Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

@fischersfritzi

Einen Effekt würde ich aber direkt aus den Umfragen, wie der von Dir Verlinkten ableiten:

Jedem auch nur halbwegs politisch interessierten dürfte klar sein, dass die Wahl nicht schon gelaufen ist, sondern Vieles möglich ist. Das dürfte sich günstig auf die Wahlbeteiligung auswirken.

fischersfritzi schrieb:Bild schreibt, laut aktueller Forsa Umfrage liegt CDU/ CSU jetzt bei 19%.

fischersfritzi schrieb:Allerdings würde ich persönlich das nicht überbewerten.

Forsa ist halt leider wirklich sowas wie das schwarze Schaf bei den Umfrageinstituten, die produzieren gerne mal "schockierende" Werte, gestimmt haben die bisher noch selten. Von daher ist deine Einschätzung da schon richtig.

fischersfritzi schrieb:Allerdings steigt die Spannung nochmal deutlich.

Ist halt die Frage, wie das mit den Briefwahlen aussieht, d.h. wie stark überhaupt noch auf die aktuellen Ereignisse reagiert werden kann. Ich habe meine Stimme schon vor einer Woche abgegeben, allerdings bin ich da wohl in der absoluten Minderheit. Bundesweite Statistiken gibt es nicht, die Stadt Leipzig hat aber (für sich) einen schönen Überblick, der (werk)täglich aktualisiert wird - aktuell sind ungefähr so viele Wahlscheine ausgegeben worden, wie 2017 insgesamt beantragt wurden, und es ist noch drei Wochen hin:

https://www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/wahlen-in-leipzig/bundestagswahlen/bundestagswahl-2021/briefwahlstatistik/ (Archiv-Version vom 31.08.2021)

Man sieht aber auch, dass der Rücklauf an eingegangenen Scheinen sich eher wie 2017 verhält, mit einer leicht positiven Tendenz.

Und Leipzig (Unistadt im Osten) ist vermutlich eher nicht repräsentativ für Gesamtdeutschland, klar.

sacredheart schrieb:Jedem auch nur halbwegs politisch interessierten dürfte klar sein, dass die Wahl nicht schon gelaufen ist, sondern Vieles möglich ist. Das dürfte sich günstig auf die Wahlbeteiligung auswirken.

Es war historisch immer ein Problem von CDU und SPD, Stammwähler auch tatsächlich zum Wählen zu kriegen, wenn sich dieses "schon gelaufen" -Syndrom eingestellt hat. Von daher ist diese unsichere Lage tendenziell gut für die Etablierten und schlecht für die Extremen und Kleinparteien.

sacredheart schrieb:Das dürfte sich günstig auf die Wahlbeteiligung auswirken.

Vermute ich auch.

Schätze die aber eh relativ hoch ein.
Ich war letzte Woche schon wählen. Bei der Vor-Ort-Briefwahl. Dort war es sehr gut besucht, wir mussten anstehen.
Das liegt, so glaube ich, nur zum Teil daran, dass viele wegen Corona Briefwahl beantragen. Dort vor Ort, war es jedenfalls bezogen auf Ansteckungsgefahr nicht sicherer, als im "normalen" Wahllokal.
Sicher liegt auch Briefwahl zunehmend im Trend, mir kam es dennoch überdurchschnittlich frequentiert vor.

Um in der Klimapolitik erfolgreich zu sein, ist besonders die Moorforschung wichtig.
Zum Beispiel in Schleswig-Holstein:

Moore in Schleswig-Holstein sollen Klimaretter werden
Die Stiftung Naturschutz will bis 2030 große Moorgebiete renaturieren und so 700.000 Tonnen CO2 jährlich binden.

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Moor-Forscher-aus-Greifswald-erhaelt-Deutschen-Umweltpreis,moorforschung100.html

Welche Vorstellungen haben unsere Wahlkandidaten mit ihren Programmen im Detail dazu und welche internationalen Ziele in der EU und der Welt sind geplant ?

fischersfritzi schrieb:Sicher liegt auch Briefwahl zunehmend im Trend, mir kam es dennoch überdurchschnittlich frequentiert vor.

Ich bin ja Wahlhelfer, intern (also z.B. bei der Zuteilung der Personen zu den Auszählschichten usw.) wird von 60-80% Briefwählern ausgegangen, bei der Landtagswahl hatten wir auch um die 50-70% je nach Wahlkreis. Schon vor Corona lag ja der Briefwahlanteil so ca. bei 40% bei uns, es ist für viele Menschen einfach bequemer.

Zeitmaschine78 schrieb:Welche Vorstellungen haben unsere Wahlkandidaten mit ihren Programmen im Detail dazu und welche internationalen Ziele in der EU und der Welt sind geplant ?

Jede Woche wird irgendein anderer Scheißdreck angekarrt. Die meisten Kandidaten haben dazu keine Position, weil das ein Länderthema ist. Du musst erstmal (ehemalige) Moore haben, damit das relevant wird, und dir den Luxus erlauben können, die Flächen im wahrsten Sinne des Wortes "versumpfen" zu lassen... in Süddeutschland ist das eher nicht so relevant, und in Südeuropa auch nicht.

Nicht jedes Hobbythema, das irgendeinem Knecht mit guten Connections zu den Grünen am Herzen liegt ist

Zeitmaschine78 schrieb:besonders wichtig.

Zeitmaschine78 schrieb:Die Stiftung Naturschutz

Saß ist ja schön, dass die das wollen.
Damit müssen sie aber auch erstmal gehört werden.

Zudem gab es in Schleswig-Holstein früher große Moorgebiete, diese sollen nun wieder naturiert werden.
Auch hier gilt, man stelle sich die Frage, warum Moorflächen entnaturisiert wurden.

Um es polemisch zu sagen: man wird den Torf dann gut zum heizen nutzen, wenn die Heizkosten in die Höhe schnellen.

Krautwurm schrieb:Zudem gab es in Schleswig-Holstein früher große Moorgebiete, diese sollen nun wieder naturiert werden.
Auch hier gilt, man stelle sich die Frage, warum Moorflächen entnaturisiert wurden.

Vor so ca. 20 Jahren, als Merkel noch Umweltministerin war, gab es irgend eine Satiresendung, weiß nicht mehr welche, bei der ein Running Gag war das Merkel immer als Maßnahme (gegen alles) vorgeschlagen hat, umgehend Holland zu fluten. Vielleicht meinen die sowas :D

bgeoweh schrieb:gab es irgend eine Satiresendung,

Gibt es auch heute noch, die "Heute Show" immer Freitag spät im ZDF, wo unsere Politiker auf die Schippe genommen werden.

Zeitmaschine78 schrieb:Welche Vorstellungen haben unsere Wahlkandidaten mit ihren Programmen im Detail dazu und welche internationalen Ziele in der EU und der Welt sind geplant ?

Die Welt hat ander Prioritäten als moorforschung

Bzgl. Co2 Problematik ist das aber interessant

Fedaykin schrieb:Die Welt hat ander Prioritäten als moorforschung

Bzgl. Co2 Problematik ist das aber interessant

Technisch gesehen sind FDP, AFD und CDU dafür, SPD und Linke neutral, Grüne dagegen - ist ja CCS (Carbon Capture and Sequestration) das mögen die nicht weil es angeblich eine "Scheinlösung" ist.

Ja diese Abneigung dagegen ist mir rätselhaft.

Zb auch bzl co2 einfangen bei Zementwerken

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:Letzte Zeche wurde vor Jahren dicht gemacht.

Ach bevor ich es vergesse. Ein Steinkohlekraftwerk ist erst kürzlich frisch ans Netz gegangen.

Das neue Kraftwerk Datteln 4 ist eines der modernsten Steinkohlekraftwerke der Welt.

Quelle: https://www.uniper.energy/de/datteln-4

Dazu muß noch gesagt werden, daß Dattel VI ein Fall für die Justiz ist.

Das umstrittene Kohlekraftwerk ging erst 2020 ans Netz. Nun ziehen Umweltschützer, eine Kommune und Privatpersonen wegen des Bebauungsplans vor das Oberverwaltungsgericht in Münster. Gibt das Gericht der Klage statt, hat das weitreichende Folgen für die Investitionen des Betreibers Uniper.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bebauungsplan-kohlekraftwerk-datteln-4-wieder-fall-fuer-justiz-17502064.html

Fedaykin schrieb:Zb auch bzl co2 einfangen bei Zementwerken

Letzte Woche kam da ein sehr interessanter Einspieler im DLF über alternative Zementgrundstoffe aus dem Umfeld der Aluminiumproduktion, die wohl eine Reduktion von zwischen 40 und 50% bringen, bei weitgehend gleichen Stoffeigenschaften des Endprodukts.

peekaboo schrieb:Dazu muß noch gesagt werden, daß Dattel VI ein Fall für die Justiz ist.

Bis da ein durchschnittliches Verfahren durch ist ist das Kraftwerk wegen Veraltung geschlossen :D

peekaboo schrieb:Ach bevor ich es vergesse. Ein Steinkohlekraftwerk ist erst kürzlich frisch ans Netz gegangen.

Ein Kraftwerk ist also Kohleabbau?

Wieder was gelwtnt

bgeoweh schrieb:Bis da ein durchschnittliches Verfahren durch ist ist das Kraftwerk wegen Veraltung geschlossen

Hoffentlich, nichts wäre kontraproduktiver als das jetzt dich zumachen

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:Ein Kraftwerk ist also Kohleabbau?

Ich weiß, du hast gefragt, wo in Deutschland Steinkohle abgebaut wird.
Übrigens eine sehr gute Frage, wie ich finde! :Y:

Die Antwort: In Deutschland wird gar keine Steinkohle mehr abgebaut; und wie du schon richtig sagtest, wurde die letzte Zeche schon vor Jahren geschlossen.

Nun, woher kommt dann aber die Steinkohle, die wir für unsere 20 Steinkohlekraftwerke benötigen?

Antwort: Sie wird aus der ganzen Welt herangekarrt:

Rohstoffe und Profite nähmen den gleichen Weg, in den »globalen Norden«, während in den Abbauregionen Umweltzerstörung, Vertreibung, Mord und Zerstörung von Lebensgrundlagen zum Alltag gehörten.
...
Indigene Gemeinschaften würden zerstört, die Umwelt massiv belastet. Paramilitärs ermordeten in der Vergangenheit Kohlekritiker und Gewerkschafter aus den Kohleminen.
...
Neben Kolumbien stehen auch die Kohleimporte aus den USA, wo ganze Bergkuppen für den Kohleabbau gesprengt werden und Russland, wo der Abbau mit Vertreibungen und Gesundheitsschäden für Anwohner einhergeht, in der Kritik des Bündnisses.
...
Im Jahr 2018 importierte Deutschland 3,8 Millionen Tonnen Kohle aus Kolumbien. Der größte Tagebau in dem südamerikanischen Land, El Cerrejón erstreckt sich auf 69.000 Hektar. Eine Fläche fast so groß wie die Stadt Hamburg. Die Kohle aus Kolumbien landet in den niederländischen Hochseehäfen und wird dann über Binnenschiffe den Rhein herunter in das Ruhrgebiet und bis nach Süddeutschland verschifft.

Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1126712.kohleausstieg-steinkohlekraftwerk-in-luenen-blockiert.html?sstr=Kohle|Kanal

Fedaykin schrieb:Hoffentlich, nichts wäre kontraproduktiver als das jetzt dich zumachen

Dann aber bitte nicht rumheulen, wenn Kobalt unter fragwürdigen Bedingungen für E-Batterien in Afrika abgebaut wird.

peekaboo schrieb:Antwort: Sie wird aus der ganzen Welt herangekarrt:

Nein wirklich....

Das ist ja ganz was neues.

Und das hat man ja mit subventionen umgangen indem man die Steinkohle hier aufrecht erhielt.

peekaboo schrieb:Dann aber bitte nicht rumheulen, wenn Kobalt unter fragwürdigen Bedingungen für E-Batterien in Afrika abgebaut wird.

Mach ich doch gar nicht, aber ich rede das auch nicht schön

rhapsody3004 schrieb:Aber lieber Herr Laschet und liebe FDP, ist das nicht wieder zu kurz gedacht?
Erstens schafft es selbst mit der besten Bildung nicht jeder einen akademischen Weg einzuschlagen und zweitens wäre niemandem damit geholfen, wenn es alle schaffen und machen würden, da ein Land, auch die für CDU und FDP heilige Wirtschaft eines Landes, nicht nur Aufsteiger akademischer Natur braucht, um zu funktionieren, sondern alle anderen auch.

Ziel sollte daher nicht nur auf Teufel komm raus sein Aufstieg durch Bildung (oder auch gerne Wirtschaftswachstum um jeden Preis) zu propagieren und zu fördern und so noch mehr zum Fachkräftemangel beizutragen, sondern auch die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiterschicht der Mittelklasse und die der Geringverdiener und die der Armutsrentner, der Alleinerziehenden und den Hartz IV-Empfängern, die aus verschiedenen Gründen nicht arbeiten können (nicht wollen, sondern nicht können) erheblich zu verbessern, da all diese auch unverzichtbar und verdammt nochmal systemrelevant sind und den Laden am Laufen halten und nicht nur Unternehmen, Arbeitgeber und Akademiker als Angestellte.
Und die, die nicht können, haben auch ein würdevolles Leben und vollumfängliche gesellschaftliche Teilhabe verdient. Genauso wie unsere Rentner alle ein würdevolles Leben im Alter und eine angemessene Wertschätzung gegenüber ihrer erbrachten Leistung im Leben verdient haben und diese Leistung haben nicht nur Akademiker in ihrem Leben erbracht.

Schaue Frankreich. Da hat der Typische Handwerksberuf mitlerweile noch größere probleme als in Deutschland nachwuchs zu finden weil jeder Abi machen will oder auf die Uni gehen will und es dann unter ihrer würde finden in Handwerks oder als z.B. Fließbandarbeiter zu arbeiten.

Die Union musste ja unbedingt stur wie ein Panzer Laschet zum KK machen und hat sich damit ihr eigenes Grab geschaufelt. In meinen Augen war das abzusehen, aber die Merkelfreunde wollten einfach nicht einsehen, dass ihre Zeit vorbei ist und Laschet wäre als Kanzler Merkel 2.0 geworden.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Die Union musste ja unbedingt stur wie ein Panzer Laschet zum KK machen und hat sich damit ihr eigenes Grab geschaufelt. In meinen Augen war das abzusehen, aber die Merkelfreunde wollten einfach nicht einsehen, dass ihre Zeit vorbei ist und Laschet wäre als Kanzler Merkel 2.0 geworden.

Obwohl man jetzt aber den Laschet zu gute halten muss das er es versucht. Und auch nicht alle seiner Auftritte waren daneben. Nur aus irgendeinen Grund hat er momentan auch das Pech das bei größeren wahlveranstaltungen immer irgendwas passiert was ihn aus dem Rampenlicht schiebt das keiner seine Auftritte beachtet. Vielleicht kommt er auch mit Größeren Publikum nicht ganz klar. Heute Morgen hatte er z.B. im Sat1 Frühstücksfernsehn ein längeren auftritt im Studio und da kam er eigendlich sehr Soverän rüber. Und der Söder würde es warscheinlich nicht besser machen. oder warum stürzt die CSU in bayern auch ab wenn der söder nach eigener selbstdarstellung seinen laden im griff hat und ein guter Ministerpräsident ist. Wie hat der max Raabe mal gesungen?:Ich bin nur gut, wenn keiner guckt / Wenn einer zuschaut, mach ich's gleich verkehrt und es ist nicht der Rede wert / Ich bin so gut, wenn keiner guckt.