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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

28.877 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, EU, Freiheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

04.11.2015 um 18:26
Die Politik im Westen scheint ja auch wieder die Windrichtung zu ändern. Die Flüchtlingsströme zwingen die EU die Türkei als Partner anzunehmen, statt das Land weiter zu destabilisieren.
Und die Zurückhaltung der USA bei der Bekämpfung der PKK weist auf erfolgreiche Einigungsgespräche hin.

Diese politischen Manöver sind schwach gekoppelt mit dem was die Bevölkerung denkt. Die Bevölkerung kann nur mit Verzögerung der politischen Agenda folgen. Aber wenn es so bleibt wie jetzt werden diese Vorwürfe gegen die Türkei zum erliegen kommen.
Es ist schon irgendwie beängstigend, zeigt es doch wie stark die öffentliche Meinung oder Aufmerksamkeit von politischen Entscheidungen beeinflusst wird.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

04.11.2015 um 18:39
@SouthBalkan

Wo spreche ich von rein religiöser Solidarität? Weil ich von Muslimen gesprochen habe?
Ich sagte die Türkei muss kulturell nahe stehende Menschen und Völker unterstützen.

Ein falscher Nationalismus hat das in der türkischen Geschichte bisher stark abgebremst.
Manche Türken haben vergessen das es hinter den Grenzen der eigenen Republik sehr viele Menschen gibt die türkisch sprechen.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

04.11.2015 um 18:40
@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Ich sagte die Türkei muss kulturell nahe stehende Menschen und Völker unterstützen.
Das währe dan seit Atatürk die USA...


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

04.11.2015 um 18:54
@interrobang

Das ist eine Sichtweise die lange auch in der Türkei durch die politische Elite vertreten wurde. Eine einseitige Sichtweise.
Die Türkei ist auch westlich geprägt und die Solidarität zu westlichen Kultur drückt sich in vielen Dingen aus. Die Türkei ist ja auch in der NATO.

Irgendwann hat die Türkei aber auch begriffen das sie nicht nur westlich ist und das sich im Westen Freunde sehr schnell zu Gegnern verwandeln wenn die Türkei damit aufhört ihre islamischen Wurzeln zu verleugnen.

Die Solidarität mit Türken und Muslimen auf der Welt darf nicht vernachlässigt werden.

Atatürk war leider ein Mann der nur die westliche Seite der Türken repräsentieren konnte.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

04.11.2015 um 19:20
Eine der absurdesten Vorbehalte mancher Türken gegenüber die arabischen Nachbarn ist ja "die Araber haben uns verraten".

Fragt sich wie man die Wunden überwinden konnte, die durch europäische Angriffe entstanden waren, um Staat und Gesellschaft gegenüber dem Westen zu öffnen.

Warum sollte man historische Komplexe gegenüber die arabischen Nachbarn hegen, während man den historischen Erzfeinden aus Europa vergeben konnte.

Es gab nie "die Araber" die die Türken verraten haben. Will man etwa heute allen Arabern vorwerfen, dass die Briten im Krieg es geschafft haben arabische Verräter zu finden. Das ist nun wirklich nicht überraschend.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

05.11.2015 um 09:36
@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Flüchtlingsströme zwingen die EU die Türkei als Partner anzunehmen, statt das Land weiter zu destabilisieren.
Die EU destabilisiert die Türkei? :D
Das instabilste in der Türkei ist wohl schon seit einigen Jahren die geistige Gesundheit von Sultan Recep und seinen Speichelleckern.
Der Clown vom Bosporus hat die Bodenhaftung doch schon längst verloren. Ist ja nicht so als würde die islamische Welt einen Vollpfosten nicht erkennen, wenn er seine Reden schwingt.
Die panislamische Union unter Führung der Türkei wird wohl auf ewig Erdis feuchter Traum bleiben, ich seh da auf Anhieb keine Land, was sich ihm anschliessen würde.
Wenn Klein Erdi so weiter macht, dann ist die Türkei am Ende das Kind mit dem keiner mehr spielen will, weder die EU, noch die islamische Welt.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

05.11.2015 um 09:59
@Heide_witzka
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Die EU destabilisiert die Türkei?
Ja. Die EU versucht bei jeder günstigen Gelegenheit die AKP zu schwächen.
Man muss sich nur vorstellen wie einer wie du in der Politik ist. Fraglich ob es bei deinem Spott bleiben würde. So wie du denken viele in der EU und handeln dementsprechend feindselig.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

05.11.2015 um 10:08
@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Ja. Die EU versucht bei jeder günstigen Gelegenheit die AKP zu schwächen
Warum den das und wenn das müsse doch Gründe dafür haben.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

05.11.2015 um 10:23
@lukistar
Ganz im Gegenteil.
Durch ihre Weigerung die Türkei in die EU aufzunehmen besteht doch die Gelegenheit ein Sultanat zu errichten, weiterhin die Menschenrechte zu missachten und die freie Berichterstattung zu unterdrücken.
Erdis Problem ist doch nicht die EU, das ist Erdi selbst. Er ist der Rehpinscher, der davon träumt ein Schäferhund zu sein. Deshalb kläfft er alle Welt an und wundert sich, dass er statt Ehrerbietung nur Gelächter erntet.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Man muss sich nur vorstellen wie einer wie du in der Politik ist.
Sei ganz beruhigt, das bin ich nicht. :D


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05.11.2015 um 13:45
@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Eine der absurdesten Vorbehalte mancher Türken gegenüber die arabischen Nachbarn ist ja "die Araber haben uns verraten".
Haben sie das denn nicht? Wenn sich die Leute auf türkische Seite geschlagen hätten, dann hätten sich die Briten sicherlich nicht durchsetzen können.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Fragt sich wie man die Wunden überwinden konnte, die durch europäische Angriffe entstanden waren, um Staat und Gesellschaft gegenüber dem Westen zu öffnen.
Das ist ein Prozess, der Jahre gedauert hat. Hilfe aus dem Ausland gab es oft. Sowohl von Russland als auch von den Ami's. Nur von Russland gab es keine Hilfe mehr, als die Türkei während der Amtszeit vom konservativen Menderes in die Nato eingetreten ist. Bonus waren natürlich die Söhne, die wir nach Korea geschickt haben und die nie wieder zurückgekehrt sind. Deiner Meinung nach ist es schlimm, wenn Atatürk und Co. Hilfe aus dem Ausland annehmen, aber wenn es Religionskaufleute machen, dann ist Alles in Ordnung?
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Warum sollte man historische Komplexe gegenüber die arabischen Nachbarn hegen, während man den historischen Erzfeinden aus Europa vergeben konnte.
Weil die Araber mal deine heißgeliebten Glaubensbrüder waren. Nur 49% der Türken wollen nicht einsehen, dass die Bruderschaft aufhört, wenn Geld und Macht im Spiel ist. Deswegen sollte die Religion auch nicht zu einem Spielball von irgendwelchen (machthungrigen) Politikern gemacht werden.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Es gab nie "die Araber" die die Türken verraten haben. Will man etwa heute allen Arabern vorwerfen, dass die Briten im Krieg es geschafft haben arabische Verräter zu finden. Das ist nun wirklich nicht überraschend.
Mir als sunnitischen Türken kannst du nicht erzählen, dass die wahhabitischen Araber meine Glaubensbrüder sind oder das sie besser sind als die westlichen Länder. Schließlich kooperieren die Araber mit dem Westen. Sie schießen auf Flüchtlinge, die über die Grenze wollen. Die Araber haben die Heimat sovieler Menschen durch Waffenlieferungen destabilisiert. Also was erhoffst du dir von einer positiven Einstellung gegenüber den Arabern?

Da die Saudi's zu den ersten Moslems gehören und sicherlich das nötige Kleingeld haben, könnten sie mehr Verantwortung in der Region übernehmen, aber nein, sie tun sich lieber mit den Ami's zusammen und bringen den Nahen Osten so richtig zum kochen. Oder hast du schon mal davon gehört, das die Araber ihren Glaubensbrüdern helfen? Anstelle von den Arabern nehmen die ach so verhassten westlichen Länder wie Deutschland deine Glaubensbrüder auf. Die Türken sollten mal endlich aufhören von den heiligen Arabern zu träumen.

Wenn das Haus von Hz. Hatice(Frau vom Propheten) abgerissen wird und eine öffentliche Toilette an dem Standort gebaut wird, dann mache ich der gesamten arabischen Bevölkerung den Vorwurf, dass sie Nichts dagegen unternommen haben. Auch wenn man Ateist ist, würde man versuchen das Gebäude aus historischen Gründen zu erhalten.

Also bitte, erzähl mir doch mal was du dir erhoffst durch eine türkische Annäherung an die Saudi's? Nur weil sie schmutziges Geld in die Türkei pumpen, solange die Türkei in derem Interesse handelt, soll ich positiv eingestellt sein zu den Arabern? Nein danke.

Da höre ich lieber auf einen Mann, der mal gesagt hat, und ich übersetze nach eigenem Gutdünken:"Wenn irgendwann mal meine Worte der Wissenschaft widersprechen sollten, dann glaubt der Wissenschaft !"
Er hat sicherlich auch seine Fehler gehabt, aber es ist immer noch besser, als ein Leibeigener der osmanischen Familie zu sein, so wie es sich viele Neo-Osmanen wünschen. Versteh mich nicht falsch, ich habe Nichts gegen die Osmanen, ich habe nur etwas gegen die Leute, die sich nicht auf eine gesunde Art und Weise mit ihrer Geschichte auseinandersetzen. Sonst würde man mit den osmanischen Sultanen kritischer umgehen. Königsfamilien waren sicherlich Alles, aber keine Heiligen.

Spätestens an diesem Punkt kommen wir bei Erdogan an. Ich will, dass jeder in der Türkei in Freiheit leben, sich mit der Türkei identifizieren und aufblühen kann. Nur so können wir den Stand erreichen, den wir uns wünschen. Und da sollte die oberste Prämisse das Wissen und die Wissenschaft sein. Glaubensfragen sollten nicht eine ganze Nation beschäftigen, sondern nur diejenigen, die sich auch wirklich damit befassen wollen. Mit einem Erdogan, der ausserdem noch in die eigene Tasche wirtschaftet, ist das nicht möglich.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

05.11.2015 um 15:26
@doetz
Zitat von doetzdoetz schrieb:Wissen und die Wissenschaft
Nicht jeder bzw. nur wenige können die Wahrheit verkraften. Deswegen geht es nicht ohne Märchen, Geschichten und Religion.

Es klingt zwar gut funktioniert praktisch nicht so gut. Dazu müsste man die Bevölkerung auswechseln. Die Kapazität für Demokratie ist nicht da, deswegen operiert man lieber mit einem alten Operating System: dem islamischen Rahmen. Ausserdem die Demokratie funktioniert sowieso selten gut, sie neigt dazu sozialistisch zu werden und dann kommunistisch bis das Geld ausgeht, dann geht es zum Faschismus über.

Wissen und Wissenschaft demotiviert einen Nachkommen zu bekommen siehe Atatürk selber.

Das Problem ist auch mitunter wenn der Türke nach Europa kuckt, da sieht er auch nicht glückliche Gesichter. Die Feministinnen haben im Westen die Macht übernommen, mit den entsprechenden Kolleteralschäden.

Erdo is ein Kompromiss aus: Demokratie, Sozialismus, Faschismus, Islamismus. Das Rezept schmeckt den Türken eben am besten.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

05.11.2015 um 15:33
@doetz

Die Gründe wieso die Türkei sich dem Westen annäherte und gegen die Araber Vorurteile aufzählte war rein ideologisch. Es gab und gibt keine Probleme im Verhältnis mit den Arabern die man nicht auch überwinden könnte.
Natürlich bedeutet das nicht das wir alle mögen oder gut heißen müssen. Saudi Arabien ist nur ein Teil der arabischen Welt. Wir müssen auch den Wahabismus nicht mögen.
Zitat von doetzdoetz schrieb:Haben sie das denn nicht?
Es waren einige Stämme die rebellierten, nicht alle und schon gar nicht alle Araber.
Und was gerne auch übersehen wird, es gab schon davor Spannungen mit den Osmanen. Der Verrat einiger Stämme war nicht überraschend.
Zitat von doetzdoetz schrieb:Wenn sich die Leute auf türkische Seite geschlagen hätten, dann hätten sich die Briten sicherlich nicht durchsetzen können.
Unter Historikern ist die Bedeutung des arabischen Aufstandes für die Niederlage des osmanischen Reichs umstritten. Es sind eigentlich nur Kemalisten die felsenfest davon überzeugt sind die Araber hätten einen entscheidenden Verrat geübt.
Zitat von doetzdoetz schrieb:Da die Saudi's zu den ersten Moslems gehören und sicherlich das nötige Kleingeld haben, könnten sie mehr Verantwortung in der Region übernehmen, aber nein, sie tun sich lieber mit den Ami's zusammen und bringen den Nahen Osten so richtig zum kochen. Oder hast du schon mal davon gehört, das die Araber ihren Glaubensbrüdern helfen? Anstelle von den Arabern nehmen die ach so verhassten westlichen Länder wie Deutschland deine Glaubensbrüder auf. Die Türken sollten mal endlich aufhören von den heiligen Arabern zu träumen.
Das ist wieder so ein typisches Geschwurbel. Du willst den Saudis mangelnde Verantwortung für die Region vorwerfen, obwohl die Türkei unter kemalistischer Führung so tat als existiere kein naher Osten? Die Türkei ist mit den USA auch verbündet.
Länder wie Deutschland nahmen auch Türken auf die von Kemalisten vertrieben wurden.
Zitat von doetzdoetz schrieb:Wenn das Haus von Hz. Hatice(Frau vom Propheten) abgerissen wird und eine öffentliche Toilette an dem Standort gebaut wird, dann mache ich der gesamten arabischen Bevölkerung den Vorwurf, dass sie Nichts dagegen unternommen haben
Das Islamverständnis der Türken und die wahabitischer Saudis unterscheidet sich eben. Die Türken/Osmanen neigten dazu alles mögliche vom Propheten für heilig zu halten. Die Wahabiten beschränken sich da lieber auf den Kern des Islams.
Du hast das Recht deine theologische Position zu vertreten. Aber das ist kein Grund sich dem arabischen Raum zu verschließen.
Ich wiederhole, eine Offenheit und Annäherung bedeutet nicht das man bei den Arabern alles gut finden muss.
Die Tatsache das in Europa sehr viel gegen den Islam gehetzt wird, hat Atatürk auch nicht abgehalten normale Verhältnisse anzustreben.
Wenn wir uns dem arabischen Raum öffnen kann die Türkei auch seinen Einfluss üben und auch dem Wahabismus Konkurrenz machen.
Muslime setzen sich für andere Muslime ein (so lehrt es der Islam) und wenn sie auf einem falschen Weg sind, dann versucht man sie auf die richtige Bahn zu bringen, man wendet sich nicht ab um nur mit Nicht-Muslimen zu reden.
Zitat von doetzdoetz schrieb:Also bitte, erzähl mir doch mal was du dir erhoffst durch eine türkische Annäherung an die Saudi's?
Einfluss, Handel, Austausch, Kooperationen, Allianzen. Ob das mit Saudi Arabien gelingt oder mit anderen arabischen Ländern gilt es herauszufinden.
Zitat von doetzdoetz schrieb:Nur weil sie schmutziges Geld in die Türkei pumpen, solange die Türkei in derem Interesse handelt, soll ich positiv eingestellt sein zu den Arabern? Nein danke.
Ist das Geld der europäischen Investoren in der Türkei sauberer?
Zitat von doetzdoetz schrieb:Da höre ich lieber auf einen Mann, der mal gesagt hat, und ich übersetze nach eigenem Gutdünken:"Wenn irgendwann mal meine Worte der Wissenschaft widersprechen sollten, dann glaubt der Wissenschaft !"
Das tun wir ja. Im Sinne des rationalen Denkens geben wir Vorurteile und ideologisch begründete Komplexe auf und fordern eine Türkei die sich nicht nur westwärts bewegt.
Zitat von doetzdoetz schrieb:Und da sollte die oberste Prämisse das Wissen und die Wissenschaft sein.
Trotz vieler Mängel gibt es in der Türkei sehr viele gute Ansätze im wissenschaftlichen Bereich. Wo siehst du da Probleme im Bezug zu Arabern?
Gute Beziehungen zu wohlhabenden Golfstaaten kann sogar für die Wissenschaft fruchtbar sein. Wir könnten Kooperationsprojekte führen und das Ölgeld wäre gut investiert.
Schau dir mal viele Projekte in Europa an, viele wissenschaftliche Einrichtungen und Bemühungen sind Gemeinschaftsprojekte. Die Türkei wird alleine niemals die nötigen finanziellen Mittel auftreiben können.
Siehe CERN, da ist außer den europäischen Ländern Israel drin aber die Türkei nicht. Bei der ESA haben wir nur ein Kooperationsvertrag. Oder siehe das European Extremely Large Telescope Bauprojekt. Wenn es fertig wird, wird es das größte optische Teleskop der Welt, gebaut von den ESO Staaten, wo die Türkei natürlich auch nicht dabei ist.
Oder das ITER Fusionsreaktor Projekt, da ist ganz Europa dabei, die Türkei nicht.
Dafür das die Türkei so lange in westlicher Richtung orientiert ist, fehlen wir in allen bedeutenden Forschungsprojekten die gemeinsam von Europäern getragen werden.
Und es ist nicht so als hätte die Türkei keine Akademiker und Wissenschaftler. Man ist einfach nicht dabei.
In die EU wird die Türkei auch nie aufgenommen, damit wird die Türkei es grundsätzlich schwierig haben bei Gemeinschaftsprojekten mitzumachen.

Dabei haben die Muslime bzw. die kulturellen Nachbarn der Türken alles was man braucht. Wir haben genug Menschenkapital, große Geldsummen, günstige Produktionsstandorte, Technologiestandorte... was fehlt ist die intelligente Zusammenführung dieser Ressourcen.
Irgendwo muss der Anfang gesetzt werden. Das geht aber nicht wenn manche Türken der Ansicht sind das wir nur westwärts die Augen offen halten sollen.
Wie viel Ablehnung deiner Religion und Kultur willst du in Euroopa noch erfahren, um zu begreifen bis hier hin und nicht weiter. Die Türkei kann sich nicht unbegrenzt in die europäische Gemeinschaft eingliedern.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

05.11.2015 um 17:17
@Billy73
Zitat von Billy73Billy73 schrieb:Wissen und Wissenschaft demotiviert einen nachkommen zu bekommen siehe Atatürk selber.
Es soll ja auch nicht Jeder zu Morgen eine wissenschaftliche Dissertation verfassen. Vielmehr geht es mir um die gute Mischung. Jeder soll zufrieden sein oder wenigstens sich nicht ausgeschlossen fühlen. Erdogan wettert gegen Armenier, er wettert gegen Aleviten, gegen Juden. Er wettert sogar gegen die Zinslobby. Klar kann es Einfluss aus dem Ausland in die Innenpolitik geben, aber warum muss man Minderheiten der eigenen Bevölkerung diffamieren? Stimmt, damit man die Stimmen von den 49% bekommt. Leider sind das auch die 49%, die nicht wirklich viel hinterfragen.

@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Das ist wieder so ein typisches Geschwurbel. Du willst den Saudis mangelnde Verantwortung für die Region vorwerfen, obwohl die Türkei unter kemalistischer Führung so tat als existiere kein naher Osten? Die Türkei ist mit den USA auch verbündet.
Länder wie Deutschland nahmen auch Türken auf die von Kemalisten vertrieben wurden.
Du willst doch mit den Arabern enger zusammenarbeiten, richtig? Richtig, deswegen habe ich dir dieses Beispiel gebracht, dass die Araber die Situation im Nahen Osten sogar bewusst verschlimmern, richtig? Richtig. Und nur weil die Türkei auch keine große Verantwortung übernommen hat, bezeichnest du meinen Text als Geschwurbel? Wenigstens hat die Türkei damals nicht zur Destabilisierung beigetragen, so wie sie es heute tut. Es ging ja darum, dass du dir etwas von den Arabern erhoffst, ich zeige dir auf, dass du dir keine falschen Hoffnungen machen brauchst und deswegen wird mein Text zum Geschwurbel? Anscheinend hast du keine guten Gegenargumente...

Länder wie Deutschland nahmen Türken auf, die von Kemalisten vertrieben wurden? Jetzt wird es aber haarig. Von wem redest du denn? Das die Kemalisten viel Mist gebaut haben steht für mich außer Frage, aber sowas wäre mir neu.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Das tun wir ja. Im Sinne des rationalen Denkens geben wir Vorurteile und ideologisch begründete Komplexe auf und fordern eine Türkei die sich nicht nur westwärts bewegt
Leider bewegt man sich eher Richtung Mittelalter. Deshalb wird versucht, jede noch so kleine Kritik im Keim zu ersticken. Deshalb will man aus der türkischen Bevölkerung einen Einheitsbrei formen und jede andere Ansicht außer der eigenen ausradieren. Die muslimische Bevölkerung wurde benachteiligt, das stimmt, aber die akp verhält sich im Augenblick nicht viel besser als die damaligen Unterdrücker. Nun sind es die Anderen, die leiden müssen und in ihrer Lebensweise eingeschränkt werden sollen.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Trotz vieler Mängel gibt es in der Türkei sehr viele gute Ansätze im wissenschaftlichen Bereich. Wo siehst du da Probleme im Bezug zu Arabern?
Das ist doch ein schlechter Scherz. Wieso sollten die Araber in Punkto Wissenschaft das Maß sein? Das passt dir natürlich gut in die Argumentation. Und von welchen guten Ansätzen im wissenschaftlichen Bereich redest du? Fang bitte nicht mit irgendwelchen militärischem Gedöns an, deren Blaupausen aus Südkorea kommen.

Was die akp im allgemeinen angeht, man versucht sich so lange wie möglich an der Macht zu halten. Deswegen bauen sie Straßen und Krankenhäuser. Das ist auch das, was sie den vorherigen Regierungen voraus haben. Universitäten zähle ich nicht dazu, weil das türkische Bildungssystem im Arsch ist.
Die letzten Wahlergebnisse unterstützen diese These :-D.
Doch was die akp am besten macht ist ihre Propaganda und sie hat wahnsinnig Glück, weil diese Bevölkerung einen guten Nährboden für ihre Propaganda bietet.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Siehe CERN, da ist außer den europäischen Ländern Israel drin aber die Türkei nicht. Bei der ESA haben wir nur ein Kooperationsvertrag. Oder siehe das European Extremely Large Telescope Bauprojekt. Wenn es fertig wird, wird es das größte optische Teleskop der Welt, gebaut von den ESO Staaten, wo die Türkei natürlich auch nicht dabei ist.
Oder das ITER Fusionsreaktor Projekt, da ist ganz Europa dabei, die Türkei nicht.
Dafür das die Türkei so lange in westlicher Richtung orientiert ist, fehlen wir in allen bedeutenden Forschungsprojekten die gemeinsam von Europäern getragen werden.
Und es ist nicht so als hätte die Türkei keine Akademiker und Wissenschaftler. Man ist einfach nicht dabei.
In die EU wird die Türkei auch nie aufgenommen, damit wird die Türkei es grundsätzlich schwierig haben bei Gemeinschaftsprojekten mitzumachen.
Och menno, haben uns die blöden Wessi's nicht aufgenommen? Vielleicht sind deine Akademiker doch nicht so toll, wie du glaubst? Und Geld hast du auch keines, welches du in die Projekte investieren würdest. Also warum sollte die Türkei mitmachen? Ein bisschen mehr Selbstkritik würde uns wahrlich nicht schaden. Das erinnert mich an den Süpermacht-Man aus der Heute Show.

Bei einem Punkt gebe ich aber Erdogan Recht. Auch wenn es ethisch verwerflich ist. Er soll doch bitte auf dem Zug der Demokratie bleiben und erst aussteigen, wenn er am Ziel angekommen ist. Aber das Ziel sollte natürlich eine wirtschaftlich stärkere Türkei sein. Der Wohlstand und das Wissen ist nunmal im Westen häufiger anzutreffen. Durch einen gesunden Dialog sollte es doch möglich sein die Türkei auch mit diesen positiven Eigenschaften nach und nach zu bestücken. Danach kannst du schauen, dass du selber auf der Weltbühne deinen Platz einnimmst und auch deine Ziele durchsetzt, Wissenschaftlich und Produkt-Technisch der Menschheit etwas beisteuerst.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Dabei haben die Muslime bzw. die kulturellen Nachbarn der Türken alles was man braucht. Wir haben genug Menschenkapital, große Geldsummen, günstige Produktionsstandorte, Technologiestandorte... was fehlt ist die intelligente Zusammenführung dieser Ressourcen.
Vor allem den Punkt mit den Technologiestandorten halte ich für ein Gerücht. So hart es auch klingt, mit dem Menschenkapital, was du da im Nahen Osten findest, kannst du nicht viel anfangen. Leider sind diese Menschen sehr sehr ungebildet. Die Türkei sollte ersteinmal die eigene Bevölkerung auf Vordermann bringen, danach kann man sich von mir aus um die umliegenden und arabischen Menschen kümmern.

Wenn du dich mit anderen Ländern zusammenschließen willst, dann würde ich die kulturell ähnlicheren Turkvölker vorziehen. Aber das wundert dich wohl nicht.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Irgendwo muss der Anfang gesetzt werden. Das geht aber nicht wenn manche Türken der Ansicht sind das wir nur westwärts die Augen offen halten sollen.
Wie viel Ablehnung deiner Religion und Kultur willst du in Euroopa noch erfahren, um zu begreifen bis hier hin und nicht weiter. Die Türkei kann sich nicht unbegrenzt in die europäische Gemeinschaft eingliedern.
Wie ich schon sagte, ein wenig mehr Selbstkritik wäre angebracht. Man muss fair sein und zugeben, dass sich einige Leute, die in westlichen Ländern leben, daneben benommen haben. Klar gibt es auch Probleme auf der anderen Seite, aber wir sind erstmal für uns selbst verantwortlich. Wir haben den Fehler gemacht, uns als etwas Besseres zu sehen und die Anderen als minderwertig, weil sie anders sind. Und unsere Umsetzung vom "Besser-Sein" war mehr als mies.


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05.11.2015 um 17:17
@lukistar
Erdogan destabilisiert die Türkei. Wen er so weiter macht und Diktator spielt muss er bald nicht nur gegen Kurden und IS kämpfen sondern hat auch bald mal einen Bürgerkrieg.

Religion und Politik vereint führt immer zu Problemen. Aber Erdogan läuft mit wehenden Fahnen auf den abgrund zu..


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05.11.2015 um 18:20
@doetz

Wird Zeit das du die Komplexe und Vorbehalte gegen die Araber aufgibst Es ist unvernünftig. Wir Muslime glauben an keine Erbsünde. Die Verräter unter den Arabern sind schon lange alle tot. Wir leben in anderen Zeiten.
Andere Muslime könnten den Türken auch vorwerfen das wir das Kalifat zerstört haben. Man kann Atatürks Verhalten ebenfalls als Verrat am Osmanischen Reich auslegen.

Letztendlich war Atatürks Politik eine von vielen nationalistischen Bewegungen die allesamt die Verantwortung für den Zerfall des Osmanischen Reichs tragen.

Solche Vorwürfe sind heute nicht sinnvoll. Ob es dir gefällt oder nicht. Die Türkei öffnet das zweite Auge und hat nicht nur den Westen im Blick.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

05.11.2015 um 18:51
@lukistar
Wenn man auf mehreren Schienen fahren kann, bitte sehr.
Aber ich muss die Araber nicht mögen, dazu gibt es bisher keinen Grund. Aber wie sieht es auf arabischer Seite aus? Was halten die denn von neo-osmanischen Großmachtfantasien? Ausserdem, haben die Araber überhaupt keine Vorurteile? In den Gesprächen, die ich führen durfte, kam immer so ein unterschwelliges "ihr Türken seid doch keine gläubigen Moslems" rüber. Gut das ist meine persönliche Erfahrung.

Aber vielleicht kannst du mich ja behelligen. Ich hab mich bisher nicht dafür interessiert, wie die Araber über mich denken.

Wie dem auch sei, sorgt bitte nicht dafür, dass Erdogan Präsident nach amerikanischem Vorbild wird. Und schau dir bitte seine Statements bezüglich BOP* an mit Augenmerk auf das, was in den Jahren danach bis Heute im Nahen Osten passiert ist.

* BOP Abkürzung für Büyük Ortadogu Projesi. Türkisch. Bezeichnet das Projekt eines Neuen Nahen Ostens, natürlich sind die Ami's die Vorreiter. Und Erdogan behauptet er wäre gleichberechtigter Mit-Chef/Präsident für dieses blutige Projekt.


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05.11.2015 um 19:41
@lukistar
ich habe auch die Erfahrungen gemacht dass Araber die Türken nicht sonderlich mögen.
Die arabische Welt hat auch eindeutig die Interesse an der Türkei wieder verloren, bzw sieht sie die Türkei keinesfalls als ein Vorbild an.

Die Beziehungen des größten arabischen Staates (Ägypten) und der Türkei sind so schlecht wie nie zuvor, und dies wird auf absehbarer Zeit auch so bleiben.

Die Türkei hat in der Region kaum Freunde, der Grund hierfür ist die 180Grad Wende der Türkei in der Außenpolitik und ihr neoosmanischer Größenwahn.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

05.11.2015 um 20:40
@doetz

Die Solidarität unter Muslimen ist eine Sache an dem weiter gearbeitet werden muss. So wie viele Türken die Vorteile der Annäherung lernen, müssen es auch die Araber und andere Muslime auch tun.

Bereits der Einsatz in Syrien hat viel Einfluss. Die Türkei trägt den Kampf gegen Assad mit und nimmt unzählige Menschen in der Not auf.

Das mit dem "BOP" ist mir bekannt. Ich nehme das nicht sehr ernst. Natürlich nimmt die Türkei eine gewisse Rolle ein wenn die Amerikaner etwas verändern wollen. Die Amerikaner können die Hilfe der Türkei gebrauchen und die Türkei versucht aus der Kooperation ein Nutzen zu ziehen. Unter Erdogan verfolgt die Türkei auch eigene Interessen und ist keine Marionette der USA.


@SouthBalkan
Zitat von SouthBalkanSouthBalkan schrieb:Die arabische Welt hat auch eindeutig die Interesse an der Türkei wieder verloren, bzw sieht sie die Türkei keinesfalls als ein Vorbild an.
Diese Einstellung war vielleicht von Anfang an falsch. Manche sind der Ansicht die Türkei hätte mit dieser Arroganz ein Vorbild zu sein auch die Beziehungen zu den Turkstaaten belastet.
Es gibt keinen Grund hochnäsig zu sein und den Vorbild zu spielen. Türken und Araber können voneinander lernen und profitieren.
Zitat von SouthBalkanSouthBalkan schrieb:Die Beziehungen des größten arabischen Staates (Ägypten) und der Türkei sind so schlecht wie nie zuvor, und dies wird auf absehbarer Zeit auch so bleiben.
Du musst aber zugeben es war sehr knapp. Wären die Muslimbrüder an der Macht geblieben hätte die Türkei sehr gute Beziehungen zu Ägypten gehabt. Vorerst ist es anders gelaufen.
Zitat von SouthBalkanSouthBalkan schrieb:und ihr neoosmanischer Größenwahn.
Wann wird die Türkei denn nicht mit so etwas beschuldigt?
Wenn es Neoosmanismus ist das die Türkei den Anspruch erhebt bei dem was in Syrien passiert mitzureden oder wenn die Türkei seine Beziehungen zu den Türken im Balkan pflegt ... dann ist es gut das die Türkei neoosmanisch ist. Größenwahnsinnig ist daran gar nichts, es ist normale Politik.

Ich kann aber verstehen wieso Griechen oder Europäer sofort Osmanen vor den geistigen Augen sehen, wenn sie eine aktive Türkei sehen.
Das Trauma sitzt tief in der Kultur des Abendlandes.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

05.11.2015 um 20:48
@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb: Wären die Muslimbrüder an der Macht geblieben hätte die Türkei sehr gute Beziehungen zu Ägypten gehabt.
Kann ich mir gut vorstellen. Religiöse Fanatiker verstehen sich halt. Erdogan hätte mit denen sicher seinen spass gehabt.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Das Trauma sitzt tief in der Kultur des Abendlandes.
Welches Trauma den? Das sie sich zweimal eine blutige Nase an Wien geholt haben? :D


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05.11.2015 um 20:51
@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Letztendlich war Atatürks Politik eine von vielen nationalistischen Bewegungen die allesamt die Verantwortung für den Zerfall des Osmanischen Reichs tragen.
Unfug......kauf dir mal ein Geschichtsbuch...........ohne Atatürk gäbs heute keine Türkei


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