Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
09.08.2016 um 20:32@doetz
Die Machenschaften der AKP hier in Deutschland sind auch nicht ohne. Sie üben Einfluss über die DITIB aus, auch wenn sie abstreiten, dass sie Erdogans verlängerter Arm sind. Zudem gibt es hier auch AKP-nahe Parteien. Die AKP ruft offen zu Denunziationen u. Aktionen gegen Gülen-Leute und Erdogankritiker im Ausland auf, da kommt es ihr zupass, wenn sie AKP-Leute vor Ort hat.
Die Bundesregierung sollte ein scharfes Auge darauf haben, was die AKP-nahen Organisationen hier treiben.
Wikipedia: Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit
https://www.freitag.de/autoren/dincer-dinc/addallianz-deutscher-demokraten
Natürlich spielt die Türkei eine Rolle als NATO-Partner, aber dazu braucht man nicht unbedingt einen Erdogan aufzubauen, da tut es jeder rechtmäßig gewählte türkische Regierungschef, solange er keine zwielichten Alleingänge tätigt und sonstige Spielchen treibt.
Ach, so simpel ist die Sache nicht. Der Kalte Krieg zwischen den Ost- und Westmächten war Ursache und Auslöser vieler politischer Entscheidungen, die sich bis in die Gegenwart auswirken. Klar, die USA als Großmacht handelt natürlich auch aus Eigeninteresse und hat nicht unbedingt eine reine Weste. Jo, die haben andere Großmächte bzw. mächtige Staaten aber auch nicht, die mischten und mischen da alle mit, um IHRE Interessen durchzusetzen und haben mindestens soviel und noch viel mehr Leid verursacht.
Auf den Rest deines Kommentars mag ich gar nicht erst weiter eingehen, da er m.E. auf Propaganda und Polemik aufgebaut ist und nichts mit dem aktuellen Konflikt zwischen der EU und der Türkei zu tun hat.
Aber trotzdem Danke, dass du dir soviel Mühe gegeben hast, deinen Standpunkt zu erklären.
doetz schrieb: Das Gülen seit Jahren den Staat unterwandern will, ist jedoch kein Geheimnis. Deswegen wäre ich etwas vorsichtiger und würde ihn nicht sofort freisprechen.Ebensowenig ist es ein Geheimnis, dass Erdogan Hand in Hand mit Gülen den Staat unterwandert HAT.
Und das die Hdp nicht eingeladen wird, verdanken sie ihren eigenen Äußerungen:Wo die HDP Recht hat, hat sie Recht. Die AKP hat auf alles im Staat ihre Hand drauf, übt Druck und Kontrolle aus, macht Kritiker mundtot.
Ein HDP-Abgeordneter aus Hakkari sagte vor laufender Kamera, die PKK sei so mächtig, dass "sie Euch in ihrer Spucke ertränken könnte."
doetz schrieb: Die liberaleren Türken haben sogar für die Hdp gestimmt, in der Hoffnung das Frieden einkehrt.Die PKK steht bereits unter der Beobachtung des deutschen Verfassungsschutzes
Leider konnte die Hdp der Pkk nicht den Rücken kehren.
Es sollte eigentlich auch keiner auf die Idee kommen, die pkk zu verteidigen. Gewalt sollte immer abgelehnt werden, egal von welcher Seite diese kommt. Mal abgesehen von den ganzen illegalen Machenschaften der Pkk in Deutschland(Drogen, Menschenhandel, Erpressung, etc.).
Die Machenschaften der AKP hier in Deutschland sind auch nicht ohne. Sie üben Einfluss über die DITIB aus, auch wenn sie abstreiten, dass sie Erdogans verlängerter Arm sind. Zudem gibt es hier auch AKP-nahe Parteien. Die AKP ruft offen zu Denunziationen u. Aktionen gegen Gülen-Leute und Erdogankritiker im Ausland auf, da kommt es ihr zupass, wenn sie AKP-Leute vor Ort hat.
Die Bundesregierung sollte ein scharfes Auge darauf haben, was die AKP-nahen Organisationen hier treiben.
Wikipedia: Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit
doetz schrieb: Desweiteren frage ich mich, ob irgendeiner von euch "Wessi's" bereit ist, für die eigenen Politiker die Hand ins Feuer zu legen? Klar läuft es in Europa mit der Demokratie besser, innenpolitisch ist es stabil.Naja, selbstverständlich gibts auch hier Politiker, die keine reine Weste haben/hatten oder die über die Strenge schlagen. Aber die werden, wenn es triftige Beweise gibt von der Opposition genüsslich zerrissen, von der Presse auseinander genommen und werden schlußendlich ausgesondert, wenn nicht mehr tragbar.
doetz schrieb: Ihr vergesst immer wieder die Rolle des Westens / der Usa, die erheblich zur Destabilisierung in vielen Regionen der Erde beigetragen haben. Oft war es die Usa, die radikale Islamisten finanziert hat und mit Waffen versorgt hat. Auch Erdogan wurde eventuell von den Usa "aufgebaut". Die Usa hat ganz sicher nicht Liberale, Linke oder Sozialdemokraten etc. in den jeweiligen Ländern gefördert.Die USA ist aber nicht die EU, die USA sind eine Großmacht, die spielen nach ihren Regeln. Und die Spekulation, dass Erdogan "eventuell" von der USA "aufgebaut" wurde, ist ein Dirty Trick, der Misstrauen säen soll und eine lächerliche Propaganda-Finte (Wer und warum denkt sich sowas aus, wem nützt es, naaa?).
Natürlich spielt die Türkei eine Rolle als NATO-Partner, aber dazu braucht man nicht unbedingt einen Erdogan aufzubauen, da tut es jeder rechtmäßig gewählte türkische Regierungschef, solange er keine zwielichten Alleingänge tätigt und sonstige Spielchen treibt.
doetz schrieb: Zugegeben im Nahen Osten ist die Nachfrage nach gemäßigten Parteien eher gering. Auch wenn es euch "Wessi's" schmerzt, euer großer Bruder hat für viel Leid gesorgt.
Ach, so simpel ist die Sache nicht. Der Kalte Krieg zwischen den Ost- und Westmächten war Ursache und Auslöser vieler politischer Entscheidungen, die sich bis in die Gegenwart auswirken. Klar, die USA als Großmacht handelt natürlich auch aus Eigeninteresse und hat nicht unbedingt eine reine Weste. Jo, die haben andere Großmächte bzw. mächtige Staaten aber auch nicht, die mischten und mischen da alle mit, um IHRE Interessen durchzusetzen und haben mindestens soviel und noch viel mehr Leid verursacht.
doetz schrieb: Ich würde mich an eurer Stelle fragen, ob die Usa nicht einen Nutzen aus einer schwächelnden EU ziehen würde. Ich persönlich mache mir Sorgen. Die Werte, für die die EU steht, sind nicht schlecht. Ich lebe hier und deswegen habe ich auch kein Interesse daran, dass die EU zerschlagen wird und diese Werte in Vergessenheit geraten, z.B. in Zeiten des Krieges. Keiner sollte der Illusion verfallen, dass der Krieg nie wieder in Europa ausbrechen könnte.Weshalb sollte die USA eine schwache EU wollen, sie sind doch Partner und Verbündete mit gemeinsamen Interessen und Verbindungen. Ein schwacher Partner nutzt der USA nichts, sie brauchen starke Verbündete und umgekehrt, die EU hat in der USA einen starken Partner - vor allem dann, wenn ein Krieg drohen würde.
doetz schrieb: Freiheit und damit Demokratie für Jedermann ist eine tolle Sache, sie lässt sich im Nahen Osten und der Türkei jedoch nicht nach westlichem Vorbild aufbauen, obwohl es im Augenblick kein besseres System gibt. Dafür hat der Westen zu viel Scheiße gebaut. Die Türken, die sich am Westen orientieren wollen, werden immer wieder mit der Vergangenheit konfrontiert.Jo, mit dem Finger auf andere hinweisen und den Westen als Scheiße bezeichnen. Gelle, damit kann man dann schön von sich ablenken und sich beleidigt verweigern, wenn eine Forderung kommt, der man aus übermäßigem Nationalstolz und wegen Eigeninteressen nicht nachkommen will.
doetz schrieb: Wenn dieser Auszug aus Wikipedia wahr ist, liegt es im Bereich des Möglichen, dass die Usa mit Gülen vor einem Monat in der Türkei einen Putsch versucht haben. Mal abgesehen von den Behauptungen aus Wikipedia, eigentlich wissen wir doch Alle, wie die Usa vorgeht und was sie sich in der Vergangenheit alles erlaubt hat. Dazu gehörte auch das beliebige ersetzen von Regierungen in fremden Ländern. Von den Verbrechen und den Menschenrechtsverletzungen will ich erst gar nicht anfangen. Warum tut man so, als ob diese Taktiken der Vergangenheit angehören und heute nicht mehr angewandt werden würden?Billige Propaganda-Rhetorik, die Erdogan zusammenspinnen lässt, um von sich selbst und seinen Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen abzulenken. Wem kam denn dieses "Gottesgeschenk" wie gerufen? Wer war der Nutznießer der Geschichte? Na, klingelts? Jawohl, wenn einer den Putsch inszeniert hat, dann wohl Erdogan mit Hilfe seiner Kumpane. Die hatten ja bereits vor dem Putsch mit skrupellosen Methoden (und Gülens Mithilfe) die Macht in der Türkei an sich gerissen. Jetzt sind da wo sie hin wollten, kosten ihre Macht voll und uneingeschränkt aus und führen aus, was sie schon von langer Hand vorbereitet und eingefädelt haben.
Auf den Rest deines Kommentars mag ich gar nicht erst weiter eingehen, da er m.E. auf Propaganda und Polemik aufgebaut ist und nichts mit dem aktuellen Konflikt zwischen der EU und der Türkei zu tun hat.
Aber trotzdem Danke, dass du dir soviel Mühe gegeben hast, deinen Standpunkt zu erklären.