Wie war die DDR?

@psreturns
Ich lasse jedem seine Meinung, ich habe meine ERFAHRUNG!

Häresie schrieb:Na sieh es doch mal im Sinne der Kinder.
Es ist doch besser, das Kind der Hausfrau spielt am Vormittag mit den anderen Kindern zusammen im Kindergarten, als zuhause im Laufstall eingepfercht zu werden, damit Mutti putzen kann.

Und dafür muss dann eine alleinerziehende Mutter zuhause bleiben, obwohl der
Arbeitsplatz wartet und sie auf das Geld angewiesen ist?

Von vielen hier hab ich gelesen dass der soziale Zusammenhalt in der DDR gut war, inwiefern darf man das verstehen?

@ramisha
Es geht um die Kinder!
Dann sind zu wenig Plätze da, und nicht die Hausfrauen die, die da den armen fleißig arbeitenden Müttern den Platz wegnehmen.

@Häresie
Siehste, das soziale Denken geht den meisten völlig flöten!
Was geht mich die Alleinerziehende an! Ich habe einen gut verdienenden Ernährer,
der es mir ermöglicht zuhause zu bleiben und mein Kind bringe ich unter wo und
wann es mir passt. Kann es mir ja leisten und keiner ist da, der Notwendigkeiten
regelt - schon garnicht der Staat. Siehste, und DAS war in der DDR anders!

@ramisha
Natürlich ist das heute auch geregelt, du bekommst als Hausfrau gar keinen vollen Kindergartenplatz.
Und ich hab im Kindergarten keine Mutter getroffen, die Hausfrau war.
Das ist aber auch nur meine Erfahrung.

Bin " Wessi " und habe die DDR als Kind mit meinen Eltern über " Visum " besucht.

Ich habe irgendwann angefangen andere auch mit " Freundschaft " zu begrüßen, weil ich das bei meiner Cousine so gesehen hatte, die zu der Zeit bei den jungen Pionieren war und ich das total cool fand.

Außerdem hatten die so geile Schnittbögen um ganze Städte aus Papier zu basteln. Ich habe nur gute Erinnerungen an die DDR, bis auf den Geruch von Braunkohle, der wochenlang in den Koffern haftete. Ich war halt ein Kind, habe aber durchaus mit bekommen, das die Erwachsenen das nicht unbedingt so rosig gesehen haben und es wurde ganz offen über die Zustände dort gemotzt. Besonders wenn eine Flasche Selbstgebrannter auf den Tisch kam. Alkohol löst ja bekanntlich die Zunge.

@perceptionst.
Der Neid war nicht so groß, weil die materiellen Unterschiede auch nicht so groß waren.
Wenn der Nachbar auf einmal den Wartburg hatte, wusste man, wie viel er dafür
gespart hatte und dass er Jahre darauf gewartet hat und wenn er sein Häuschen
gebaut hat, bekam man oft mit, dass er schon morgens um 4 zur Baustoffversorgung
für ein paar Säcke Zement fuhr, um mit einer der Ersten zu sein, die noch was abbekamen.

@nodoc
das traurige ist nur dass das ergebnis nach ner flasche Schnaps heutzutage nicht anders wäre - zumindest oft.

Wenn bei un sim Harz z.B. gefeiert wird dann kommt das im Suff auch oft zur Sprache, wie guts den "wessis" doch geht und bla....alles Schwachsinn. Selbst in der Schule (ich bin 25 hab also kaum was bis gar nix von der DDR mitbekommen), wird ja noch nach Ost und West unterschieden, also bei den Kids. Das ist das traurigste finde ich. Wir sind ein Land, sitzen unter derselben (beschissenen) Regierung. und Haben nichts besseres zu tun als uns über sowas aufzuregen. Arm.

@nodoc

nodoc schrieb:Ich habe irgendwann angefangen andere auch mit " Freundschaft " zu begrüßen, weil ich das bei meiner Cousine so gesehen hatte, die zu der Zeit bei den jungen Pionieren war und ich das total cool fand.

Junge Pioniere grüßten sich übrigens mit "Seid bereit" - "Immer bereit".
Hört sich albern an - war aber so. "Freundschaft" war die FDJ.
Wenn sich schon mokieren, dann richtig!

nodoc schrieb:. Besonders wenn eine Flasche Selbstgebrannter auf den Tisch kam. Alkohol löst ja bekanntlich die Zunge.

Da brauchte keiner selbst zu brennen. Wenn es etwas reichlich gab, dann war es Schnaps.

@DaXx

Über was aufregen? Ich hab mich überhaupt nicht aufgeregt. Im Gegenteil.

Interessant, dass wir hier im Thread 3 ( Drei ) User haben die aussagen, dass sie beziehungsweise ihr Eltern von der Stasi drangsaliert worden sind. In allen Fällen drohte man damit, das Kind der Familie zu entziehen. In meinem Falle ging das noch etwas weiter, endete zum Glück bald mit der Bewilligung des Antrages. Und zwar durch Druck der Regierung der BRD.

http://www.mdr.de/nachrichten/ddr-ausreise100.html (Archiv-Version vom 10.05.2013)

Ich will hier nicht nochmal hören, dass man sich dafür etwas zu Schulden kommen lassen musste. Meine Eltern - so sicherlich auch sehr viele andere, waren ganz normale, arbeitende Bürger eines Landes, und hatten mit schlimmsten Repressionen seitens der Staatsgewalt zu kämpfen @ramisha

@DeadPoet

Danke für deine Worte.

@nodoc
sollte auch nicht offensiv oder angreifend dir gegenüber gemeint sein. Ich findes nur dämlich dass selbst heute noch gesagt wird "Du, die Bärbel die ist zu eehm ausm Westen jezoren!" "Na da hatse doch schon jewonn´!"
so nach dem Motto...kennt ja sicher jeder....

@Serpens
Was wahr ist, muss wahr bleiben!

@DaXx

DaXx schrieb:Wir sind ein Land, sitzen unter derselben (beschissenen) Regierung. und Haben nichts besseres zu tun als uns über sowas aufzuregen. Arm.

Du hast sowas von Recht! DDR ist Vergangenheit. Statt aufzulisten, was da alles Scheiße war,
sollte man lieber darüber reden, was heute alles im Argen liegt, wer daran Schuld ist und wie
man das beseitigen kann. Sich über den Splitter im Auge des anderen zu unterhalten, den
Balken im eigenen aber völlig ignorieren.

@ramisha

ramisha schrieb:Der Neid war nicht so groß, weil die materiellen Unterschiede auch nicht so groß waren.

Das habe ich auch anders erlebt.
Natürlich gab es materielle Unterschiede, was redest du!
Man hat es Besserverdienenden schon angesehen, dass sie die Klamotten aus dem Exquisit anhatten und nicht im Ostlookeinheitsbrei herumliefen.Das hat auch nicht jeder denen gegönnt.
Oder das manche Beziehungen hatten, und andere sich den Arsch abgerackert haben und nicht die gleichen Chancen hatten.
Oder die Kinder an meiner Schule, ua die beiden Söhne von Günther Schabowski-falls dir das was sagt-die in Wandlitz Waldsiedlung wohnten und jeden Morgen mit dem Tschaika in die Schule gefahren wurden, vor der der Fahrer dann den ganzen Tag zeitungslesend auf die beiden wartete, und die Stasiangehörigen bis auf's Klopapier ihren ganzen Scheiß aus dem Westen hatten-obwohl doch unsere DDR-Produkte so hervorragend waren und denen im Westen in nichts nachstanden, [/Ironie off], meinste da haben sich die Arbeiterkinder nicht gefragt, warum es diese Unterschiede gibt? :)

@ramisha

Hast Du Dich dann nicht im Thread geirrt? Dieses Thema in der Rubrik Menschen sollte
doch als eine Art Aufarbeitung dienen. Ob nun positiv oder negativ, sollte hier doch
jeder seine Version erzählen dürfen.

@ramisha

Das war mir als Kind so was von egal, ob junge Pioniere oder FDJ. Ich hab es einfach nachgemacht und cool gefunden, verstehste? Ich versuche gerade zu vermitteln, wie ich die DDR aus Kinderaugen zu Besuch erlebt habe, sonst nix. Kein Grund gleich pampig zu werden. Und mokieren tust du dich, nicht ich.

Ob der Schnaps selbst gebrannt war oder nicht ist doch völlig unerheblich. Komm mal runter.

@DeadPoet
Dass einfach willkürlich Kinder aus Familien gerissen wurden, habe ich in meinem
seinerzeitigen Umfeld nie erlebt.

@Häresie
Ich kenne weder die Kinder von Schabowski, noch die Wandlitzsiedlung,
deshalb konnte ich auch nicht danach fragen. Und klar habe auch ich mal
im Deli-Laden oder im Exquisit eingekauft. Konnte jeder, und das für
Ost-Mark.