@Tripane Deine Verbitterung über einseitige Liberalisierung kann ich durchaus nachvollziehen, teilweise sehe ich das ähnlich, als Raucher (von auch einfachem Tabak ohne "Zusatz"
;) ) bin ich auch selber betroffen vom Gesundheits-Tugendwahn. Allerdings ist es nun einmal der Gang der Dinge, der Lauf der Zeit, dass einerseits gewisse Sachen "in Verruf" geraten und zurückgedrängt werden, während andere Dinge wiederum lockerer gesehen werden als früher und dementsprechend "im Kommen" sind.
Und man muss sich schon fragen, ist es tatsächlich so, dass ausschließlich linksgrüne Freuden, wenn man das nun so sehen mag, vorangebracht werden? THC-Cannabis wird in Deutschland nach wie vor restriktiv gehandhabt; ein Debatte über die Legalisierung gibt es, das zurecht, da es doch ziemlich triftige Argumente gibt, eher dafür als dagegen, wie man hier auch sehen kann. Was aber wurde tatsächlich jüngst erlaubt? Diese E-Roller z. B., von denen ich nun wirklich kein Freund bin, weil ich deren Sinnhaftigkeit nicht erkennen kann, die liegen mir als Fußgänger ständig im Weg rum und die Unfallgefahr halte ich auch nicht für ohne, mir reichen schon die ganzen Radfahrer, die wie die Irren überall in der ganzen Stadt herumpesen. Ist das jetzt etwas ausgesprochen linksgrünes?
Die AfD ist auch nicht verboten, das wird auch nie passieren, auch wenn die "Linksgrünversifften" noch so sehr davon träumen mögen.
Ich bekenne mich hier ganz klar als großer Fan von Verboten, allerdings nur, wenn man in dem Verbot auch einen Sinn erkennen kann und es gut argumentiert ist, dies ist beim THC-Verbot eben nicht ansatzweise der Fall. Etwas verboten zu halten, einfach weil es momentan verboten ist, ist nun einmal kein Argument für ein Verbot.
Möglicherweise meinst du ja auch irgendwie die ganzen überhitzten Debatten um irgendwelche Begriffe/Bilder/Namen/Denkmäler, Cancel Culture und jeden Tag ein neuer Shitstorm etc.? Davon muss man sich ja nicht unbedingt beeinflussen lassen, da schalte ich inzwischen stets auf Durchzug, belehren lasse ich mich eh nicht. Aber genauso wie ich mir von linken Spießern nichts verwehren lassen will, möchte ich das von rechten Spießern, sofern man in dieser mE etwas überholten Lagereinteilung bleiben mag, auch nicht.
Vieles mag möglicherweise auch daran liegen, dass die linke/linksliberale Seite naturgemäß fähiger ist, Veränderungen voranzutreiben und das tut sie natürlich eher zu ihrem Gusto, kann man ihr nicht verübeln. Von rechten/rechtsliberalen Usern höre ich halt oft nur, es muss alles bleiben, wie es ist, auch in anderen Threads zu anderen Themen, das ist halt in Anbetracht massiver gesellschaftlicher Umwälzungen, mit denen wir es momentan zweifelsohne zu tun haben, dann doch meist ein bisschen wenig.
Ob das alles in sich immer so konsequent ist, was da gefordert wird, sei dahingestellt. Dass gerade Linke nun nicht gerade mit argumentativer Konsequenz glänzen, das weiß ich nun auch sehr gut, geschenkt. Das haben Anhänger monokausaler Theoriegebäude irgendwie so an sich. Diese gibt es aber ganz offenkundig auch in der entgegengesetzten Richtung. Wie konsequent ist es denn bitte, wenn man einerseits so für die freie Wirtschaft ist, andererseits aber für das Verbot eines Produktes eintritt, das, wie übrigens alle Produkte dieser Welt, sicherlich seine Risiken hat, aber eben entsprechend auch seine Chancen bietet? Man denke an die zusätzlichen Steuereinnahmen, die niemandem wehtun, die Arbeitsplätze, die niegelnagelneu geschaffen werden und die ganze Kohle, die damit verdient werden kann und zumindest am Anfang werden sich die Linken wohl kaum über diesen ganzen "Konsum" und "Kapitalismus" aufregen, dazu werden die ohnehin zu bekifft sein
:D Ist das nicht toll?
In Wahrheit ist das doch eigentlich etwas, was ganz der wirtschaftsliberalen Idee entspricht. Die FDP hat's übrigens längst geschnallt, dass das zu ihr gehört.