"System" Schule - Diskussion
08.01.2014 um 19:41(4) Die von dir aufgeführten Punkte
eckhart schrieb:
"- Ein Lehrer muss vor allem den Lernstoff sinnhaft vermitteln, indem er neue Inhalte an bereits vorhandenes Wissen anknüpft.
- Denn Wissensinhalte bilden untereinander Netzwerke.
- Erzählt ein Lehrer beispielsweise etwas über Cäsar, von dem der Schüler womöglich noch nie gehört hat, verpufft die Information.
- Gelingt es ihm hingegen, Cäsar an die Lebenswelt des Schülers zu knüpfen, beispielsweise über einen Film, wird das Wissen leicht im Langzeitgedächtnis gespeichert.
- Das Langzeitgedächtnis ist wie eine Flasche mit einem großem Bauch, es verfügt über ein enormes Fassungsvermögen.
- Doch um dort gespeichert zu werden, muss das neue Wissen durch einen Engpass, das Arbeitsgedächtnis.
- Was das Arbeitsgedächtnis in kürzester Zeit nicht sinnhaftig verarbeiten und verknüpfen kann, geht gänzlich verloren."
annabea schrieb:gehören seit einer gefühlten Ewigkeit bundesweit zu den Standards der Lehrerausbildung, der Formulierung von Kerncurricula und deren Umsetzung im Unterricht. Mit anderen Worten: das sind Mindestanforderungen an Unterricht, die bereits seit langem so gehandhabt werden.Umso mehr verwundert es, dass sogenannte Gedächtnis/lern/trainer (ich habe mir einen aus der Schweiz -als er in unserer Stadt war- angesehen) wie Messiasse durch (zB. sächsische) Städte touren, an viele Schulen eingeladen werden und die Lehrer und Schüler bemerken nicht mal die geringste Ähnlichkeit zu der Methodik, die sie selbst täglich anwenden, wenn sie es denn täten.
Ich war mit meiner Tochter(damals 19) dort und wir fühlten uns angesichts der ausgebrochenen Begeisterung, als wären wir in eine Sekte geraten.
Mit uns ergriffen nur wenige die Flucht.
Die absolute Mehrheit kaufte und bestellte sein Material
Viel zu viele besuchten mehrere Veranstaltungen von ihm.
Dabei tat er nichts weiter, als das oben zitierte auf zum Lernen sehr ungeeignete Art,
aber als Show tauglich, umzusetzen.
Genauso sah es meine Tochter.
Die Prinzipien, wie es sein sollte, sind bekannt,
doch sie werden zu wenig umgesetzt.
So wenig,
dass -wenn ein Scharlatan an die Schule kommt und das kopiert, was Lehrer im Prinzip tun sollen-
Lehrer es nicht mal merken.
@annabea
Wo zB. geht eine Klasse in die Natur, um an Ort und Stelle die Wirkung des Hebelgesetzes zu erproben? Man findet alles nötige in der Natur.
Was wäre zB. dagegen einzuwenden, das schon in der ersten Klasse zu tun?
Dann könnte es nämlich kaum passieren, dass mittlerweile ausgewachsene studierte BWLer aber auch viel zu viele Handwerker der letzten Generationen ausschließlich auf ihre Muckis kommen, wenns was schweres zu bewegen gilt.
Mittlerweile sieht mans den Werken schon vieler junger Handwerker sehr an, dass sie die Welt nur aus dem Rechner kennen.