Russland das Buhland... aber warum?

alhambra schrieb:Wir könnten schon so etwa 50 Leos und vielleicht 20 Phz2000 abgeben und uns neue bestellen. Kann dann vielleicht bis Ende nächsten Jahres dauern bis KMW das wieder geliefert hat.

50 Leos? 20? Phz 2000? 🤨 Ne ganz bestimmt nicht.

Fedaykin schrieb:Aber gepanzerte Fahrzeuge, Dingo 1 etc müsste noch da sein.

Dingo, vielleicht Fuchs. Mehr als Truppentransport wäre das aber auch nicht. Aber auch besser als gar nichts.

Die Australier schicken 20 Bushmaster in die Ukraine.

Grade mal auf der Homepage der Bundeswehr gestöbert, was die denn selber noch so an Gerät vorstellt und welches dann auch vorhanden und einsetzbar sein sollte.

Wie wäre es denn hier mit?

https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/landsysteme-bundeswehr/panzermoerser-m113

Wikipedia: M113 Panzermörser 120 mm

frauZimt schrieb:Ich hab mir das Interview nicht angesehen, nur die Zusammenfassung im Tagesspiegel gelesen.
Man erkennt, dass der Kreml eine leichte Kursänderung in der Öffentlichkeitsarbeit vorgenommen hat:

Man sollte sich schon das gesamte Interview anschauen und nicht bloß diese viel zitierte Passage (mis)interpretieren. Er hat dabei ja keine Zahlen bestätigt und die Wortwahl "signifikant" kann man sich hindrehen wie man will. Die Bandbreite reicht da von "erkennbar" bis "entscheidend".
Einen Kurswechsel würde ich daran jetzt noch nicht festmachen.

Ansonsten hat er in dem Interview ja trotzdem das komplette Lügen-Repertoire runtergespielt.
Die Aussagen, dass ihnen die Sanktionen nicht viel ausmachen würden und Putin sicherlich nicht in Den Haag landen wird, sind nun auch keine Indizien für einen Kurswechsel.

Eine Bewertung sollte man wohl auch erst treffen, nachdem eine stark bearbeitete Version dem russischen Volk präsentiert wurde.

@Zz-Jones
Die Verluste können sie nicht mehr verschweigen. Schließlich kommen auch russische Jungs in Särgen zurück in die Dörfer.

Larry08 schrieb:Dingo, vielleicht Fuchs. Mehr als Truppentransport wäre das aber auch nicht. Aber auch besser als gar nichts

Geschützter Transport ist wichtig in diesem Konflikt mit viel Artillerie etc.

Kurzum, es geht darum was man gebrauchen kann

Larry08 schrieb:Wie wäre es denn hier mit?

Wenn sie es wollen, Nutzen können

SKlikerklaker schrieb:Verluste können sie nicht mehr verschweigen. Schließlich kommen auch russische Jungs in Särgen zurück in die Dörfer.

Sie werden daran arbeiten das schon zu nutzen um das Volk mehr zu motivieren

Überall, nicht nur hier im Forum, wird ja gerätselt und fachgesimpelt, wie es denn wäre, wenn es zu einer Eskalation kommen sollte. Die NZZ stellt hier einige Begriffe gegenüber, wie "schmutzige" und "saubere" Bomben, Zündung in der Luft, bzw. am Einschlagspunkt, etc.,
(Ich konnte den Link ohne Paywall öffnen und durchlesen, am Besten probieren, die NZZ-Online wurde leider zur Bezahl-"Zitig". )

https://www.nzz.ch/meinung/atombomben-ukraine-konflikt-gefahr-einer-nuklearen-katastrophe-ld.1677491?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Fedaykin schrieb:Sie werden daran arbeiten das schon zu nutzen um das Volk mehr zu motivieren

Viele Tote haben die Russen vor Ort liegen lassen. Man wird sagen, die Ukrainer haben sie gefangen genommen. Später wird man sagen, die Ukrainer haben sie in Gefangenschaft umgebracht und irgendwo verscharrt.

SKlikerklaker schrieb:Die Verluste können sie nicht mehr verschweigen. Schließlich kommen auch russische Jungs in Särgen zurück in die Dörfer.

Ich bezweifle dass da alle zurückkommen.
Verluste hat man ja bisher nur in geringer Anzahl eingeräumt.
Solange sich die Soldaten-Mütter der vermissten "Spezialoperation-Akteuren" nicht zusammenschließen und anfangen durchzuzählen, kann das wahre Ausmaß auch weiter verheimlicht werden.

Es gibt ja eine Organisation der Mütter, vor denen dürfte Putin auch Angst haben, zum aktuellen Krieg habe ich aus dieser Richtung allerdings noch nichts gehört.

Wikipedia: Union der Komitees der Soldatenmütter Russlands

Das wären aber wohl die einzigen die relativ straffrei öffentlich anklagen könnten.

8. April 2022 10:33
Christopher Stolz

Ukraine: Mehr als 30 Tote und mehr als Hundert Verletzte bei Angriff auf Bahnhof
Nach ukrainischen Angaben sind über 30 Menschen bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof von Kramatorsk gestorben. Über Hundert seien verletzt worden, teilte die ukrainische Eisenbahngesellschaft mit. Zivilisten in dem Bahnhof hätten eigentlich in sicherere Gebiete der Ukraine reisen wollen. (Reuters)

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/fluechtende-am-bahnhof-getroffen-ukraine-meldet-mehr-als-30-tote-durch-raketenangriff-in-kramatorsk/28063400.html

Zz-Jones schrieb:Es gibt ja eine Organisation der Mütter, vor denen dürfte Putin auch Angst haben, zum aktuellen Krieg habe ich aus dieser Richtung allerdings noch nichts gehört.

Ist nicht ganz richtig, es gibt bereits Äußerungen, allerdings noch nichts wirklich greifbares:

Ich glaube auch, dass er die Soldatenmütter-Komitees fürchtet. Die schreiben auf ihrer Homepage, dass sie überflutet werden mit Anfragen verzweifelter Verwandter, die nicht wissen, wo ihre Männer und Söhne sind, weil den rund 100.000 Soldaten ihre Mobil­telefone weggenommen wurden, bevor sie in den Krieg geschickt wurden. Aber irgendwann wird das durchsickern und die Leute werden demonstrieren.

Quelle: https://taz.de/Forscherin-ueber-Auswege-fuer-Russland/!5839719/

Zz-Jones schrieb:Einen Kurswechsel würde ich daran jetzt noch nicht festmachen.

Zz-Jones schrieb:Ansonsten hat er in dem Interview ja trotzdem das komplette Lügen-Repertoire runtergespielt.

@Zz-Jones

Ne, ne,- du hast mich komplett falsch verstanden.
ich sage keineswegs, dass Putin eine Kurswechsel vornimmt. Überhaupt nicht.
Ich rede nur von der Öffentlichkeitsarbeit.
Bisher wurde die Zahl der gefallenen russischen Soldaten heruntergespielt.
Jetzt räumt man herbe Verluste ein.
Ich glaube nicht, dass sich Putins Pressemann verplappert hat. So etwas passiert denen nicht.
Und wenn, sind sie sofort weg vom Fenster.

Was ich aus den letzten Berichten herauslese ist, dass die Russen die Ukrainer zu Verbrechern machen wollen.
Sie töten ihre eigenen Leute, um die Taten den "russischen Befreiern" in die Schuhe zu schieben.

Die Russen beschweren sich ja sogar, dass sie an der Aufklärung an den Zivilistenmorden nicht beteiligt werden.
Das hätten die gerne. Der mutmaßliche Mörder hilft bei der Spurensicherung.

Zz-Jones schrieb:Solange sich die Soldaten-Mütter der vermissten "Spezialoperation-Akteuren" nicht zusammenschließen und anfangen durchzuzählen, kann das wahre Ausmaß auch weiter verheimlicht werden.

Ich meine in einem Bericht gelesen zu haben, das Putin die Arbeit der Soldatenmütter auch erschwert hat. Wenn ich es noch recht im Kopf habe, dürfen dort keine Listen mehr geführt werden und andere Auflagen.
Muss mal schauen ob ich da noch etwas dazu finde.

Seridan schrieb:Ich meine in einem Bericht gelesen zu haben, das Putin die Arbeit der Soldatenmütter auch erschwert hat. Wenn ich es noch recht im Kopf habe, dürfen dort keine Listen mehr geführt werden und andere Auflagen.
Muss mal schauen ob ich da noch etwas dazu finde.

@Seridan
Das würde mich auch interessieren.
Man kann es sich denken.

Zz-Jones schrieb:st nicht ganz richtig, es gibt bereits Äußerungen, allerdings noch nichts wirklich greifbares:
Ich glaube auch, dass er die Soldatenmütter-Komitees fürchtet. Die schreiben auf ihrer Homepage, dass sie überflutet werden mit Anfragen verzweifelter Verwandter, die nicht wissen, wo ihre Männer und Söhne sind, weil den rund 100.000 Soldaten ihre Mobil­telefone weggenommen wurden, bevor sie in den Krieg geschickt wurden. Aber irgendwann wird das durchsickern und die Leute werden demonstrieren.
Quelle: https://taz.de/Forscherin-ueber-Auswege-fuer-Russland/!5839719/

Der Artikel ist vom 11.3., das Interview wurde ggf. noch ein paar Tage zuvor geführt.
Da steht auch drin, dass viele Russen noch nichts vom Krieg wissen. Heute wissen wir, dass sehr viele Russen sehr genau wissen, dass da Krieg herrscht und sehr viele auch dahinter stehen.

Ich glaube nicht, dass Putin Angst vor den Soldatenmüttern hat.

leakim schrieb:Ich schätze, jeder der nicht zurück kommt wird als Deserteur geführt und seine Angehörigen zuhause kriegen nen Scheiß von Russland.

Es geht wohl eher um die Syrer, die nicht mehr zurückkommen KÖNNEN.

@frauZimt @Zz-Jones

Ich meine das müsste der Artikel gewesen sein:

Was hat sich seit diesem neuen Gesetz verändert? Sie haben aufgehört, Informationen zu sammeln und Rechtshilfe zu leisten?

Da wir jetzt keine Informationen mehr sammeln, können wir uns nur aus den Anfragen ein Bild von der allgemeinen Lage machen, aber wir können keinen aktiven Rechtsbeistand mehr leisten. Faktisch wurde uns die Möglichkeit genommen, im Namen der Organisation zu agieren, weil wir nicht schreiben können, dass uns irgendwer irgendwo irgendetwas erzählt hat. Wir brauchen konkrete Angaben, um jemanden als Organisation vertreten zu können. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir praktisch keine Daten mehr erheben – angefangen bei personenbezogen Daten bis hin zu medizinischen Auskünften, Angaben zu Straftaten und begonnenen Ermittlungen. Wir haben nicht mehr das Recht, solche Informationen zu sammeln.

Quelle: https://www.dekoder.org/de/article/ukraine-krieg-gefallene-soldaten-soldatenmuetter

@Seridan
@Stan_Marsh

Dieser Artikel ist interessant.
Ich greife nur ein paar Stellen heraus, aber lest ihn bitte komplett

Jeden Vormittag macht der 70 Jahre alte Dmitrij Pyslar Telefondienst im Moskauer Komitee der russischen Soldatenmütter. Normalerweise beantwortet der Ex-Soldat der Roten Armee und Menschenrechtsaktivist Fragen zum Sold, zur Wehrpflicht oder berät bei Missbrauchsfällen. Aber allein in den letzten zwei Wochen, sagt er, haben sich rund 300 Menschen gemeldet, deren Ehemann, Sohn, Bruder oder Enkel auf Militärübungen an die russisch-ukrainische Grenze geschickt wurden. Dann irgendwann meldeten sie sich gar nicht mehr. Dmitrij Pyslar vermutet: Die Soldaten mussten ihre Handys abgeben, weil sie in die Ukraine geschickt wurden. Auch Soldaten, die zurückgekehrt sind, haben das bestätigt.

„Den Soldaten ist verboten, zu sagen, wo sie sich aufhalten, aber Informationen sickern trotzdem durch. Eine Mutter hat mir am Telefon erzählt, dass ihr Sohn Stepan und sein Freund Andrej aus der 76. Division der Fallschirmjäger in der Region Pskow von ukrainischen Nummern zu Hause angerufen haben. Wieso haben die ukrainische SIM-Karten? Und wieso sollten sie mit denen aus Russland anrufen? Es ist doch klar: Die haben aus dem Kampfgebiet angerufen.“

Aus dieser Division in Nordwest-Russland tauchten vor rund zwei Wochen in kremlunabhängigen Medien und sozialen Netzwerken Informationen über geheime Begräbnisse von Soldaten in ihren Heimatdörfern auf. Als Journalisten die Friedhöfe besuchten, wurden sie von Unbekannten bedroht. Dann wurden die Namen und traditionellen Bilder der Gefallenen von den Grabsteinen entfernt. Ein oppositioneller Lokalpolitiker, der die Informationen als erster öffentlich gemacht hatte, wurde brutal verprügelt. Ein Kremlsprecher sagte: Man werde die Todesumstände der Soldaten überprüfen.

„Ich habe aufgeschrieben, was die Mutter eines Soldaten aus Kostroma mir gesagt hat.
Sie sagte: Ukrainische Soldaten, die von Russen getötet werden, werden in ihrem Land als Helden begraben. Unsere russischen Soldaten, die von Ukrainern getötet werden, werden wie Hunde begraben, ohne Fotos und ohne Ehre.“

„Wir wissen, dass das wichtig für alle Russen ist. Viele machen sich große Sorgen. Und wir wissen leider auch, dass die großen Medien sich damit überhaupt nicht beschäftigen. Deshalb fühlen wir uns verpflichtet, uns darum zu kümmern. Aber die Familien der Soldaten haben riesige Angst, auch die der Verstorbenen. Zum Beispiel davor, dass sie ihre Hinterbliebenenrente oder die ihnen zugeteilte Wohnung verlieren. Alle haben Angst.“

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/russland-soldatenmuetter-warten-auf-lebenszeichen-aus-der-100.html

frauZimt schrieb:Jetzt räumt man herbe Verluste ein.

"Herbe" ist deine Interpretation. Man könnte es auch deutlich milder (z.B."erkennbar") übersetzen.

frauZimt schrieb:Ich glaube nicht, dass sich Putins Pressemann verplappert hat. So etwas passiert denen nicht.

Der Reporter hatte Petrow wiederholt die sich im Umlauf befindlichen Zahlen unter die Nase gerieben. Nachdem er ihn dann auf die 40.000 festnageln wollte, kam Petrow mit dem "signifikant'.

Wie gesagt, man sollte sich schon das ganze Interview im Kontext anschauen.

frauZimt schrieb:ch glaube nicht, dass sich Putins Pressemann verplappert hat. So etwas passiert denen nicht.

Gibt es dafür Belege? 🤪
Also in der Regel verliert sich immer mal jemand in der propaganda wenn man vor lauter Wald den Baum nichtmehr Sehen kann. Im donbass gibt es etliche Leute die da dann mit autobömbschen durch die Gegend gefahren sind.
Mozgovoi zb oder dremov der kosakenführer

Zz-Jones schrieb:Wie gesagt, man sollte sich schon das ganze Interview im Kontext anschauen.

Denke auch das dies wichtig ist.
Man hatte schon gemerkt das er durch das ständige penetrante Nachfragen des Moderators zum Teil ohne groß zu überlegen geantwortet hatte. Also ich denke schon das dieser Satz über die Verluste etwas "unüberlegt" war.
Aber ja, ich finde es gut das er sich westlichen Interviews stellt.
Zu nennen wäre ja auch das im amerikanischen Fernsehen, in dem er sagte das Russland "nur" dann Atomwaffen einsetzt, wenn Russland an sich, bzw. der Kreml in ihrer existenz bedroht ist.

frauZimt schrieb:Dieser Artikel ist interessant.
Ich greife nur ein paar Stellen heraus, aber lest ihn bitte komplett

Naja, nichts neues, oder? Dass Familien Angst um ihre Angehörigen haben, sollte klar sein.

Interessant sind allenfalls die angeblich 95% "gegen einen militärische Intervention", das war 2014.
Heute sind wohl sehr viele Russen für eine militärische Intervention bis hin zur kompletten Auslöschung der Ukraine als Staat und Gesellschaft. Ob aus innerer Überzeugung oder per Gehirnwäsche eingepflanzt, sei dahin gestellt.

Für Putin wird es vielleicht gefährlich, wenn die Gefallenen Richtung 500k bis 1 Mio. gehen, für ggf. aufmüpfige Soldatenmütter stehen genug Repressalien zur Verfügung.