Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
22.03.2017 um 00:09Eigentlich ist Erdowahns Absage doch ein Affront an seine hier lebenden Fans....trotz seiner grossmäuligen Versprechen scheinen sie ihm doch den Ärger eines Besuches nicht wert zu sein....
vincent schrieb:Geziciich meine die von gezici (17.3.) ist nur ne auffrischung der umfrage vom 4.-5.2. resp. vom 14.2.(nach meinem link zufolge, welchen ich am 17.3. gepostet habe; die aufmachung der tabelle samt inhalt bzgl. gezici hat sich u.a. geändert!) nach umverteilung der unentschlossenen stimmen. ergo, keine wirkliche "neue" umfrage ...
Issomad schrieb: dass die Wahlen geheim ablaufen und nicht die Nein-Wähler identifiziert und mit Repressalien 'bestraft' werden ...die letzten 3 wahlen, die ich in der türkei live vorort mitverfolgen konnte - also während dem abstimmungsprozess in der wahlkabine bzw. wahlraum - verlaufen geheim ab.
Die Zeit sei vorbei, dass sein Land durch den EU-Beitrittsprozess und das Flüchtlingsabkommen unter Druck gesetzt werden könne, erklärte Erdogan. Aus dem Referendum zur Verfassungsreform am 16. April werde hinsichtlich der Beziehungen zur EU eine „völlig andere Türkei“ hervorgehen. Dann werde er mit der EU über die künftigen Beziehungen diskutieren, und er werde tun, was nötig sei....Zur Kritik am Ausnahmezustand in der Türkei sagte Erdogan, Europa solle sich um seine „eigenen Angelegenheiten kümmern“. Er werde es nicht mehr zulassen, dass Europäer unter irgendeinem Vorwand in der Türkei spionieren.nette Drohgebärden aus Ankara. sollen nach Kühen auch Menschen ausgewiesen werden? Wer entscheidet darüber, ob ein Ausländer in der Türkei ein Spitzel, Tourist, Arbeitnehmer oder Ehepartner ist?
Gelöst ist mit der Verzichtsgeste aus Ankara gar nichts. Das deutsch-türkische Drama setzt sich fort, Erdoğan droht weiter. Am Dienstag sagte er bei einem Auftritt in der Türkei, nach dem Referendum am 16. April werde sein Land die Beziehungen zur Europäischen Union überdenken. Man werde keine Europäer mehr auf türkischem Boden dulden, die sich unter allen möglichen Vorwänden als "Spione" betätigten.http://www.sueddeutsche.de/politik/tuerkei-das-deutsch-tuerkische-drama-setzt-sich-fort-1.3429330
Das klingt nach einer neuen Hexenjagd, nun auf EU-Bürger. Erdoğan will sich offenbar selbst endgültig von Europa verabschieden. Der türkische Präsident wird von einem Wahn getrieben, und er reißt sein Land mit in den Abgrund.
Selbst wenn die Türken nun alle Grenzen öffnen würden: Die Zeit, als sich täglich zehntausend Menschen über die Türkei nach Europa aufmachten, dürfte nicht wiederkehren. Bei aller Kritik an den Drohgebärden des Präsidenten: Die Türkei hat in der Flüchtlingskrise mehr Größe bewiesen als die meisten europäischen Länder. Drei Millionen Syrer sind heute in der Türkei registriert. Das Land hat mehr Flüchtlinge aufgenommen als alle anderen.http://www.sueddeutsche.de/politik/fluechtlingspakt-leere-drohung-1.3424431
Auch Ankara kann kein Interesse daran haben, dass das Massensterben im Mittelmeer wieder einsetzt, weil sich Flüchtlinge wieder ungehindert im großen Stil auf die lebensgefährliche Überfahrt nach Griechenland begeben. Für eine solche Politik hätte Erdoğan auch in seinem eigenen Land keine Unterstützung. Sein innenpolitischer Verbündeter, die ultranationalistische MHP, warnte Erdoğan bereits, Flüchtlinge als Waffen einzusetzen.
nosaweis schrieb:Glaubt jemand wirklich das die Abstimmung unter Demokratischen Verhältnissen stattfindet?Ja das glauben wir. Die Wahlbeobachter (OSZE) hatten nicht viel auszusetzen bei den letzten wahlen.
7maxx schrieb:Ja das glauben wir. Die Wahlbeobachter (OSZE) hatten nicht viel auszusetzen bei den letzten wahlen.Klingt hier anders:
„Unser Blick ist von Sorge geprägt, dass all das, was über Jahre und Jahrzehnte aufgebaut worden ist, in kurzer Frist zerfällt“, sagt Steinmeier mit Blick auf die Pläne Erdogans, per Referendum zum Umbau der türkischen Verfassung ein Präsidialsystem zu installieren, das dem türkischen Staatsoberhaupt weit reichende Machtbefugnisse sichert. Diese Sorge leite seinen Appell, wie Steinmeier seine klaren Forderungen nennt: „Präsident Erdogan, gefährden Sie nicht all das, was Sie mit anderen aufgebaut haben!“ Glaubwürdige Signale der Entspannung seien willkommen. „Aber: Beenden Sie die unsäglichen Nazi-Vergleiche! Zerschneiden Sie nicht das Band zu denen, die wie wir Partnerschaft mit der Türkei wollen! Respektieren Sie Rechtsstaat und Freiheit von Medien und Journalisten!“ Steinmeier legt noch nach: „Und“, ruft er mit Bezug auf den in Istanbul inhaftierten „Welt“-Korrespondenten: „Geben Sie Deniz Yücel frei!“
https://www.welt.de/politik/deutschland/article163066629/Fulminanter-Amtsantritt-Steinmeier-knoepft-sich-Erdogan-vor.html
Erdogan droht: Europäer bald nirgendwo auf der Welt sicher
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat die Europäer vor einer weiteren Eskalation des Streits mit seinem Land gewarnt. „Wenn ihr Euch weiterhin so benehmt, wird morgen kein einziger Europäer, kein einziger Westler auch nur irgendwo auf der Welt sicher und beruhigt einen Schritt auf die Straße setzen können”, sagte er in Ankara. „Wenn Ihr diesen gefährlichen Weg beschreitet, werdet Ihr selbst den größten Schaden davon nehmen.” Erdogan rief die europäischen Länder dazu auf, „Demokratie, Menschenrechte und Freiheiten zu respektieren”.
MSN.de (Berliner Zeitung)
yuva schrieb:Erdogan droht: Europäer bald nirgendwo auf der Welt sicherMan stelle sich mal vor die Europäer würden als Reaktion von Erdogans Ausbrüchen mit gleicher Munition zurück schiessen und sowas sagen wie: Türken sind nirgendwo in der EU mehr sicher! ... das Geheule wäre groß .... zum Glück macht das keiner!!
Cognition schrieb:Und der Kommt damit einfach so durch ?!Ja, weil er in der Lage ist jedes Szenario für seine Zwecke einzusetzen und weil es im "Westen" noch Leute gibt, die die Türkei für unersetzlich halten...zB für die NATO...
Cognition schrieb:Dieses Verhalten muss dicke Sanktionen nach sich ziehen.Welche Sanktionen?
Hawkster schrieb:Erdogan scheint sich von der EU und dem "Westen" im Ganzen zu verabschieden, von daher würde ich mit sofortiger Wirkung die Beitrittsverhandlungen für beendet erklären und jedwedes Zugeständnis an die EU, wie Zollfreiheit usw, aufkündigen. Ich würde die NATO-Mitgliedschaft auf den Prüfstand setzen und solange geprüft wird die Mitgliedschaft ruhen lassen, alle NATO-Militärs aus der Türkei abziehen, inkl. aller Geräte.So wie es aussieht, ist dies genau das, was er will. Anders kann man sich diese extremen Ausfälle, Pöbeleien und Drohungen gar nicht mehr erklären. Er legt es ja geradezu drauf an, dass die EU Konsequenzen ziehen MUSS und WIRD.