@VenomAlso Moment mal.. wir haben darüber diskutiert, dass eine Legalisierung auch für Menschen, die gefährdeter sind, an psychischen Störungen zu erkranken und nicht von „legalisiert, ist geil für Freizeitkiffer“. Wieso wirfst du jetzt durcheinander? Es geht um die Menschen mit psychischen Erkrankungen in Kombination mit Konsum und wie die von einer Legalisierung profitieren würden.
Und nein, natürlich ist eine traumatische Kindheit kein Garant für eine Suchterkrankung, aber viele Menschen, die eine haben, haben traumatische Erfahrungen in der Kindheit gemacht, Missbrauch, Vernachlässigung, ich könnte dir dutzend Geschichten dazu erzählen. Ist ja schön, dass du das so einfach siehst. „Tja, kiff halt nicht, selbst Schuld“.
„Tja, trink halt nicht, selbst Schuld.“
„Tja, gib dich halt nicht mit den falschen Leuten ab.“
„Tja, trenn dich halt, wenn er dich schlägt.“
Du merkst, das ist reiner Hohn. Und da geht es nicht darum, Dinge oder Situationen zu vergleichen, sondern schlicht darum, dass es eben nicht immer so schön einfach ist und man „selbst Schuld“ sagen kann. Schön, wenn es das für dich ist, aber das ist es nicht für jeden.
Meinem Klienten wurde, nachdem er sich endlich dazu durchringen konnte eine Langzeittherapie zu machen, einen Tag vor Aufnahme gesagt, dass er doch nicht kommen kann, man würde schauen, wann es passt und er solle halt einfach so lange nicht konsumieren. Das ist unter aller Sau, zumal er schon entgiften war und das den Körper auch nicht ganz kalt lässt. Dazu kommt die psychische Komponente, was denkst du, wie hart es ist, sich nochmal überwinden zu müssen? Das ist scheiße, die Kliniken sind voll, lange Wartezeiten ohne große Hilfe, bis man aufgenommen wird. Und da sagst du mir „reicht doch, gibt doch Hilfen“?
:D Das ist blanker Hohn.
Und das ist nur ein Beispiel.
Ich hab sehr viel mit diversen Stellen zu tun, die es zur „Bekämpfung“ einer Sucht gibt und die sind alle mehr als gut ausgelastet. Wieso wehrst du dich dagegen, dass die Menschen bessere Hilfsangebote in Anspruch nehmen können? Wieso willst du dich auf die viel zu überfüllten Stellen beschränken, wenn es deutlich besser werden könnte dadurch, dass mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen würden? Wo siehst du den negativen oder unnötigen Aspekt? Ich verstehe es nicht und leider kam von dir bisher nicht mehr als „gibt doch schon Hilfen“, was halt einfach kein wirkliches Argument ist.
Also, wieso betrachtest du eine Verbesserung als unnötig? Da hätte ich schon gern etwas ausführlicheres, wenn ich das ernst nehmen soll. Zumindest mehr, als „gibt doch schon Stellen.“
Und doch, es braucht die Legalisierung dafür, denn nur durch die medizinische Versorgung kommt da niemals genug bei rum, um da effektiv etwas zu verbessern.
Und wieso bist du da so sehr auf dem „selbst Schuld“ Trip? Ich erzähl dir gern mal per PN von ein paar Klienten (öffentlich werd ich das nicht tun) und dann bin ich gespannt, ob du immernoch sagst „selbst Schuld“. Das glaub ich nämlich weniger
;) Dein Argument ist so halt leider nicht brauchbar, aber ich lass mich gern vom Gegenteil überzeugen. Dann halt aber bitte mit sinnigen Argumenten.