Legalisierung von Cannabis

@Groucho

Es gibt da die LD50, die Dosis bei der die Hälfte der mit den Stoff ausgesetzten Lebewesen stirbt. Bei Drogen gibt man ein Verhältnis zwischen LD50 und Dosis für eine Wirkung an und wenn dieses Verhältnis niedrig liegt, dann würde ich schon von Gift oder Toxizität sprechen. Mit 1,0 Promille Alkohol im Blut ist man gut angetrunken, mit 2,0 schon ziemlich stark besoffen, ab 4,0 wird es schon lebensgefährlich, man kann sich ohne groß anzustrengen totsaufen. Auch mit Nikotin kann man sich umbringen, das ist ein starkes Nervengift. Heroin kann auch tödlich sein.

Nimmt man in einer groben (und niedrig angesetzten) Schätzung, den potentiellen peroralen LD50-Wert für Menschen mit 150 mg/kg Körpergewicht an, dann würde eine 70 kg schwere Person nach oralem Akut-Konsum von 10,5 g THC mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % sterben. Diese Menge ist enthalten in rund 70 bis 130 g eines Cannabisprodukts mit 8 bis 15 % THC-Gehalt. Andere Autoren geben niedrigere letale Dosen von etwas über 4 Gramm an.[17] Da THC über den Darm nur zu etwa 6 % und über die Lunge zu rund 20 % resorbiert wird,[1][20] ist es praktisch unmöglich, letale Mengen THC durch den Konsum natürlicher Cannabisprodukte zuzuführen, zumal die erforderliche Menge um etwa den Faktor 1000 über der üblichen Konsummenge liegt

1/1000 ist echt viel und da würde ich nicht mehr von Gift sprechen. Bei Coffein entspricht die LD50 ungefähr 100 Tassen Kaffee, also ein Verhältnis 1/100. Coffein ist ca. 10mal giftiger als THC. :)

Aber darum geht es beim Verbot ja nicht.

Nikotin ist ein Alkaloid mit dem man für gewöhnlich Insekten umbringt,in den Wohnungen starker Raucher siedeln sich für gewöhnlich keine Spinnen an,die wissen instinktiv das dort nichts zu holen ist,ausser einer veritablen Nikotinvergiftung

Es gibt keinen einzigen wahren Grund das man Cannabis nicht legalisiert. Die Polizei, die Gerichte, die Konsumenten, alle wollen die Legalisierung und Entkriminalisierung, dieser auf Propaganda basierenden Hetze. Den Cannabis Konsum, Besitz, Verkauf und Anbau erlauben und die Steuereinnahmen in Suchtprävention und Suchthilfe stecken.

kintarooe schrieb:Es gibt keinen einzigen wahren Grund das man Cannabis nicht legalisiert.

Andersrum, es gibt keinen einzigen Grund es zu verbieten! Man sollte diese Beweislast Umkehr nicht mitspielen.

https://www.youtube.com/watch?v=lQ3mXdl2Kvs (Video: der 13572954te antrag! wie oft noch?)

Andersrum! Das Verbot ist ein Verbrechen. Ist zwar hart, was der Zausel da sagt, aber er hat Recht.

@Hantierer
Man muss keine philosophische Diskussion über Recht unf Freiheit darauß machen.

Rein rational gesehen ergibt eine Entkrimininalisierung nur positive Aspekte. Polizei und Gerichte werden von unnötiger arbeit, die zu nichts führt, entlasstet.

Die Legalisierung und der staatöich regulierte und kontrollierte Verkauf, würde auch zu höheren Steuereinnahmen führen, Kriminellen Drogendealern Einnahmen entziehen und ganz wichtig, den Kontakt zu Kriminellen einstellen, die einem mehr als Gras verkaufen wollen.

so geht das! hier könnten sich unsere häuptlinge mal eine scheibe von abschneiden :D

Nach monatelanger Debatte Kanada legalisiert Cannabis

Schon im Wahlkampf hatte Justin Trudeau die Legalisierung von Cannabis in Kanada versprochen. Dann dauerte es doch länger als geplant - aber jetzt ist die letzte parlamentarische Hürde überwunden.

Als erstes führendes Industrieland der Welt hat Kanada den Anbau und Verkauf von Cannabis legalisiert.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/kanada-parlament-legalisiert-cannabis-a-1213922.html

Bruderchorge schrieb am 01.06.2018:Du hast übrigens noch kein Argument geliefert, was gegen eine gesetzliche Regelung potenziell gefährlicher Dinge spricht.

Das ist relativ einfach: Jede gesetzliche Regelung stellt eine Freiheitsbeschränkung dar. Das ist grundsätzlich negativ zu bewerten. Natürlich hofft man, und all zu oft wird einem das auch vorgegaukelt, dass besagtes Gesetz ausreichend viele Vorteile mit sich bringt, die dann den Nachteil des Freinheitsentzuges möglichst weit und eindeutig überwiegen. Aber genau das ist eben keineswegs selbstverständlich.
"Potenziell gefährlich" ist schon ein verdammt schwammiger Begriff. Im übrigen ist es ein bewährter Grundsatz jeder freiheitlichen Demokratie, dass derjenige überzeugende Gründe zu liefern hat, der ein Gesetz einführen will. Nicht derjenige, der das Gesetz nicht will.

@Tripane

Diese Grundsätze sind mir bewusst, ich bezog es auf die jetzige Situation.

Das Gesetz besteht, wenn Änderungen angestrebt werden, sollten sie (gut) begründet werden.

Bruderchorge schrieb:Das Gesetz besteht, wenn Änderungen angestrebt werden, sollten sie (gut) begründet werden.

Naja, ich denke da anders. Jedes Gesetz sollte von Zeit zu Zeit immer wieder mal auf den Prüfstand, neu auf Nutzen und Aktualität überprüft werden. Denn nur, weil etwas "besteht", begründet sich alleine darauf noch keine Qualität. Was bleibt, ist der Aspekt der Freiheitseinschränkung.

@Tripane

Das ist theoretisch ein guter Gedanke, aber die damit verbundene Verwaltungsaufgabe würde wohl jeglichen Rahmen sprengen, dafür haben wir schon zuviel davon.

Das würde ja nicht nur das Strafrecht betreffen.

Bruderchorge schrieb:Das ist theoretisch ein guter Gedanke, aber die damit verbundene Verwaltungsaufgabe würde wohl jeglichen Rahmen sprengen, dafür haben wir schon zuviel davon.

Warum sollte das bei diesem Gesetz so ein Riesenproblem sein?
Ist doch gängige Praxis, dass Gesetze erlassen, geändert oder aufgehoben werden.

@Groucho

Ich bezog das darauf, dass grundsätzlich jede Vorschrift regelmäßig rechtlich geprüft wird, auch ohne konkreten Anlass.

Bei Bedarf werden die Regeln ja schon geändert oder angepasst und man hat als betroffener Bürger immer die Möglichkeit auf den Rechtsweg.

Bruderchorge schrieb:Bei Bedarf werden die Regeln ja schon geändert

Wie man in diesem Fall (Cannabis) sieht, wird die Regel eben nicht automatisch bei Bedarf geändert, sondern konservative weltfremde Kräfte versuchen dies zu verhindern.

@Groucho

Nun dann ist der Bedarf wohl noch nicht groß genug.

Es wurden schon Vorschriften geändert. Darauf wollte ich doch hinaus. Keine ist in Stein gemeißelt

Und wenn die Vorschrift so erwiesenermaßen unverhältnismäßig in die Freiheit eingreift könnte man das auch höchstrichterlich feststellen lassen.

Bruderchorge schrieb am 01.06.2018:Du hast übrigens noch kein Argument geliefert, was gegen eine gesetzliche Regelung potenziell gefährlicher Dinge spricht.

Wer spricht sich denn bitte gegen eine gesetzliche Regelung aus?
Cannabis Befürworter sprechen sich für eine vernünftige gestzliche Regelung aus, die Konsumenten- und Jugendschutz durchsetzen kann, Schwerkranken einen günstigen und unkomplizierten Zugang zu einem medizinisch vergleichsweise risikoarmen aber wirksamen Medikament gibt und am Ende mehr als eine milliardenschwere Subventionspolitik für organisierte Kriminalität darstellt.

Bruderchorge schrieb:Das Gesetz besteht, wenn Änderungen angestrebt werden, sollten sie (gut) begründet werden.

Richtig, das Gesetz besteht! Warum besteht es? Weil Anslinger unter falschen Tatsachen dieses Gesetz erschummelt hat. Dafür wurde er nie bestraft!
Wenn ich unter vorspiegelung falscher Tatsachen etwas ergaunere dann muss ich es zurück geben wenn ich erwischt werde. Anslinger hat belogen und betrogen und der Mist steht immer noch im Suchtgift Gesetz. Die begründung ist also ganz leicht, es wurde was unter falscher Tatsachen mit arglistischer umgesetzt und noch nicht wieder repariert!

@KellerTroll

Das wäre nur vor Gericht zu beweisen und dieser Weg steht jedem frei, auch dir.


@AtheistIII

Alles gut ich bin ja auch dafür es vernünftig zu regeln.

Bruderchorge schrieb:@KellerTroll

Das wäre nur vor Gericht zu beweisen und dieser Weg steht jedem frei, auch dir.

Das muss keiner mehr beweisen, die alten "Werbefilmchen" gibts ja noch immer, genauso wie die reaktionen von vielen Ärzten.

http://www.hanfkultur.com/die-geschichte-des-harry-jacob-anslinger/

27.04. USA: Beginn der Kongressdebatte über den “Marihuana Tax Act”.
Anslinger sagt vor dem Kongress aus: “Marihuana ist die gewalterzeugendste Droge in der Geschichte der Menschheit”

Stilblüten Anslingers:

“in den USA gibt es 50-100’000 Marihuanaraucher, die meisten davon sind Neger, Mexikaner und Unterhaltungskünstler”

… und der “satanische” Jazz sei eine direkte Folge des Marihuanakonsums.

… und antwortet auf die Frage eines eventuellen Umstiegs von Marihuana auf Opiate: “Nein, davon habe ich noch nie gehört. Marihuana-Süchtige sind ganz anders. Die gehen nicht in Richtung Opium.” (1955 behauptet er dann das Gegenteil)

KellerTroll schrieb:Das muss keiner mehr beweisen

Damit kommt man vor Gericht leider nicht so weit.

Ich finde es gut, dass Cannabis nicht legalisiert, denn man rettet damit tatsächlich Leben! Ich kenne mehrere Leute, die durch den Scheiß ihren Verstand verloren haben. Wenn man nun legalisieren würde, hätten wir tausend mal soviele Drogenopfer wie wir jetzt schon haben, sogar Jugendliche würden ihren älteren Freund losschicken, um es zu besorgen.
Die meisten denken egoistisch nur daran selbst leicher und legaler daran zu kommen, egal wieviel andere labile Menschen dadurch zu bruch gehen. Wenn ihr das so gut findet geht doch einfach in eine US-Staaten oder gleich um die Ecke nach Holland!