Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

@sacredheart

Ein starkes Italien in der EU kann nur entstehen, wenn man ihm dabei hilft.

Beispiel: es ist ein Problem, dass in Italien zu wenig Frauen arbeiten, weil es dort Probleme mit Kitas usw. Gibt.
Um das zu aendern braucht man, laut Draghi, 20 Milliarden Euro.

Nur fuer das eine Ding. Du siehst wie teuer solche reformen sind. Wie soll Italien sich ohne dieses Geld reformieren?
Mit sparen wird das nix, damit kann man höchstens überleben und langsam dahinsiechen. Das wuerde Deutschland auch mehr Geld kosten, weil die Wirtschaft dann weiter abschmiert.

@shionoro
Warum man Kinder in Kitas abschiebt, hat sich mir nie erschlossen. Das ist so ein DDR Ding. Beide Eltern sollen arbeiten.Unter drei Jahren gehören Kinder und ein Elternteil nach Hause. Kindergarten ab drei ist ok, Kita ist für mich nur was für Notfälle. Da sollten die Italiener standhaft bleiben. Deren Probleme liegen ganz woanders.

Im Vergleich der EU-Länder sind die Wohnkosten in Deutschland relativ hoch

Quelle: https://www.haufe.de/immobilien/entwicklung-vermarktung/marktanalysen/wohnkostenbelastung-in-deutschland-miete-versus-einkommen_84324_521164.html

Ich habe zum Glück ein eigenes Haus, aber die bemitleidenswürdigen Mieter in Ballungsgebieten werden sich über Herrn Merz freuen.

@abberline
In Italien gibt es halt fuer generelle kinderbetreuung wenig plätze. Kita schließt hier auch Kindergärten mit ein.
Der Punkt ist: reformen kosten Geld. Italien kann nicht wettbewerbsfähig werden, indem man es weiter kaputtspart.

Um Italiens Probleme zu loesen, braucht es Geld.

shionoro schrieb:Um Italiens Probleme zu loesen, braucht es Geld.

@shionoro

Na so ein Zufall. Da haben ja Deutschland und Italien was gemeinsam. Oder auch jedes andere Land und die meisten Privathaushalte auch noch.

Es wird Geld kosten die deutsche Rentenquote von 47% wieder auf ein menschenwürdiges Maß zu heben zB auf über 70% wie in Italien.

Der Netzausbau wird Geld kosten.
Modernisierung von Schulen incl der seit Jahren anstehenden Asbestsanierung von Sporthallen wird Geld kosten.
Eine Strukturverbesserung des ÖPNV wird Geld kosten.
Lockdown wird riesige Mengen Geld kosten.
Die überfällige Familienrechtsreform wird auch Geld kosten, wenn auch überschaubar.
Die Reformierung unseres Sozialssystems wird man auch nicht umsonst bekommen.

Gehen wir das doch erst mal an und wenn dann noch irgendwo Geldberge rumliegen die schlecht werden könnten dann kümmern wir uns erst mal um Steuersenkungen und danach um die Reformen von Ländern mit denen wir nicht mal eine gemeinsame Grenze haben.

shionoro schrieb:Um Italiens Probleme zu loesen, braucht es Geld.

Richtig, um die Probleme in Deutschland zu lösen, braucht es auch Geld und nenn das egoistisch, aber das Geld aus dem deutschen Haushalt sollte zunächst auch für Deutschland verwendet werden. Die EU kann keine Transferunion sein.
Und was Herrn Macron angeht, soll er erst einmal das Renteneintrittsalter in Frankreich erhöhen

@abberline
Sehe ich ähnlich. Italien hätte derartige, eigene Möglichkeiten aus den Sumpf zukommen, dass es diese Milliarden, in der Höhe nicht bräuchte
Dafür könnte Deutschland in humanistischer und militärischer Form helfen.
Lassen wir nicht flüchtende im Meer ertrinken und schaffen stabilität in Afrika. Geben wir flüchtende bessere perspektiven vor Ort und geben ihnen anständige Reisemöglichkeiten.
Zudem sollten wir Afrika als fairen Handelspartner behandeln und nicht als billiges Produktionsland.

tomkyle schrieb:Italien hätte derartige, eigene Möglichkeiten aus den Sumpf zukommen, dass es diese Milliarden, in der Höhe nicht bräuchte
Dafür könnte Deutschland in humanistischer und militärischer Form helfen.

@tomkyle

Wie wollen wir denn Italien militärisch helfen?.und warum? Wenn ich mir deutsches Militärgerät anschaue wäre das doch eher Mülltourismus.

sacredheart schrieb:Na so ein Zufall. Da haben ja Deutschland und Italien was gemeinsam. Oder auch jedes andere Land und die meisten Privathaushalte auch noch.

Es wird Geld kosten die deutsche Rentenquote von 47% wieder auf ein menschenwürdiges Maß zu heben zB auf über 70% wie in Italien.

Der Netzausbau wird Geld kosten.
Modernisierung von Schulen incl der seit Jahren anstehenden Asbestsanierung von Sporthallen wird Geld kosten.
Eine Strukturverbesserung des ÖPNV wird Geld kosten.
Lockdown wird riesige Mengen Geld kosten.
Die überfällige Familienrechtsreform wird auch Geld kosten, wenn auch überschaubar.
Die Reformierung unseres Sozialssystems wird man auch nicht umsonst bekommen.

Gehen wir das doch erst mal an und wenn dann noch irgendwo Geldberge rumliegen die schlecht werden könnten dann kümmern wir uns erst mal um Steuersenkungen und danach um die Reformen von Ländern mit denen wir nicht mal eine gemeinsame Grenze haben.

Richtig. Aber Deutschland hat dieses Geld. Wenn wir bei uns ne Reform nicht machen, liegt das daran, weil wir es nicht ausgeben wollen. Nicht, weil wir es nicht ausgeben können.

Bei uns liegen Geldberge rum, Deutschland wird niemals, schon gar nicht wegen den paar Milliarden an die EU, gefahr laufen, unter der Zinslast zusammen zu brechen oder sein AAA rating zu verlieren.

Und würde Deutschland kurz davor stehen, in den Bankrott zu rutschen, kannst du gern glauben, dass die EU auch Deutschland mit Finanzspritzen unterstützen wird. Denn wenn Deutschland fällt, fällt auch der Rest von Europa. Das ist mit Italien aber ganz genauso.

Wir sind eine Union und müssen einander helfen. Neid geziemt sich da nicht.

abberline schrieb:Richtig, um die Probleme in Deutschland zu lösen, braucht es auch Geld und nenn das egoistisch, aber das Geld aus dem deutschen Haushalt sollte zunächst auch für Deutschland verwendet werden. Die EU kann keine Transferunion sein.
Und was Herrn Macron angeht, soll er erst einmal das Renteneintrittsalter in Frankreich erhöhen

Das Geld haben wir aber. Oder hat Deutschland kein triple A rating, niedrige Staatschulden (per GDP) und kaum Zinslast? Das haben wir alles. Jede Reform, die hier nicht gemacht wird, wird nicht gemacht, weil man nicht will. Nicht, weil man nicht kann.

abberline schrieb:Warum man Kinder in Kitas abschiebt, hat sich mir nie erschlossen. Das ist so ein DDR Ding. Beide Eltern sollen arbeiten.Unter drei Jahren gehören Kinder und ein Elternteil nach Hause. Kindergarten ab drei ist ok, Kita ist für mich nur was für Notfälle. Da sollten die Italiener standhaft bleiben. Deren Probleme liegen ganz woanders.

Dann muss ja ein Elternteil für drei Jahre zu Hause rumsitzen??!!! Das ist doch doof. Klar die Mutter muss im ersten halben Jahr wegen stillen und das zweite halbe Jahr kann der Papa machen. Aber die nächsten zwei Jahre, können doch die Kinder zusammen in die Kita.

abberline schrieb:Die EU kann keine Transferunion sein.

Dahin geht aber der Weg. Wir werden die Länder der EU weiter angleichen und die Unterschiede auch finanziell ausgleichen. Wie die Bundesländer in Deutschland einen Länderfinanzausgleich haben, bei dem die reichen Bundesländer den Armen unter die Arme greifen. So wird es auch einmal für die Europäische Union kommen. Und in ganz ferner Zukunft auch für die ganze Erde in den Vereinten Nationen.

@sacredheart
In dem man die Regierung in Lybien unterstützt und deren Marine in Lage versetzt, auf sein Land aufzupassen, bzw die lybische Armee.
Däumchen drehen und zuschauen war nicht so Erfolgreich.

frivol schrieb:So wird es auch einmal für die Europäische Union kommen. Und in ganz ferner Zukunft auch für die ganze Erde in den Vereinten Nationen.

@frivol

Ganz sicher. Das kommt in dem Jahr in dem unser wichtigster Wirtschaftszweig die Züchtung von pinkfarbenen Einhörner ist die nach künstlichen Erdbeeren duften und blau glitzernde Mähnen haben.

shionoro schrieb:Bei uns liegen Geldberge rum, Deutschland wird niemals, schon gar nicht wegen den paar Milliarden an die EU, gefahr laufen, unter der Zinslast zusammen zu brechen oder sein AAA rating zu verlieren.

@shionoro

Du denkst ja schon wie ein Italiener. Bei uns liegen keine Geldberge rum. Wir haben eine Staatsverschuldung. Und genau obige Denkweise hat dazu geführt das Italien u.a. kein AAA haben.

shionoro schrieb:Richtig. Aber Deutschland hat dieses Geld. Wenn wir bei uns ne Reform nicht machen, liegt das daran, weil wir es nicht ausgeben wollen. Nic

Dann ist unsere mickrige Rentenquote böswillige Knickrigkeit einer Regierung die abends im Geldspeicher schwimmen geht?
Wieso dann Mietendeckel? Mit unserem sagenhaften Reichtum könnnten wir doch wundervollen Wohnraum bauen wenn das Geld nur so rumliegt? Warum verschuldete Kommunen? Wir hams doch.

frivol schrieb:So wird es auch einmal für die Europäische Union kommen. Und in ganz ferner Zukunft auch für die ganze Erde in den Vereinten Nationen.

Das glaube ich nicht. Einfach deswegen, weil Deutschland nicht so mächtig ist, diese etwas morbide Weltsicht dem Rest der Welt überzustülpen. Es mag blöde genug sein, sich selbst arm zu machen, aber bereits in der EU sieht man ja erste Risse (Brexit).

sacredheart schrieb:Bei uns liegen keine Geldberge rum. Wir haben eine Staatsverschuldung

Aber unsere Wirtschaft ist so stark, das wir Minuszinsen haben, da wir die Rückzahlung in Zukunft auf jeden Fall garantieren können. Deutsche Staatsanleihen sind sicherer als eine Bank. Banken gehen hin und wieder mal unter großem Gejammer pleite, der deutsche Staat wie die europäische Union, wird ewig bestehen.

tomkyle schrieb:dem man die Regierung in Lybien unterstützt und deren Marine in Lage versetzt, auf sein Land aufzupassen, bzw die lybische Armee.

@tomkyle
Jawoll. So wie in Afghanistan. Das haben wir ja auch in ein paar Wochen in die Schweiz des nahen Ostens verwandelt.
Dann schicken wir mal unsere stolze Marine los. Wir können ja erst mal mit den großen Flugzeugträgern anfangen die DSS Heinz Erhardt und die DSS Didi Hallervorden. Und die österreicher können ihre Atom UBoote losschicken.

Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen.
Hat ja bisher immer super geklappt.

Tripane schrieb:frivol schrieb:
So wird es auch einmal für die Europäische Union kommen. Und in ganz ferner Zukunft auch für die ganze Erde in den Vereinten Nationen.

Das glaube ich nicht. Einfach deswegen, weil Deutschland nicht so mächtig ist, diese etwas morbide Weltsicht dem Rest der Welt überzustülpen. Es mag blöde genug sein, sich selbst arm zu machen, aber bereits in der EU sieht man ja erste Risse (Brexit).

Niemand hat behauptet das es leicht wird! Und es kann viele Jahrzehnte dauern. Aber es ist am Ende unvermeidlich.

Das kommt aus der Geschichte der Menschheit. Früher gab es mal ein Königreich Bayern und das war mit Preußen verfeindet. Da gab es Grenzen dazwischen und unterschiedliche Währung und nichts mit Finanzausgleich. Die einzelnen Regionen führten Krieg miteinander. Heutzutage ist ein Krieg zwischen Bayern und Preußen nicht mehr denkbar, wir haben eine gemeinsame Währung und keine Grenzen mehr. Der Deutsche Nationalstaat war geboren. Und in der Zukunft? Da wiederholt sich das Beispiel auf europäischer Ebene.

@frivol

Ja sicher. Die Minuszinsen sind ein Geschenk wegen unserer Wirtschaftskraft.

Erst mal besteht weltweit eine Niedrigzinsphase. Allerdings hat unsere kleine Wirtschaft nur begrenzt damit zu tun.

Und dann hat Herr Draghi weiter an der Schraube gedreht im ausschließlichen Interesse der Staatsfinanzen seines Landes sehr zu Lasten aller Sparer in der EU.

Und auch Minuszinsen machen Überschuldungen nicht cleverer.

frivol schrieb:Aber unsere Wirtschaft ist so stark, das wir Minuszinsen haben, da wir die Rückzahlung in Zukunft auf jeden Fall garantieren können. Deutsche Staatsanleihen sind sicherer als eine Bank. Banken gehen hin und wieder mal unter großem Gejammer pleite, der deutsche Staat wie die europäische Union, wird ewig bestehen.

Erstens haben wir Minuszinsen, wegen der wirtschaftlichen Schwäche, nicht der Stärke wegen. Es wird Geld ohne Gegenwert gedruckt wie blöde. Zweitens hat man sich beim 1000 jährigen Reich schon leicht übernommen. Insofern wäre etwas weniger Größenwahn die vielleicht bessere Option für eine nachhaltigere Zukunftspolitik.

frivol schrieb:der deutsche Staat wie die europäische Union, wird ewig bestehen.

@frivol

Da zitieren wir aber dunkle Zeiten. Die Prognosen wie ewig so Staaten bestehen gehen auch immer nach hinten los.

Die Ära Merkel dauert schon länger als das 1000jährige Reich.

Da haben wir uns irgendwie in der Rhetorik Kiste vergriffen.

Und viele Banken sind bedeutend älter als die meisten europäischen Staaten.

sacredheart schrieb:Und auch Minuszinsen machen Überschuldungen nicht cleverer.

Es sei denn diese Investitionen in die Zukunft zahlen sich später mal aus. Wenn wir heute Schulden aufnehmen um Teile der deutschen Wirtschaft gegen Corona zu unterstützen, dann rechnet sich das später, weil wir diese Wirtschaftszweige erhalten und nach Corona wieder nutzen können. Wenn wir heute Schulden aufnehmen um die Energiewende zu finanzieren gegen den Klimawandel, dann rechnet sich das später, weil wir die ernormen Kosten durch die zukünftigen Schäden der Klimawandels verhindern.

Schulden klingt erstmal riskant, aber es sind gewinnbringende Anlagen des Deutschen Staates.