Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
12.08.2016 um 03:35@canales
Alternative...die Minderheiten nicht von der Politik ausschließen...das wahren der Traditionen und das nutzen ihrer Sprache nicht unter Strafe stellen vielleicht. Der implementierte Nationalismus durch die Jungtürken. Die 10% Hürde eingeführt durch die Kemalisten, schoss viele Minderheiten aus. Das einbinden der Religösen Bevölkerung, statt diese zu unterdrücken und in ihrer Lebensweise so sehr einzuschneiden, das sich viele Radikalen Führer anschlossen. Eine gewisse Aufklärung hat nunmal gefehlt, vieles wurde durch Zwang durchgesetzt. Ich kann natürlich nicht sagen, was Atatürk noch alles vor hatte und ob er die Türkei soweit gehen verändert hätte, wenn er nicht so früh gestorben wäre...seine Nachfolger aber haben die Gräben nicht zugeschüttet und das Militär hat alles daran getan, das die Gräben tief blieben.
Die Osmanische Wirtschaft war gänzlich anders aufgebaut. Die Bevölkerung bestand zu 90% aus Bauern und Nomaden. 10 % lebten in den Städten. Eine Subsistenzwirtschaft...
Wäre die türkische Regierung schon vorher auf die kurdischen Stämme eingegangen, hätte Scheich Said nicht solch eine große Unterstützung erhalten. Es gibt etliche Dinge hätten getan werden müssen. Ihr wollt mir doch nicht einreden, das Dinge wie der Verbot der kurdischen Sprache, eine gewisse Autonomie nicht machbar gewesen wären..selbst wenn man die Autonomie weg lässt. Muss man Menschen dazu zwingen ihre gesamte Identität wegzu werfen? Es ist doch klar, das dann einige sich dagegen auflehnen oder Gehör bei Extremisten finden.
@doetz
deine Fragen sollte auch mit den restlichen texten beantwortet sein. Es gibt viele Dinge die Atatürk selbst und später die Kemalisten hätten anders machen müssen. Diskriminierung und Unterdrückung erzeugen immer Enttäuschung und Hass... Atatürk war kein Heiliger er war ein kaltblütiger Diktator, der nur den Westen als Vorbild nahm, weil diese die halbe Welt versklavt hatten. Seine idiotische Gesetzte und Regeln haben etlichen das Leben gekostet und eine geeinte Nation unmöglich.
In der Türkei gab es nie Rechtsstaatlichkeit und die gibt es auch jetzt nicht. Atatürk war wie Erdogan nur noch rücksichtsloser. Ein lupenreiner Diktator und Autokrat. Ich begreife nicht, wie man hier darüber hinwegsehen kann, dann aber einen Erdogan kritisiert, der auf dem selben Schienen fährt...nur ein anders Ziel ansteuert..mit weniger PS. (PS steht für Können).
Atatürk hat die Türkei gerettet..aber er und seine Kemalisten haben nicht nur gutes bewirkt und sie haben auch eine Teil schuld an dem, was wir jetzt in der Türkei erleben...also vor dem Putch....
Alternative...die Minderheiten nicht von der Politik ausschließen...das wahren der Traditionen und das nutzen ihrer Sprache nicht unter Strafe stellen vielleicht. Der implementierte Nationalismus durch die Jungtürken. Die 10% Hürde eingeführt durch die Kemalisten, schoss viele Minderheiten aus. Das einbinden der Religösen Bevölkerung, statt diese zu unterdrücken und in ihrer Lebensweise so sehr einzuschneiden, das sich viele Radikalen Führer anschlossen. Eine gewisse Aufklärung hat nunmal gefehlt, vieles wurde durch Zwang durchgesetzt. Ich kann natürlich nicht sagen, was Atatürk noch alles vor hatte und ob er die Türkei soweit gehen verändert hätte, wenn er nicht so früh gestorben wäre...seine Nachfolger aber haben die Gräben nicht zugeschüttet und das Militär hat alles daran getan, das die Gräben tief blieben.
Quiron schrieb:Warum eigentlich nicht? Warum wird der Buchdruck in Europa erfunden und nicht im Nahen Osten? Und wenn sie ihn schon nicht erfinden, warum übernhemen sie die Technik nicht?Was ist das denn bitte für eine Frage...Warum hat nicht Hans Wurst den Buchdruck erfunden und warum tat es Gutenberg. Nächste Fragen...der Buchdruck kam natürlich allein aus der Distanz verspätet an und dann als es im Osmanischem Reich ankam, wurde der Buchdruck mit Arabischen Lettern verboten durch Beyazid II. Die genauen Gründe sind nicht bekannt. Aber man geht davon aus, das einer der Gründe war, das die Kopisten in Istanbul dagegen protestierten und sich einige Religonsgeleehrte auf ihre Seite schlugen. Verständlich, da viele Kopisten ihr täglich Brot in der Moschee verdienten. Die Kopisten waren der größte Handwerk in Istanbul manche Quellen gehen davon aus, das bis zu 90.000 Menschen in Istanbul dadurch ihr Geld verdienten....Zahl scheint mir übertrieben, weiß aber nicht obs stimmt. Die Technick wurde ja übernommen. Es gab nur ein Verbot für die Nutzung von Arabischen Lettern. Beyazid war auch derjenige, der die Bürokratie Sprache von Griechisch aufs Türkische umstellen ließ.
Quiron schrieb:Die Osmanen mögen nicht innovativ gewesen sein, aber die Araber waren führend in der Mathematik und der Astronomie. Waren sie nicht zuletzt dadurch gute Seefahrer? Warum entdecken sie nicht Amerika zuerst?Für die Osmanen war der Seeweg nach Indien nicht nötig, genauso wenig wie für die Araber....sie hatten die Seiden Straße oder nutzen die Handelsrute von der Arabischen Halbinse aus. Die Europäer entdeckten Amerika doch auch nur, weil sie den Seeweg nach Indien finden wollten, um günstiger an die Waren zu kommen, statt über die Osmanen für teuer Geld zu beziehen.
Quiron schrieb:Warum entwickelte sich ein Bürgertum in Europa, nicht aber im Osmanischen Reich? Ein Bürgertum, welches den Feudalismus hinwegfegt, sattdessen Handwerk und Industrialiserung trägt?Das ist ein Thema worüber man Bücher verfassen könnte. Es hat aber nichts mit Religion zu tun, wenn du darauf hinaus wolltest. Es lag einzig am vorhandenen System und der Stabilität des Osmanischen Reiches oder besser gesagt ihres vorbestehens. In Europa waren die Staaten, Stadtstaaten und Monarchien ständig im Wandel, weil diese sich ununterbrochen bekriegteb. Die Grenzen waren nie über ein längeren Zeitraum gefestigt. Was wäre wohl aus Europa geworden, wen Napolen nicht halb Europa erobert hätte und überall die Idee des Regierenden Volkes und des Bürgertums hinterlassen hätte?
Die Osmanische Wirtschaft war gänzlich anders aufgebaut. Die Bevölkerung bestand zu 90% aus Bauern und Nomaden. 10 % lebten in den Städten. Eine Subsistenzwirtschaft...
Quiron schrieb:Das und die damit einsetzende Aufklärung sehe ich als einen wesentlichen Grund für die oben erwähnten Entwicklungen.Nur das im Osmanischen Reich die Religion nie eine solch große Rolle gespielt hatte wie in Europa oder in den Arabischen Staaten jetzt. Der Untergang des Osmansichen Reichs hat nichts mit Religion zu tun. Sie hatte ihren Zenit ja schon erreicht, bevor in Europa zur Aufklärung kam. Krieg an allen Fronten, einen Staat im Staat durch die Janitscharen....Korruption durch den "Geldadel" welche die Fähigkeiten der Administration einschränkte....Zuvor bestimmte Leistung welches Amt man erhielt...später welches Geld man zahlen kann. Die Abschaffung des Timar-Systems und damit die Verarmung der Spahis, ständige Kriege im inneren usw.. Das Osmansiche Reich war einfach überdehnt und zu der Zeit als es Reformen usw. benötigt hätte, war es teilweise nicht möglich, da Geld fehlte, die Janitscharen es verhinderten oder ein Krieg den nächsten Jagte. es gibt so viele Gründe..aber dein vergleich passt hier nicht im geringsten. Ja es gab sicherlich auch mal Reformen die Religös Motiviert verhindert wurden, doch die eigentliche Probleme waren andere.
Eine Gesellschaft, die einen Großteil ihrer Energie auf religiöse Rituale verschwendet, kann eben nichts anders leisten.
Wer unter der Knute religiöser Dogmen lebt, dessen Kreativität wird unterdrückt. Deswegen halte ich Atatürks Entscheidung für den Laizismus für eine kluge Idee.
Quiron schrieb:Ist es nicht ein wenig unfair, für den Kurdenkonflikt allein Atatürk verantwortlich zu machen? Hatten sich Briten und Türken in der Mosul-Krise nicht geeinigt und lief das nicht auf weitgehende Autonomie der Kurden hianus? Was hätten sie mehr verlangen können? Noch einen eigenen Staat? Und dann beginnt Said seinen Aufstand (übrigens nicht zuletzt aus religiösem Eifer). Kein Wunder, "daß die Türken nicht begeistert waren.April geriet Scheich Said mit 47 Mitkämpfern in seinem Hauptquartier in Genç in Gefangenschaft und wurde durch ein türkisches Unabhängigkeitsgericht zum Tode verurteilt und am 4. September gehängt.[4] Tausende weniger einflussreiche Kurden wurden ohne Gerichtsverfahren getötet und die Bevölkerung ganzer Distrikte wurde deportiert
Wäre die türkische Regierung schon vorher auf die kurdischen Stämme eingegangen, hätte Scheich Said nicht solch eine große Unterstützung erhalten. Es gibt etliche Dinge hätten getan werden müssen. Ihr wollt mir doch nicht einreden, das Dinge wie der Verbot der kurdischen Sprache, eine gewisse Autonomie nicht machbar gewesen wären..selbst wenn man die Autonomie weg lässt. Muss man Menschen dazu zwingen ihre gesamte Identität wegzu werfen? Es ist doch klar, das dann einige sich dagegen auflehnen oder Gehör bei Extremisten finden.
@doetz
deine Fragen sollte auch mit den restlichen texten beantwortet sein. Es gibt viele Dinge die Atatürk selbst und später die Kemalisten hätten anders machen müssen. Diskriminierung und Unterdrückung erzeugen immer Enttäuschung und Hass... Atatürk war kein Heiliger er war ein kaltblütiger Diktator, der nur den Westen als Vorbild nahm, weil diese die halbe Welt versklavt hatten. Seine idiotische Gesetzte und Regeln haben etlichen das Leben gekostet und eine geeinte Nation unmöglich.
In der Türkei gab es nie Rechtsstaatlichkeit und die gibt es auch jetzt nicht. Atatürk war wie Erdogan nur noch rücksichtsloser. Ein lupenreiner Diktator und Autokrat. Ich begreife nicht, wie man hier darüber hinwegsehen kann, dann aber einen Erdogan kritisiert, der auf dem selben Schienen fährt...nur ein anders Ziel ansteuert..mit weniger PS. (PS steht für Können).
Atatürk hat die Türkei gerettet..aber er und seine Kemalisten haben nicht nur gutes bewirkt und sie haben auch eine Teil schuld an dem, was wir jetzt in der Türkei erleben...also vor dem Putch....