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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

1.343 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tiere, Ethik, Vegan ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

25.09.2021 um 16:26
Zitat von paxitopaxito schrieb:Den meisten Jäger/Fischer die ich kennen lernte, ist es ein Graus wenn ein Tier unnötig leiden muss - dann erlösen sie es. Etwas wozu der Klischeestadtmensch schlicht unfähig ist, er lässt das Tier lieber leiden, statt etwas zu tun, was ihm widerstrebt.
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Aus dem Garten von Verwandten stürmte mal deren Hund ins Haus - freudig erregt mit Blut und eindeutig verdächtigen Federn um die Schnauze herum. Jedem war klar, dass da was vorgefallen sein musste. Der Hausbesitzer ging also raus in den Garten, kam kurze Zeit später zurück und verkündete, dass eine verletzte, verendende Taube im Garten läge. Die Tür zum Garten wurde daraufhin verschlossen, damit der wild-abgehende Hund nicht mehr rauskonnte. Der Hausbesitzer ging dann erneut in den Garten, um das verblutende, leidende Vogeltier zu erlösen ...
Muss man können.
Ich weiß nicht, ob ich das könnte.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

25.09.2021 um 16:36
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Muss man können.
Ich weiß nicht, ob ich das könnte.
Wenn man im Tier einen Menschen sieht wird das schwierig. Sieht man im Tier ein Tier, wird das zur moralischen Pflicht. Ich hätte keinerlei Schwierigkeiten damit, ich trage sogar grundsätzlich einen Dolch bei mir (nicht nur, aber auch) um genau das im Notfall machen zu können.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

25.09.2021 um 16:40
Zitat von paxitopaxito schrieb:ich trage sogar grundsätzlich einen Dolch bei mir (nicht nur, aber auch) um genau das im Notfall machen zu können.
Wie gut, dass dir unbekannt ist, in welchen Gärten ich mich aufhalte :o:


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

27.09.2021 um 11:14
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wenn man im Tier einen Menschen sieht wird das schwierig. Sieht man im Tier ein Tier, wird das zur moralischen Pflicht. Ich hätte keinerlei Schwierigkeiten damit, ich trage sogar grundsätzlich einen Dolch bei mir (nicht nur, aber auch) um genau das im Notfall machen zu können.
Dann klinke ich mich hier auch mal wieder ein. :D Ich hatte das vor ein paar Seiten schon mal durchklingen lassen, aber wieso wird immer so selbstverständlich diese Grenze zwischen Mensch und Tier gezogen? Ganz in der Tradition des Poststrukturalismus: Sprache bildet die Realität nicht nur ab, sondern stellt diese mittels ihrer Kategorien und Unterscheidungen auch her.

Hierzu zitiere ich mich auch nochmal selbst:
Zitat von M1ndCon7rolM1ndCon7rol schrieb am 03.07.2021:Genetische Übereinstimmung Mensch und Schimpanse: 98,5%. Genetische Übereinstimmung Schimpanse und Blattlaus vielleicht 1%? Warum ist der eine % zwischen Mensch und Schimpanse so viel mehr Wert als die vielen % zwischen Schimpanse und Blattlaus?
Wenn man die reinen Begrifflichkeiten ausblendet und sich der Realität zuwendet, dann merkt man schnell, dass man diese Grenze nicht so ziehen kann, wie du das tust @paxito

Es gibt nämlich keinen einzigen Unterschied, der alle Menschen von allen Tieren unterscheidet. Warum also diese messerscharfe Grenze?


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

27.09.2021 um 12:47
@M1ndCon7rol
Du unterstellst mir da ne Ober- und Unterordnung, die ich nicht habe. Menschen sind Tiere. Das bedeutet aber nicht, das wir Tiere wie Menschen behandeln sollten oder sie anthropomorphisieren müssten. Eine Tier bleibt ein Tier, seine Welterfahrung uns verschlossen. Ohne das darin eine Wertung liegen müsste.
Zu unterscheiden heißt nicht automatisch zu werten. Und es fällt wirklich nicht schwer zwischen Mensch und (anderen) Tieren zu unterscheiden oder zwischen Maus und anderen Tieren. Auch du unterscheidest da ja, du setzt ein Frosch nicht auf einen Sessel und reichst im Bier und Chips, weil das völlig unsinnig wäre. Es würde dem Tier nicht gerecht werden. Und genau das sehe ich bei den Versuchen von dem was hier euphemistisch „Tierfreund“ genannt wird, es ist eine Haltung die den Tieren in keiner Weise gerecht wird.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

27.09.2021 um 16:11
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das bedeutet aber nicht, das wir Tiere wie Menschen behandeln sollten
Dazu eine streitbare Frage: Warum eigentlich nicht?
Was spricht dagegen?
- Überlegenheit?
- Arroganz?
- Naivität?
- religiöses Denken?

Gemäß biologischer Systematik (auch menschengemacht :note: ) gehört unsere Gattung zu den Menschenaffen.
Ich frage mich, weshalb der als zu den Primaten gehörende Mensch sich selber als gesondert und zu der biologischen Ordnung der Primaten nicht bekennend wahrnimmt, sondern als etwas Superiores.
Dem mag ein kolossales Ego-Problem zugrunde liegen, denke ich.

Der Mensch beherrscht aufgrund seines Gehirns die Welt. Diese Tatsache macht den Menschen aber nicht "besser" als die anderen Tiere; es weist ihm lediglich etwas zu - eine Verantwortung, die dem Geiste erwächst, etwas, was an seine Moral und sein Gewissen appelliert. Das ist es, was ihn von den anderen Tieren, die diesen Planeten bevölkern, intellektuell/emotional abgrenzt: Nachsicht, Umsicht, Vernunft.


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27.09.2021 um 18:40
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Dazu eine streitbare Frage: Warum eigentlich nicht?
Was spricht dagegen?
Weil Frösche nun mal kein Bier mögen, Fledermäuse nicht in einer Badewanne baden und Schnecken die Straße nicht nur bei grüner Ampel überqueren sollten. Tiere und Menschen (als ein spezielles Tier) unterscheiden sich eben. Du solltest auch keine Katze wie einen Vogel oder einen Menschen wie einen Hund behandeln (Ausnahme: ihr steht beide drauf).
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Gemäß biologischer Systematik (auch menschengemacht :note: ) gehört unsere Gattung zu den Menschenaffen.
Ich frage mich, weshalb der als zu den Primaten gehörende Mensch sich selber als gesondert und zu der biologischen Ordnung der Primaten nicht bekennend wahrnimmt, sondern als etwas Superiores.
Mach ich doch nicht. Das verneinte ich auch schon:
Zitat von paxitopaxito schrieb:Du unterstellst mir da ne Ober- und Unterordnung, die ich nicht habe.
Das ändert aber nix daran, dass der Mensch einzigartig ist, genau wie jede andere Spezies.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Der Mensch beherrscht aufgrund seines Gehirns die Welt.
Bei solchen Sätzen sehe ich ein Ego Problem. Der Mensch herrscht über seine Blase - wenn es gut läuft. Alles andere ist Einbildung.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Das ist es, was ihn von den anderen Tieren, die diesen Planeten bevölkern, intellektuell/emotional abgrenzt: Nachsicht, Umsicht, Vernunft.
Das wäre schön und das sollten wir versuchen, ich bezweifle das es „schon“ so ist.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

27.09.2021 um 21:48
Das Problem der Massentierhaltung besteht ja nicht darin, dass wir die Tiere "nicht so gut behandeln" wie uns Menschen untereinander,
das Problem ist, dass wir sie so behandeln, wie wir miteinander bzw. uns selbst umgehen.
Da liegt das "Ego-Problem", in meinen Augen, das sich perpetuierende Leid.

Als ob ein Frosch innerhalb seines Tümpels irgendwie unvernünftig, unnachsichtig oder arg tolpatschig agieren könnte.
Komische Vorstellung. Tiere sind zwar nicht "vernünftig" - aber ja auch nicht unvernünftig.
So ein Affe mag "egoistisch" im püschologischen Sinne sein, er ist aber auch so "unschuldig" wie ein Narzisst es sich nur wünschen kann.
SpoilerBeim Dekonstruieren sollte man das Kind nicht mit dem Bade ausschütten - die Metaphern lieber erst mal umdrehen,
statt sie direkt über Bord werfen zu wollen, kann nutzbringender sein, finde ich.

Bezogen auf die Frage des Fadens geht es wohl eher darum, dass man, um "wahrer Tierfreund" sein zu können,
erst mal Menschenfreund sein wollen müsste, um das eigene Ego mit dem des Anderen in ne Art Frieden bringen zu können.

Also Frieden mit dem "Tier in sich" schließen können/wollen, damit man es den andern besser nachsehen kann,
wenn sie´s auch noch nicht schaffen.
(Und dann beim Abschaffen der "Massentierhaltung bitte dran denken, dass Kühe viel lieber mit 1000 Kumpels im Stall stehen,
als zu zweit mit nem Bäuerlein. Und bei Hühnern und Schweinen ist es nochmal anders. Wie bei uns: "intersektionelle Vielfalt".)


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

22.01.2022 um 23:56
Zitat von suicidecatsuicidecat schrieb am 11.05.2021:Als Mensch finde ich es total in Ordnung auch mal tierische Produkte zu essen genauso wie es andere Lebewesen machen. Allerdings könnte ich keine Tiere essen bei denen ich eine soziale Bindung habe, wie zum Beispiel Menschen oder Tierarten mit denen ich aufgewachsen bin.
Also ich würde sagen, dass Du nicht generell Tiere liebst sondern dass Du bestimmte Tierarten liebst. Also Du liebst Hunde, Hamster, Wellensittiche. Die würdest Du niemals schlachten, braten, essen, das fändest Du schrecklich, weil Du ein Herz für diese Tierarten hast. Und wenn jemand das täte, fändest Du das ebenfall schrecklich, sehr abstoßend.

Aber andere Tiere isst Du gerne, gelegentlich, selten oder auch öfter. Zum Beispiel? Eine Kuh. Ein Schaf. Ein Schwein. Diese Tiere liebst Du nicht, weil sonst würdest Du sie ja nicht essen. Vielleicht hast Du eine Kuh lieb, wenn Du ihr begegnest. Aber Du hast keine emotionale Bindung, die Dir das Gefühl gibt, dass deren Schlachtung und Verspeisung etwas inakzeptables ist, was Du nicht erträgst.

Du bist also nicht tierlieb sondern zB hundelieb, katzenlieb etc... So würde ich das vielleicht beschreiben. Trifft das zu Deiner Ansicht nach und wenn nicht, inwiefern und warum?

Bei mir ist es vielleicht andersherum. Ich mag Tiere generell, aber nicht alle. Liebe - schwer zu sagen. Tierlieb würde man mich nicht nennen. Habe auch keine Haustiere. Bin da nicht so begeistert. Aber Fleisch, Fisch und Eier esse ich nicht. Neulich hatte ich vegane oder vegetarische Fischstäbchen gekauft. Sie liegen immer noch im Kühlschrank und stinken dort vor sich hin. Ich ekle mich so davor, dass ich sie nichtmal anfassen mag. Der Geruch vom Sonntagsbraten meiner Eltern - bah. Früher fand ich das lecker. Heute: Ätzend. Hat was Perverses.

Generell hat sich bei mir so ein Bewusstsein entwickelt, dass ich einfach nicht mehr verstehe, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, so ein Tier, zB eine Kuh, einfach zu töten, zerschneiden, braten und essen. Das erscheint mir so brutal, so abartig, wirklich extrem abstoßend und verstörend. Ich mache mir doch auch keine Gedanken darüber, wie wohl ein Mensch, den ich kenne, schmecken würde etc... Sicher ist eine Kuh nicht so "toll" wie ein Mensch, nicht so intelligent, vielseitig etc.. aber wenn ich vor einer stehe, ist da ein lebendiges Wesen vor mir. Es hat Augen, die mich anschauen, es atmet, es bewegt sich, offensichtlich hat es ein Bewußtsein - wie ich. Es ist also lebendig. An den Reaktionen sehe ich deutlich: Es hat Gefühle. Es bekommt vielleicht Angst, wenn es mich sieht. Und je genauer ich hinschaue, desto deutlicher sehe ich auch, das die Tiere einen Charakter haben, eine Persönlichkeit.

Einmal war da eine Kuh, die wollte Äpfel, die am Baum hingen. Irgendwie hat sie mir das signalisiert und ich habe ihr einen Apfel zugeschoben, den sie aß. Sie schaute mich dann erwartungsvoll an: Bitte mehr. Leider war ich in dem Moment nicht auf sowas eingestellt und bin weiter gelaufen. Als die Kuh das sah, konnte ich ihr ihre Enttäuschung ansehen. Sie ließ den Kopf hängen und trottete davon. Sie tat mir leid und es tat mir leid, dass ich nicht weitergemacht hatte. Einmal war ich im Zoo und betrachtete einen richtig großen Affen - ich glaube, ein Menschenaffe. Wir schauten uns an, er schaute uns an. Er stand da und schaute uns an und wir ihn. Er hinter der Scheibe und wir davor. Es fühlte sich so an, als wäre da ein Mensch vor uns in einem Affenkörper gefangen und eingesperrt. Seine Augen, sein Blick war menschlich. Und ich hatte das Gefühl, dass es ihm unangenehm war. Diese Nähe. Er schien mir so unglücklich, so enttäuscht wendete er sich ab und ging davon. Auch da war da dieses Gefühl: Ein ganz lebendiges, bewusstes Wesen, eine Präsenz, so wie bei jedem Menschen auch. Wie könnte man nur so drauf sein, so ein Wesen - ich will es nichtmal Tier nennen - zu töten und essen? Aber Menschen essen auch Affenfleisch. Und machen grausame Dinge mit diesen Geschöpfen.

Manchmal ist ein Käfer in meinem Zimmer. Ich fühle, dass das unschuldige Wesen sind. Sie sind so klein und verletzlich. Wie sie da vor sich hintapsen. Oder von Wand zu Wand fliegen mit Gebrumm. Selbst bei solchen Tieren kann ich nicht verstehen, wie man die einfach umbringen und dann aufessen kann. Die Leben doch. Die haben Augen. Die laufen, fliegen, krabbeln. Die sind doch nicht zum essen da. Wenn ich mich frage, was zum Essen da ist, dann denke ich vor allem an Früchte und Samen. Pflanzen selbst fühlen sich schon anders an. Sie sind eigentlich nicht zum essen da, sondern ihre Früchte und Samen sind es. Das ist das, was sie hervorbringen und daran sterben sie nicht, sie leiden auch nicht. Und das ist sehr nahrhaft, oftmals sehr gut für uns und teils schmeckt es auch.

Also ich bin nicht tierlieb, wirklich nicht. Aber sie sind für mich lebendige, bewusste, beseelte Wesen. Und der Gedanke, diese Geschöpfe zu töten, behagt mir nicht, noch weniger, sie zu essen. Sie wollen doch leben, oder nicht? Also ist das Liebe, ein Tier nicht töten und essen zu wollen?


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

23.01.2022 um 00:04
PS: Auf eine Art sind Tiere auch wunderbare Geschöpfe, jedes auf seine eigene Art. Es sind keine Sachen sondern Lebewesen. Wir sind auch Lebewesen. Ich würde so weit gehen, zu sagen: Wer so ein Tier (einen Menschenaffen) umbringt, der begeht Mord, einen Mord, der im Grunde nicht weniger schlimm ist als Mord an einem Menschen. Wie brutal muss man sein, wie herzlos und grausam, um sowas zu tun. Kühe oder Schafe sind uns Menschen natürlich viel weniger ähnlich, aber da fühlt es sich ähnlich an, nicht ganz so drastisch aber immer noch ziemlich krass.


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23.01.2022 um 10:08
@Nobody.121212
es gab Zeiten da habe ich bei Pflanzen empfunden, was du beschreibst, wie du die Tiere empfindest. Ich konnte keinen Rasen mähen, weil ich die Halme schreien hörte.
Ich habe mich dann abgehärtet.
Heute denke ich, ich hatte mein Empfinden auf Gräser übertragen.

Ich bin weder tier- noch menschenlieb.
Esse manchmal Fleisch und mache mir keine Gedanken darüber.
Seit ich Magersucht hatte und bis heute essgestört bin, achte ich darauf zu essen, worauf ich Lust habe, da es ansonsten wieder losgehen könnte.

Ich halte es vertretbar für mich Fleisch zu essen. Massenproduktion finde ich eklig und solches Fleisch riecht für mich unangenehm und hat unangenehme Konsistenz.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

23.01.2022 um 10:39
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Ich konnte keinen Rasen mähen
Mit Verlaub, "Gras will gebissen werden" - es wächst dann besser.
Kein Quatsch (also der Spruch natürlich schon, Gras "will" nichts), aber das, was wir als "Gräser" (meist Süssgräser, Vorform unseres Getreides) kennen, ist entwicklungsgeschichtlich darauf geeicht, von großen Herden plattgetreten (ja, auch das!) und abgefressen zu werden.

Das Gras "leidet" dann nicht, sondern es bildet mehr Wurzeln aus.
(Und der Boden dann mehr Humus.)

Gras, also eine Wiese die nicht abgefressen/plattgetreten/gemäht oder sonst wie gekürzt wird, wird "überständig",
fällt in sich zusammen, modert und wird erst von Gebüsch und dann von Bäumen überzogen,
das nennt sich dann "Sukzession" (die "Entwicklung von Landschaften") - aber dann gibt es keine "Wiese" mehr, sondern halt nen Wald.

Das ist auch der Grund, warum "Boden" (also unsere Nahrungsgrundlage, der Teil der Humus bildet), Tiere braucht,
die dort leben, fressen, verdauen und mit ihren "Körpersäften" dazu beitragen, dass der Boden gesund bleibt.


Es erschließt sich mir nicht, warum ich es "Liebe" nennen soll, mich und diesen Kreislauf einzuschränken,
indem ich wesentliche Teile dieses Prozesses verdamme und mich, bzw. Tiere und Pflanzen, dem Entziehe.
Für mich ist das eine Entfernung von der, bzw. meiner, Natur.

(Aber "Rasen mähen" mag ich auch nicht. Als ich meine Meerschweinchen noch hatte, hab ich Heu mit ner Handsichel gemacht.)


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

23.01.2022 um 10:45
@DalaiLotta
ich hatte einfach mein Empfinden beschrieben.
Es ging mir da weniger um "Realitäten".
Denn sein Gewissen hat ja jeder selbst.
:)


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

23.01.2022 um 11:04
@Gerlind mir ging es auch nicht um dein Gewissen, sondern um diese immer wiederkehrende Mär,
es sei "Liebe", auf irgendwas zu verzichten, obwohl danach nur alle Beteiligten weiter voneinander getrennt sind.

Als ich damals die Meerschweinchen hatte und gelernt habe, was eine "Wiese" ausmacht,
hat sich mir eine ganze Welt aufgetan.

"Wahre Tierfreunde" täten den Tieren einen größeren Gefallen damit, ein realistisches Bild von der Natur zu bekommen,
als dadurch, ihr schlechtes Gewissen mit Verzicht zu beruhigen und damit nur die Entfremdung zu stärken.

@Nobody.121212 no front, aber "fressen und gefressen werden" ist lange nicht so schlimm, wie zu leugnen,
dass wir alle - Menschen, Tiere, Pflanzen - sterblich sind und Teil des Kreislaufs der Natur.

Es ist möglich, Tiere artgerecht zu halten und zu schlachten - diese Möglichkeiten nicht zu nutzen ist die Sauerei,
nicht die Tatsache, dass sie uns nähren können.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

23.01.2022 um 11:07
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:@Gerlind mir ging es auch nicht um dein Gewissen, sondern um diese immer wiederkehrende Mär,
es sei "Liebe", auf irgendwas zu verzichten, obwohl danach nur alle Beteiligten weiter voneinander getrennt sind.

Als ich damals die Meerschweinchen hatte und gelernt habe, was eine "Wiese" ausmacht,
hat sich mir eine ganze Welt aufgetan.

"Wahre Tierfreunde" täten den Tieren einen größeren Gefallen damit, ein realistisches Bild von der Natur zu bekommen,
als dadurch, ihr schlechtes Gewissen mit Verzicht zu beruhigen und damit nur die Entfremdung zu stärken.
Ich habe es nicht so mit allgemeinen Erklärungen für alle und jeden.
Daher habe ich meinem Empfinden Ausdruck verliehen.
Wenn ich Fleisch esse, tue ich es oft mit gutem Gewissen.
D.h. mir aber nicht, dass es für andere auch so sei oder sein solle.

Diesen Satz werde ich nicht erklären: Wer gegen Massentierhaltung ist , dem ist Massenmenschethik egal und er folgt seinem eigenen Gewissen.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

23.01.2022 um 11:51
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Ich habe es nicht so mit allgemeinen Erklärungen für alle und jeden.
Ich habe es nicht mit den Erklärungen der Veganisten.

Wenn du "auf dein Gewissen" hörst, ist das o.k.,
wenn das als Maßstab für andere gelten soll, wird es wichtig, wie viele kompensative Glaubenssätze dabei sind.
Oder ob es möglich ist, daraus einen Rahmen für mehr Beteiligte zu generieren.
Und der "Kreislauf der Natur" sollte bei den Rahmenbedingungen ja wohl Platz haben - oder es ist mir zutiefst suspekt.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

23.01.2022 um 12:27
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Sie tat mir leid und es tat mir leid, dass ich nicht weitergemacht hatte.
Wenn es dich beruhigt, Äpfel sind für die eher ein Leckerli, so wie für uns Schokolade z. B. Das heißt, zu viel ist ungesund. Wenn da jetzt jeder der armen, traurigen Kuh einen Apfel zuschiebt ... ;) Außerdem Vorsicht, junge Rinder und Kühe können hier Probleme kriegen:
Kühe sind Wiederkäuer und verschlingen ihre Nahrung im Ganzen. Auch Äpfel werden im Stück verschluckt und können dann vor dem Pansen in der Speiseröhre steckenbleiben und zu Engpässen oder Verstopfungen führen.“ Schlimm für die Tiere: Sie müssen mehrmals pro Minute Gase aus dem Pansen ausrülpsen können. Wird dieser Vorgang gestört, bläht der Pansen auf, drückt auf die anderen Organe. Der Kreislauf der Kuh bricht zusammen.

Auch wenn die Äpfel in den Pansen gelangen, richten sie dort viel Schaden an. Kerstin Biemelt: „Das Obst, dass den Tieren natürlich lecker schmeckt, enthält viel Zucker.“ Dieser zerstört den PH-Gehalt des Pansens und führt so zu schweren Schädigungen an der Schleimhaut.
Quelle: https://www.lr-online.de/lausitz/cottbus/landwirtschaft-obstschwemme-wird-zur-toedlichen-gefahr-38066790.html

Also war das, was du gemacht hast, eigentlich sogar sehr gut für sie! Und folglich, man kann auch, ohne das Tier töten zu wollen, unwissentlich großen Schaden anrichten.


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23.01.2022 um 13:05
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Wenn du "auf dein Gewissen" hörst, ist das o.k.,
wenn das als Maßstab für andere gelten soll, wird es wichtig, wie viele kompensative Glaubenssätze dabei sind.
Ja soll es doch eben gerade nicht.
Daher hatte ich geschrieben:
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Wenn ich Fleisch esse, tue ich es oft mit gutem Gewissen.
D.h. mir aber nicht, dass es für andere auch so sei oder sein solle.
Wenn ich meinem Empfinden zum Thema Ausdruck verleihe, bedeutet dies keine Maxime für alle und jeden und möchte auch nicht, dass dies so gewertet wird.

Himmel nochmal.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

23.01.2022 um 13:33
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Himmel nochmal.
Warum soll das nicht für meine Worte auch gelten können?

Ich erkläre nicht, du sollest es so sehen,
ich mache eine Aussage darüber, dass ich es - in dem von mir geschilderten Kontext - so sehe.

Zentrifugal nochmal.

Nicht dein, sondern dieser Maßstab.

Mach mit deinem Gewissen, was du magst.
Wenn irgendjemand sein Gewissen zum Maßstab nehmen wolle, wäre der "Kreislauf (oder "die Realität") jedoch eine wertvolle Orientierungshilfe.
Wo ist das Problem?

Und jetzt komm mir nicht, ich hätte dir "Realitätsbezug" abgesprochen, hab ich nicht.
Ich hab deine Aussage einfach stehen gelassen - und ausgeführt, wie ich das mit "dem Gewissen" sehe.
Immerhin operieren die Veganisten ja über diese Schiene.

(Du kannst mir doch jetzt nicht vorwerfen, dass ich es für selbstverständlich halte, dass du eben nicht "veganistisch" unterwegs bist.
Wenn man genau schaut, steht das auch so da.
Mit Verlaub, diese Raupe stammt nicht aus meinem Sauerkraut. (Busch).)


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

23.01.2022 um 13:43
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Ich hab deine Aussage einfach stehen gelassen - und ausgeführt, wie ich das mit "dem Gewissen" sehe.
Du hast meine Aussage eben gerade nicht einfach so stehen lassen.
Du hast sie benutzt, um daran irgendwas deiner verallgemeinernten Weltanschauung gemäß aufzuzeigen.
Damit verzerrst du meinem Empfinden nach meine Aussage , die ja gerade ein Beispiel sein soll für einzelnes Empfinden, dass eben nicht in irgendetwas Allgemeinem (z.b. einer Ethik für alle und jeden hier in Bezug zu Veganismus und Tierfreundlichkeit) aufgeht.

Also: Ich schreibe von meinem lebensweltlichen Geleitetsein durch mein einzelnes Gewissen und mein einzelnes Empfinden im Unterschied zu einer verallgemeinerten Ethik. Ohne aber dies zur allgemeinen Maxime zu erheben.


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