.
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28.06.2015 um 23:28Fedaykin schrieb:Der Export und Tourismus? Denn hat man sich gerade ja noch mehr Versaut.Hans Werner Sinn sieht das anders, klingt für mich auch logisch:
Wie schnell könnte so etwas gehen?
Der Grexit wäre sofort möglich. Bis man die Scheine dann physisch zur Verfügung hat, könnten Wochen und Monate vergehen. Es sei denn, die griechische Regierung hat Vorkehrungen getroffen und heimlich Geld gedruckt, was ich nicht weiß.
Bräuchte man Kapitalverkehrskontrollen?
Die braucht man in der Zeitspanne zwischen Konkurs und Austritt. Nach dem Austritt braucht man sie nicht mehr, weil das Fluchtkapital nach einer Abwertung sofort zurückkehrt.
Wie das? Im Augenblick bringen alle Griechen ihr Geld in Sicherheit...Und das kann man in letzter Zeit ganz gut beobachten (im Sinne von, wenns in Griechenland hinhaut, dann könnten es sich manche Anderen auch überlegen) und da stimme ich ebenfalls zu:
Ja, wir sind ja noch vor dem Ereignis. Nach einem Austritt gibt es sofort drei Effekte: Erstens würden Importe nach Griechenland teurer, das würde einen Anreiz für die Griechen schaffen, mehr heimische Waren zu kaufen. Zurzeit importieren sie 23 Prozent mehr Lebensmittel, als sie exportieren, obwohl sie gute Böden haben.
Zweitens würden die Touristen aus der Türkei zurückkommen: gleiches Wasser, gleiche Tempel, gleiches Essen. Da kann man nicht teurer sein. Und drittens würde das Fluchtkapital nach Griechenland zurückkommen, weil Investoren die billiger gewordenen Immobilien kaufen. Das würde zu einem Bauboom führen.
Viele fürchten den Austritt, weil er funktionieren könnte. Das finde ich zynisch. Wenn wir in Europa eine gemeinsame Währung haben, aber keinen gemeinsamen Staat, brauchen wir unbedingt eine Exitoption.http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/hans-werner-sinn-der-grexit-ist-die-rettung-13658526-p2.html
Also eine Regel, wie ein Land aus dem Euro austreten kann, wenn es sonst nicht wettbewerbsfähig werden kann. Genauso, wie wir Regeln für die Insolvenz von Staaten brauchen. Anders kann man nur denken, wenn man den Euro selbst als Ziel der Wirtschaftspolitik sieht – und nicht als Instrument, um Frieden und Wohlstand zu erreichen.
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28.06.2015 um 23:33libertarian schrieb:Der Grexit müsste natürlich mit Schuldenschnitt einhergehen.Das war keine Option für ein EU-Griechenland, glaubst Du wirklich, dass dies dann eine Option für ein nicht EU-Griechenland sein wird? Höchst unwahrscheinlich.
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