Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

Menedemos schrieb:Das Verwirrende ist nur, dass ich persönlich, im realen Leben niemals solchen Menschen begegne. In welchen Winkeln verstecken sie sich?

Man muss nur die Augen aufmachen, dann sieht man sie.
Immer wieder laufen sie mir über den Weg, versteckte oder offene Fremdenfeindlichkeit, etwas Antisemitismus, religiöse Fanatiker ( da rechne ich auch schon die Zeugen Jehovas oder diverse Freikirchen dazu, dazu brauchts nicht mal den Islam), alles alltäglich.
Ein älterer Herr hat mir immer die gebrauchten Exemplare der "National Zeitung" gegeben, "lies das, mein Junge, da steht die Wahrheit drin"
Auch hatte ich schon mal das Vernügen, mich mit einem Hardcore-Verschwörungstheoretiker in Einheit mit Hardcore-Eso zu unterhalten: Leute ich sags euch, da kriegt man beim Gespräch mit denen schon schwerste Migräne!

Die hätten den Icker mit Tränengasgranaten ausräuchern sollen. Auch wenn er eine Gasmaske hat, die hält nicht ewig.
Oder warten bis er das Haus verlässt z.b. Einkaufen , Briefen aus den briefkasten holen oder um zum Auto zu kommen.
Und dann zuschalgen.


Und das Gesetzt ändern....

Reichsbürger mit ein Fetten kick in den A. raus aus Deutschland...
Die erkenne die Bundesrepublik nicht an OK -> kein Hartz 4, und keine sonstige bezüge....

@O.G.

O.G. schrieb:Reichsbürger mit ein Fetten kick in den A. raus aus Deutschland...
Die erkenne die Bundesrepublik nicht an OK -> kein Hartz 4, und keine sonstige bezüge..

noch ist dieses land zum glück ein rechtsstaat und da haben solche art von menschen auch rechte, ob es uns passt oder nicht.

dasewige schrieb:noch ist dieses land zum glück ein rechtsstaat und da haben solche art von menschen auch rechte, ob es uns passt oder nicht.

Aber gibt es nicht einen Konsens in der deutschen Gesellschaft, dass nur diejenigen die deutschen Rechte bekommen sollen, die das Grundgesetz anerkennen? ;)

@Issomad

tja, da sind sich meine emotionen und meine ratio uneins, doch zum glück, sagt meine ratio zu den emotionen, sitz schweig, aus vorbei! ;)

Pan_narrans schrieb:
Prinzipiell spricht für mich auch nichts dagegen, wenn ein unbescholtener, gesetzestreuer Bürger soviele Waffen besitzt. Das müssen wir in einer liberalen Demokratie schon erlauben.

So, muss die Demokratie das? Die Demokratie in den USA erlaubt es. Das Resultat dieser Liberalität kennen wir. Dazu muss ich jetzt keine näheren Auführungen machen.

Was den "unbescholtenen, gesetzestreuen Bürger" anbelangt: Jemand gilt solange als unbescholten, wie er keine Vorstrafen aufweist. Das heißt aber nicht zwingend, dass er unbedingt gesetztestreu ist, sondern nur, dass er nicht erwischt und von der Justiz belangt wurde. Und wer sagt, dass ein unbescholtener Bürger sein Leben lang unbescholten bleibt? Und was ist, wenn diesen gesetzestreuen Bürger eine schwerwiegende psychische Erkrankung ereilt, die Handlungen nach sich zieht, für die er juristisch nicht verantwortlich gemacht werden kann, aber fatale Folgen haben?

Selbst wenn der waffensammelnde Bürger brav und gesund bleibt, würden sich Kriminelle, die in seine Wohnung einbrechen, wahrscheinlich sehr über dieses Waffenarsenal freuen, dass sie da raustragen könnten.

Man muss auch mal ein bisschen weiterdenken. Eine Waffensammlung ist nun mal nicht mit einer Briefmarken- oder Bierdeckelsammlung gleichzusetzen.

Menedemos schrieb:
Ich würde gern mal irgendwelchen Verschwörungstheoretikern oder Pegida-Anhängern (naja, die sind nur eine Teilmenge der Erstgenannten) ordentlich die Meinung geigen, aber es scheint sie real irgendwie nicht zu geben.

Vergiss es, solchen Leuten kann man die Meinung nicht geigen. Die sind Argumenten nicht zugänglich. Das perlt an ihnen ab wie das Wasser an einem frisch polierten Auto.

@handa
Ja, muss eine liberale Demokratie. Ansonsten bekommt man über kurz oder lang eine autoritäre Demokratie, wo nur das erlaubt ist, was dem Mob gerade gefällt.

handa schrieb:Was den "unbescholtenen, gesetzestreuen Bürger" anbelangt: Jemand gilt solange als unbescholten, wie er keine Vorstrafen aufweist. Das heißt aber nicht zwingend, dass er unbedingt gesetztestreu ist, sondern nur, dass er nicht erwischt und von der Justiz belangt wurde. Und wer sagt, dass ein unbescholtener Bürger sein Leben lang unbescholten bleibt? Und was ist, wenn diesen gesetzestreuen Bürger eine schwerwiegende psychische Erkrankung ereilt, die Handlungen nach sich zieht, für die er juristisch nicht verantwortlich gemacht werden kann, aber fatale Folgen haben?

Niemand kann das sagen, aber das ist der Preis unserer Freiheit. Dazu gehört halt auch die Freiheit Waffen zu besitzen, auch wenn mir persönlich das nicht gefällt.

@Pan_narrans
Entschuldige, aber muss ich jetzt daraus schlussfolgern, dass du mich zum Mob zählst, weil ich der Ansicht bin, dass eine Demokratie den Waffenbesitz nicht erlauben muss???

Um es noch einmal zu sagen: Wir leben NICHT in Amerika. Dort ist verfassungsmäßig verankert, dass jeder Bürger das Recht hat, Waffen zu besitzen. Von einem solchen Recht steht in unserem Grundgesetz nichts drin, aber auch rein gar nichts.

@handa

man bis du dünnhäutig, dass du den mob auf dich beziehs. @Pan_narrans hat doch nur ausgedrückt das eine liberale demokratie einiges aushalten muss, selbst was uns nicht gefällt, weil es nicht nur einen lebensentwurf gibt.

@handa
Das könntest Du zwar sicherlich schlussfolgern, ist von mir aber nicht so gemeint und auch nicht so geschrieben wurden. Du hast zwar recht, dass der Besitz von Waffen nicht bei uns verfassungsrechtlich verankert ist, aber das ist kein Besitz. Sollen wir jetzt also wahllos Sachen verbieten, nur weil Kriminelle sie missbrauchen könnten?
Klar muss man darauf achten, wen man Waffen in die Hand gibt, aber gleichzeitig sollte der Bürger erst einmal einen Vertrauensvorschuss besitzen.

@O.G.

O.G. schrieb:Reichsbürger mit ein Fetten kick in den A. raus aus Deutschland...
Die erkenne die Bundesrepublik nicht an OK -> kein Hartz 4, und keine sonstige bezüge....

Und welches Land würde dir da vorschweben?
Da selbiges nicht umsetzbar ist, bringt uns das in der Diskussion aber auch kein Stück näher an eine Lösung.

@dasewige
Keine Sorge, ich bin nicht dünnhäutig. Ich führe nur argumentative Gedankenspiele fort.

Natürlich muss die Demokratie einiges aushalten, beispielsweise dass Pegida jeden Montag demonstrieren darf, weil nun einmal die Meinungsfreiheit gilt. Und dass dieses Grundrecht gilt, ist gut und richtig so. Aber Waffenbesitz ist eben KEIN Grundrecht.

@Pan_narrans

Pan_narrans schrieb:@handa
Ja, muss eine liberale Demokratie. Ansonsten bekommt man über kurz oder lang eine autoritäre Demokratie, wo nur das erlaubt ist, was dem Mob gerade gefällt.

Sorry, aber das ist Blödsinn. Mit der Argumentation kann ich jedes Gesetzt angehen. 50km/h innerorts? Blödsinn. Eine liberale Demokratie muss auch 100 aushalten. Sonst ...

Nein, Gesetzte engen natürlich den Freiraum des einzelnen zu Gunsten der Allgemeinheit ein.
Das Gesetze nicht AdHock aus einer Laune oder Situation heraus geändert werden dürfen, da sind wir einer Meinung. Eine Einschränkung wie auch eine Aufweichen der Waffengesetze führen uns aber weder in eine Anarchie noch in eine Diktatur

@handa

du hast recht, es gibt im GG kein explizites recht auf waffen, ebenso gibt es auch kein explizites verbot von waffen im GG.

@handa

Wir haben gegenüber den USA sehr restriktive Waffengesetze. Viele Sammlerwaffen sind daher nicht einmal funktionstüchtig. Der Vergleich zu den USA ist in diesem Zusammenhang eher unangebracht.

Es kann aber, und da gebe ich @Pan_narrans uneingeschränkt recht, nicht sein, dass das Fehlverhalten einiger weniger Bürger zu einer Einschränkung der Rechte aller Bürger führt. Und es kann auch nicht sein, dass mir ein Interesse vorgeworfen wird, weil sich die "Öffentlichkeit" (meist Synonym für herumnörgelnde Facebook-User) dafür entschieden hat, dieses Interesse zum Ursprung von Problemen zu erklären, der in Wirklichkeit woanders liegt.

Nach den Waffen werden dann die PC-Spiele verboten, dann Horrorfilme, dann Psychothriller, dann die Bücher, auf denen die Filme basieren, dann die Autoren, die irgendwann mal ein soches Buch geschrieben haben usw.

Klingt übertrieben? Ja, schon, aber wer definiert die Grenze?

@TunFaire
100 km/h innerorts ist aber immer extrem gefährlich. Der reine Besitz von Waffen nicht. Von daher ist Dein Beispiel schief. Eher würde es passen, wenn Du den Besitz eines Autos mit dem Besitz von Waffen vergleichst.

Pan_narrans schrieb.
Das könntest Du zwar sicherlich schlussfolgern, ist von mir aber nicht so gemeint und auch nicht so geschrieben wurden.

Ich habe das auch nicht persönlich genommen und dir auch nicht unterstellt, dass du das so meinst. Wie gesagt, ich betrachte diese Diskussion (auch) als Gedankensport.

Pan_narrans schrieb:Du hast zwar recht, dass der Besitz von Waffen nicht bei uns verfassungsrechtlich verankert ist, aber das ist kein Besitz

Und da hakt es bei mir mit dem Gedankensport, denn diesen Satz verstehe ich schlichtweg nicht.

@dasewige
Sag ich doch. So etwas wird gesetzlich geregelt. Und diese gesetzliche Regelung durchläuft einen demokratischen Prozess, bis sie in Kraft tritt.

@handa

sorry du schreibst nach meinen verständnis, aber so, das was im GG nicht erlaubt ist, ist automatisch verboten. jedenfalls habe ich dich so verstanden.