Luminita schrieb:Da sind auch schnell die Grenzen meines Verständnisses erreicht, aber das Universum ist doch wohl unendlich, zumindest soweit wir wissen,
Nein, das wissen wir mitnichten. Und selbst wenn es unendlich ist, dürfte es für uns "etwas schwierig" sein das festzustellen.
Luminita schrieb:also würde das doch unendliches Leben garantieren.
Inwiefern garantiert hier das eine das andere?
Niselprim schrieb:Ist doch ziemlich gut nachvollziehbar, dass Geist und Bewußtsein mit dem Hirntod verschwinden, weil beides im Gehirn entstehen, heranreifen, sich entwickeln und dort ansässig sind.
Ganz so simpel ist es aber nicht. Daß subjektives Erleben mit Hirnvorgängen (neuronalen Aktivitäten) eng zusammenhängen, ist wohl unbestritten. Es ist dennoch fraglich, ob rein neurowissenschaftliche Erklärungsansätze ausreichen, um die Entstehung von Bewusstsein, sowie Bewusstseinsinhalte als solche wirklich vollständig erklären zu können, da es diesbezüglich auch noch einige offene Fragen gibt, die bis heute noch teils (kontrovers) diskutiert werden, ohne da jetzt noch tiefer in die Materie einsteigen zu wollen. Dennoch würde ich mich aber zumindest grundsätzlich der Auffassung anschließen, daß Bewusstsein neuro- und kognitionswissenschaftlich bzw. im interdisziplinären Verbund verschiedener Wissenschaftsbereiche (Philosophie, Kognitionspsychologie usw.) prinzipiell empirisch erklärbar ist.
Niselprim schrieb:Im Gehirn ist auch einiges mehr. Das Bewußtsein soll ja in der Großhirnrinde zuhause sein ;)
Jein, wie das mit dem Bewusstsein funzt, ist offenbar doch ein bisserl komplexer und auch noch nicht gänzlich entschlüsselt:
Bewusstsein ist auch ohne Großhirnrinde möglich
Seine These lässt sich empirisch gut untermauern. So weisen Kinder, die auf Grund einer Entwicklungsstörung ohne Großhirnrinde zur Welt kamen, durchaus Formen von Bewusstsein auf. Die Betroffenen, die bei guter Versorgung das Jugendalter erreichen können, sind nicht nur wach, sondern zeigen emotionale Reaktionen. Der Neurowissenschaftler Björn Merker von der Universität in Kristianstad (Schweden) kommt in einem Überblicksartikel von 2007 zu dem Schluss, dass zahlreiche Bewusstseinsphänomene ohne zerebralen Kortex auskommen. Zwar sind komplexere geistige Operationen wie logisches Schlussfolgern oder Selbstreflexion dann ausgeschlossen, das Erleben von Gemütszuständen wie Freude, Ärger oder Trauer allerdings nicht.
Quelle:
https://www.spektrum.de/news/wie-entsteht-bewusstsein/1589146Offenbar ist es doch eher so, daß das Bewusstsein nicht nur in einem einzelnen Hirnbereich "sitzt", sondern durch das dynamisch koordinierte Zusammenwirken verschiedener Hirnregionen zustande kommt.