@LaskerLasker schrieb:Wenn ich eine Blume BIN, kann ich diese Blume nicht sehen.
Das ist schon viel zu weit gedacht und mit viel zu vielen Voraussetzungen.
:)Hier setzt du beispielsweise voraus, dass du eine Blume bist, erklärst aber nicht, wie du diese Erkenntnis zustande gebracht hast. Du wirst mit Sicherheit auch hier die Beobachtung sowie dein Erinnerungsvermögen benutzt haben müssen, um unterscheiden zu können, dass du keine Betonmauer sondern eine Blume bist.
Jedoch liegt jeder Beobachtung eine Bedingung zugrunde, und zwar:
Jede Beobachtung bedarf zwei Beteiligter, den Beobachter und das, was er beobachtet.
Eine Auge kann sich nicht selbst sehen.
Ein Geschmack kann sich nicht selbst schmecken.
Ein Geruch kann sich nicht selbst riechen.
Es bedarf immer den Beobachter, FÜR DEN das Beobachtbare erscheint. Und das zeigt deutlich, dass er unmöglich das Beobachtbare sein kann. Egal was.
Das ist die fundamentale Bedingung für jede Beobachtung, denn sonst könnte sie nicht stattfinden. Das darf man niemals vergessen, wenn man von Beobachtung spricht.
Die richtige Erklärung dafür, warum du dich als Blume nicht sehen kannst, wenn du eine Blume bist, lautet:
Du bist die Beobachtung selbst und daher kein Etwas. Du bist ohne jegliche Form, Aussehen, Größe, Farbe oder sonst etwas. Du bist die fundamentale Essenz, damit es überhaupt einen Beobachter und das Beobachtbare geben kann. Ohne dich gäbe es beide nicht. Du bist reine Aufmerksamkeit, die bezeugt, dass es jemanden gibt, der sich für eine Blume hält, und den du dann für dich hälst. Aber das bist du nicht, sondern das ist nur der kommunikative Ausdruck, den du dir erschaffen hast.
Du kannst hier jederzeit alle Beteiligten (Subjekt und Objekt) bei dem Beobachtungsvorgang austauschen, aber du wirst niemals ohne die Aufmerksamkeit solche Vorgänge zustande bringen.
Eine weitere Erklärung, warum du niemals das sein kannst, was du siehst, ist:
Aufmerksamkeit zeigt immer in EINE Richtung. Damit ist nun aber weder Nord, Süd, Ost, West, oben, unten, rechts, links, und auch keine Variationen dieser Möglichkeiten gemeint, sondern mit "einer Richtung" ist vielmehr gemeint, - eine Richtung, die von der Quelle der Aufmerksamkeit weg zeigt und niemals zu ihr hin. Aufmerksamkeit kennt nur diese eine Richtung, hin zu seinem objektivierten Etwas, damit ein Beobachtungsvorgang stattfinden kann.
Wenn ich sage "Ich bin die Aufmerksamkeit" dann kannst du mich deswegen nicht sehen, weil ich weder ein Subjekt bin, welches Aufmerksamkeit ausübt, noch ein Objekt, welches zu sehen sein könnte. Ich befinde mich a priori zu allem.
@libertarianlibertarian schrieb:Mal eine Frage an dich: Wie ist denn für dich die Evolution verlaufen?
Evolution gibt es durchaus. Aber sie kann unmöglich "entstanden" sein. Die fundamentale Charakteristik von Evolution ist, dass damit nichts anderes gemeint sein kann, als das Ausüben von Aufmerksamkeit in einer jeweils unterschiedlichen Intensität und Qualität. Alle Lebewesen zeigen sich als die Ergebnisse eines solch unterschiedlichen Aufmerksamkeits-Ausübens. Das ist mehr als offensichtlich.
Doch kann es deswegen keinen Anfang gegeben haben, weil ein tatsächlicher und präziser Anfang gleichbedeutend mit einem Stillstand ist, den man zwingend benötigt, um etwas zu haben, das man den Anfang nennen könnte und aus dem heraus dann alles darauf folgende stattfinden kann.
Man muss jedoch folgendes berücksichtigen: Alle Wirkungen sind in Wahrheit ein Ausdruck von Zeit. Denn es gibt keine Wirkung, ohne dass sie Zeit benötigte, um eine Wirkung sein zu können.
Ein Anfang ist aber ein vorausgesetzter wirkungsloser Zustand, weil alle Wirkungen ja erst nach dem diesem Anfang stattfinden sollen/können. Doch einen solchen wirkungslosen Anfangspunkt, was einem Stillstand entspricht, aus dem alles hervorgeht, kann es deswegen nicht geben, weil es sonst kein Stillstand wäre.
Daher kann es nicht mehrere mögliche wahre Antworten geben, ob Evolution entstanden ist oder nicht, sondern nur eine Antwort, und die hast du bereits selbst genannt, in dem du schreibst:
libertarian schrieb:Kein großer Helfer, kein Urknall. Da bleibt nur noch das schon ewig existierende Universum, ohne Anfang und ohne Ende.
So ist es.