Optimist schrieb:Nun aber noch mal zu dem Punkt (das wird evtl @wuec gleich erklären):
Hmm. Ehrlich gesagt weiß ich nicht recht, was ich schreiben soll. Aus mehreren Gründen
- mein Schreibtisch ächzt unter der Last bedruckter Baumleichen
- mein Handy spinnt komplett, Texten wird zum Glücksspiel (und zuhause hab ich besseres zu tun das hier)
- ich hab meine Beiträge durchgelesen und muss betrübt feststellen, dass sie deutlich Spuren von unglücklichen Verquickungen aus Schlafmangel, Montag, Spinnhandy, besorgniserregenden kaffeedefizit, und vermutlich erhabliche Mengen an rieselndem Kalk aufweisen. Will sagen: ich weiß zwar was ich auszudrücken versuchte, ob das jedoch jeder erkennen kann, ist stark zu bezweifeln. Es sind schlechte Beiträge und ich mag keine schlechten Beiträge. Nicht von anderen und noch weniger von mir.
- zudem: irgendwie scheinen wir aneinander vorbeizuschreiben. Jedenfalls hat mir dein letztes Schreiben an mich diesen Eindruck vermittelt (das ist keine Schuldzuweisungen, ich sagte bereits dass ich meine Beiträge als fragwürdig einstufe)
Optimist schrieb:Die Summe ist und war doch sowieso zu keinem Zeitpunkt vorhanden, denke ich - zumindest nicht real - sondern nur buchungstechisch als Zahlen (virtuell). Es steht doch - so wie ich das bis jetzt noch sehe - kein einziger Wert dahinter, oder?
Ich hatte vorab versucht zu erklären, dass eben doch ein Wert (nennen wir es mal "realer Wert" dahintersteht. Die Bank muss dafür gerade stehen und das geht nur mit "Echtgeld". Barauszahlungen kann sie nur mit "Echtgeld" vornehmen. Und im Bankenzahlungsverkehr wird ebenfalls nur "Echtgeld" akzeptiert. Deshalb können die nicht bis in alle Ewigkeit Buchgekd schöpfen, denn damit allein ist es ja nicht getan. Es kommt zwangsläufig zu einer Geldbewegung und dann wäre es schon schick, wenn sie nicht plötzlich illiquide sind. Selbst in den Fällen in denen sie ohne "Echtgeld" auskommen, stehen sie dennoch mit ihrem Hab und Gut dafür gerade.
Ich beflgreife auch nicht ganz warum du plötzlich den Begriff virtuell benutzt (später schreibst du explizit von virtuellem Geld). Es gibt zwar Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten zwischen Buchgeld und virtuellem Geld, dennoch unterscheidet sich beides. Beim Geldschöpfungsprozess der Geschäftsbanken handelt es sich um Buchgeld. Also wär's schon sinnvoll, diesen Begriff zu kennen und bei ihm zu bleiben.
Dann das hier:
Optimist schrieb:Wenn das Bargeld aufgebraucht wäre, ließe sich denn nicht einfach neues drucken?
Was willst du damit ausdrücken? Wir sprachen von Geldschöpfung durch GB. Du weißt doch ganz genau, dass Geschäftsbanken kein Geld drucken können.
Optimist schrieb:Dass dadurch ein Inflationsrisiko in Kauf genommen werden könnte, nur damit die Konjunktur nicht abflaut.
An dem Thema hängt ein bisschen mehr dran. Was die Konjunktur angeht: Der Euroraum besteht nicht nur aus Deutschland. Da die zinspolitik vermehrt Geld an die Börsen spült ist die Gefahr von Blasen wohl größer als die von (starker) Inflation.
Aber das möchte ich nicht diskutieren, denn das Thema ist völlig interessenverseucht. Da gibt's allerhand Meinungen und Interpretationen. Klar ist, dass wir (in D) zZ einen anderen Notenbankkurs bräuchten. Damit sind dann aber auch schon alle Klarheiten abgearbeitet. Das Thema hat's in sich. Je nachdem wie die jeweiligen Leute gestrickt sind, worauf man sein Augenmerk legt und wie tief man bohrt, kann man zu völlig unterschiedlichen Standpunkten gelangen. Das ist ein Thema bei dem selbst absolute Profis bis in alle Ewigkeit diskutieren können ohne sich je zu einigen.
wuec schrieb:
Eine ganz andere Frage wäre die Hebelwirkung durch Geldschöpfung (das berühmte aus 1 mach 100). .
ja, das hatte ich auch immer im Hinterstübchen, konnte es nur nicht so ausdrücken.
Dieser Hebelmechanismus ist ein ganz spezielles Thema. Ich deute bereits an, dass es nicht so einfach ist, wie häufig dargestellt. Im Prinzip kann die Bank hebeln und tut es auch.
Sie kann es aber nicht in der Form wie oft behauptet wird, denn ich erwähnte bereits, dass es mit der Schöpfung (im Buch) nicht getan ist. Die Buchung könnte man ja noch lapidar als Leistungsversprechen abtun (obwohl selbst das zu kurz gedacht ist, wenn man es ganz genau nimmt), aber nach dem Versprechen kommt es zur Leistung - wenn die Bank dem nicht nachkommen kann, dann ist sie insolvent. Da helfen auch Millionen Batzilliarden Buchgelder nichts.
(Wie erklärst du dir eigentlich die Bankenkrise? Wenn die tatsächlich unermesslichen Reichtum durch Druck aufs Köpfchen generieren könnten, dann dürfte es doch keine Krise geben. Eigentlich dürfte es dann keine Banker mehr geben. Die wären schon mit 30 im Ruhestand - und zwar unendlich reich. So reich ,dass selbst Managerboni wie Trinkgelder erscheinen. Offensichtlich ist dem nicht so. Da knirschte im Gekbälk und das zT heftig)
Ich setze Echtgeld in "" weil es sich dabei nicht zwangsläufig um Münzen und Scheine handeln muss. Banken können auf unterschiedliche Weise behelfen.
Gironetzwerke waren ein Beispiel. Banken innerhalb solcher Netzwerke akzeptieren gegenseitig Buchgeld, damit sie ihr "Echtgeld" bei sich behalten können (weil das wichtig für ist, so wichtig wie Blut für den Vampir. Ohne Geld können die den laden dicht machen, da nutzt die ganz Schöpferei nichts) . Das kann natürlich zu Problemen führen. Jeder von uns hat die "Angst des Finanzsektors vor dem Finanzsektor" in guter Erinnerung. Aber das würde an dieser Stelle wohl zu weit führen, denn ehe man sich damit auseinandersetzt, muss erstmal das Grundlegende verinnerlicht werden.
Nicht ohne Grund denken Wirtschaftswissenschaftler über Alternative Geldordnungen (Vollgeld oä) nach. Damit meine ich allerdings Wiwis und nicht irgendwelche Buchautoren die Weltmeister im verschwurbeln, auslassen und der "Wahrlüge" sind.
Optimist schrieb:Denke, ich sollte es aufgeben, das kapieren zu wollen :)
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Liegt bei dir. Dann macht's aber nie Klingeling. Wenn dich das Thema umtreibt, dann mit du dranbleiben - besser dich festbeißen. Will sagen: wenn du das verstehen möchtest, musst du dich.mit den zu Grunde liegenden Mechanismen auseinandersetzen. Dazu gehört Buchführung, Bilanzierung, Mindestreserve, TARGET, Refinanzierung. EZB und Interbankenhandel. Zumindest grob sollte man damit klarkommen (man muss also nicht erst Buchhaler werden)
. Andernfalls wirst du nie begreifen, dass Buchgeld mehr als nur ein leeres Versprechen ist - schlimmer noch: wenn man blind durch den Nebel stapft, ist man geneigt jedes Blinklicht anzusteuern. Dass da möglicherweise eine tiefe Fallgrube dazwischen liegt, erkennt man wegen des Nebels nicht. Will sagen: je blinder man rumtapst desto anfälliger wird man für Halbwahrheiten, Wahrlügen, Fehlassozoationen, Falschsuggestion durch Auslassung und Fehlinterpretationen. Und hat sich dieser Kram erstmal festgesaugt, erweist er sich als ....ammt widerstandsfähig. Nichts klebt besser als eine Überzeugung - auch wenn sie falsch ist (das merkt man nämlich nicht/nur schwer, sonst wäre man ja nicht überzeugt)
Also nimm dir doch einfach ein wenig Zeit und grabe dich peu a peu ein. Anfangen könntest du mit Suchbegriff Bundesbank Buchgeldschöpfung. Die erklären das sehr gut und (relativ) einfach wie verständlich. Und wenn du dir das in aller Ruhe durchdacht hast, dann werden automatisch weitere Fragen auftauchen (weil die den ganzen Prozess nicht abbilden können, irgendwo muss man halt Abstriche machen. Und dann fragste einfach oder du recherchierst selbst (wäre besser fürs Verständnis).
Dann wird der ganze Themenkomplex vermutlich recht schnell um einiges transparenter. Viele Fragen wirst du dann gar nicht erst stellen müssen und Antworten (auf andere Fragen) wirst du viel leichter verstehen (Kommunikation verlangt nach gemeinsamer Basis)
Du wirst sehr schnell feststellen: das ist ...lucht komplex (je nachdem wie schwer man grübelt, wie tief man abtaucht), aber das Prinzip an sich ist alles andere als undurchdringlich und recht gut zu begreifen.
Das wäre jedenfalls mein Rat. Zehn Minuten für so ein schnödes Erklärbar-PDF kann jeder erübrigen. Morgen wieder zehn Minuten usw. In ein paar Tagen fallen die plötzlich Schuppen aus den Augen. Einfache Sache das. Einfacher und zielführender als hier rumzuturnen und permanent aneinander vorbeizutexten.
Fehler gehören HTC. Sind gadgets. Korrigieren ist namlich nicht, das macht's nur schlimmer