Inv3rt schrieb:Wie erklärt man das? Sind das alte Interessensüberschneidungen gg Neue, die realisieren, dass Putin im Grunde ihre Ansichten teilt? Irgendwoher muss diese Spaltung ja rühren.
Das ist ja keine grundsätzliche Spaltung sondern nur eine Spaltung bzgl dieses expliziten Krieges.
Dass da bzgl Russland keine konsistente Haltung herrscht, da hast du sicher recht. Das ist in antiimperialistischen Kreisen sicher anders.
Es sollte an sich ja erstmal nicht überraschen, dass eine rechtsextreme Gruppierung, die in "Osteuropa" gegründet wurde, nun "anti-sowjetisch" ist. Die misantrophic division gibt sich aber nicht nur anti-EU sondern auch offen nationalsozialistisch (der Wirrsinn dessen sei mal dahingestellt).
Eine solche Bewegung kann man ja nun sicher nicht als "pro-westlich" einstufen.
Jedenfalls nicht, wenn man das im Sinne einer "westlichen Werteunion" versteht.
Dass man sich "against the modern world" positioniert und für einen europäischen Traditionalismus macht die Marschrichtung da auch deutlich.
Ich wollte auch mit dem vorangegangenen Post nicht behaupten, dass jeder Antiimperialist dir dieselbe Begründung wie ein Nazi liefert, warum sie nun "den Westen" oder die USA ablehnen, sondern nur auf diese Überschneidungen hinweisen.
Die Beweggründe sind aber auf anderer Ebene teils identisch.
Wenn ich jetzt den Grund für diese Spaltung benennen sollte, dann hast du auf der einen Seite eben die extreme Rechte, die international verbandelt ist und nun solidarisch mit ihren "Kameraden" in der Ukraine agiert, ethnopluralistisch und in dieser Bandera-Tradition....und die auch so einen kleinen Anti-Imp-Einschlag hat.
Und auf der anderen Seite den Teil, der in Putins Russland eben eigene autoritäre Sehnsüchte, Führer-Prinzip, nationale Größe, Opposition zur "Moderne" verwirklicht sieht, was alles in der Ukraine bereits bekämpft werden muss.
Würdest du jetzt sagen, dass sind zwei mehr oder minder gegenteilige Pole? In meinen Augen nicht.