@cRAwler23Zuerst einmal Hut ab vor deinem ehrlichen und reflektorischen Beitrag. Ich denke, du hast damit zumindest kurzzeitig den nur mit Symptombehandlung und/oder Fingerzeig assoziierten Kanon des Disputs aufgebrochen. Auch hast du absolut Recht, wenn du schreibst, durch das System leide die Empathie und erhöhe sich der Konformitätsdruck. An für sich kann man da gar nix mehr hinzufügen, wenn man es aus anarchosyndikalistischer Sicht sieht, sicherlich erstrebenswert für die Gesellschaft, sofern sie denn funktionieren und die zerstörerische Bewusstseinsverformung durch den Kapitalismus erfolgreich rückgängig machen oder ganz auflösen würde/könnte.
Dennoch will ich zu ein paar deiner Thesen mal was sagen und ausnahmsweise auch etwas ausschweifender und nich wie kurz abgehakt.
Als Anarchistischer Kommunist (und bescheidener, gemütlicher, freigeistiger Mensch) finde auch ich den Kapitalismus beschissen, jedoch kann man dieses System nicht zerstören wenn man bestimmten die Schuld daran gibt (ein häufiger Fehler auf den Mahnwachen),...
Schuld wird, soweit ich das mitbekommen habe, v.a. der US-amerikanischen Fed und ihren Kompagnon-Banken gegeben. Diese sind zuerst mal Institutionen und keine kleinen Betriebe, die von zwei Personen organisiert werden. Und es sind Institutionen mit einer enormen Macht, die weit weit in politische und gesellschaftliche Prozesse hineinreicht. Der Vollständigkeit halber muss man eigtl. sagen, dass die Fed tatsächlich nicht die Wurzel allen Übels ist, weshalb die Benennung von ihr als Hauptschuldige an weltweiter Ungerechtigkeit kaum haltbar ist. Die Fed ist ein Baustein, oder vllt. die Steuerungszentrale eines Verbundes zig weiterer Institutionen, die rundherum die Fäden ziehen, angefangen von bekannten Investmentbanken bis hin zur BIZ. Genauer gehe ich darauf später nochmal ein.
...sondern wenn man beginnt Alternativen zu leben, die sich nicht nur lohnen, sondern eben auch am bestehenden System etwas zum positiven ändern können. Es gibt sie, man muss sie nur suchen und finden oder gar selbst aufbauen! Nur so kann sich etwas ändern!
Leider gibt es da aber schon Grenzen. Was du als Einzelner machen kannst, ist fair zu bleiben, und die Menschen fair zu behandeln. Von grenzenlosem Altruismus ist dringen abzuraten, wenn du dich nicht zur Zielscheibe degradieren lassen möchtest. Jeder kennt das, wenn in Schule oder Betrieb die netten Ja-Sager und immer Hilfsbereiten zu Ärschen für alles werden und in einen Teufelskreis aus Bittstellerei und Beistandszwang geraten, aus dem sie selbst burn-out-los kaum rauskommen können. Ein Helfer-Syndrom ist in unserer egomanischen Gesellschaft kein guter Ratgeber.
Früher war Nachbarschaftshilfe noch selbstverständlich, man half sich gerne. Heute sieht das ein bisschen anders aus. Wir leben zu Tausenden in Großstädten zusammengepfercht und werden trotzdem anonymer. Es wird sich aus dem Weg gegangen, erst recht, wenn Hilfe verlangt wird. Und wenn Hilfe angeboten oder geleistet wird, dann fast nie ohne diesem kleinen fiesen Hintergedanken, dass das eine Chance ist, etwas dafür zu bekommen -> Ich helfe (biete Dienstleistung), du belohnst mich (Geld, Ansehen vor Anderen usw.).
Wie willst du angesichts der Limitierung, die Altruismus durch das System auferlegt wird, Alternativen leben, die
das System verändern? Es scheitert schon an dem Profitstreben eines jeden, egal, in welcher Hinsicht er dies tut. Dieses Verhalten ist genetisch programmiert und wurde in Tests auch bei Schimpansen festgestellt. Unser tolles System wirkt daher gleich zweierlei verheerend: Es fördert das natürliche Konkurrenzverhalten und weitet aus plus - und das ist wohl das perfide -
belohnt egoistisches Verhalten mit einer Existenzsicherung - Geld/Status. Hier wird ein Lernprozess entwickelt, der intersozial weitergegeben wird.
Ich selbst bin ein Systemkritiker, gleichzeitig weiß ich jedoch das man niemanden die Schuld daran geben kann das die Dinge sind wie sie sind, man kann sie nur ändern wenn man sich aus seiner Unmündigkeit befreit und Verantwortung übernimmt.
Das System fiel nicht vom Himmel, sondern wurde von Menschen gemacht. Die Ursprünge reichen mehrere hundert bis tausend Jahre zurück. Im 14. Jahrhundert war das Verleihen von Geld zu überhöhten Zinssätzen in Norditalien schon gängige Praxis. Jaa, Zinsen waren damals noch kirchlich verboten, dennoch mussten sich die Päpste bei den Geldwechslern ("Lombardi") verschulden. Ab 1402 fing sich das Bankensystem an zu entwickeln, insbes. durch die Gründung der ersten Privatbanken. Die erste Börse wurde im belgischen Brügge 1409 eröffnet. Vom 15. Jhdt. an, also während der Renaissance, begann der Siegeszug des Cheques, also des bloßen auf Papier gedruckten Anspruchs auf die dort notierte Geldsumme. Anmerkung: Zinsen waren eigtl. bis dahin immer noch verboten!
Im 19. Jhdt. wurden Cheques gesetzlich etabliert, schon im 16. Jhdt. bröckelt das kanonische Zinsverbot auf Grund der wachsenden Banken und des wirtschaftlichen Aufwindes:
In der kaufmännischen Praxis gibt es längst Kreditgeschäfte, aber ab 1525 (Trier) wird die Verzinsung von Darlehen auch in einzelnen deutschen Ländern und Städten (Kursachsen, Mecklenburg, Nürnberg) per Gesetz erlaubt. Und im Jahre 1543 erteilt Kaiser Karl V erstmals niederländischen Kaufleuten die Erlaubnis, Geld gegen Zinsen zu verleihen. (Immerhin ist Karl V ja auch durch Darlehen der Fugger überhaupt Kaiser geworden.) Diese kaiserliche Zustimmung zum Erheben von Zinsen ist ein Meilenstein der Geldgeschichte.
http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/geldgeschichte-iii-das-spaetmittelalter-und-die-folgezeit-die-entstehung-des-modernen-bankenwesens/geldgeschichte-iii-das-spaetmittelalter-und-die-folgezeit-die-entstehung-des-modernen-bankenwesens.htmDer Rest der Geschichte ist gekennzeichnet durch Kriege, Inflation, Klassenkämpfe und wachsender niemals zurückzahlbarer Verschuldung. 1971 wurde der Goldstandard durch US-Präsident Nixon aufgehoben, Geld ist also nur noch pures Vertrauen, nix weiter, wobei das Volk mit seiner Arbeitskraft haftet. Jeder Kontostand ist ein Anspruch auf eine Auszahlung (urspr. Banknoten Anspruch auf Auszahlung des Betrags in Münzen/Gold) an Bargeld, das die Bank nicht hat.
Im Laufe der Zeit hat sich die Bankenkaste natürlich weiterentwickelt. Was anfangs noch kleine Privatunternehmen waren, sind heutzutage Finanzmoloche, die absolut ohne Kontrolle agieren dürfen/können und niemals in der Geschichte so mächtig waren, wie sie es jetzt sind.
Das System ist das was eben die Menschen daraus machen, auch eine Elite hätte keine Macht wenn sie nicht vom Volk getragen würden.
Mittlerweile haben wir längst einen Point of no return überschritten, über dem es uns nicht mehr möglich ist, das System zu "tragen". Es erhält sich aus sich selbst heraus, in totaler Eigendynamik. Banken sind regierungsautonom und regulieren - oder besser: DEregulieren
;) - sich selbst. Die Finanzindustrie ist wie ein Staat im Staate, die macht ihre eigenen Gesetze und sorgt zunehmend dafür, dass das Volk auch was davon haben kann. Nur halt nichts in seinem Interesse.
Das sollte man zum Kern des Themas machen, Dialogbildung zwischen Ost und West, Oben und Unten, Norden und Süden. Es gibt nur diese eine Welt auf der wir leben können und einen Weltkrieg kann man immer verhindern wenn jeder einzelne Verantwortung übernimmt und lernt selbstständig zu denken.
Du vergisst leider, dass niemand aus dem Volk einen Weltkrieg will, dieses aber nun mal nicht darüber zu entscheiden hat. Im Ernstfall schicken die Amis einfach ihre Drohnen dahin und schon geht die Party ab, getötete Zivilisten sind Kollateralschäden im Sinne des Kapitals, welches zur neuen Religion hochstilisiert wurde, das interessiert von den Eliten keinen. Im Gegenteil, an Kriegen verdienen sich diese einen Olympus Mons aus Moneten. Rüstungskonzerne liefern Waffen, die Aktionäre - meist Investmentgesellschaften und -banken - schöpfen ihre Dividenden (s. auch später).
Der Westen respektive die UAssA waren nie Freund des Ostens. Ebenso geht die aktuelle Aggression von den US-Eliten aus, im Klüngelgepäck mit der völlig willenlosen Europäischen Zombie-Union als Testgelände zum gesellschaftlichen Umbau (TTIP, TISA, CETA, Agenda 2010, Troika-Reformen, ESM, INDECT). Momentan geht's ja Schlag auf Schlag mit Machtverfestigung und Demokratieabbau. Vgl.
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Das andere Problem sind die Mechanismen die Menschen tatsächlich systemisch in die Armut und Mittellosigkeit treiben, diese Mechanismen sind nur dann veränderlich wenn die Völker oder betroffenen Bevölkerungsteile Initiative zeigen, nicht nur in Form von Protest oder gar Revolution, sondern auch in der Interaktion uns Ausarbeitung nachhaltiger Alternativen.
Vollkommen richtig. Geht aber nur, wenn
global und massiv Initiative gezeigt wird. In Griechenland oder Portugal ging das Volk auch auf die Straße, nachdem die Länder von Goldman Sachs und IWF bis zum Hypovolämischen ausgeblutet wurden. Was hat es gebracht? Milizen gingen gegen das Volk vor. Griechenland hat die höchsten Schulden in seiner Landeshistorie. In Irland herrscht Resignation, nachdem das Land hochverschuldet aus den Ketten des ESM gelassen wurde.
Beim Arabischen Frühling hatten die Bürger die Faxen dicke von ihren Diktatoren - und gingen auf die Straße. Was hat es gebracht? Die Länder kommen bis heute nicht zu Potte, Syrien ist dank des lieben Westens Dead Land und in anderen Ländern, in denen das Volk kämpfte, wurden zwar Regierungen gestürzt oder ausgetauscht. Das System lebt aber immer noch. Es wird so lange weiterleben, bis irgendetwas global Einschneidendes passiert, was es erschüttern kann.
Netzwerke wie das Internet, OpenSource-Projekte, NGOs, Genossenschaften und manche Gewerkschaften zeigen es, daher ist meine Option der Anarchokommunismus, Anarchosyndikalismus, Anarchismus, dezentrale Marktsozialismus, eine libertäre Gesellschaft und ein gelebter Humanismus, das ist kein Utopia, das ist ein Lern- und Entwicklungsprozess.
Ohne das Internet wäre ein Wandel nicht möglich, logo. Deshalb wird ja auch an seiner
Zensur gearbeitet.
Im April 2011 wurde auf europäischer Ebene das Projekt Clean IT gestartet. Es beruht auf dem Konzept der Public Private Partnership zwischen europäischen Sicherheitsbehörden und unterschiedlichsten IT-Unternehmen. Ziel ist es, Vorgaben für die IT-Industrie zu entwickeln, deren Einhaltung durch die Unternehmenspartner, zur Verhinderung des Endbenutzerzugriffs auf terroristische Inhalte, auf freiwilliger Basis befolgt wird. So soll die „terroristische Nutzung des Internets eingeschränkt“ und die „illegale Nutzung des Internets bekämpft“ werden.[20] Es verfolgt ausdrücklich einen nicht-legislativen Ansatz. Die Anhörung nationaler und supranationaler Parlamente ist ausdrücklich nicht vorgesehen.[21] Ziel der Maßnahme ist eine flächendeckenden Kontrolle der Netzinhalte zunächst auf europäischer, später nach Möglichkeit auch auf globaler Ebene.
Wikipedia: Zensur im Internet#EuropaMachen wir uns nichts vor dieses Imperium besteht aus der Nato und seinem Gegenpart in Russland und China, diese Machtblöcke sind es die zu viel Macht zentralisiert haben.
Nein, die NATO ist nur die militärische Arm der Elite. "Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin." - Warum funktioniert das eigtl. nicht? Weil die Zusammenhänge doch ein bisschen komplizierter und überladen mit Abhängigkeiten, Zweckverhältnissen und Egoismus sind.
Zentralisiert ist die Macht ganz woanders, und zwar ausgerechnet da, wo die Mahnwache mit ihren Anti-Ausrufen andockt. Falls du sie noch nicht kennst, empfehle ich dir
die Studie von James Glattfelder der ETH Zürich zur Machtkonzentration von Finanzmultis in der Weltwirtschaft, der "SUPER-EINHEIT". Wäre ein Widerstand bzw. ein Aufbäumen gegen diese Macht von Erfolg gekrönt?
Die starke Machtballung steht nicht nur im Widerspruch zu einem demokratischen Staatsverständnis, sie gefährdet durch ihre dichte Vernetzung auch die Stabilität des Systems. Glattfelder: «Das Gesamtsystem wird so instabiler, weil sich Probleme leicht ausbreiten können.» Ein Beispiel dafür sind die Auswirkungen, welche der Kollaps der Investmentbank Lehman Brothers (sie rangiert auf Platz 34 - Anm. von mir: LB ist seit 2009 tot) auf die Finanzwirtschaft hatte.
Diese Konzentration von Macht behindert aber auch den Wettbewerb. Die Mitglieder des Kerns seien durch gemeinsame Interessen verbunden, das mache Reformen schwierig, sagt Glattfelder: «Wenn sich eine solche Struktur einmal gebildet hat, lässt sie sich kaum mehr aufbrechen.»
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Wenn-147-Konzerne-die-ganze-Wirtschaft--kontrollieren-/story/24530287Die Originalstudie kannst du
hier (Archiv-Version vom 17.07.2014) lesen.
In der Liste fehlt übrigens eine Bank. Nämlich
BlackRock mit 4,096 Billionen (!) US-$ an verwaltetem Vermögen weltweit. Der Schwarze Fels ist größer als die Deutsche Bank, Goldman Sachs und JPMorgan Chase zusammen! Dazu drehte die ARD mal eine sehr sehenswerte Doku:
Von der NWO einer Finanz-Oligarchie (Seite 60) (Beitrag von Scox)Das Fazit der Sendung nehme ich schon mal vorweg:
"Es gibt eigentlich keine Möglichkeit, die Macht BlackRocks (und damit auch Larry Finks) auf die Weltwirtschaft zu beschneiden. BlackRock ist an zu vielen Unternehmen beteiligt, der Einfluss des Konzernchefs auf beispielsweise die US-Regierung ist zu groß als dass es eine Chance gibt, BlackRock ein wenig Wind aus den Segeln zu nehmen. Hinzu kommt, dass es zwar nationale Finanzaufsichtsbehörden gibt. Eine internationale Behörde gibt es aber nicht. Was letztlich bedeutet, dass BlackRock und Co. so weitermachen können wie bisher."http://money.de.msn.com/wirtschaft/das-blackrock-imperium-larry-fink-und-die-m%C3%A4chtigste-schattenbank-der-welt?page=12Oder ein anderes Beispiel. Neuer Großaktionär der Deutschen Bank ist Scheich Hamad Bin Jassim Bin Jabor Al-Thani vom Emirat Katar, ebenfalls Großaktionär bei Barclays und der Crédit Suisse. Das Emirat ist eins der Länder, welches du als Endstation der kapitalistischen Umverteilung betrachten kannst: Dort trifft unfasslicher Reichtum (an Dekadenz) auf tiefste Armut und Ausbeutung. Passt ja alles, denn
der Scheich selbst und die Deutsche Bank sind schwer verwickelt im Waffenwandel, zusammen mit den vorhin genannten anderen Banken (Archiv-Version vom 25.05.2014). Anknüpfung an das, was ich oben schon andeutete.
Keine Sorge der Kapitalismus hat ganz natürliche Grenzen und ein Verfallsdatum.
Die da wären? Nicht vergessen, das System gibt es schon seit dem 15. Jahrhundert bzw. in seinen ganzen Auswüchsen seit dem 19. Jhdt. Ein Ende ist nicht absehbar und wenn es zusammenknallt, fängt es wieder von vorne an. Wobei die Konzentration an Macht ein fast unzerstörbares Konglomerat bilden dürfte.
Dieser systemische Selbstläufer ist ein Erbe des Kolonialismus, noch immer sind Europa und eben auch die USA die Zugpferde, jedoch ändert sich dies zunehmend, China und Indien emanzipieren sich mehr und mehr von diesem Paradigma, schaffen jedoch ein neues und die Rohstoffe werden knapper und knapper.
Asiatische Länder
scheinemanzipieren sich höchstens. Nach wie vor halten die USA mit dem US-$ die Fäden in den Händen, denn dieser ist Weltleitwährung und wird von China und Co. in immer krasserem Ausmaß als (eigentlich wertlose) Währungsreserve gehalten:
Exportstarke asiatische Länder verzeichneten seit etwa einem Jahrzehnt ein rasantes Anwachsen der Währungsreserven. Besonders deutlich wird dies am Beispiel der Volksrepublik China. Dieses Land hat nach mehreren Jahren einer äußerst erfolgreichen Handelsbilanz im Jahr 2006 sogar Japan in der Summe der Währungsreserven überholt und besitzt seitdem die höchsten Währungsreserven der Welt. Per 31. März 2008 beliefen sich diese auf 1,682 Billionen US-Dollar.[20] Im April 2011 betrugen die Devisenreserven Chinas erstmals über drei Billionen US-Dollar.[21]
Wikipedia: Währungsreserve#Sonderrolle der exportstarken asiatischen L.C3.A4nderSchuld an diesem Prozess ist die Asienkrise 1997, die als lokaler Systemeinbruch die Folge einer immensen Kreditblase war, an der v.a. US-amerikanische Banken und Anleihegläubiger beteiligt waren. Nachdem der IWF auf den Plan gerufen wurde, kannst du dir denken, was passierte. Im Gegenzug für neue Kredite wurden die betroffenen asiatischen Länder zu strengen Kürzungsmaßnahmen und Privatisierungen verdonnert, ähnlich, wie wir es von der sog. Eurokrise kennen.
Was aktuell passiert, kannst du als geschichtliche Wiederholung einer Finanzkatastrophe sehen. Durch die Subprime-Krise in den USA, die implizit erst durch die Fed möglich gemacht wurde mit ihrem zu zeitweise 0,25% leitverzinst verschenkten Geld, brachen Chinas Exporte ein, was die Pekinger Regierung zu einer Kreditspritze in die Wirtschaft veranlasste.
Mittlerweile sitzt China auf einem gigantischen Kreditvolumen und es gibt erste Zeichen, dass im Reich der Mitte ein schwerer Crash bevorsteht:
http://blog.fuw.ch/nevermindthemarkets/index.php/34422/chinas-kreditblase-in-5-charts/ (Archiv-Version vom 28.05.2014)S. auch
http://www.wiwo.de/politik/ausland/kreditblase-china-bedroht-die-weltwirtschaft/9615322.htmlSo, und nun mal zu den Alternativen. Einen Ansatz dazu gab es 1932 im österreichischen Wörgl mit dem umlaufgesicherten Freigeld. Mit diesem Alternativgeld konnte die wirtschaftliche Situation (zu der Zeit herrschte eine Wirtschaftskrise) innerhalb kürzeser Zeit drastisch verbessert werden. Es kam so gut an, dass der französische Finanzminister Édouard Daladier und der amerikanische Ökonom Irving Fisher dieses neue System auch in ihren Ländern vorschlugen. Natürlich wurde es abgelehnt. 1933 wurde das Wörgl-Geld endgültig durch die Österreichische Notenbank über ein Gericht verboten.
Wie du siehst, scheiterten Alternativen schon im Kleinen und das zu einer Zeit, in der die Finanzelite noch nicht so astronomisch aufgestellt war. Wieviele Chancen du heute mit solchen Vorschlägen hättest, kannst du dir denken.
Sieht man sich jetzt mal diese ganzen Tatsachen an, ist es nur logisch, dass Systemkritik automatisch zu Kritik an Banken und sogar einzelnen Personen(gruppen) wird, denn Alternativen werden schließlich nicht vom Kapitalismus als solchem abgeschmettert, sondern von der Elite, und das sind immer noch menschliche Personen. Dieser eine Schuld an Elend, Ungerechtigkeit und Ausbeuterei zu geben, scheint wohl gerechtfertigt, denn es sind genau diese, die mit allen Mitteln dafür sorgen wird, ihre psychopathischen Interessen zu schützen. Und sie hat Myriaden an protektiven Apparaten im Rücken. Bei Volksaufständen hätte die EGF was zu tun, wenn es nur in Europa ist. Für andere Ländergruppen sind andere Kaliber stets griffbereit. Frag die NSA. Frag Stratfor.
@allIhr diskutiert hier darüber, ob die Mahnwachen rechts sind oder nicht. Ob Kritik an Banken, Rothschilds oder gleich den USA antisemitisch oder antiamerikanisch ist oder nicht. Ob Parteien rechts oder links sein könnten oder nicht.
Mit diesem Schnorcheln an der Oberfläche wird das wahre Problem nicht im Entferntesten angegangen. Ständig wird nur einkategorisiert in rechts, links, nationalistisch usw. Hier wird global die Demokratie versaut und ihr streitet euch um Rassismen oder Parteien. Keine einzige Partei wird jemals die Befugnis haben, irgendwas verändern zu können, da sie nur
Länder vertritt, aber gegen a) Parteien ANDERER Länder konkurrieren und b) eine weltweit brachial vorgehende und perfekt organisierte Finanzmafia im Sinne eines Puppet Masters agieren müsste. Wie aussichtsreich könnte das wohl sein? Schaut man sich die vergangenen Jahrzehnte an, sieht's wohl zappenduster aus, wenn sich die Hochfinanz statt zu ordnen noch mehr zentralisieren konnte.
Wollt ihr Veränderung? Dann kommt endlich von dieser bis auf den letzten Tropfen ausgelutschten Rassismus- und Verschwörungstheorie-Diskussion ab. Sich im Kreis zu drehen, muss doch irgendwann wirklich jedem langweilig genug sein...