Gwyddion schrieb:Wenn ich in die USA auswandere, diskutiere ich nicht, ich integriere mich in die Gemeinschaft und setze mich nicht dahin und diskutiere aus, was die USA für mich ändern sollte.
Nein, du integrierst dich nicht in die Gesellschaft - weil die ein Wörtchen mitzureden hat -, sondern passt dich an sie an, um nahtlos einzupassen, fast so, als würde mich dich für einen "Eingeborenen" halten. Erst wenn alle Differenzen beseitigt sind, fühlst du dich "angekommen" = angenommen. Integration ist was anderes, da hilft dir auch die Wikigläubigkeit nicht viel weiter. Vor Wikipedia wussten wirs auch schon mal besser.
lawine schrieb:wie läuft denn deine "Integration" in Kenia so ab, @Realo?
Was sollen diese Stolperfallen? Als Tourist muss man sich weder anpassen noch integrieren, da zählen einzig die Spendierhosen. Das gilt auch im größeren Maßstab für Nichttouristen, also Migranten, nur dass es da ersatzweise, da der Geldbeutel eher schmal ist, um möglichst rückstandslose Anpassung. Man sagt
jambo und es muss dann eben auch der lächelnde Gesichtsausdruck passen, und statt dickem Portemonnaie drückt man ihm ne 100 Shilling Note (ca. 90 Cent) in die Hand. Alles eine Frage der Proportion und des richtigen Handelns im richtigen Augenblick, aber keine Frage von Integration oder Assimilation. Man will zumindest in guter Erinnerung bleiben.
lawine schrieb:Brauchst du dort eine Betreuungsperson, die dich durch die anderen kulturellen Gegegebenheiten lotsen muss?
Eigentlich weniger, weil meine Zeit auf 16 Tage begrenzt und das Rückflugticket auch schon bezahlt war und zum Gesamtkatalog gehörte. Einmal habe ich geträumt, ich würde vorm Allmy-Bildschirm sitzen und mir jetzt einen ganz witzigen Post einfallen lassen. Beim Aufwachen war ich froh, dass es nur ein blöder Traum gewesen war.
lawine schrieb:erinnert mich spontan an Kindergartenniveau.
Manche Leute sind sich eben nicht für die dümmsten Vergleiche zu schade.
lawine schrieb:allerdings ist dort der Betreuungssschlüssel 1:6 und nicht 1:20.
Migranten sind eben keine Kleinkinder mehr und brauchen entsprechend weniger Pflege.
lawine schrieb:wie lange willste denn Erwachsene PErsonen mit einem derartigen Aufwand rundumdieUhr betreuen? denkst du an Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre
Ich schrieb doch schon maximal 1/2 Jahr. Ist ja auch nicht so, dass alle meine Beiträge von heute gelöscht wurden, exakt 0.
lawine schrieb:Welche konkreten Zielvereinbarungen würde dein Betreuungsmodell beinhalten?
Sprache, Gesetze, Werte, Behördendschungelkompetenz, Spaß, Selbstbewusstsein, Kritik am Nichtbetreuungsmodell D, ohne dass sich daraus negativste Konsequenzen für den Status quo ergeben. Die Deutschen strafen ja immer sehr schnell, wenn sie sich verspottet fühlen. Ein nicht unbedingt souveräner Charakterzug.
lawine schrieb:du kannst dein Rechenbeispiel bestimmt näher ausführen?
Hab ich doch schon: H4 + 1/4 zusätzlich für Sonderausgaben, die für rein Deutsche nicht anfallen (Sprachkurse, Aufwand für Sozialpädagogen / -arbeiter etc.). Ohne mich für besser zu halten als ich bin, aber ich würde da einen guten Integrationsmanager mit überraschend niedrigen Zusatzausgaben abgeben, weil ich die Kompetenzen weniger redundant verteilen würde, sondern nach Wirtschaftlichkeit mit gleichzeitig höherer Lebensqualität für die Migranten hier. Also besser und gleichzeitig billiger, da zielgenau und weniger redundant.
lawine schrieb:davon ab, dass man bei deinen Worten PREIS pro MENSCH eher an einen Skalvenmarkt denkt als an Integration
Ja ich weiß, ich war im Gegensatz zu dir schon immer ein Diktator und Rassist. Du musst mir da nichts Neues erzahlen. The only good flag is the false one. Schade nur, dass dir so wenige glauben, du musst also noch ein bissel an deinem Image feilen.
lawine schrieb:ging mir genauso, als ich den Mist las.
Naja, auf Netikette nehmen wir ja schon lange keine Rücksicht mehr und können alles, was nicht gefällt, Mist nennen. Ich hoffe nur, du erwartest nicht, dass ich noch einmal auf deinen Unmist reagiere. Sooo viel Zeit hab ich auch nicht mehr in meinem Leben.
Venom schrieb:Der Zugezogene hat sich an den Staat anzupassen und zu integrieren
Nun ja, warum ich das für unlogisch halte, habe ich ja schon häufiger erwähnt. Man kann 2 Gegensätze nicht zu einem Behelfsguss zusammenlöten, das zerbricht nach ein paar Minuten wieder von selbst, weil die Elemente unvereinbar sind.
lawine schrieb:kannste den Satz für mich bitte entschwurbeln?
Nur noch privat und gegen Bares. Ich eigne mich nämlich nicht besonders als Schwurbler.
lawine schrieb:ja, mache sind so integriert, dass sie trotz deutscher Staatsbürgerschaft Erdogan für ihren Präsidenten halten.
Ja, manche sind so integriert, dass sie trotz deutscher Staatsbürgerschaft und besserer Qualität ausgemustert wurden. Es gibt eigentlich nur 2 Nationen, die so mit ihren Stars umgehen: Frankreich und Deutschland, die Kernländer der EU. "Prince" hatte gegenüber seinem Bruder, neben dem aus Gaulands Sicht kaum ein Deutscher siedeln wollte, immerhin die politische Korrektness, schon vor 10 Jahren zu erklären, warum er nicht und niemals für Deutschland spielen würde, sondern nur für Ghana.
Gwyddion schrieb:Dieses Geschwafel von Assimilation vs. Integration
Je öfter man so einen Stuss wiederholt, umso weniger setzt er sich durch, weil langsam auch der Dümmste merkt, dass er von den bewussten Vereinfachern verschaukelt wird.
Gwyddion schrieb:Man integriert sich in ein neues.. vlt. auch anderes Gesellschaftssystem
Integration ist das Gegenteil von sich in ein fremdes System einzupassen, das ist nämlich die exakte Beschreibung für Assimilation. Integration bedeutet quasi 1+1+1=4 ("Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile" - Aristoteles). Nur Integration kann ein System weiter bringen; Assimilation schneidet nur die wichtigen Teile der Teile ab, damit sie sich ins nicht flexible, nicht erweitungsfähige, starre System einfügen. Demgegenüber gibt es nach Luhmann aber auch lernfähige Systeme, die sich ohne zu viel Umweltraubbau selbst replizieren und erweitern.