Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
11.03.2017 um 17:30lukistar schrieb:Warum wundern sich so viele über die Vorwürfe das Deutschland sich undemokratisch verhalte?Es wird davon ausgegangen, dass all dies vom Tiefenstaat in Deutschland organisiert und gelenkt werde. Jedenfalls haben all diese Aktionen wie oben geschildert nichts mehr mit Rechtsstaat zu tun, mit Rede und Meinungsfreiheit schon gar nicht. Ich stimme außerdem zu, dass diese Aktionen dem JA Sager Lager und der AKP nutzen werden, während sie gleichzeitig das Ansehen deutschlands schaden und das wahre gesicht Deutschlands entlarven, nicht nur was die Rede und Meinungsfreheit angeht. Insgesamt sehr guter Beitrag.
Hamburg / TP - Veranstalter und Personenkreise, die für den Auftritt des türkischen Aussenministers Mevlüt Cavusoglu in Hamburg die Organisation auf sich genommen hatten, sprechen jetzt von Behördenwillkür und Provokationen, die an Gestapo-Methoden erinnern.
Der Vorsitzende eines Türkischen Kulturvereins (Nizamıalem Ocakları Almanya) berichtet, dass der Verein sowie weitere Personenkreise im noblen "Grand Elysee" Hotel in Hamburg ein Konferenzraum für 500-Personen am 2. März angemietet, auch Bar bezahlt haben. Einen Tag später soll das Nobel-Hotel aber die Veranstalter zu sich gerufen, das Geld auf den Pult gelegt, kein Kommentar abgegeben und auf die Tür gezeigt haben.
Da der Besuch des türkischen Aussenministers angestanden habe, soll der Verein ein Hochzeitssaal gefunden haben, der Betreiber, ein kurdischstämmiger Türke aus Kahramanmaras habe sich dazu bereit erklärt. Man habe daraufhin den Termin festgelegt und publik gemacht.
Kurze Zeit später soll der Betreiber im Beisein weiterer Personen von Sympathisanten oder Mitgliedern der Terrororganisation PKK angerufen und bedroht worden sein, Man bedroht ihn am Telefon mit dem Tod. Die Veranstalter machen sich dabei Sorgen, versucht derweil eine Ausweichstelle zu suchen, der Betreiber wiegelt jedoch ab, will den Termin nicht absagen.
Am darauffolgenden Abend wird die Fassade des Hochzeitssaals mit Farbe beschmiert, "Nein" prankert am nächsten morgen gut sichtbar. Auch diesmal bleibt der Kurdischstämmige standhaft, am Termin hält er weiterhin fest.
Doch einen Tag später bekommt der Betreiber Besuch von einer Landesdienststelle, die ihm erklärt, dass das geplante Event hier nicht stattfinden dürfe. Dabei betreibt der Mann seit über 20 Jahren die Halle, hat Hochzeiten bewirtet, Feiern, Konzerte und Konferenzen abhalten lassen.
Die Beamten des Landes sollen aber keine normalen Beamten sein, auch die Polizisten die dabei sind, sind zivil gekleidet. Der Betreiber sowie die Veranstalter versuchen derweil die Beamten davon zu überzeugen, dass das geplante Event sehr wohl stattfinden könne, bislang keine Probleme gegeben habe. Die Lage eskaliert dabei, ein weiterer hochrangiger Verbandsmitglied, der für Europa zuständig ist und aus Mardin stammt, versucht, die Beamten beim Eintritt zu hindern, wird vorläufig festgehalten. Danach wird ein Siegel an die Eingangstür geklebt, der weitere Betrieb der Halle verboten.
Daraufhin suchen die Organisatoren erneut eine Eventhalle und finden eins, jedoch, ehe man sich mit dem Mann trifft, wird dieser bereits über ein Telefonat bedroht, seine Familie, die Kinder, die Ehefrau. Dennoch lässt sich der Mann nicht beirren. Diesmal soll es in einer Tanzschule sein, in Wilhemsburg.
Nur einen Tag später, als der Termin publik gemacht wird, bekommt der Betreiber Besuch von der Polizei. Man sagt ihm, es werde zu Gewalt und Unruhen führen, er werde dann dafür verantwortlich sein, sagen ihm die Beamten und drücken damit unterschwellig aus, worin das münden wird. Am nächsten morgen ruft dann der Betreiber die Organisatoren an, kündigt den Termin.https://turkishpress.de/news/politik/09-03-2017/der-auftritt-cavusoglus-hamburg-gestapo-methoden
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Die Familie Demiroglu, der die Event-Halle gehört, wollte die Absage nicht kommentieren. „Wir hatten zuvor sogar Morddrohungen erhalten“, sagte der Sohn des Besitzers zu BILD. Man sei neutral, habe die Halle nur vermieten wollen.
http://www.bild.de/regional/hamburg/bezirksamt/stoppt-tuerkei-minister-50726362.bild.html#fromWall
Das sind Zustände die zu berechtigten Vorwürfen führen.
Die einen sind der Auffassung dass Ungerechtigkeiten in der Türkei die Ungerechtigkeiten in Deutschland rechtfertigen oder geradezu dazu verpflichten. Andere blenden das lieber aus und glauben das Deutschland so etwas nie tun würde.
Eines scheint fest zu stehen, Deutschland hat ein ernsthaftes Problem mit der Türkei und wie so oft ist man gewillt demokratische Werte zu missachten wenn das der einzige Weg ist um seinem Gegner ein Bein zu stellen.
Außerdem merkt man wieder wie Behörden und PKK am gleichen Strang ziehen. Ich bezweifle das die Beamten die sich größte Mühe gegeben haben um die Halle zu schließen, den Morddrohungen gegen die Betreiber nachgehen werden.
Diese Aktionen dürften der türkischen Führung übrigens durchaus willkommen sein. Ich bezweifle ob dadurch irgendein Türke in seiner Loyalität zu türkischen Regierung erschüttert wird. Mit diesen Aktionen bestätigt Deutschland die Vorwürfe der Türkei und trägt dazu bei die Loyalität der Türken in Deutschland zu festigen.
So wird das für Deutschland nicht funktionieren, eine halbherzige Politik um die Aktivitäten türkischer Politiker in Deutschland zu unterbinden spielt der Türkei mehr in die Hände als dass es schadet. Eine konsequente Haltung mit vollständigem Verbot türkischer Auftritte widerspricht demokratischen Prinzipien.
Ich sehe also kein gangbaren Weg für Deutschland, man muss akzeptieren dass man die Verbindung zwischen der Türkei un den Türken in Deutschland nicht kappen kann.