MoltoBene schrieb:Danke für die Ergänzungen. Damit hast du meine These sehr gut untermauert, wie gefährlich dieser Geiselnehmer ist. So weit wollte ich es gar nicht ausführen. Jedoch kannst du durchaus auch Zivilisten in anderen Ländern als Geiseln mit einbeziehen, insbesondere bei einem Atomschlag.
Ein Atomschlag- der Einsatz von ABC-waffen- wird ja nicht ausgeschlossen. Die NATO positioniert inzwischen speziell ausgebildete Soldaten mit speziellen Schutzausrüstungen an den Nato-Grenzen.
MoltoBene schrieb:Und die grundlegende Frage stellt sich, inwiefern sich der Geiselnehmer überhaupt ausschalten lässt? Ich sehe kein realistisches Szenario, dass in absehbarer Zeit dazu führt, dass Putin Russland nicht mehr regiert und dort plötzlich eine Regierung an die Macht kommt, die bedingungslos kapituliert. Und ob ich auf dieses Ziel hinarbeite, dass möglicherweise gar nicht zu erreichen ist, und dafür zehntausende Menschenleben in Kauf nehme - Ich spreche mich dagegen aus. Du sprichst dich dafür aus. Es ist schlichtweg ein schwieriges und hochkomplexes Thema.
@MoltoBeneIch habe mich mit keinem Wort dafür ausgesprochen, "zehntausende Menschen zu opfern".
Es ist so- und das wirst du nicht bestreiten-, dass ein Eingreifen der NATO viele Menschenleben kosten könnte.
Man weiss eben nicht, wie Putin reagieren würde, wenn die NATO z.B. den Luftraum über der Ukraine sperrt. Das wäre aus Sicht der Ukraine wünschenswert. Aber wenn die ersten russischen Kampfjets abgeschossen werden, eskaliert der Wahnsinn womöglich weiter.
Einig sind wir uns doch wohl, dass Putin unberechenbar und skrupellos ist.
Deine Frage, wie sich Putin abschalten ließe und ob sein Nachfolger umgänglicher handeln würde.....
Einer der Putin gut kennt- und ihn hassen dürfte- ist der Ex-Oligarch, Ex-Häftling Chodorkowski.
Der hat in einem Interview gesagt, dass das "System-Putin" auf Putin zugeschnitten ist. Putin ist in seinem System isoliert.
Wenn Putin nicht mehr regiert, existiert das System-Putin nicht mehr. Das würde dann durch ein anderes System ersetzt werden.
Wie gesagt Chodorkowski dürfte Putin hassen und ihm alles Schlechte wünschen,
trotzdem könnte er Recht haben: Ohne Putin würden andere Entscheidungen (vernünftigere?) getroffen werden.
Es muss nicht so sein, dass es ohne Putin in genau dieser Manier weiter geht.
Dazu kommt, dass ja die wirtschaftlichen Verbindungen zum Westen wieder aufgebaut werden müssen.
Ohne ginge es auch, aber da auch Russland prosperieren will, wird man in der Zeit nach Putin versuchen, dass
zerschlagene Porzellan wieder zu kitten.
Wie viele Menschen bis dahin gestorben sein werden, kann ich dir nicht sagen.
In unserem Interesse ist es, dass der Krieg nicht zu einem echten 3. Weltkrieg wird. Dann sind wir vielleicht
alle Asche.
Maria78 schrieb:Das heißt, du legst deine Hand dafür ins Feuer, dass Putin sich mit Krim und Donbass zufrieden gibt?
Aber wahrscheinlich glaubst du das tatsächlich. Er hat ja auch noch nie gelogen.
@Maria78Nein, mit Sicherheit nicht.
Putin hat bewiesen, dass er vertragsbrüchig wird, dass er sich nicht an Absprache hält.
Er hat der Ukraine das Recht abgesprochen, eine Nation zu sein.
Kulturell, politisch gehören sie (seiner Ansicht nach) zu Russland. Also "Heim ins Reich".
Wie können die Ukrainer also darauf vertrauen, dass sich Putin mit einem Teil des Landes zufrieden geben wird?
Er behauptet doch, dass die gesamte Ukraine zu Russland gehört (immer gehört hat).