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Entwickelt sich das Papiergeldsystem zum Schneeballsystem?

222 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Zukunft, Hilfe ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Entwickelt sich das Papiergeldsystem zum Schneeballsystem?

12.12.2016 um 15:31
Zitat von OptimistOptimist schrieb:könnte also im Grunde jederzeit wieder passieren
Im Grunde ja. Aber es ist sehr unwahrscheinlich. Unser Wirtschaftssystem ist trotz der Staatsschulden sehr stabil und solange kein Krieg ausbricht oder es zu einem globalen Finanzkollaps kommt, gibt es keinen Grund für eine übermäßige Inflation.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und ich denke mal die könnten sowieso nie auch nur annähernd getilgt werden.
Das sehen aber die Finanzexperten anders. Denn sonst wären die Zinsen auf Staatsanleihen nicht so dermaßen niedrig. Die Zinshöhe, zu der sich ein Staat Geld leihen kann, ist ja ein Ausdruck des Risikos, mit dem der Verleiher rechnen muss, sein Geld zu verlieren.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Hab mal gehört, ca alle 70 Jahre muss entwertet werden - quasi ein Reset - damit das System funktionieren kann.
Warum sollte das so sein.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Also schön ist das nicht gerade für "die kleinen Leute" - die müssen ja immer die Zeche zahlen.
Ja und nein. Es trifft diejenigen, die Erspartes haben und keine realen Tauschgüter. Ganz arme Menschen haben in der Regel weder das eine noch das andere. Am härtesten trifft es die (untere) Mittelschicht, die sich das ersparte quasi "vom Munde abgespart" hat. Und Städter trifft es in der Regel härter als Landbewohner.


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12.12.2016 um 15:45
@kleinundgrün
Hab mal gehört, ca alle 70 Jahre muss entwertet werden - quasi ein Reset - damit das System funktionieren kann.

-->
Warum sollte das so sein.
hab mich falsch ausgedrückt. Es waren in der Vergangenheit öfter schon Währungsreformen. Im Zuge dieser wurde dann jedesmal das Geld weniger wert (was ja dann sicher dem Schuldenabau dient)

Beispiel DM zu Euro: Im Vorfeld wurden die Waren schon teurer und jetzt kann man sehen, dass alles um die Hälfte abgewertet ist.

Waren kosten in Euro jetzt meistens genau das, was sie in DM gekostet hatten. Und diese Entwicklung verlief ziemlisch schnell nach der Währngsumstellung.
Außer vielleicht bei Elektronik.


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12.12.2016 um 16:36
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Beispiel DM zu Euro: Im Vorfeld wurden die Waren schon teurer und jetzt kann man sehen, dass alles um die Hälfte abgewertet ist.
Naja, das ist eher ein Gerücht ...

Tatsache ist, dass viele Händler diesen Anlass nutzten, um die Preise zu erhöhen, aber das waren vielleicht gerade mal 10 % ... Ausnahmen bei unseriösen Händlern mag es geben, sind aber nicht relevant ...

Wenn man die Preissteigerungen der letzten 15 Jahre anschaut, dann sind die dann auch nicht höher als in den 15 Jahren zuvor ...
Wenn man sich z.B. anschaut, dass ein VW Käfer 1965 etwa 3500 DM kostete und heutzutage ein vergleichbarer VW Beetle über 18.000 €, also etwa das 10fache, dann sieht man, dass die Teuerungsrate auch in DM-Zeiten schon hoch war ...


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12.12.2016 um 17:14
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Waren kosten in Euro jetzt meistens genau das, was sie in DM gekostet hatten. Und diese Entwicklung verlief ziemlisch schnell nach der Währngsumstellung.
Außer vielleicht bei Elektronik.
Auch wenn das dem Bauchgefühl widerspricht (auch meinem eigenen übrigens), ist das nicht richtig.
Manche Waren und Dienstleistungen wurden übermäßig teurer, manche blieben stabil oder wurden billiger. Im Schnitt hat die Euroeinführung die Kaufkraft nicht übermäßig beeinträchtigt. Das ist jedenfalls das Ergebnis vieler "Warenkörbe", die miteinander verglichen wurden.

Zusätzlich muss man auch beachten, dass man versucht ist, unterschiedliche Dinge miteinander zu vergleichen. Ein Golf I ist nicht mal annähernd vergleichbar mit einem Golf VII - auch wenn sie ähnlich heißen. Ein Haus in den 90ern zu bauen war etwas anderes, als es jetzt zu bauen.

ich weiß, wie schwer es ist, entgegen seiner Wahrnehmung ein Ereignis zu betrachten. Aber mehr als den Verweis auf die "Erforschung" dieser Frage lässt sich kaum geben.


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12.12.2016 um 19:01
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: Das ist jedenfalls das Ergebnis vieler "Warenkörbe", die miteinander verglichen wurden.
Die Warenkörbe sind in meinen Augen nicht für das TÄGLICHE Leben relevant.
Da sind ja zB. auch Elektronikartikel mit drin, bei denen ich auch festgestellt hatte, dass die billiger sind. Diese drücken ja dann das Ergebnis erheblich nach unten, obwohl man diese nicht zwingend braucht.
Außerdem, wie oft kauft man Elektroik im Vergleich zu Dingen des täglichen Bedarfs?

Wenn Warengruppen bei dem Vergleich der Warenkörbe eine unterschiedliche Wertigkeit bekämen - z.B Lebensmittel eine höhere als Dinge, welche man nicht unbedingt braucht - könnte ich den Warenkorb anerkennen.
Ist es an dem, dass da Unterschiede bei der Bewertung gemacht werden?


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12.12.2016 um 20:28
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Die Warenkörbe sind in meinen Augen nicht für das TÄGLICHE Leben relevant.
Doch, deswegen gibt es ja auch gewichtungen...

DU kannst dir auch deinen Persönlichen Warenkorb zusammenstellen und vergleichen.

https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/21108/warenkorb


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12.12.2016 um 23:04
@Optimist

Wurde ja schon einiges heute zum Thema geschrieben, aber damit wir nich vom Hundertsten ins Tausendste kommen erst mal noch eine Nachfrage zu deiner Aussage aus dem anderen Thread. Dort meintest du, die Ursache für die Globalisierung sei:
mMn liegt es vor allem am Geldsystem. Es müssen ständig Kredite (Zinsen usw.) bedient werden, für welche Geld aus dem Nichts generiert worden war.
Bist du immer noch der Meinung das Geldsystem wäre die eigentliche Triebfeder der Globalisierung und wenn ja, warum?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:den Punkt werde ich wohl so schnell nicht kapieren :)
Die Summe ist und war doch sowieso zu keinem Zeitpunkt vorhanden, denke ich - zumindest nicht real - sondern nur buchungstechisch als Zahlen (virtuell). Es steht doch - so wie ich das bis jetzt noch sehe - kein einziger Wert dahinter, oder?
Die Sache mit dem Giralgeld werd ich auch noch mal versuchen dir einfach zu erklären, heut isses mir dafür aber zu spät.

mfg
kuno


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12.12.2016 um 23:47
@Optimist

Zu deinem Zitat von @switchy möcht ich mal was sagen:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Die Inflation zeigt sich momentan jedenfalls schon deutlich an den Aktienmärkten. Die Preise für Aktien steigen von Rekordhoch zu Rekordhoch. Mag mir gar nicht vorstellen was passiert, wenn all das Geld aus dem Nichts im Markt des "Ottonormalverbraucher" ankommt. Und was kann/wird der Auslöser dafür sein?
Quatsch. Aktienkurse haben nichts mit der Inflation zu tun. Auch sagen Aktienkurse nichts darüber aus, wie viel und ob der Verbraucher etwas von dem Kapital hinter den Aktienkursen erhält.
Es ist wohl aber so, dass Arbeitnehmer oder Verbraucher keine Lohnerhöhungen durch steigende Aktienkurse erwarten können.

Weiterhin noch zum Verständnis: mit der Bezeichnung "aus dem Nichts geschaffen" ist Giralgeld gemeint, welches bei der Geldschöpfung, die von Geschäftsbanken betrieben wird, entsteht. Dafür borgen sich die Geschäftsbanken über ein Zentralbankkonto zum Leitzins eine bestimmte Menge an Einlagen, die als Mindestreserve dient (EZB globaler Tiefstand von 1%). Hier handelt es sich um Bargeld und/oder Sichtguthaben.
Wenn nun ein Kreditnehmer bei einer Geschäftsbank einen Kredit aufnimmt, wird ihm nach Prüfung seiner Sicherheiten ein virtueller Betrag auf seinem Girokonto gutgeschrieben, der der Kreditsumme entspricht, was die Bilanz der Bank verlängert. Die Menge an Kreditgeld, die die Geschäftsbank insgesamt herausgeben kann, ist abhängig von der Mindestreserve, die diese parat hat. Bareinzahlungen auf's Konto führen zu einer Erhöhung der Barreserve und folglich zur Erhöhung potentieller Giralgeldkredite. Zahlt der Kreditnehmer seinen Kredit zurück, wird die Forderung aus der Bilanz wieder gestrichen und das Geld ist weg (Geldvernichtung).
Da dieses Giralgeld nicht durch die Mindestreserve gedeckt wird, sondern seine Menge von letzterer lediglich gesteuert wird, existierte dieses Geld vor der Kreditausgabe faktisch nicht; es wurde "aus dem Nichts geschaffen". Deshalb auch Geldschöpfung bei Krediterzeugung und Geldvernichtung bei Kredittilgung.

Übrigens reicht das Bargeld im Zentralbankkonto vorn und hinten nicht, um alle Kredite auf einen Schlag bar auszubezahlen. Die Menge des virtuellen Giralgeldes ist vielfach höher als die tatsächliche Barrücklage der Banken. Falls du dich mal gefragt hast, warum bei einem Bankrun wie in Griechenland die Geldautomaten nur noch kleine Beträge pro Person ausspucken, weißt du jetzt die Antwort. ;)


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13.12.2016 um 00:46
@Scox
Da dieses Giralgeld nicht durch die Mindestreserve gedeckt wird, sondern seine Menge von letzterer lediglich gesteuert wird, existierte dieses Geld vor der Kreditausgabe faktisch nicht; es wurde "aus dem Nichts geschaffen". Deshalb auch Geldschöpfung bei Krediterzeugung und Geldvernichtung bei Kredittilgung.
Die Geldschöpfung auf die Weise wie von dir beschrieben, war mir bekannt.
Jedoch dass dieses Geld hinterher wieder vernichtet wird, das wusste ich noch nicht.

Das was mir gestern @kleinundgrün und @Realo erklärt hatten, kam für mich irgendwie anders rüber (vielleicht hatte ich die beiden aber auch nur missverstanden).
Wenn niemand deiner Variante jetzt widerspricht, dann nehme ich diese jetzt als Fakt an.
"Da dieses Giralgeld nicht durch die Mindestreserve gedeckt wird, sondern seine Menge von letzterer lediglich gesteuert wird...
Die Menge des virtuellen Giralgeldes ist vielfach höher als die tatsächliche Barrücklage der Banken."
ist DAS dieses "aus 1 mach 100" (was gestern angesprochen worden war)?
Zitat von ScoxScox schrieb:. Falls du dich mal gefragt hast, warum bei einem Bankrun wie in Griechenland die Geldautomaten nur noch kleine Beträge pro Person ausspucken, weißt du jetzt die Antwort. ;)
das war mir schon bekannt :)
... Deshalb hatte man vermutlich 2008 auch so eine Angst vor einem Bankrun und Merkel äußerte gutgemeint die Lüge "die Spareinlagen sind sicher" ;)
-------------------

@kuno7
mMn liegt es vor allem am Geldsystem. Es müssen ständig Kredite (Zinsen usw.) bedient werden, für welche Geld aus dem Nichts generiert worden war.

-->
Bist du immer noch der Meinung das Geldsystem wäre die eigentliche Triebfeder der Globalisierung und wenn ja, warum?
Mit der Globalisierung hats wohl dann doch nichts zu tun, aber dieses Geldsystem hat seine Nachteile - was ein user hier (weiß nicht mehr wer) auch geschrieben hatte.

Und ich verstehe noch nicht so richtig, weshalb das überhaupt so kompliziert sein muss.
Weshalb eben z.B. das hier
"Da dieses Giralgeld nicht durch die Mindestreserve gedeckt wird, sondern seine Menge von letzterer lediglich gesteuert wird...
Die Menge des virtuellen Giralgeldes ist vielfach höher als die tatsächliche Barrücklage der Banken.
möglich ist und nicht einfach das Geld was gebraucht wird, ALLES als Bargeld/Bareinlage vorgehalten wird. Dann wäre ja zB. ein Bankrun auch nicht so gefährlich, oder?

Aber dazu willst du ja noch was schreiben, bin schon sehr gespannt. :)
------------------

@Fedaykin
da gibts also tatsächlich eine unterschiedliche Wichtung beim Warenkorb, das ist ja schön.
Muss aber jetzt sagen - und da bleibe ich stur :) - seit dem Euro ist sehr Vieles um einiges teurer geworden, das empfinden die Meisten so. Fängt bei der Miete an und hört beim Obst auf.
Ich glaube nur den Statistiken, die ich selbst gefälscht habe ;)


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13.12.2016 um 01:37
@Optimist
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Jedoch dass dieses Geld hinterher wieder vernichtet wird, das wusste ich noch nicht.
Doch, doch, isso. ;)

"Die Geldmenge kann durch Nettokreditvergabe oder bei Ankauf von Aktiva (durch die jeweilige Bank) gegenüber Nichtbanken (Private, Staat) gemehrt werden. Durch Rückzahlung von Krediten bzw. Verkauf von Aktiva durch Banken (an Nichtbanken) wird Geld wieder vernichtet (die Bankbilanz verkürzt) – die Geldmenge reduziert."

Wikipedia: Geldschöpfung#Geldsch.C3.B6pfung und Geldvernichtung .28.E2.80.9EAktiv-Passiv-Mehrung.E2.80.9C und .E2.80.9E-Minderung.E2.80.9C.29
Zitat von OptimistOptimist schrieb: ist DAS dieses "aus 1 mach 100" (was gestern angesprochen worden war)?
Ja.

Der Mindestreservesatz beträgt 1% im Verhältnis zur Bilanzsumme. Heißt, 1% der Bilanzsumme sind durch die Mindestreserve im Zentralbankkonto gedeckt.

Noch was:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Früher oder später wird es sicher zu einer massiven Geldentwertung kommen - entweder durch große Inflation oder durch Währungscrash, davon bin ich überzeugt.
Momentan versucht man ja, mit ständiger Schuldenausweitung sowie Negativzinsen einen Crash in die Zukunft zu schieben. Solch eine Praxis gab es bisher noch nicht, ist also ein Novum. Eine Inflation kommt aber nur dann, wenn das viele Geld in der Realwirtschaft fließt. Da sich das Kräfteverhältnis der Geldsammlung hin zum Kapitalmarkt verschoben hat, landet der Löwenanteil des Quantitative Easing-Geldes, welches die Zentralbanken gerade auswerfen, im Börsen-Casino. Eine Hyperinflation ist daher mittelfristig unwahrscheinlich. Ein globaler Finanzcrash wegen der überhitzten Börsen und ausgeuferten Staatsschulden allerdings nicht.
Aber freu' dich nicht. Danach geht's wieder weiter wie zuvor. Es ist ein ewiges Auf und ab.


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13.12.2016 um 02:36
@Scox
sehe ich alles ganz genauso.
Momentan versucht man ja, mit ständiger Schuldenausweitung sowie Negativzinsen einen Crash in die Zukunft zu schieben...
Ein globaler Finanzcrash wegen der überhitzten Börsen und ausgeufernden Staatsschulden ....
... Danach geht's wieder weiter wie zuvor. Es ist ein ewiges Auf und ab.
Genau.
Deshalb schrieb ich gestern auch, dass es ca. alle 70 Jahre (oder waren es 80?) zu einem Währungscrash/Reform/Reset kommt (hatte ich mal gelesen).
Dies hauptsächlich wegen der ständig wachsenden Schulden, die irgendwie abgebaut werden müssen.
Zitat von ScoxScox schrieb: mit ständiger Schuldenausweitung
naja Schäuble versucht ja krampfhaft, dies zu verhindern (sein Fetisch, die schwarze 0...) ;) - denke mal, auf Dauer wird das ein Kampf gegen Windmühlen.
Die Frage wäre nun für mich, weshalb Staaten ständig Schulden machen (müssen), diese ständig anwachsen. können die Alle nicht haushalten? (glaube ich nicht). Oder ist es vielleicht doch systembedingt?
Zitat von ScoxScox schrieb:Momentan versucht man ja, mit ständiger Schuldenausweitung sowie Negativzinsen einen Crash in die Zukunft zu schieben
Auch wenn ich nur Leie bin, sagt mir mein Gefühl, der "Patient ist schon im Koma" - er muss nur noch umfallen - es ist mMn nur eine Frage der Zeit bis es soweit ist.


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13.12.2016 um 08:50
Quatsch. Aktienkurse haben nichts mit der Inflation zu tun. Auch sagen Aktienkurse nichts darüber aus, wie viel und ob der Verbraucher etwas von dem Kapital hinter den Aktienkursen erhält.
Es ist wohl aber so, dass Arbeitnehmer oder Verbraucher keine Lohnerhöhungen durch steigende Aktienkurse erwarten können.
Wie auch? Aktienkurse spiegeln den Sekundärhandel wieder. Die Firmen selbt haben davon eher wenig, zumindest nix Liquide Mittel, (Das ist nur bei Neuemission und Kapitalerhöhung der Fall) bestenfalls geht es da um die Bewertung von Aktienanteilen im Firmenbesitz.


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13.12.2016 um 08:52
Muss aber jetzt sagen - und da bleibe ich stur :) - seit dem Euro ist sehr Vieles um einiges teurer geworden, das empfinden die Meisten so. Fängt bei der Miete an und hört beim Obst auf.t
Kannstu du überprüfen. Ist eben Gefühlt und einzelne Produkte können auch eine überdurchschnittliche erhöhte Nachfrage und damit Preis erhöhung nach sich ziehen.

Aber das prüfst du einfach in dem du DM PReise von 1999 auftreibst, und die damals übliche Inflation (Die beim Euro nicht höher war) auf die DM Preise hochrechnest.


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13.12.2016 um 09:14
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Die Warenkörbe sind in meinen Augen nicht für das TÄGLICHE Leben relevant.
Na ja, Deine Waschmaschine, den Backofen etc. nutzt Du ja auch ständig - und damit zu einem Anteil auch täglich.
Zitat von ScoxScox schrieb:Doch, doch, isso.
Das ist aber nur so, wenn man Geld als etwas Materielles sehen möchten, dem ein realer wert immanent ist. Aber Geld ist eben nur ein Versprechen. Es kann in materieller Weise Ausdruck finden (Münzen, Scheine) muss es aber nicht.


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13.12.2016 um 10:13
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ist eben Gefühlt und einzelne Produkte können auch eine überdurchschnittliche erhöhte Nachfrage und damit Preis erhöhung nach sich ziehen.
ich denke mal, das trifft nur auf relativ wenig zu und vor allem nicht auf Dinge des täglichen Bedarfs.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Aber das prüfst du einfach in dem du DM PReise von 1999 auftreibst, und die damals übliche Inflation (Die beim Euro nicht höher war) auf die DM Preise hochrechnest.
Ich hatte damals die Preise (eben wegen des Verdachtes, dass es eine Preiserhöhung geben könnte) sehr bewusst registriert und verglichen.
Deshalb weiß ich ziemlich genau, dass diese sich innerhalb eines halben Jahres zwar allmählich, aber dennoch drastisch erhöht hatten (am Ende des halben Jahres).
Sehr viele Drogerieartikel, Lebensmittel (besonders Obst und Gemüse) und Benzin - halt das was man ständig neu kaufen muss. Die Nebenkosten bei der Miete, Strom usw. sind mittlerweile das Doppelte (ist ja auch was vom "täglichen Bedarf" weil es monatlich anfällt).
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Aber das prüfst du einfach in dem du DM PReise von 1999 auftreibst, und die damals übliche Inflation (Die beim Euro nicht höher war) auf die DM Preise hochrechnest.
Waschmaschinen, welche 1999 im UNTEREN Preissegment ca 300 DM gekostet hatten, müssten bei einer angenommenen Inflation von ca. 2% (da habe ich sicher schon hoch gegriffen) zum jetzigen Zeitpunkt ca. 410 Dm - also rund 205 Euro kosten.
205 Euro im UNTEREN Preissegment findet man aber so gut wie nichts. Es geht ca. bei 300 Euro los und nach oben offen. Also eine deutliche Preiserhöhung um ca 50%

Und so ist es mit sehr vielen Waren.
Trotz Inflation dürften die Waren nicht doppelt so teuer sein wie damals, ist aber bei sehr vielen der Fall.



@kleinundgrün
Die Warenkörbe sind in meinen Augen nicht für das TÄGLICHE Leben relevant.

Na ja, Deine Waschmaschine, den Backofen etc. nutzt Du ja auch ständig - und damit zu einem Anteil auch täglich.
Zum einen haben sich auch be solchen Geräten die Preise drastisch erhöht.
Zum Anderen:
Auch wenn man sowas ständig braucht, zähle ich das nicht zu den Dingen des täglichen Bedarfs, wenn es um den Neukauf geht.
Es geht ja nicht um den Gebrauch, sondern NUR um den Kauf. Unabängig vom Gebrauch, kauft man eben technische Dinge nicht so oft wie Dinge des täglichen Bedarfs.

Davon ab möchte ich wetten, dass sich gerade für solche Hausaltsgeräte auch ganz schön SCHNELL die Preise erhöht hatten, nur da hatte ich das nicht bewusst beobachtet.
Beim jetzigen Stand ist es wie gesagt ca. 50%


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13.12.2016 um 10:37
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich hatte damals die Preise (eben wegen des Verdachtes, dass es eine Preiserhöhung geben könnte) sehr bewusst registriert und verglichen.
Aber Du wirst das nicht systematisch gemacht haben, sondern Du hast nur bemerkt, wenn sich bei einem Produkt Dein Anfangsverdacht bestätigt hat. Oder hast du Listen mit allen Produkten, die Du benutzt hast, geführt und alle Preise verglichen?
Vermutlich ja nicht. Sondern es war eine Auswahl. Und wie gesagt, mein Bauchgefühl ist ja das gleiche. Nur aus dem Bauch heraus fallen eben manche Dinge mehr auf als andere und daraus einen Schluss zu ziehen ist fatal.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:bei einer angenommenen Inflation
Man muss da nichts an nehmen:
http://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland
Zitat von OptimistOptimist schrieb:jetzigen Zeitpunkt ca. 410 Dm
http://www.finanz-tools.de/inflationsrechner-preissteigerung.php

Die Frage ist dann nur noch, ob eine Waschmaschine damals für 300 DM zu kaufen war und ob diese Waschmaschine technisch vergleichbar zu einem heutigen Einsteigermodell ist.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:uch wenn man sowas ständig braucht, zähle ich das nicht zu den Dingen des täglichen Bedarfs
Aber wenn Du etwas täglich benutzt ist es etwas des täglichen Bedarfs.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Unabängig vom Gebrauch, kauft man eben technische Dinge nicht so oft wie Dinge des täglichen Bedarfs.
Und das ist bei den Warenkörben auch berücksichtigt.


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13.12.2016 um 10:40
@Optimist
Zur Bettlektüre:
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Preise/Verbraucherpreise/Fast10JahreEuro5611105119004.pdf?__blob=publicationFile (Archiv-Version vom 05.03.2016)

http://printarchiv.absatzwirtschaft.de/pdf/sf/preiswettbewerb.pdf

Ich schätze mal, Du wirst damals irgendwo ein Angebot einer Waschmaschine zu 300 DM gesehen haben und das in Erinnerung behalten haben.
Vermutlich findest du auch heute ab und an eine Maschine für 200 EUR.


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13.12.2016 um 10:44
@Optimist
https://preisvergleich.check24.de/frontlader-waschmaschinen/beko-wml-15106-ne.html (Archiv-Version vom 19.11.2016)

187 EUR.

Wenn sie 1999 300 DM gekostet hätte, sparst Du rund 6 Mark.


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13.12.2016 um 10:47
@kleinundgrün
Ich hatte damals die Preise (eben wegen des Verdachtes, dass es eine Preiserhöhung geben könnte) sehr bewusst registriert und verglichen.

--->
Aber Du wirst das nicht systematisch gemacht haben, sondern Du hast nur bemerkt, wenn sich bei einem Produkt Dein Anfangsverdacht bestätigt hat. Oder hast du Listen mit allen Produkten, die Du benutzt hast, geführt und alle Preise verglichen?
Dann sag ich mal so: Es geht für mich um meinen ganz persönlichen Warenkorb.
Ich denke nicht, dass dieser recht exotisch ist :)
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Vermutlich ja nicht. Sondern es war eine Auswahl.
ja klar. Jedoch eine Auswahl mit der ich nicht so ganz alleine dastehe.

Fließt in den offiziellen Warenkorb eigentlich auch mit ein, dass sich manche Leute vorwiegend Luxus leisten können (in diesen Preissegmenten könnte ja die Preissteigerung anders aussehen) und Andere nicht?
uch wenn man sowas ständig braucht, zähle ich das nicht zu den Dingen des täglichen Bedarfs

Aber wenn Du etwas täglich benutzt ist es etwas des täglichen Bedarfs.
Wie gesagt, für mich geht es danach wie oft man es nachkaufen muss - täglich, wöchentlich, monatlich = für mich Dinge des täglichen Bedarfs.


Okay, mit den Waschmaschienen-Preisen ziehe ich jetzt zurück :)


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13.12.2016 um 10:56
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Okay, mit den Waschmaschienen-Preisen ziehe ich jetzt zurück
Und auch hier warst du Dir sicher. Weil Du mit einer bestimmten Erwartung an die Sache heran gegangen bist und Du dann so gefiltert hast, dass Deiner Erwartung entsprochen wird.
Genau das ist das Bauchgefühl und warum es so trügerisch sein kann.

Und das betrifft auch Deinen anderen Warenkorb. Du greifst Dir Produkte heraus, die Deinen Erwartungen entsprechen, bzw. Du ziehst eben die Preise heran, die Deinen Erwartungen entsprechen und bestätigst Dich damit. Das ist zwar menschlich und auch nachvollziehbar aber doch falsch.
Wie gesagt, für mich feht es danach wie oft man es nachkaufen muss
Das ist aber eine sehr schlechte Differenzierung. Denn die Rotationsdauer spielt keine Rolle. Die Frage ist alleine, ob Du es benötigst oder nicht.
Wenn Du keinen Backofen hast, kannst Du nicht backen. Egal, wie oft Du ihn erneuern müsstest.


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