navi12.0 schrieb:Was ich allerdings in dem Zusammenhang für Sinnvoll halten würde, wäre so eine Art "kulturübergreifendes Lernen" an den Schulen mit besonders viel ethnischer Vielfalt, wo man Themenbezogen Kulturunterschiede mit einbaut, und den Schülern zeigt, wie damit vorurteilsfrei umzugehen ist. Eine Art kulturchauvinistische Prävention.
@navi12.0Das wäre wunderbar, gab es aber an Berliner Grundschulen nicht.
(Wie die Gegenwart aussieht, weiss ich nicht. Ich glaube aber, dass es so etwas immer noch nicht gibt.
Nicht geben kann.)
ich habe vor ein paar Jahren ein Schulprojekt ehrenamtlich angeboten, weil ich wissen wollte, was muslimische Schülerinnen denken. Über das Kopftuch z.B.
Ich war ziemlich geschockt, als ich sah, wie viele Vorurteile sie gegen Christen haben und eigentlich überhaupt nichts über das Christentum wissen.
Ich bin nicht besonders religiös. Die Religiösen Themen gingen von den Mädchen aus. Ich hatte ihnen freigestellt, ein Thema zu wählen und sie wollten eine Moschee zeichnen.
Das fand ich nun wieder interessant.
Sie haben mir von den 10 Gebote im Islam erzählt und waren erstaunt zu hören, dass auch Christen Gebote haben.
Sie haben noch mehr gestaunt, als ich ihnen sagte, dass einige Gebote gleich sind.
Für mich war damals klar, dass ein offizieller Unterricht nicht erwünscht wird. Vielleicht hat man Angst, die Schüler verlieren die Idee, keine Religion reicht an den Islam heran?
Und die andere Seite?
Wenn ich an meinen eigenen Religions- und Geschichtsunterricht denke, war die Haltung, die uns die Lehrer vermittelten Verachtung für den Islam. (Mohammed hat sich die Religion damals nur abgekupfert...)
Es wäre wirklich ein gewaltiger Schritt, wenn man sich zu einem Unterricht, in dem die Werte beider Kulturen dargestellt werden, entschließen könnte.
Die Muslime müssten diesen Unterricht mittragen.
Bei uns ist es anders herum: Wenn die Religionslehrer etwas erzählen, ist das allenfalls nett. Wir glauben ihnen nicht. Wir glauben den Lehrern naturwissenschaftlicher Fächer (weil wir Beweise sehen wollen)
Schüler, die dem muslimischen glauben angehören, vertrauen aber ihren Religionslehrern.
Korrigiert mich bitte, wen sich Dinge inzwischen geändert haben.
Ich habe in den vier Wochen mit den muslimischen Schülern und Schülerinnen viel erlebt, viel gestaunt.
Das war eine sehr interessante Zeit für mich.