Realo schrieb:Am Beispiel Assimilation vs. Integration: Assímilation erfordert keine Veränderungen im System, sondern hält es starr (und damit impotent), weil es keine neuen "Subsysteme" zu integrieren versteht, d.h. wenn sich Vertreter der Kulturen A, B, C... N an einem Ort treffen, in dem die Kultur A Hegemonie besitzt und das System sich weigert oder nicht fähig ist andere Kulturen zu integrieren, sind die Mitglieder der anderen Kulturen gezwungen sich der Hegemonialkultur unter- und einzuordnen und damit ihre eigene Kultur sausen zu lassen.
Ich verstehe was du meinst.
Nur sehe ich das nicht so drastisch wie du.
Wenn B, C ... N etwas mitbringt (was nicht dem Grundgesetz von A entgegen steht), dann können sie es doch ungehindert ausleben. Das bedeutet doch aber in meinen Augen nicht, dass diese Dinge in A integriert werden müssten.
Und die Praxis zeigt es doch auch, dass dies nicht in jedem Fall gemacht wird, sondern dass es einige gibt, welche nebenher leben.
Und von dem Beispiel mal ganz´abgesehen (den unliebsamen Ausdruck darin bitte gedanklich streichen):
Beitrag von Yoshimitzu (Seite 31) Realo schrieb:Ist das System (nicht zu verwechseln mit Kultur) jedoch "offen" (für Wachstum), können sich die anderen Kulturen erhalten und damit auch Kultur A daran hindern, ihren Hegemonialanspruch voll auszuüben und sie zwingen sich ebenfalls zu öffnen und einen "Kulturaustausch" ("Kulturmix") einzugehen.
Na toll, Zwang? Die Hinzukommenden sollen aber umgedreht nicht gezwungen werden (zu recht auch) - stimmts?
Zweierlei Maß ist das in meinen Augen.
Wenn das klappt, wird das System als Ganzes vorangebracht und es entsteht eine neue Kultur, die alle beteiligten Kulturen (im Idealfall) enthält und sie insgesamt weiter bringt.
ob das dann auch allen gefällt, danach wird nicht gefragt? Zumal, wenn es sogar unter Zwang sein soll - zumindest teilweise?
Das was du willst und auch manch andere anstreben, ist der Idealfall, was jedoch in der Praxis nicht so ohne weiteres zu funktionieren scheint.
Wo Veränderungen nicht mehr möglich sind , werden Konflikte zunehmend mit Gewalt ausgetragen, wenn das System nicht mehr wachsen kann...
Deutschland hat sich schon ziemlich sehr verändert, finde ich. Aber auch für Veränderung gibt es sicherlich Grenzen des Möglichen. Wenn diese überschritten werden, dann kann es mMn eben auch gerade deswegen wiederum Konflikte geben.
Man sollte mit nichts im Leben in Extreme gehen, meine Meinung.
Und deshalb finde ich diese Meinung auch mit berechtigt:
Yooo schrieb:...Also ich wurde auch in der Schule auch immer versucht runter zu machen, weil ich anders war.
Gleich und Gleich gesellt sich gern, Inhomogenes schlägt sich gern die Fressen ein.
Ich denke, das ist offenbar eine Konstante im Leben der Menschen.
Aber was soll man dagegen machen außer abwarten und Tee trinken?
Alle aufzurufen sich lieb zu haben und zu akzeptieren wird denke ich nicht funktionieren, hat es damals nicht und wird es heute auch nicht.Das ist ein Ruf im Wald.