Legalisierung von Cannabis

Noch zu der Zusatzversicherung

Abahatschi schrieb:Hat das jemand bezweifelt? Ich habe deswegen eine Zusatzversicherung vorgeschlagen.

Das du nicht kapierst wie unser Krankensystem funktioniert ist dein Problem.

Ich finde das ist ein schlechter Vorschlag der darin resultieren würde, dass einige Leute sehr arm werden wie in den USA, weil sie sich die Versicherung nicht leisten können und dann auf hohen Kosten für ihre Behandlung sitzen bleiben.

Außerdem würden Drogenkonsumenten dadurch sehr ungleich behandelt. Wie gesagt höhere Risiken für Behandlungen tragen auch Extremsportler und viele andere Teile der Bevölkerung. Und das auch völlig eigenverschuldet. Da störts dich aber offenbar nicht.

Seidenraupe schrieb:Wenn man schon Cannabis legalisiert hat, warum nicht auch Heroin und Methylamphetamine (Crystal)?? Ähnlich weitreichende Äußerungen kann man auch von den Grünen in Berlin längst hören.... man muss den Abhängigen ein legales Angebot für ihre Sucht machen....
Beleg:

Das ist ein schwieriges Thema, weil es halt kaum Studien gibt zu Legalisierungen von anderen Drogen als Cannabis. Daher macht sowas aus meiner Sicht nur in Modellprojekten Sinn. Die Gründe die dafür sprechen sind im Prinzip die gleichen wie bei der Cannabislegalisierung.

Was spricht aus deiner Sicht dagegen außer, dass es sich erstmal schlimm anhört?

cannabisnormal schrieb:Das du nicht kapierst wie unser Krankensystem funktioniert ist dein Problem.

Sind Cannabis User Kranke?

cannabisnormal schrieb:Das die Schwarzmärkte kleiner werden wurde hier schon an mehreren Stellen belegt.

Jo, schrumpfen um 30%. Die restlichen 70% bleiben.

cannabisnormal schrieb:Und kannst du sie auch beantworten?

Ja, wie Du anführst hat es Nebenwirkungen. Also nein.

cannabisnormal schrieb:Außerdem würden Drogenkonsumenten dadurch sehr ungleich behandelt.

Nein, die Drogenkonsumenten würden gleich behandelt, wie Patienten mit höherem Risiko...müssen mehr zahlen als die die nicht konsumieren.

Abahatschi schrieb:Sind Cannabis User Kranke?

Nein, nicht per se. Werden sie halt ab dem Zeitpunkt wo sie krank sind und dir vorschwebt sie auf den Behandlungskosten sitzen zu lassen, wenn sie keine Zusatzversicherung abgeschlossen haben.

Abahatschi schrieb:Jo, schrumpfen um 30%. Die restlichen 70% bleiben.

Wie klein die Schwarzmärkte werden wird sich herausstellen. Vor allem die USA und Kannada haben noch nicht seit langem legalisiert.
Aber in Kanada kaufen mittlerweile 50% der Leute ihr Gras auf legalem Wege und die Tendenz steigt weiterhin. Ich bin optimistisch, dass der Schwarzmarkt langfristig < 10% des Marktes ausmachen wird.

Abahatschi schrieb:Nein, die Drogenkonsumenten würden gleich behandelt, wie Patienten mit höherem Risiko...müssen mehr zahlen als die die nicht konsumieren.

Und warum sollten ausgerechnet Drogenkonsumenten mehr zahlen und nicht Extremsportler die sich häufiger verletzen, oder Leute die viel bei Mac Doof essen, usw.?
Hier ist die Ungleichbehandlung, weil du dir nur die Risikogruppe Drogenkonsumenten rauspickst.

Abahatschi schrieb:Ja, wie Du anführst hat es Nebenwirkungen. Also nein.

Welches Ziel wird dadurch erreicht? Oder ist das einfach eine Antwort aus ideologischen Gründen die keinem weiteren Ziel folgt ...?

@Streuselchen
Ein Preis von 2 Mark 50 würde m.E. auch gar nicht funktionieren, da dies höchstwahrscheinlich die Produktionskosten, den Transport, Lagerung, Gewinn, Steuern und so weiter gar nicht abdecken würde. 7,5 € - 10 € - 12€ pro Gramm halte ich für einen angemessenen Preis. Dafür sollte aber auch Alkohol im Preis steigen. Vielleicht sollte man sich da Schottland als Vorbild nehmen und einen Mindestpreis von 57 Cent pro 10 Milliliter einführen, um beim Preis zumindest annähernd an dem Kaufpreis für legales Cannabis zu kommen.

@Streuselchen
Ich meine, mit Lebensmittel sollte man Cannabis eh nicht vergleichen. Man sollte da eher den Vergleich zu Alkohol und Nikotin ziehen. Wenn man ein 0,5 Bier aus der Plastikflasche bei ALDI schon für 36 Cent bekommt, wie viel müßte da ein halbes oder viertel Gramm billigstes Weed bei Aldi kosten?

peekaboo schrieb:Ich meine, mit Lebensmittel sollte man Cannabis eh nicht vergleichen. Man sollte da eher den Vergleich zu Alkohol und Nikotin ziehen. Wenn man ein 0,5 Bier aus der Plastikflasche bei ALDI schon für 36 Cent bekommt, wie viel müßte da ein halbes oder viertel Gramm billigstes Weed bei Aldi kosten?

50 Cent :-D

@peekaboo
Also zur Preisgestaltung....
Ich weiß ich werde mir jetzt keine Freunde machen, aber bisher war gras nicht wegen eurer Gesundheit verboten sondern wegen dem Umsatz.
Ich weiß ich weiß , klingt komisch ist aber so.
Es wird bisher mehr Geld mit Gras verdient wenn es verboten ist.
Wie das ?
Ich hab das schon gefühlte 20 mal ins Netz gepostet aber bisher hat es noch niemand ernst genommen, bzw. wurde das immer als Spinnerei abgetan. Wer wissen möchte wie das funktioniert liest einfach beim * weiter.
Aufgrund dieses Umstandes war ich in der Überzeugung das wenn die legalisierung kommt, dann 1 Gramm 90-150€ kostet und den Verlust der strafzahlungen und verfahrenskosten auszugleichen. Aber da in der Debatte zum cannabiskontrollgesetz besprochen wurde das dies dem schwarzmarkt in die Hände spielt, und man daher die ersten Jahre unter schwarzmarktpreis verkaufen soll um den Schwarzmarkt auszutrocknen, glaube ich das diese Regierung tatsächlich gesundheitsschutz durchsetzen möchte und das nicht bloß als Argument nimmt um Bauern zu fangen.

*Um es einfach zu halten breche ich die Anzahl der Konsumenten auf 5 runter.

Beispiel 1: cannabis ist legal.
5 Kiffer kaufen sich für 50€ ihre 5gr. Pro Kopf. Macht 250€. Davon sind, ich bin mal großzügig, 50% Steuern.
Macht 125€ für den Staat.

Beispiel 2: Cannabis ist illegal.
5 Kiffer kaufen sich für 50€ ihr 5gr. Pro Kopf. Davon erwischt man im Schnitt nur einen.
Der wird nun strafrechtlich belangt und zahlt 500€ Strafe.
Dazu zahlt der Veruteilte ja auch die gesamten verfahrenskosten.
Macht 500€ für den Staat + finanzielle Entlastung der Personal- als auch Verwaltungskosten und aufwände.

BenSensei schrieb:Der wird nun strafrechtlich belangt und zahlt 500€ Strafe.
Dazu zahlt der Veruteilte ja auch die gesamten verfahrenskosten.
Macht 500€ für den Staat + finanzielle Entlastung der Personal- als auch Verwaltungskosten und aufwände.

Die Strafe bekommt nicht der Staat, sondern die werden gemeinnützigen institutionen zugesprochen. Und die zu zahlenden Gerichtskosten sind nur ein minimaler Anteil an den Gesamtkosten

@Seegurke
Nein , ganz sicher geht das an die Zentrale zahlstelle justiz. 100%.
Eigene Erfahrung.

BenSensei schrieb:Nein , ganz sicher geht das an die Zentrale zahlstelle justiz. 100%.

Das ist der Zahlungsabwickler, nicht notwendigerweise der endgültige Empfänger. Du kannst ja auch deinem Kumpel Geld überweisen und es geht an die Sparkasse. Dass die das Geld einziehen sagt dir doch nix darüber, wo das später dann hinläuft.


Grundsätzlich gibt es Beides, Strafen können sowohl für die Kosten der Justiz selbst verwandt werden als auch an gemeinnützige Einrichtungen gegeben werden - echte Bußgelder laufen normalerweise in die Deckung der Amtskosten, an gemeinnützige Einrichtungen zu spenden ist eher was was bei einer Verfahrenseinstellung unter Auflagen passiert. Das ist aber keine feste Regel, nur eine Tendenz.

@BenSensei
Wenn illegales Weed so ein lukratives Geschäft für den Staat ist, sollte man da nicht auch Alkohol verbieten, um noch mehr Einnahmen zu generieren, da viel mehr Menschen Alkohol konsumieren?

BenSensei schrieb:Nein , ganz sicher geht das an die Zentrale zahlstelle justiz. 100%.
Eigene Erfahrung.

Ich musste als junger Mann auch 2 Mal eine strafe zahlen und die musste ich an eine vorgegebene gemeinnützige Einrichtung zahlen

@BenSensei
Aber die 500€ Strafe die du ansprichst decken doch niemals die Verfahrenskosten und die Kosten die durch die Polizeiarbeit anfallen.
Außerdem werden die meisten Konsumenten mit geringen Mengen aufgegriffen wo die Staatsanwaltschaft dann gar nicht erst eine Anklage erhebt.

Man geht davon aus, dass eine Legalisierung Steuereinnahmen in Höhe von 2.4 Milliarden Euro einbringen kann. Das wird niemals von den Einnahmen durch Strafverfahren gedeckt, kann ich mir nicht vorstellen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/cannabis-legalisierung-koennte-steuereinnahmen-von-2-4-milliarden-euro-bringen-a-1238752.html

BenSensei schrieb:Aufgrund dieses Umstandes war ich in der Überzeugung das wenn die legalisierung kommt, dann 1 Gramm 90-150€ kostet und den Verlust der strafzahlungen und verfahrenskosten auszugleichen.

Das Problem ist, dass bei so hohen Preisen niemand das Cannabis kaufen würde. Wenn du dich mal in die Lage eines Konsumenten reinversetzt und die beim Dealer um die Ecke 1g für 8 - 10 € kaufen kannst und es auf dem legalen Wege 90€ kostet wo würdest du dann einkaufen?

Die FDP wollte erst eine recht hohe Cannabissteuer erheben wodurch Preise von 20€ aufwärts entstanden wären. Das wurde aber von einigen Experten mit dem Argument gekontert, dass man damit dem Schwarzmarkt eben keine Konkurrenz macht. Die Leute wären bereit im Durchschnitt etwa 2 € Aufpreis für die gesicherte Qualität und die legale Beschaffungsmöglichkeit zu zahlen.
Das war die Einschätzung von Georg Wurth.

Seidenraupe schrieb:An die Drogenkranken

Wer soll das sein? Jeder Cannabis-User? Jeder, der je irgendwelche Drogen nimmt?
Ja, so muss es gemeint sein.
Da ich davon ausgehe, dass auch du hin und wieder Alkohol konsumierst, werde ich dich ab jetzt als
"drogenkrank" bezeichnen. Ist nur fair, oder?

cannabisnormal schrieb:Aber die 500€ Strafe die du ansprichst decken doch niemals die Verfahrenskosten und die Kosten die durch die Polizeiarbeit anfallen.

Deswegen schrieb ich ja Strafe + (!) Personal- und verwaltungskosten was auch verfahrenskosten genannt wird.

@BenSensei

Deine Rechnung geht trotzdem nicht auf. Allein deswegen weil viele Strafverfahren heute schon eingestellt werden. Die Personalkosten in der Justiz übersteigen die Geldstrafen wohl deutlich. Darüber hinaus lässt du viele andere Dinge außer Acht.
Es kommen ja nicht nur Steuern durch den Verkauf von Cannabis rein. Sondern auch in anderer Form wie Gewerbesteuern oder über Lohnsteuern. Denn ein legaler Verkauf würde im besten Fall bedeuten, dass tausende neue Jobs geschaffen werden.

BenSensei schrieb:Der wird nun strafrechtlich belangt und zahlt 500€ Strafe.

Du sprichst wahrscheinlich von dem Tatbestand "Fahren unter THC Einfluss" oder? Ich frage, weil das eine Ordnungswidrigkeit darstellt, die deine angesprochenen 500 € kostet.

Allerdings ist das Fahren unter THC oder auch unter Alk vermutlich auch zukünftig mindestens mit Geldbuße versehen.

Wenn du fußläufig bei einer Personenkontrolle am Bahnhof oder so mit einem Joint erwischt wirst, dann bekommst du in der Regel nur ein Strafverfahren wegen des "Besitz und Erwerb" von THC, diese Verfahren werden häufig ohne weitere Ermittlungen und ohne Geldstrafe eingestellt.

Deine Theorie ist also ziemlich unsinnig, vor allem weil die Quote von "Kiffern" zu "erwischten Kiffern" deutlich höher als 1 zu 5 sein dürfte.

Bruderchorge schrieb:Du sprichst wahrscheinlich von dem Tatbestand "Fahren unter THC Einfluss" oder? Ich frage, weil das eine Ordnungswidrigkeit darstellt, die deine angesprochenen 500 € kostet.

Nein, es ging um einfach mal 5 Gramm zu Fuß in der Tasche haben.

Bruderchorge schrieb:Deine Theorie ist also ziemlich unsinnig, vor allem weil die Quote von "Kiffern" zu "erwischten Kiffern" deutlich höher als 1 zu 5 sein dürfte.

Dem stimme ich grob zu.
Ich habe das der Einfachheit halber runtergebrochen, daher die disonanz.

cannabisnormal schrieb:Wie klein die Schwarzmärkte werden wird sich herausstellen. Vor allem die USA und Kannada haben noch nicht seit langem legalisiert.

Der Schwarzmarkt fuer (harte) Drogen wird eher wachsen, wenn ein Teil der Einnahmen (Cannabis) wegbricht.