knopper schrieb am 21.08.2017:und was macht dich bitte schön soo dermaßen sicher, das es wirklich nur dieses eine Leben hier gibt, dass alles die blanke Realität ist, bzw. es nicht mehr realer geht und dass alles quasi Zufall ist?
Da bin ich mir nicht sicher, knopper!
Ich tendiere zu der Auffassung, weil ich sie für die halte, die es dem Menschen ermöglicht, widrige Bedingungen des Seins anzunehmen, zu ergründen und ihre innersten Wirkungskräfte zu erblicken, um somit auf Erfahrung beruhende Maßnahmen zu entwickeln, die Missstände verhindern und langfristig überwinden können, ergo: die Lebensqualität des Einzelnen und damit der gesamten der Gemeinschaft erhöhen.
Aber natürlich war auch schon immer ein Standbein notwendig für jene, die eine spezifische Religion brauchen, um sich zu festigen/zu orientieren/leben zu können. Wissenschaft und Religion werden sich aber solange gegenüberstehen bis jeder beides würdigt. Im Wissen-Schaffen liegt auch ein wenig Glaube (von Hypothesen zu Thesen zu Ergebnissen zu Maßnahmen).
Und auch, wenn mein eigener Horizont und Einflussbereich seeehr begrenzt sind, so kann man auch im Kleinen was tun.
knopper schrieb am 21.08.2017:Es ist doch nur der allgemeine Tenor der Wissenschaft auf dem du quasi mitschwimmst, oder nicht.
Du, die Wissenschaft hat erst die Simulationshypothese aufgestellt. Außerdem gäbe es ohne Wissenschaften auch keinen Film 'Matrix'.
Ich schwimme nicht einfach nur mit, weil ich was brauche, wo ich mitschwimmen kann. Ich halte von der Methode des Wissen-Schaffens was, weil sie wirkt. In den praktizierten Wissenschaften gibt es aber leider auch viel (zu viel) Scharlatanerie, weil Beteiligte nicht über dualistische soziokulturelle Dogmen hinaussehen.
Balthasar70 schrieb am 21.08.2017:In diesen Augenblicken wird sich dann entscheiden ob diese Egozentrik zum Wahn wird. Der Hammer fällt mir auf den Zeh, lass ich das in Zukunft oder hör ich auf meine Stimme, meinen Engel, meinen Matrixmaster, und lass ihn immer weiter auf den Zeh fallen? Die Realität kann dann ziemlich grausam sein.
Ziel und Zweck der Menschen, die sich mit dieser Ersatzreligion (Simulation) identifizieren, ist es, sich gegenüber dem Leben - so wie es leider spielt - abzuschotten. Das Motto: Man muss nur stark genug glauben. Deswegen halte ich es - insbesondere nach diesem längeren Plausch mit den entsprechenden Kandidaten - nicht für möglich, für eine vernünftigere Diskussionskultur zu sorgen, denn ich bin mit meinen emotionalisierten Gegenreden nur ein Bestärker ihres Interpretationskonstruktes.
Daran will ich nicht teilnehmen, denn es geht mir nicht darum, jemanden zum Gehorsam zu zwingen, sondern Erfahrungen zu teilen/zu vergleichen. Zum sinnvollen Austausch gehören mindestens zwei und nicht nur einer. Dass Balken gesetzt werden, dafür muss ich auch nichts zu tun. Das machen schon genug Menschen hier.