rhapsody3004 schrieb:Würdest du das mittragen, zum Wohle nachkommender Generationen und des Klimas, wenn das Klima nur zu retten ist/wäre, wenn wir dafür im Hier und Jetzt Milliarden Arbeitsloser in Kauf nehmen würden und eine noch weitere massivere Armut als ohnehin schon hätten und sich auch Normalverdiener absolut nichts mehr leisten könnten - nicht mal mehr den Weg hin zur Arbeit mit ihrem "dringend benötigten" PKW, weil Sprit unbezahlbar geworden ist und wir auch Verzicht auf eine neue Stufe heben würden, auf der wir wirklich gar nichts mehr konsumieren oder machen dürften, was uns Freude bereitet, weil es nicht klimafreundlich ist?
Also wirklich Klimaschutz, Schutz der Zukunft und nachkommender Generationen um jeden Preis?
Ich möchte das etwas anders ordnen:
Zunächst: Natürlich können wir nicht gegen Klimawandel kämpfen, wenn unser Wohlstand sich deutlich verringert und Menschen am Hungertuch nagen, weil dann nicht die BEreitschaft da sein wird. Das ist keine moralische Frage, wenn wir unseren Wohlstand dabei nicht erhalten, wird man Menschen nicht zu Klimawandel bringen können, dann ist es mit der Ampel in 4 Jahren vorbei.
Aber auf der anderen Seite wird da immer ein Widerspruch geschaffen, den es gar nicht geben muss. Es ist nicht so, als müsse Klimareform mit Wohlstandsverlust einhergehen.
Richtig ist, dass es teuer wird, aber die Frage ist, wo das Geld herkommt. Der Sprit wird nicht unbezahlbar, wenn wir das nicht zulassen, auch wenn wir das komplette Wahlprogramm der Grünen umsetzen. Im gegenteil: Je weniger Klimaschutz wir jetzt betreiben, um so heftiger werden die wirtschaftlichen Folgen schon für die Leute, die heute Leben sein.
Ich bin 31 und ich werde noch erleben, was 2050 auf uns zukommt. Und wenn es gut für mich läuft, dann auch noch so einiges mehr. Die Folgen des Klimawandels sind nicht mehr weit weg.
Wir können jetzt noch mit Schuldenaufnahme und ambitionierten Schritten sowohl unseren sozialen Wohlstand erhalten, als auch ambitionierte Klimapolitik machen und gerade unsere Ärmsten vor den Folgen des Klimawandels einigermaßen schützen.
Wenn wir jetzt auf Grund falsch verstandener 'sozialpolitik' einfach Arme instrumentalisieren, um ambitionierte Klimareformen im Namen des Sozialsystems zu blocken, erweisen wir den Armen keinen Dienst.
Das tun wir, indem wir alles daran setzen, den Klimawandel und seine Folgen zu begrenzen und durch umverteilung trotzdem niemanden seine Wohnung verlieren zu lassen.