Wie war die DDR?

GilbMLRS schrieb:Ich hatte immer Bananen. Opa hat bei der Wismut gearbeitet und das Erz für den Frieden abgebaut :D

Deswegen hast du auch so große Ohren. ;) ;) ;)^^

@Serpens

Serpens schrieb:Häufiger waren da schon behördliche Schikanen, bis hin zur androhung das Kind (Mich) zu entziehen.
Ich kann mich bis Heute an eine sehr unschöne Situation entsinnen.
Eine Situation in der meine Mutter mit Mir rennen musste weil uns jemand von der Stasi auf den Fersen war.
Danke an den Busfahrer welcher das Ganze mitbekommen hatte und extra auf uns wartete damit wir noch mitfahren konnten.

Selbst in der DDR wurde ein Kind aus einer normalen Familie mit einem normalen sozialen
Hintergrund nicht einfach "entzogen".

Und du kannst mir nicht sagen, dass durch Wegrennen sich irgendjemand der Stasi
entziehen konnte. Wen die haben wollten, den haben sie gekriegt.

Vielleicht ward ihr im Sperrgebiet an der Grenze und das ohne Passierschein und
musstet türmen. Das haben aber auch andere Grenzen so an sich, dass man sich
ihnen nicht nähern darf, es sei denn man fordert die Konsequenzen heraus.

@ramisha

ramisha schrieb:Nicht, weil sie nichts zu essen
hatten, sondern weil der Sport groß geschrieben wurde und das Freizeitangebot
umfassend und zumeist kostenlos.

Natürlich war das Freizeitangebot umfassend und meistens kostenlos. Ist ja schließlich die beste Möglichkeit, Kinder zu erreichen.

ramisha schrieb:In den Krankenhäusern gab es keine Zimmer 1. und 2. Klasse.

Man brauchte auch garkeine Zimmer 1. und 2. Klasse, man baute gleiche ganze Krankenhäuser 1. und 2. Klasse.

Die hohen Funktionären etwa kamen ins Regierungskrankenhaus. In den Bezirkskrankenhäusern fehlte es an Personal und Material, im Regierungskrankenhaus waren die besten Ärzte und Medizintechnik aus dem Westen.

psreturns schrieb:Ja. Diese Zwangsuniformierung im Kindesalter war schon schlimm
und wie die Uniformen der NVA, nicht sonderlich unterschiedlich zum Vorgängersystem. :o:

Zwangsuniformierung? Davon wüsste ich aber, es sei denn, ein blaues Halstuch ist eine Uniform.
Und die FDJ trug auch nur blaue Hemden und das nicht täglich (auch das Halstuch nicht),
sondern nur zu Anlässen, zu denen sie auch nicht hingezwungen wurden.
Klar, wer am 1. Mai, dem "Kampf und Feiertag der Werktätigen", nicht von Schule oder
Berufsausbildung aus mitlief, musste sich die Frage gefallen lassen, warum nicht.
Aber hinter Gitter kam bei Abwesenheit keiner.

interrobang schrieb:Nur haben wir eine richtige Demokratie. Your argument is invalid.

.....No , not at all.

tris schrieb:Die hohen Funktionären etwa kamen ins Regierungskrankenhaus. In den Bezirkskrankenhäusern fehlte es an Personal und Material, im Regierungskrankenhaus waren die besten Ärzte und Medizintechnik aus dem Westen.

Dass "hohe Funktionäre" sonderbehandelt wurden, liegt schon in der Sicherung der Person.
Dürfte jedem einleuchten, dass Honecker nicht in einem Dreibettzimmer untergebracht war.
Aber es fehlte selbst den normalen Krankenhäusern weder an Personal (wozu auch hochqualifizierte Ärzte zählen), noch an Medizintechnik, die im eigenen Land hergestellt und in alle
Welt exportiert wurde. Erzähl nicht son Quatsch, ich kenne gerade diese Situation persönlich.

@ramisha

Warum und weshalb meine Eltern in das Raster geraten sind spielt hier keine weitere Rolle.
Und "asoziales Verhalten" gab es auch nicht ;)
Oftmals reichte es doch schon aus Westverwandschaft zu haben um ins Raster zu kommen ...

Vielmehr wollte ich damit aufzeigen das es einfach bekloppt ist seine Bürger zu bespitzeln.
Bürger wegen anderer Ansichten in den Knast zu stecken, Sie abzuhören und zu verfolgen.

Dir ging es in der DDR gut? Ist doch schön.
Nur gab es dann eben auch die anderen Menschen. Menschen die gerne raus wollten und einfach nicht durften.


Was den Pionierscheiss betrifft.
Klar wurde man nicht gezwungen, nur warf es eben Fragen auf wenn Eltern ihre Kinder nicht dorthin schickten.

@ramisha

ramisha schrieb:Und die FDJ trug auch nur blaue Hemden und das nicht täglich (auch das Halstuch nicht),
sondern nur zu Anlässen, zu denen sie auch nicht hingezwungen wurden.

Ich hatte das Blauhemd nur einmal zur "Vereidigung" an, das war von meiner Tante. Danach ging es dann los. Austreten durfte ich nicht, aber ständig antreten wegen des fehlenden Hemdes.
Letzendlich legten mir 2 völlig unbekannte Herren im Direktorzimmer nahe, mich doch etwas
mehr einzupassen, oder mein Vater könnte durchaus das Sorgerecht verlieren.
Dann kam der Grenzfall und es hatte sich zum Glück erledigt.

@Serpens
"Asoziales Verhalten" hat man in der DDR garnicht erst geduldet und Westverwandtschaft
hatte ja wohl fast jeder, deswegen kommt man nicht ins "Raster". Und wer öffentlich gegen den
Staat hetzte, wurde zur Verantwortung gezogen.

Erinnere mich an das Protokoll einer Sekretärin, in dem durch einen "Dreher" vom
"KZ der SED" statt vom "ZK der SED" zu lesen war. Wenn jemand meint, die hätte
sich deswegen in Bautzen wiedergefunden - Irrtum. Man wusste auch in der DDR,
wer gefährlich werden konnte und wer nicht. Und wenn ich jetzt einschlägige
Filme im TV sehe, könnte ich Lachanfälle kriegen, wenn Stasi und Co. immer
wie Halbidioten dargestellt werden. Diese Institution im nachhinein lächerlich
zu machen, macht die Vergangenheit um keinen Deut besser, lenkt aber von
Tatsachen ab, und lässt eher den Zuschauer verblöden.

Und zum Pionier wurde keiner gezwungen, die Eltern wurde nicht schikaniert und die
Schüler waren durchaus Klassenbeste und wurden nicht schlechter beurteilt.
Und stell dir vor: Ich ging jeden Sonntag in die Kirche, nahm am Religions- und
Kommunionsunterricht teil und war keinen Repressalien durch Schule, Staat und
Stasi ausgesetzt.

@psreturns
Das muss NACH 1983 gewesen sein, oder?
Was ich hier von mir geben, entspricht der selbst erlebten Wahrheit
und nur von der rede ich, denn das sind Fakten und keine Überlieferungen.

@ramisha
Ein Dreibettzimmer sicher nicht, ein gesichertes Einbettzimmer, meinetwegen auch ein einem gesonderten Krankenhaus, wäre aber durchaus ausreichend gewesen. Da lag aber die Ausstattung des Regierungskrankenhauses deutlich drüber.


Und es mag ja schön für dich sein, dass du deine persönlichen Erfahrungen in einem der Vorzeigekrankhäuser machen durftest, die meisten Krankenhäuser waren allerdings eher unterfinanziert.
Siehe etwa hier:
http://www.mdr.de/damals/gesundheit330.html

Aber ich nehme mal an, du warst vom kleinsten Bezirkskrankenhaus bis zu den Vorzeigekrankenhäusern und zuletzt dem Regierungskrankenhaus überall drin, so dass du eine umfassende Einschätzung abgeben kannst, nicht wahr?

@ramisha

Du und deine Familie haben Ihre Erfahrungen gemacht, meine Familie und Ich die unseren.
Und jetzt?

@tris
Dein Link berichtet von 1990 - ich kann nur bis 1983 berichten und
deshalb wirst du durchaus Recht haben. Zuletzt soll es ja auch
Arbeitslose gegeben haben. Das war Anfang der 80er noch ein
Unding.

@tris
Ich kenne die Zustände im großen Bezirkskrankenhaus und auch in einem
kleinen Krankenhaus, einer jetzigen Kleinstadt zugehörig. Ich kenne auch
eine Lungenheilstätte, in der ich zum Glück nicht als Patient war, aber die
Bedingungen für die Kranken waren hervorragend.

@Serpens
Und jetzt? So hat jeder seine Erfahrungen gemacht.
Vieles ist von der geografischen Lage und ihrer Versorgung abhängig,
persönlich sind auch familiäre und soziale Verhältnisse mit ausschlaggebend,
in welchem Licht man die ehemalige DDR betrachtet. Und da sollte man
nicht verallgemeinern oder jemandem seine Anschauung auf's Auge drücken.
Man ist alt genug für eine eigene Meinung.

@ramisha
und von 1983 bis 1990 war alles restlos veraltet? Na das kommt mir aber komisch vor, ich ziteiere mal aus dem link

Ab 1970 wurden lediglich zwanzig Krankenhäuser neu errichtet, beziehungsweise von Grund auf saniert - in Cottbus, Frankfurt, Suhl, Neubrandenburg, Schwerin und Karl-Marx-Stadt. Viel Geld wurde hingegen investiert in die Vorzeigekrankenhäuser des Landes - in die Berliner Charité und das Krankenhaus in Berlin-Buch, das mit 3.000 Betten nicht nur der größte Krankenhaus-Komplex der DDR, sondern Europas war.

Du gehst doch nur von Dir aus, warum sollten dies andere, die auch noch Belege bringen, nicht auch? Was für Dich gilt sollte doch dann auch für die anderen gelten.

@ramisha

Na den Schuh des Verallgemeinerns und den Schuh des "auf's Auge drücken" den zieh ich mir nicht an.
Reiche ihne aber gerne weiter ;)

@Tussinelda
Ich rede nur über das, was ich kenne und das war Berlin, Potsdam, Brandenburg.
Aber soll ich das ausklammern und mich auf minderprivilegierte Landkreise konzentrieren,
von denen ich keine Ahnung hatte? Ich rede von dem, was ich erlebt habe.

@ramisha

ramisha schrieb:Ich rede von dem, was ich erlebt habe.

Das paßt aber nicht zu:

ramisha schrieb:Und da sollte man
nicht verallgemeinern oder jemandem seine Anschauung auf's Auge drücken.

;)

@ramisha

ramisha schrieb:Auf dem Standpunkt stehe ich auch heute noch und finde es empörend,
dass Hausfrauen den Müttern die Kinderkrippen- und Kindergartenplätze
blockieren, nur weil sie von mir aus in Ruhe vormittags ihren Hausputz
machen wollen.

Na sieh es doch mal im Sinne der Kinder.
Es ist doch besser, das Kind der Hausfrau spielt am Vormittag mit den anderen Kindern zusammen im Kindergarten, als zuhause im Laufstall eingepfercht zu werden, damit Mutti putzen kann.

Übrigens tut es mir leid, meine Tochter mit 4 Monaten in die Krippe gegeben zu haben, um wieder arbeiten gehen zu können; das erste Wort, dass sie gesprochen hat, hat sie nicht zu mir gesagt.
Aber das fand niemand ungewöhnlich.