Fedaykin schrieb:Die Fälle mal genau durchlesen.
Habe ich, selbstverständlich.
Fedaykin schrieb:Aber letzendlich reden wir da doch über KLeckerbeträge.
Die Höhe der Forderung ist irrelevant. Hier wird im "Namen der Steuerzahler" per Vertrag die Möglichkeit gegeben Steuergelder abzusahnen.
Die Sache mit dem Investorenschutz ist sinnvoll bei instabilen (willkürlichen) Regierungen, aber nicht zwischen Nationen wie den USA und der Gemeinschaft namens EU
Fedaykin schrieb:Etwas simpliziert.
Sicher, dennoch beweist das irgendwo etwas das du immer abstreitest: Es kann in die Gesetzgebung eingegriffen werden...
Aber egal, dann ist es eben schädlich, was soll es.... schliesslich ist Geld anhäufen wichtiger als Gesundheit (ja, ich weiss das es polemisch klingt, aber so stellt es sich für mich dar und das mach mich übelst sauer)
Fedaykin schrieb:Wie siehst du das wenn ich dir eine Baugenehmigung gehe du investierst und ich leg dir den Bau mal einfach Still für ein paar Jahre. Aber Der Prozess läuft noch.
Da hast du vielleicht was falsch verstanden. Die Brücke ist uralt und gehört einem US-Amerikaner. Der will nun Geld dafür das Kanada eine eigene Brücke bauen will.
Dieser US-Brückenbesitzer will nun 3,5 Millarden, weil Kanada ihn nicht gefragt hat ob sie eine Brücke bauen dürfen (überspitzt ausgedrückt)... mal im ernst, geht's noch?
Und, auch wenn ich es jetzt mal "zufällig" nennen möchte: Mexiko und Kanada sind vor diese Schiedsgerichte gezerrt worden und "verurteilt" worde, die USA sind nicht einmal "schuldig" gesprochen worden.
Da geht selbstverständlich alles mit rechten Dingen zu...obwohl: Würden die USA bezahlen? Ich denke nicht, die erkennen andere offizielle internationale Gericht schliesslich auch nicht an, wenn es gegen die USA geht.... aber das ist ein anderes Thema
:DFedaykin schrieb:Und selbst dann ist es Fraglich ob die USA hier großartig hinzugewinnen.
Da kann ich selbstverständlich nur spekulieren, aber wenn man sich andere Aktivitäten der USA anschaut, dann liegt es für mich nah das die USA nur dann unterschreiben wenn deren Bedingungen erfüllt werden. Die veröffentlichen Akten haben doch gezeigt das die USA nach 3 Jahren noch immer auf die Maximalforderung besteht und keinen Millimeter davon abweichen will... das hat mit verhandeln nichts zu tun. Auch die Drohnung mit der Automobilbranche ist der total Dreck, denn Erpressung und Verhandlung sind verschiedene Dinge. Ich hoffe sehr das die EU nicht, wie zu erwarten, einknickt.
Fedaykin schrieb:Denn einfach zig Entwicklungen von 20 Jahren Weltwirtschaft auf NAFTA zu schieben ist so eine Sache.
Grundsätzlich: Ja, hst recht. Aber
:) Es gibt Bereiche in denen die Entwicklungen mit Inkrafttreten von NAFTA erst Dinge ihren Lauf nahmen. Vor allem auf dem Agrarsektor. Übrigens: Auch das ist eine Industrie, wenn auch nicht im klassischen Sinn
:DFedaykin schrieb:Das Freihandel dazu dient Löhne zu steigen oder dergleichen ist etwas viel Verlangt nur für eine Erleichterung des Handels
Freihandel soll keine Löhne steigen lassen, aber er darf auch nicht zum Lohndumping führen. Ich mag hier nicht über deutsche Löhne diskutieren, aber der Mindestlohn (der ja heute wieder ein neues Schlupfloch bekommen hat) hierzulande führt zu einer Schicht von Menschen die nicht nur während ihres Arbeitslebens "arm" sind, sondern auch im Alter... Um im Alter eine "Mindestrente" zu bekommen, müsste der Mindestlohn bei ca. 11,40 Euro liegen... aber Freihandel und Globalisierung führen eben in eine andere Richtung. Wobei: Beides ist nicht grundsätzlich schlecht.
Fedaykin schrieb:Das auch NAFTA nicht grundsätzliche Strukturprobleme beheben kann liegt auf der Hand.
Sehe ich ähnlich, aber durch derartige Abkommen konnen Strukturprobleme entstehen, vor allem wenn ich den "Investoren" derartige Instrumente geben.
Kleines Beispiel, also wie ich das sehe: Nach TTiP will die Regierung aufgrund von absoluter Notwendigkeit den Mindestlohn auf 10 Euro anheben... wird nicht mehr gehen, da dann alle US-Investoren ein Verfahren wegen Gewinn-/Umsatzverlust anstreben könnten... wo also bleibt die soziale Gerechtigkeit? Eben, nirgends.... und auch hier wieder: Egal, Geld ist wichtiger als Menschen...oder wie war das.
Fedaykin schrieb:Was Industriejobs angeht also die klassische Fertigung angeht so sollte man auch den Technischen Fortschritt seit 1994 berücksichtigen.
Das sehen wir wohl auch in der Deutschen Industrie.
Volllommen richtig. Es wird immer wieder Fortschritte geben die gewisse Jobs überflüssig macht, oder eine ganze Branche an den Rand der Existenz führt (zB das Druckergewerbe), aber es gibt auch immer wieder neue Jobs, also neue Beruf die für neue Arbeitsplätze sorgen... keine Frage, das ist so, das war so und das bleibt so.... aber die Maisbauern in Mexiko, die ihre Höfe schliessen musste, weil der Mais aus den USA den MArkt überschwemmt hat, sind nicht Opfer eines Fortschrittes, sondern von verbindlichen Verträgen der NAFTA-Partner. Der US-Arbeitsmarkt bekam (soweit ich weiss) auch "billige" Arbeitskräfte aus Mexiko, die die "billigen" Jobs machten und damit waren ca. 1Mio US-Amerikaner mehr ohne Job. Hier auch ohne Opfer des Fortschritts zu sein.