@Demotivator Demotivator schrieb:Na also. Ich sehe da nichts falsches dran.
Die haben genau dasselbe gemacht wie Swoboda, die ihre stunde geschlagen sahen als die Proteste begonnen haben.
Nur dass in diesem Fall sie Rückendeckung haben von russischen Militärs, obwohl ziemlich unklar ist, ob die bürgermilizen überhaupt das Volk vertreten.
Sie unterstehen einer Einzelperson, wie es scheint, die zuvor keine demokratische Legitimation hatte und diese erst hat, seit seine Milizen ungestört durch die krim laufen.
Demotivator schrieb:Mir ist bewusst, dass es von unseren Medien maßlos übertrieben dargestellt wird. Ich bin selbst ein Russe. Putin genießt große Beliebtheit in der Bevölkerung aber er hat auch viele Gegner und Kritiker. Die meisten laufen unbehelligt herum. Wir haben hier auch schon Beispiele von politischer Diskriminierung in Deutschland erlebt.
Du musst mir nicht erklären, dass Putin beliebt ist, das weiß ich.
Ich weiß aber auch, dass zumindest die oppositionellen und Journalisten, die Gefahr bedeuten, kein leichtes leben haben.
Politische Diskriminierung in Deutschland ist immernoch ein ganz anderes kaliber als die Beschneidungen der Pressefreiheit die es in Russland gibt.
Da schau dir entsprechende Rankings mal an:
http://www.reporter-ohne-grenzen.de/ranglisten/rangliste-2013/Und bevor der Vorwurf kommt, dass das geschönte rankigns von Westlern sind: Die USA kommen in der Liste auch nicht gerade gut weg, genau wie einige andere West Nationen.
Demotivator schrieb:Diese Meinung teile ich auch nicht. Ich bin der Auffassung, dass eine Nationalistische Gruppierung bekannt unter der Bezeichnung "Rechter Sektor", die anfangs friedlichen Maidanproteste missbraucht hat, indem sie sich unter die protestierenden gemischt hat und einen blutigen Regierungssturz provoziert hat. Heute sitzen Vertreter dieser Gruppierung in Ministersesseln.
Der Maidan, im Sinne von Bewegung, und die Faschos die über Leichen gegangen sind um an die Macht zu kommen, sind nicht unbedingt das Selbe.
Das ist ja auch passiert.
Genau dasselbe ist aber auch auf der Krim passiert, Leute haben die Situation für sich genutzt.
Aber hier hat Russland eben genau diese Leute unterstützt und beschützt.
Das ist vergleichbar damit, als wäre die Nato auf dem Maidan aufgelaufen und hätte gesagt, wir sichern das ganze jetzt hier und sorgen für freie wahlen.
Auch das wäre etwas gewesen, was Russland NIEMALS akzeptiert hätte.
Swoboda hat sich selbst an die Macht geputscht, auch wenn es westliche einflussname gab, und Swoboda ist nicht die alleinige Regierung.
Glaub mal, dass die ganz schnell wieder kleingemäht werden von Timoschenko sobald die wieder auf der Bildfläche.
Auf der Krim aber wurde unter russischem geleit eine prorussische Miliz an die macht gelassen, die das ganze einfach mit Waffengewalt durchgesetzt hat, ohne überhaupt im Bunde mit sonstigen Oppositionsparteien zu sein, wohlgemerkt eine Gruppe, die, wenigstens in Wahlen, weniger Rückhalt hat als jede andere Partei im Parlament.
Das in Ordnung zu finden, die Maidan Proteste aber nicht, das finde ich doppelmoralisch.
Demotivator schrieb:Du irrst dicht. Ich hatte schon von Übergriffen auf Reisebusse erzählt bei denen 8 Krimäer von Nazis gelyncht wurden. Es gibt zahlreiche solche Beispiele. Die Bedrohung der russischen Bevölkerung durch westliche Nationalisten ist auch kein neues Phänomen. Die Russen haben über die letzen 20 Jahre überall in der Ukraine Feindseligkeiten über sich ergehen lassen müssen. Es ist zynisch zu behaupten, die Russen hätten kein Recht sich vor diesen Leuten zu fürchten.
Dann ist es doppelt zynisch, zu behaupten, die krimtartaren hätten von den russen nichts zu befürchten.
Soweit ich weiß wurden entsprechende Reisebusse unter anderem auch genutzt, um Leute ins land zu schaffen, die die prorussischen Milizen aufstocken, aus Russland.
Demotivator schrieb:Klar ist vor allem, dass Russland nicht der Initiator ist. Aksyonov hatte die Lage auf der Krim mit Hilfe der Bürgerwehr bereits unter Kontrolle, als er Russland offiziell um militärische Unterstützung gebeten hatte. Das hat er in seinen Schreiben an Putin auch so erwähnt.
Dann erst, am 02. März sind die ersten Bilder von mutmaßlich russischen Soldaten aufgetaucht, wie sie sich am Straßenrand die Füße vertreten (was man in Sevastopol jeden Sonntag beobachten kann).
Die haben später die Bürgerwehr bei der Blockade der ukrainischen Stützpunkte passiv unterstützt. Problem ist nur, keiner kann jetzt nachweisen, dass es russische Soldaten waren. Sie sind übrigens auch längst wieder abgezogen. Nach dem Referendum operiert auf der Krim nur noch die Bürgerwehr. Sie hat sich allerdings mittlerweile aus den ukrainischen Beständen bedient und ausgerüstet, einschließlich Militärisches Gerät. 90% der auf der Krim stationierten ukrainischen Soldaten sind auch zur Bürgerwehr übergelaufen. Freiwillig. Weil die meisten die dort Dienst leisten selbst Krimäer sind...
Er hat die Kontrolle aber lediglich über Waffengewalt gehabt, nicht durch irgendeine demokratische Legitimation.
Er hat die Gunst der Stunde genutzt, nichts weiter.
Und man muss sich fragen, wie eine Truppe so schnell losschlagen kann, so koordiniert, und so schnell Russland da steht um so ein Referendum durchzupeitschen.
Wie gesagt, ich bin mir ziemlich sicher, dass Russland hier der Initiator ist, der einer kleinen Organisation Macht verschafft hat und dann ein Schauspiel gespielt hat.
Das ist schon tausendfach passiert, das haben die russen schon oft gemacht und die Amerikaner auch, und sicher auch ne menge andere Nationen.
Die sind ja nicht blöd und machen sich alle offensichtlich selbst die Hände schmutzig.
Demotivator schrieb:Gewalt ist vielleicht etwas überzogen. Schließlich ist kein einziger Schuss gefallen. Die Bewaffneten Leute von Aksyonov, haben auch nicht das innere des Parlamentsgebäudes betreten. Sie standen draußen, und haben die Menge davon abgehalten in das Parlamentshaus einzudringen. Die Menge war wütend, dass eine Frage, ob die Autonome Republik Krim den Putsch in Kiew legitimieren soll oder nicht, überhaupt verhandelt wird. Es gab dort aber keine Gewalt. Hinterher haben sich alle umarmt und zusammen die russische Flage gehisst
Ich find ja auch sehr schön, dass da bis jetzt keine großen Mord und Totschlagaktionen stattfinden, das wäre schlimm.
Aber legitim ist das ganze trotzdem nicht, ob man es gut findet oder nicht, wenn sich da derjeniege der draußen Männer mit Waffen kontrolliert plötzlich zum Präsidenten ausrufen lässt.
Da war nicht wirklich eine Wahl da, so viel dürfte da nunmal klar sein.
Demotivator schrieb:In einer Region, in der separatistische Tendenzen eine jahrelange Tradition haben, überrascht die Existenz einer solchen Partei nur gering.
Richtig.
Was aber überrascht ist, dass diese Partei so schwach war bis vor kurzem, und jetzt den Premier stellt und deren Chef Bürgermilizen kontrolliert.
Die haben auf die Situation gewartet und sie genutzt genau wie Swoboda auch.
Ob man die jetzt genauso schlimm oder weniger schlimm findet wie Swoboda ist dabei mal bei Seite gestellt, es ist ähnlich abgelaufen.
Jemand nutzte die Gunst der stunde um undmeokratisch und widerrechtlich die Macht zu ergreifen.
Das kann man moralisch legitim finden, aber dennoch war das weder eine freie Wahl, noch in sonstiger form demokratisch legitimiert, weder nach der ukrainischen Verfassung noch nach dmeokratischem basisverständnis, und dabei hat Russland geholfen und meiner Meinung nach auch hintenrum die strippen gezogen.
Das soll kein vorwurf an die russen sein, sowas tun die Amerikaner en masse, aber zur Wahrheitsfindung weigere ich mich es immer so stehen zu lassen, als hätten die russen hier nicht mitgespielt und als hätte da alles seine Richtigkeit gehabt.
Demotivator schrieb:Vielleicht... vielleicht vertritt er aber auch wirklich nur die Interessen des Volks oder seine eigenen, oder Beides, wer weiß.
Streite ich ja auch nicht ab, mit dem, was ich gesagt habe.
Der lässt sich gern instrumentalisieren, weil er dafür genau das bekommt, was er will.
Ob er MAchtgeil ist oder wirklich das für das beste für sein Volk hält, das kann keiner beurteilen.
Demotivator schrieb:Ach komm schon, das ist alles subjektiv. Die Entscheidungsfähigkeit Putins und Organisationstalent Aksyonovs, sagt wohl kaum etwas darüber aus, ob Aksyonov russischer Strohmann ist oder nicht. Und nur weil Putin ein Ex KGB Mann ist, muss er nicht für Alles Böse verantwortlich sein.
Ich sag auch nicht dass das böse ist.
ich sage, von einem ex KGB mann kann man wohl kaum erwarten, dass er beweise für seine Verflechtungen auf dem silbertablett liefert und man folgern kann, daraus, dass man keine beweise findet, dass es nicht so war.
Wenn das CIA überall auf der Welt Proteste anheizen kann, und das z.b. in Südamerika immer schon sehr gern tat um Regierungen wegzuputschen, meinst du, die russen können das in ihrem Hinterhof nicht, oder sind zu gutherzig um das zu tun?
Wenn die Ukraine für Russland sehr wichtig ist, und für Putin persönlich für seine eurasische Union, und er seine Felle davonschwimmen sieht?
Ich glaube das nicht.
Ich verüble ihm das auch nicht, er hatte gar keine echte Wahl, er konnte nicht zulassen, dass er die ganze Ukraine verliert, weder innen noch außenpolitisch.
Aber zu glauben, Putin hätte dabei nicht die Kontrolle gehabt über die Geschehnisse dort finde ich illusionär.
Demotivator schrieb:Das ist wie das Argument ob Busch besonders überrascht ausgesehen habe als er über den 9/11 unterrichtet wurde. Warum sollte Putin sich überrascht zeigen? Du sagst doch selbst er soll ein ex KGB sein. Der wird sich doch bestimmt beherrschen können, meinst du nicht ;-)
Busch hat planlos losgeschlagen gegen Afghanistan.
Da haben ihm einige unterstellt, er wolle Öl oder sonstwas, aber im Endeffekt hat der Afghanistan Krieg die Amerikaner viel Geld, viel ansehen und auch einige verbündete gekostet, genau wie der nachfolgende Irakkrieg.
Bush war absolut planlos, er musste einfach irgendwie reagieren um die Amerikaner zu befriedigen, und darum schlug er blindlings los aus aktivismusgründen.
Das ist keineswegs vergleichbar mit Putins strategischen Vorgehen auf der Krim.
Demotivator schrieb:Vielleicht hat sich ja einfach niemand sonst bereit erklärt für den Posten zu kandidieren, wenn gerade beschlossen wurde, dass man die Neue Regierung in Kiew nicht anerkennen werde? Keine Ahnung, ich war nicht dabei. Das liegt im Bereich der Spekulation.
Selbst wenn Aksyonov sich illegalerweise an die Spitze geputscht hat. Gibts immer noch keine Verbindung zu Putin.
Ja und vielleicht haben die Amerikaner auch wirklich geglaubt, die irakis haben massenvernichtungswaffen und wollten nur aus purer Menschenfreundlichkeit da rein um leben zu retten.
Man muss wirklich kein verschwörungstheoretiker sein um zu denken, dass Russland die Geschehnisse dort indirekt kontrolliert.
Demotivator schrieb:Soll das ein Witz sein? Dieses Ereignis bedeutet für die Menschen auf der Krim mindestens soviel wie der Mauerfall für die Deutschen. Dort wird nicht von einer Okkupation sondern von einer Wiedervereinigung gesprochen. Heute haben die Menschen mit Konzert und Feuerwerk die Wiedervereinigung mit Russland gefeiert.
Sehen so unglückliche Menschen aus?
Ein Video ist immer ein ausschnitt der Realität, von dem jemand will, dass man ihn sieht, wie schon gesagt.
Es gab vorher auch unabhängigkeitsbestrebungen, aber dass das ganze Realität werden könnte, das gab es seit über 20 Jahren nicht.
Ich wollte damit lediglich ausdrücken, dass man bei Aksyonov wusste, woran man war, und daher wusste, wen man da unterstützt, von Seite der Russen (ja, Spekulation, aber begründete)