rockandroll schrieb:dass solche Ideen nicht gleich in einer "Terrorherrschaft der roten Khmer" ausarten müssen
Aber können. Ich kann dir die zehn Punkte von Marx (und mehr schrieb er nicht) gerne aufdröseln:
1: Kollektivierung (radikaler als die von Stalin, da keine Kolchosen, nur Sowchosen)
2: Vernichtung von Kleinhandel und Kleingewerbe (Lenin zog die Notbremse)
3: Vernichtung jeglichen familiären Privateigentums (war nie so radikal umgesetzt)
4: War unter Ceausescu definitiv so
5: Wurde überall umgesetzt
6: Wurde nur in Albanien durchgezogen
7: Begann mit Fünfjahresplan von Stalin
8: Arbeitszwang gab es überall, industrielle Landarbeiterarmeen gab es unter den Roten Khmer
9: Dorfvernichtungsprogramm von Ceausescu
10: Wurde nirgendwo in dieser Radikalität umgesetzt
Aber du kannst es gerne auch theoretisch haben:
In der Übergangsgesellschaft (dem Sozialismus) ist die Waren produzierende Gesellschaft nicht aufgehoben, der Staat tritt als monopolistischer Eigentümer an Produktionsmitteln dem Produzenten gegenüber.
Damit ist eben nicht - wie Marx fälschlicherweise annahm - der Klassengegensatz aufgehoben, sondern der Staat tritt dem Proletariat als antagonistischer Widerpart, als Klasse gegenüber.
Somit sind für mich die negativen Erscheinungen kommunistisch geführter Gesellschaften nicht "Pervertierungen", sondern intrinsisch gegeben.
Dazu kommt noch das chiliastische Sendungsbewusstsein des historischen Siegs, welcher die Hemmschwelle der Anwendung von Zwangsmitteln weiter herabsetzt.