@lukistar lukistar schrieb:Ich denke im Interesse der Türkei und der Muslime, das verteidige ich hier und nicht Erdogan.
Man sollte Kritik üben können, auch wenn es um den Glauben geht. Was wäre mir alles entgangen, wenn ich überhaupt nicht angefangen hätte Alles zu hinterfragen. Da gibt es sicherlich noch viel mehr.
lukistar schrieb:Die Förderung und Unterstützung der Gülen Bewegung war ein Fehler das man Erdogan vorwerfen kann. Aber er ist immer noch ein wichtiger und guter Politiker für die Türkei, das kleinere Übel.
Wieviele Menschen muss er noch auf dem Gewissen haben, damit er zum größeren Übel wird?
lukistar schrieb:Auch wenn sich meine Ansichten über Atatürk und den Kemalismus nicht ändern.
Gibt viele Menschen, die so denken wie du. Aber die Meinungen ändern sich. Schlussendlich wird man merken, dass Atatürk viel dafür getan hat, damit die heutigen Zustände erst gar nicht eintreten. Die Religionen bieten viel Zündstoff und sie können nicht die Wegweiser für die Zukunft sein. Eine idealisierte Vergangenheit kann auch kein Wegweiser sein.
Ein kleines Beispiel für diesen Idealismus:
Alle verehren die osmanischen Sultane, sehen sie sogar als Heilige an. Waren sie aber nicht. Es wurde penibel Buch geführt über die Lebensmittel, die in die Paläste kamen. Wein war auf diesen Listen auch vertreten, lt. dem Historiker Ilber Ortayli.
Das Töten von Geschwistern wird im Islam strickt untersagt. Marihuana haben sie laut Ilber Ortayli, auch geraucht.
Die osmanischen Herrscher verabscheue ich aber trotzdem nicht. Ich versuche mir nur ein realistischeres Bild von dem Ganzen zu machen. Die rosarote Brille nützt Niemandem etwas.
Nebenbei Fatih Sultan Mehmet war anscheinend auch nicht der, für den ihn Alle halten. Seine Person ging schon eher in Richtung rennaissance Mensch.
lukistar schrieb:Erdogan ist mittlerweile eine so wichtige und zentrale Person in der türkischen Politik. Wenn es ihn morgen nicht gäbe, wäre das wirklich gut für die Türkei? Ich denke nein. Wo ist denn die ebenbürtige Alternative.
Was ist denn eigentlich mit dem Ex-Premier, Ahmet Davutoğlu, passiert? Wie soll sich da denn bitte eine Alternative bilden? Der Mann reißt doch Alles an sich. Und früher oder später wird auch Erdogan sterben, was machen wir dann?
lukistar schrieb:Ein außenpolitischer Ja Sager der Konflikten aus dem Weg geht und nur auf kurzfristige politische Erfolge bedacht ist.
Was hat es der Türkei gebracht, dass sie den Konflikten nicht aus dem Weg gegangen ist? Russland: Nach dem Abschuss haben die Russen die Turkmenen-Gebiete umso mehr zerbombt. Der entstandene wirtschaftliche Schaden ist auch nicht von der Hand zu weisen. Was hat es uns gebracht? Die Türkei hat sich immer nur zerstritten mit anderen Staaten und sich selbst geschadet, es wurden dadurch keine Vorteile erarbeitet.