Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

Desperadoo schrieb:Man will schlicht das reiche, heutige Deutschland - nur tun will man dafür nichts

außer uns mit Terror zu überziehen, denke ich.
So ist es!

rhapsody3004 schrieb:Nur halt keine BRD-Deutschen mehr.

Dieses "BRD" stammt doch bloß aus Zeiten des Kalten Krieges als Pendant zu "DDR" und war auch nur in selbiger gängig, wenn man vom Westen geredet hat. Oder?

Also wenn bspw. im Fußball Deutschland spielt, oder bei olympischen Spielen oder sonstigen Sportwettbewerben, steht da immer "Germany", bzw. GER, statt FRG so wie zu Zeiten des geteilten deutschen Staates.

Politiker sagen auch immer "Deutschland" und nicht "BRD".

Man muss darauf achten , dass man solchen Leuten nicht auf den Leim geht. Meine Erfahrung waren, dass sie bei dem Gesprächspartner sich nicht gleich zu erkennen geben, wie ihre Mentalität bzw PolitischeEinstellung geprägt ist, bei den gewieften unter denen fängt es immer damit an, dass viele doch einfach unzufrieden sind, so holen sie auch nicht radikale ins Boot, bei uns auf dem Markt ging es immer um existentielle Themen wie "Rente", "Lohn", "Migration" , bei großen Veranstaltungen sind sie meist sehr zaghaft in Formulierungen und viele "fühlen" sich dann verstanden, wenn man es so nennen kann.

Rainlove schrieb:Man muss darauf achten , dass man solchen Leuten nicht auf den Leim geht.

Das Prinzip funktioniert über "ich stelle doch nur Fragen". Und gerade wenn diese suggestive gestellt werden kann einem sehr schnell der Eindruck entstehen das man doch eigentlich die Meinung seines Gegenüber hat. Letztendlich sind solche Personen auch nur Verkäufer die mit Methoden aus tiefsten Zeiten der Haustürgeschäfte arbeiten.

Besuche mal ein Seminar im Bereich Kommunikation, das sich mit Verkaufstechniken befasst. Oder such die im Internet entsprechende (frei erhältliche) Bücher und / oder Darstellungen von Kommunikationsmodellen, das kannst du 1:1 auf diesen Bereich anwenden.

Desperadoo schrieb:Und gerade wenn diese suggestive gestellt werden kann einem sehr schnell der Eindruck entstehen das man doch eigentlich die Meinung seines Gegenüber hat.

Man darf nicht alles auf eins runterbrechen. Es mag ja sein, dass man bei politischen Themen auf keinen gemeinsamen Nenner kommt. Aber wenn man ein gemeinsames Hobby hat, wie Angeln, Fußball oder sonstwas, dann kommt man schnell wieder zueinander. Am Besten ist es, solche Sinnlosdiskussionen abzuwürgen und auf ein Thema zu lenken, das miteinander verbindet.

Aber ja, es ist schon bekloppt, dass es soweit gekommen ist in der Gesellschaft.

SomertonMan schrieb:Aber ja, es ist schon bekloppt, dass es soweit gekommen ist in der Gesellschaft.

Es scheint als wenn es vom Himmel gefallen wäre,
dabei waren nicht wenige von der AfD schon dort, Weidel fands dort einfach herrlich.

SomertonMan schrieb:Aber ja, es ist schon bekloppt, dass es soweit gekommen ist in der Gesellschaft.

Ohne irgendwas relativieren zu wollen - die Situation war früher auch nicht besser, aber für die Allgemeinheit nicht so sichtbar.

Wie @bgeoweh hier Beitrag von bgeoweh (Seite 275) schon schrieb - die entsprechenden Gruppen fanden sich auch ohne Internet und ohne Computer zusammen.

SomertonMan schrieb:Am Besten ist es, solche Sinnlosdiskussionen abzuwürgen und auf ein Thema zu lenken, das miteinander verbindet.

Das ist auch nicht immer möglich

Ich kannte Weidel, Höcke und Co. gar nicht, bevor es die AfD gab. Was würden die jetzt machen, wenn es die AfD nicht gäbe? Weidel an der Kasse im Lidl und Höcke im Netto Regale auffüllen?

Obwohl, der war ja Leerer... äh... Lehrer.

FrankM schrieb:SomertonMan schrieb:
Am Besten ist es, solche Sinnlosdiskussionen abzuwürgen und auf ein Thema zu lenken, das miteinander verbindet.

Das ist auch nicht immer möglich

Nicht, dass ich Themen wie Corona oder AfD von mir aus aufgegriffen hätte, aber wenn man mich beispielsweise fragte, ob ich denn geimpft sei und dann meinte, mir erklären zu müssen, warum man es für sich selbst ablehnen würde und von mir begründet haben wollte, warum ich das anders sehe, dann war's das für mich. Da habe ich so einige Kontakte gestrichen.

emz schrieb:Nicht, dass ich Themen wie Corona oder AfD von mir aus aufgegriffen hätte, aber wenn man mich beispielsweise fragte, ob ich denn geimpft sei und dann meinte, mir erklären zu müssen, warum man es für sich selbst ablehnen würde und von mir begründet haben wollte, warum ich das anders sehe, dann war's das für mich.

Das Thema war bei mir und meinen Schwiegereltern ein ganz schwieriges. Ich Impfbefürworter, sie Gegner. Wenn Diskussionen aufkamen, dann hab ich, wie ich schon schrieb, das Thema abgewürgt. Ich meinte nur, dass es jeder selber wissen muss und hab gefragt, weil wir in ihrem Garten unterm Kirschbaum saßen, ob es denn dieses Jahr ne gute Kirschernte wird, so vom Blütenstand her...

SomertonMan schrieb:Dieses "BRD" stammt doch bloß aus Zeiten des Kalten Krieges als Pendant zu "DDR" und war auch nur in selbiger gängig, wenn man vom Westen geredet hat. Oder?

Also wenn bspw. im Fußball Deutschland spielt, oder bei olympischen Spielen oder sonstigen Sportwettbewerben, steht da immer "Germany", bzw. GER, statt FRG so wie zu Zeiten des geteilten deutschen Staates.

Politiker sagen auch immer "Deutschland" und nicht "BRD".

Deutschland ist nun mal offiziell die Bundesrepublik Deutschland. Der Name ist auch gesetzlich so verankert.

Und Reichsbürger und Rechtsextremisten wollen zwar Deutsche bleiben, aber ein anderes Staatswesen auf deutschem Boden wieder etablieren. Und besonders erste erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht mal an.

rhapsody3004 schrieb:Und Reichsbürger und Rechtsextremisten wollen zwar Deutsche bleiben, aber ein anderes Staatswesen auf deutschem Boden wieder etablieren. Und besonders erste erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht mal an.

Da plädiere ich aber auch für begriffliche Trennschärfe: nicht jeder der die BRD ablehnt und rechtsradikal ist ist gleich ein Reichsbürger, es gibt auch ''ganz normale'' Umstürzler die das aktuelle System in seiner Existenz zur Kenntnis nehmen und diese anerkennen, aber eben nicht akzeptieren. Und eben durch z.B. einen Führerstaat oder sonst irgendwas ersetzen wollen. Das sollte man schon von Leuten trennen die irgendwelchen noch abwegigeren Thesen vom besetzen Deutschland etc. nachhängen.

Und natürlich ist die Überschneidung zwischen 'Reichsbürgern' und 'Selbstverwaltern' gewaltig, aber auch das sind keine vollständig deckungsgleichen Gruppen, es gibt ja auch noch Bewegungen die sich z.B. am US-amerikanischen 'Sovereign Citizen' gedanklich ausrichten, oder esoterische Heilsversprechungen wie NESARA-Anhänger, Bircher, BüSo von LaRouche, Ufosekten, Millenialisten, Freikirchler, Gottesstaatler, Sonnentempler, Zwölf Stämme, Baghwan, Völkische Siedler, Anastasia-Bewegte und noch viele andere mehr.

SomertonMan schrieb:Das Thema war bei mir und meinen Schwiegereltern ein ganz schwieriges.

Das ist natürlich eine sehr enge Verbindung, da geht das nicht so einfach.
Bei mir waren es nur Bekannte, noch nicht mal richtige Freunde.

bgeoweh schrieb:Da plädiere ich aber auch für begriffliche Trennschärfe: nicht jeder der die BRD ablehnt und rechtsradikal ist ist gleich ein Reichsbürger, es gibt auch ''ganz normale'' Umstürzler die das aktuelle System in seiner Existenz zur Kenntnis nehmen und diese anerkennen, aber eben nicht akzeptieren. Und eben durch z.B. einen Führerstaat oder sonst irgendwas ersetzen wollen. Das sollte man schon von Leuten trennen die irgendwelchen noch abwegigeren Thesen vom besetzen Deutschland etc. nachhängen.

Dass man differenzieren muss, hatte ich berücksichtigt. Darum schrieb ich auch Reichsbürger und Rechtsextremisten. Sind auch für mich zweierlei. Können aber auch ineinandergreifen.

SomertonMan schrieb:Man darf nicht alles auf eins runterbrechen. Es mag ja sein, dass man bei politischen Themen auf keinen gemeinsamen Nenner kommt. Aber wenn man ein gemeinsames Hobby hat, wie Angeln, Fußball oder sonstwas, dann kommt man schnell wieder zueinander. Am Besten ist es, solche Sinnlosdiskussionen abzuwürgen und auf ein Thema zu lenken, das miteinander verbindet.

Du hast mich da, glaube ich, nicht richtig verstanden. Es geht nicht darum einer Meinung zu sein. Es geht darum, wie man Menschen dazu bekommt die eigene Meinung zu teilen. Und es ist einfacher wenn dein Gegenüber meint er sei selber zu seiner Meinung gekommen, als ihn zu überzeugen. Verkäufer der Bertelsmann Lexikothek wurden früher darauf gedrillt sich das Haus/die Wohnung genau anzuschauen und in "Small-Talk" vor dem VK-Gespräch Fragen zu stellen. Der Sinn war aus diesen Fragen die "richtigen" Suggestivfragen zu basteln und stellen, damit der Kunde von selber denkt "das brauche ich". Die Verkaufsargumente für das Produkt selber waren eher dazu gedacht, die letzten 5% an Überzeugung zu leisten.

Warum wohl kaufen wir heute einige Dinge von denen wir zwar wissen das wir sie nicht wirklich brauchen und tun es dennoch? Warum gibt es denn ein, für den Verbraucher (zu Recht) weit gefasstes Rücktrittsrecht für die sogn "Haustürgeschäfte"? Und die Verkäufer von Ideologien tun nichts anderes!

rhapsody3004 schrieb:Deutschland ist nun mal offiziell die Bundesrepublik Deutschland. Der Name ist auch gesetzlich so verankert.

Das ist ja richtig. Entweder "Bundesrepublik Deutschland" oder "Deutschland". Nirgendwo liest oder hört man heut noch "BRD". Es ist ein Relikt der deutschen Teilung.

Rainlove schrieb:Man muss darauf achten , dass man solchen Leuten nicht auf den Leim geht. Meine Erfahrung waren, dass sie bei dem Gesprächspartner sich nicht gleich zu erkennen geben, wie ihre Mentalität bzw PolitischeEinstellung geprägt ist, bei den gewieften unter denen fängt es immer damit an, dass viele doch einfach unzufrieden sind, so holen sie auch nicht radikale ins Boot, bei uns auf dem Markt ging es immer um existentielle Themen wie "Rente", "Lohn", "Migration" , bei großen Veranstaltungen sind sie meist sehr zaghaft in Formulierungen und viele "fühlen" sich dann verstanden, wenn man es so nennen kann.

Das ist wie eine Sekte. Sammelbecken der Frustrierten, Nationalismus als Ersatzreligion.

Um der Belustigung etwas entgegenzusetzen,
möchte ich am Rande anmerken, dass wohl die 286 Heimatschutzkompanien keine bloßen Pläne mehr waren,
sondern schon viel mehr!

Die vergangene Woche ausgehobene „Reichsbürger“-Gruppierung hatte offensichtlich noch deutlich mehr Mitwisser als bislang bekannt. Mitglieder des Rechtsausschusses des Bundestags berichteten am Montag nach einer Sondersitzung in Berlin, die Ermittler hätten eine dreistellige Zahl sogenannter Verschwiegenheitserklärungen mit Unterschrift von Menschen gefunden, die von der Gruppe angesprochen worden seien.

Nach Angaben der Abgeordneten hatten die mutmaßlichen Verschwörer geplant, bundesweit 286 „Heimatschutzkompanien“ zu bilden. Diese hätten nach Auskunft eines Vertreters der Bundesanwaltschaft im Falle eines Umsturzes Menschen „festnehmen und exekutieren“ sollen, sagte Ausschussmitglied Clara Bünger (Linke). In Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg habe es dafür bereits konkrete Vorbereitungen gegeben.

Auch wenn es keinen Hinweis gebe, dass ein versuchter Staatsstreich unmittelbar bevorgestanden habe, sei die Bedrohung hier wegen der hohen Gewaltbereitschaft der Beteiligten ernst zu nehmen, betonte der rechtspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Günter Krings (CDU).

Quelle: https://www.rnd.de/politik/reichsbuerger-gruppe-baute-heimatschutzkompanien-auf-IZ7HQAYMS2IU2REU5HNNNABIGI.html

Aber das scheint hierzulande niemanden zu interessieren, verspricht es doch sogenannt "Recht und Ordnung"

eckhart schrieb:möchte ich am Rande anmerken, dass wohl die 286 Heimatschutzkompanien keine bloßen Pläne mehr waren,
sondern schon viel mehr!

Weiß man eigentlich, was diese "Kompanien" konkret vorhatten? Ich stelle es mir ganz schön gruselig vor, was die alles hätten anrichten können, selbst wenn man sie nach einer Weile "entmachten" hätte können. Ich habe den Eindruck, die hätten fast jeden als "Feind" gesehen, der sich nicht irgendeiner selbst ausgedachten "reichsdeutschen Identität" unterworfen hätte.

martenot schrieb:Weiß man eigentlich

es gibt doch schon die der Bundeswehr. Wikipedia: Heimatschutzkompanie

Ich denke das sollte die Konkurrenz dazu.