Rasenmayer schrieb:Und die Gedankengänge "darf man denn als Herkunftsdeutscher keine total lockeren und ungezwungenen Gespräche mehr über Stammbaum, Ahnen, Genpool und Migrationsgeschichten mit einem komplett Unbekannten führen?" entspringen auch eher dem Klischee über die bösen, rassistischen "Herkunftsdeutschen", als der Realität.
Das weißt du jetzt ... woher?
Erntemond schrieb:nein, ich finde es schisse, dass bei Deutschen ausgerechnet immer dieser unterschwellige Hinweis aufs Dritte Reich kommen muss.
Na, das hört sich aber auf vorwärtsverteidigende umgedrehte Nazikeule an. Wie kommst du auf solche Ideen? Reicht es nicht, dass einem schwarzen Deutschen immer die falschen Komplimente gemacht werden? ("Sie sprechen aber gut Deutsch. Wo haben Sie das denn geler nt? Wann gehts denn wieder zurück in die Heimat?")
Erntemond schrieb:weil Völker eben bleiben was sie sind, auch wenn sie Generationen in der Fremde leben.
Also ein Afrodeutscher der hier seit seiner Geburt lebt, lebt in der Fremde, weil seine Hautfarbe nicht zu schweinchenrosa passt? Bei solchen Ansichten kann man tatsächlich nur noch kapitulieren. Und man wundert sich nicht mehr, wieso sich das Klischee vom blonden blauäugigen Germanen immer mehr verfestigt. Und das wäre auch ohne die "Nazikeule" (wenn's die Nazis nie gegeben hätte) auch nicht anders.
Erntemond schrieb:Ich frage z.B Deutsche, die einen komischen Dialekt haben auch immer, woher sie kommen bzw. frage direkt "Kommen Sie aus Bayern?" o.ä. ich finde das ziemlich normal eigentlich.
Ach ja, wenn einer Bayerisch spricht, fragst du ihn wo er herkommt, denn er könnte vielleicht aus Ostfriesland kommen. Das nennt man dann nicht Vorwärtsverteidigung, sondern gesichtswahrenden Rückzug.
:DErntemond schrieb:Wenn ein Rottweiler sich mit einem Dackel paart, ist der Welpe Rottweiler-Dackel-Mix. Wenn ein Sudanese sich mit einem Schweden paart, ist das Kind halb Schwedisch, halb sudanesisch.
Du machst also die Erscheinung an der
Rasse Ethnie fest? Das nennt man wohl Ethnizismus.
nanusia schrieb:die Wurzeln
Stammesdenken ist aus den Deutschen wohl nie rauszukriegen. "Wurzel" (racine) ist das "Stammwort" für racisme. Rassismus bedeutet eigentlich "Wurzelforschung".
ich merke gerade, wir sind erneut auf einem Terrain, das besser in den Rassismus-Thread passt, weil das hier mit Integration nur noch über 5 Ecken was zu tun hat.
Erntemond schrieb:weil der Mensch so ist. Wenn etwas anders aussieht ... (von der jeweiligen Mehrheit abweichend) dann wird es anders behandelt bzw fällt mehr auf.
Und eben das ist Rassismus. Bei den Nazis nannte man das "Sonderbehandlung". Dafür gibt es wie erwartet im Englischen auch keine Eigenbezeichnung.
Wikipedia: SonderbehandlungTussinelda schrieb:und zweitens geht es nicht darum, ob der Fragende denkt, man sei bestens integriert, es geht darum, dass dem Gefragten eine Integration schwerfällt, wenn er immer "anders" bleibt. Also machen kann, was er will und trotzdem nicht komplett dazu gehört.
Genau das ist der Punkt, deshalb hab ich ihn noch mal hervorgehoben, auch, weil er wieder zum eigentlichen Thema zurückführt.