Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

@Kurzschluss @cejar @shionoro @paxito @Optimist @sacredheart

Da schau her, wer noch alles seine Nebentätigkeiten nicht offengelegt hat.
Wer hätte gedacht, daß die CDU und FDP ganz vorn mit dabei sind?

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Recherchen von abgeordnetenwatch.de und ZEIT ONLINE zeigen, dass mindestens 17 Abgeordnete nicht offenlegen, wo und für wen sie nebenbei arbeiten. Nicht in allen Fällen handelt es sich um bezahlte Posten. Aber auch nicht gemeldete Ehrenämter sind problematisch. Der Unionspolitiker Josef Rief beispielsweise engagiert sich für die Taiwan-nahe “Weltliga für Demokratie und Freiheit” - ohne dies offenzulegen. Gleichzeitig lobte er im Bundestag mehrmals die Außenpolitik des Inselstaates. Unbefangenheit sieht anders aus.

Quelle: https://katapult-magazin.de/de/artikel/neben-arbeiten-aber-keiner-darf-s-wissen

@peekaboo
Man könnte fast etwas Mitleid mit allen dort genannten Abgeordneten haben. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Politiker ähnlich wie viele ihrer Wähler, nun auch schon Zweitjobs übernehmen müssen.
Aber irgendwie beruhigend zu wissen, dass unsere Abgeordneten sich bemühen aus eigener Kraft über die Runden zu kommen.
Insgesamt vorbildlich. Trotzdem gebe ich zu bedenken, was stimmt nicht mit den Diäten und sonstigen Pauschalen Bezügen, dass Volksverteter in Deutschland noch Nebenjobs machen müssen?
Nach anstrengenden Tagen im Bundestag, in ihren Wahlkreisen, im Wahlkampf, auf Parteitagen, in Talk Shows, müssen sie sich noch plagen in irgendwelchen Vereinen, Gesellschaften und Foren.
Dafür reicht ja ein 24 h Tag gar nicht aus. Manche schreiben sogar noch Bücher nach ihren Doppelschichten.
Inzwischen verstehe ich auch, warum manche von ihnen jetzt sagen "hatte ich nicht auf dem Schirm", " wusste nicht, dass ich das melden musste" usw.
Bei der Doppelbelastung Mandat und anspruchsvoller Nebenjob. So etwas kenne ich von vielen Menschen die inzwischen zwei Jobs machen müssen. Die vergessen auch schon mal ein Knöllchen zu bezahlen oder die Abgabe ihrer Steuererklärung.

@paxito

Ich hatte das Teil gestern schon auf Twitter gesehen, aber egal wie oft Du hier erklärst, das es eh eine ganz andere Nummer ist ob Du von der Partei, die Du vorstehst, Zuwendungen bekommst, oder von irgendwelchen Lobbyorganisationen - es wäre eh Perlen vor die Säue weil Haters gonna hatte...

Seidenraupe schrieb:Für Kinder, die mit einem Elternteil aufwachsen und keine Vorbilder mehr erleben, WIE Familie geht, wie Konflikte beiseite gelegt werden -- zum WOHLE des Kindes.

Das liegt, um das mal in aller Deutlichkeit zu sagen, in aller erster Linie an den betreffenden Eltern.

Seidenraupe schrieb:Statt Anwaltzwang im Familienrecht plädiere ich für Mediatoren/Psychosozialberatungszwang!!)

Diese Angebote gibt es bereits
Sie müssen aber auch in Anspruch genommen werden.
Wie sollen Eltern, die sich schon zieren, eine Beratungsstelle aufzusuchen, ein Familienleben mit Doppelresidenzmodell managen.

Doppelresidenzmodell erfordert viele Absprachen und überdurchschnittliche Bereitschaft zur Kooperation.
Elternpaare, die sich außergerichtlich nicht einigen können, werden mit dem Modell vermutlich scheitern.

Es klingt toll.
Ist aber, meiner Meinung nach, gerade für diejenigen, die am Lautesten danach schreien, am wenigsten geeignet.

Könnte den Grünen sogar ggf. am Ende zu GUte kommen, wenn jetzt allerlei Bundestagsabgeordnete Sachen nachmelden undzwar in erheblicherer Anzahl.

Am Anfang wollte mir ja keiner Glauben, dass das im BUndestag eine Lappalie ist und man hat nach Rücktritt gerufen lol.

@cejar
Ich vermute du meintest @peekaboo

@fischersfritzi

Ein Doppelresidenzmodell stellt Eltern auf die gleiche Stufe.

Das führt dazu dass auf Dauer mehr Einigung erreicht wird. Hochstrittigkeit ist ja kein Schicksal sondern lediglich eine Prozesstaktik.

Solange man damit durchkommt wird es auch von denen gemacht die es wollen.

Im übertragenen Sinne:

Da streiten sich zwei. Beide haben einen Knüppel und hauen mal zu. Beide haben Kopfschmerzen und hören dann auf. Doppelresidenz.

Jetzt hat eine eine Maschinenpistole der andere aber lediglich eine Banane. Einzelresidenz. Da hört die mit der MP erst auf wenn sie Lust dazu hat.

Nichts für ungut aber ich habe die Erfahrung gemacht dass das schwer ist mit Menschen darüber zu diskutieren die das Glück haben nicht betroffen zu sein. Vor 15 Jahren hätte ich vielleicht noch ähnlich gedacht wie Du.

sacredheart schrieb:Hochstrittigkeit ist ja kein Schicksal sondern lediglich eine Prozesstaktik.

Nein.
Hochstrittigkeit ist das Unvermögen Einzelner mit Konflikten konstruktiv umzugehen.

Das hat sicherlich eine Menge mit erlittenen Verletzungen etc zu tun.
Das ändert aber nichts daran, dass man mit bestimmten Konfliktlösestrategien nicht in ein kooperatives Miteinander kommen kann.

sacredheart schrieb:Das führt dazu dass auf Dauer mehr Einigung erreicht wird

Nein.
Reflektion der eigenen Haltung und die Bereitschaft auch die Bedürfnisse des Gegenübers anzuerkennen oder zumindest wahrzunehmen führt dazu, dass Einigung erreicht wird.

sacredheart schrieb:Da streiten sich zwei. Beide haben einen Knüppel und hauen mal zu. Beide haben Kopfschmerzen und hören dann auf. Doppelresidenz.

Bei Hochstrittigen Paaren läuft es häufig so, dass beide Kopfschmerzen haben und trotzdem immer weiter drauf gekloppt wird.
Schuld ist immer der/die Andere. Oder die äußeren Umstände.
Niemals man selbst.

Wer keine Bereitschaft zur Kooperation hat, kann die Doppelresidenz nicht umsetzen.
Wer es kann, braucht nicht zwingend einen gesetzlichen Rahmen dafür.
Es gibt genug, die das so leben, ganz selbstbestimmt und ohne Familiengericht etc

sacredheart schrieb:dass das schwer ist mit Menschen darüber zu diskutieren die das Glück haben nicht betroffen zu sein. Vor 15 Jahren hätte ich vielleicht noch ähnlich gedacht wie Du.

Wenn du betroffen bist, reflektiere doch mal deinen Anteil daran. Ist ja nicht vom Himmel gefallen, dass du betroffen bist.
Ist ja auch ein bisschen merkwürdig, aus der Unfähigkeit, eine Trennung in einer für die Kinder guten Form über die Bühne zu bringen, Expertise abzuleiten.

Ich hab das schon mal geschrieben, ich finde Doppelresidenz gut.
Aber es ist kein Allheilmittel.
Wer Paarebene nicht von Elternebene trennrn kann, kann das auch nicht mit Doppelresidenz.

fischersfritzi schrieb:Hochstrittigkeit ist das Unvermögen Einzelner mit Konflikten konstruktiv umzugehen.

hochstrittigkeit ist u. a. dem anwaltszwang bei Scheidung /familiengericht geschuldet. Statt anwaltszwang sollte es einen beratungszwang geben und das doppelresidenzmodell sollte zur norm werden von der es nur in seltenen, gut begruendbaren Fällen eine Ausnahme geben darf (nur wegen Kindeswohl).
Da ist dann nämlich nichts mehr strittig! Im Zweifel schreiten Jugendämter ein und sorgen dafuer, dass sich Eltern an das DRmodell und Absprachen halten.

Den allermeisten Kindern waere damit zermuerbender scheidungskrieg um besuchstermine, Aufenthalts-und sorgerechtsstreitigkeiten waren obsolet.
Passt leider nicht ins uralt-familienbikd der SPD.
Da ist idR der Vater noch immer der verdiener und die Mutter die Kinderfrau mit Minijob. Damit bleiben überwiegend alleinerziehende Frauen und die zugehörigen Kinder in der armutsfalle. Die SPD ist einfach familienpolitisch nicht auf der Höhe der Zeit.

Seidenraupe schrieb:Den allermeisten Kindern waere damit zermuerbender scheidungskrieg

Der zermürbende Scheidungskrieg muss nicht sein.
Er wird von Eltern geführt, die sich nicht erwachsen trennen können. Von Eltern, die ihre Kinder für ihren
Krieg instrumentalisieren.
Da hilft eher Therapie als Doppelresidenz.

Das ist hier mein letzter Beitrag zu diesem Thema, es geht sehr vom Kernthema weg.


Trotz allem Dissens zu diesem Thema aber mal ein Dank an dich @sacredheart
Mir war tatsächlich nicht klar, dass die FDP die einzige Partei ist, die dieses Modell in ihrem Programm hat.


Zum eigentlichen Thema noch

Ich bin ziemlich gespannt, wie sich die derzeitige Tendenz, in allen Bundesländern die Coronabeschränkungen zu lockern, auf die kommenden Umfragen auswirkt.
In dem Maße, in dem das "normale" Leben wieder hoch fährt, wird Corona mit allem drum und dran zunehmend weniger die Wahlentscheidung beeinflussen.
Mal schauen, welches Thema es dann in den Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit schaft.

Und ich bin sehr gespannt auf den Ausgang der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.
Und darauf, welche hektischen Bewegungen und Bekundungen das Ergebnis anstossen wird.

shionoro schrieb:Könnte den Grünen sogar ggf. am Ende zu GUte kommen, wenn jetzt allerlei Bundestagsabgeordnete Sachen nachmelden undzwar in erheblicherer Anzahl.

aber immerhin hat Lauterbach aus moralischen Gründen sich bereit erklärt, die Summe zu spenden. Finde ich prima (auch wenn es Leute gibt, da darin auch ein Haar in der Suppe finden, dass er dies tat :) )

Die Kanzlerkandidatin z.B. war dazu nicht bereit ;)

Optimist schrieb:auch wenn es Leute gibt, da darin auch ein Haar in der Suppe finden

Du meinst, so wie einige Pedanten, Berufsbasher und Grünen Hater bei der Annalena immer ein Haar in der Suppe finden, um sie in ein schlechtes Licht zu rücken?

Optimist schrieb:immerhin hat Lauterbach aus moralischen Gründen sich bereit erklärt, die Summe zu spenden. Finde ich prima

Die noble Geste finde ich übrigens auch klasse vom Lauterbach, was die Annalena in meinen Augen aber nicht schlechter dastehen läßt.

peekaboo schrieb:Die noble Geste finde ich übrigens auch klasse vom Lauterbach

na schön, da sind wir uns ja einig :D

Hierin jedoch nicht:

peekaboo schrieb:was die Annalena in meinen Augen aber nicht schlechter dastehen läßt.

das hätte mir eine gewisse Größe bewiesen, die ich bei Lauterbach sehe.
Ihn fänd ich als Kanzlerkandidat geeigneter. Aber ich weiß, dass das nicht Alle so sehen (eine Belehrung diesbezüglich wäre also unnötig ;) )

Optimist schrieb:das hätte mir eine gewisse Größe bewiesen

Vielleicht will sie dir nix beweisen?


Es ist doch für ihre Gegner ohnehin egal, was sie tut. Ist alles scheisse.
Hätte sie gespendet, hätte es halt geheissen, sie will sich frei kaufen/reinwaschen.
Da kann sie ihr Geld dann auch lieber behalten.

Ich würde auch nicht spenden, nur weil mich irgendein Hans Wurst öffentlich dazu auffordert, in der Hoffnung damit seine 5 Minuten fame abzugreifen.

@fischersfritzi


Zumal wir ihre finanzielle Situation nicht kennen. Vielleicht hat sie sich ein Haus gebaut oder gekauft und das Geld ist längst in irgendwelche Kredittilgungen geflossen. Nicht jeder hat mal fix eine 5 stellige Summe rumliegen die man einfach mal schnell raushauen kann.

Optimist schrieb:das hätte mir eine gewisse Größe bewiesen

fischersfritzi schrieb:Vielleicht will sie dir nix beweisen?

sie braucht es nicht mir beweisen ;) ... reicht, wenn sie es denjenigen Wählern beweisen würde, welche noch unentschlossen sind.

fischersfritzi schrieb:Es ist doch für ihre Gegner ohnehin egal, was sie tut.

für absolute Gegner, das mag sein.
Es gibt aber nicht immer nur schwarz/weiß.
Ich z.B. hätte mich mit ihr anfreunden können, wenn sie diese und jene Äußerungen nicht gemacht hätte, wenn sie auch z.B. von ihrer Art her bescheidener rüber kommen würde - z.B. so wie der Habeck.

Ich würde mich als Frau von der Sache her eigentlich über eine 2. Frau als Kanzlerin freuen, jedoch mittlerweile wäre es mir lieber gewesen, der Habeck hätte das Rennen gemacht.

fischersfritzi schrieb:Ich würde auch nicht spenden, nur weil mich irgendein Hans Wurst öffentlich dazu auffordert

der Punkt ist doch, dass sie erst aufgefordert wurde. Der Lauterbach hatte auf keine Aufforderung gewartet ;)

cejar schrieb:Nicht jeder hat mal fix eine 5 stellige Summe rumliegen die man einfach mal schnell raushauen kann

das haben "Normalverdiener" auch nicht.
Jedoch bin ich davon überzeugt, dass ein Politiker/in in diesem hohen Rang schnell eine größere Summe zusammenbekommt. Und ist doch nicht so, dass die Baerbock keine Einkünfte hätte?
Von diesen Summen können Menschen im Niedriglohnsektor sicherlich nur träumen.

Zudem schrieb shionoro z.B., dass diese 25000 für Abgeordnete nur Peanuts seien. ;)

Optimist schrieb:Zudem schrieb shionoro z.B., dass diese 25000 für Abgeordnete nur Peanuts seien. ;)

Was Shinoro schreibt ist nicht automatisch richtig.

Optimist schrieb:das hätte mir eine gewisse Größe bewiesen, die ich bei Lauterbach sehe.

@Optimist
@fischersfritzi

Ich finde in dem Fall hat Frau Baerbock das richtig gemacht. Sie hat einen Fehler gemacht und der Fehler ist mittlerweile korrigiert.

Ich hätte es als öffentliche Schleimerei angesehen jetzt eine Spende draus zu machen, die gefälligst jeder mitkriegen soll. Daher kann ich Herrn Lauterbachs höchst öffentlicher Wohltätigkeit auch nichts abgewinnen

Er hätte es ja auch ohne Publicity spenden können wenn es ihm um die Sache und nicht um seine Sache gegangen wäre.

Ich empfand auch den Vorschlag von jemandem der richtig Kohle hat die Spende zu verdoppeln schon als Form der Nötigung.

Auch der hätte sich ja mit einem persönlichen Schreiben an AB wenden können und nicht zwingend medial.

Optimist schrieb:Von diesen Summen können Menschen im Niedriglohnsektor sicherlich nur träumen.

@Optimist

Das mag ja sein aber deshalb hat die noch lange keinen Geldspeicher wie Onkel Dagobert.

Wir alle wissen auch nicht ob ihr Geld einfach auf nem Sparbuch liegt oder gebunden ist und es geht uns auch nichts an.

@sacredheart

Sehe ich auch so. Solche Stunts braucht kein Mensch. So lange der entsprechende Politiker keinerlei Anstalten zur Verschleierung unternimmt und nach Hinweis (oder im Idealfall davor) den Fehler korrigiert ist das für mich gegessen.

Kritisch wird das bei Leuten die Ramsauer, die sich bis heute standhaft weigern, sich an die Regeln zu halten.