Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

Infidel schrieb:Mir geht es darum, dass jemand aus der zumindest oberen Mittelschicht leichter daherreden kann über Veganismus und Fleischverzicht als jemand aus der Unterschicht zb

Je teurer man das Fleisch macht um so mehr Menschen zwingt man den Fleischverzicht auf. Meiner Meinung wäre das der dümmste Weg es anzugehen.
Es muss ein Umdenken stattfinden. Fleischverzehr muss eingeschränkt werden, wir müssen ein Stück weg von der Massentierhaltung. Das dauert seine Zeit. Schnellschüsse gingen da wohl recht zügig in die Hose.

Syndrom schrieb:Wenn du mit 3-4 Personen davon unabhaengig leben willst, ist es sogar noch mehr!

Ich sprach von Hühnern, nicht davon, dass du Landwirt wirst oder Selbstversorger.

Heide_witzka schrieb:Je teurer man das Fleisch macht um so mehr Menschen zwingt man den Fleischverzicht auf. Meiner Meinung wäre das der dümmste Weg es anzugehen.
Es muss ein Umdenken stattfinden. Fleischverzehr muss eingeschränkt werden, wir müssen ein Stück weg von der Massentierhaltung. Das dauert seine Zeit. Schnellschüsse gingen da wohl recht zügig in die Hose.

Ich hoffe ehrlich gesagt unter anderem und vor allem auch auf die Zukunftstechnologie, auch bezogen auf das Thema Fleisch und Tiere und Tierhaltung. Zwei Paradebeispiele wären genetische Manipulation (siehe Thema Kükenschreddern) und mit Proteinen produziertes Fleisch ohne ein Tier dabei zu töten.

Infidel schrieb:Zwei Paradebeispiele wären genetische Manipulation (siehe Thema Kükenschreddern) und mit Proteinen produziertes Fleisch ohne ein Tier dabei zu töten.

Jetzt wird mich schlecht. Du hältst Gen- und Retortenfleisch für eine Lösung? Da werde ich lieber zum Veganer.

paxito schrieb:Du hältst Gen- und Retortenfleisch für eine Lösung?

Soweit ich mitbekommen habe, wird dieses Retortenfleisch von einigen für eine gute Alternative zu echtem Fleisch gehalten. Wobei ich da auch misstrauisch bin und mich wahrscheinlich eher nicht damit anfreunden kann. Mal abwarten, wie sich diese Konzepte weiterentwickeln werden.

paxito schrieb:Jetzt wird mich schlecht. Du hältst Gen- und Retortenfleisch für eine Lösung? Da werde ich lieber zum Veganer.

Ja, soweit ich es weiß leider der Geschmack nicht darunter und ich sehe einen Profit für Tiere dabei. Genetische Manipulation bezogen auf Kükenschreddern ist die beste Lösung die ich momentan kenne. Es wird so gehandhabt, dass männliche Küken erst gar nicht entstehen bei der jeweiligen Haltung und deshalb nicht geschreddert werden müssen. Idealerweise wären solche Eingriffe nicht nötig, aber dafür sind wir Menschen viel zu bescheuert bzw. die Betroffenen.

Infidel schrieb:Es wird so gehandhabt, dass männliche Küken erst gar nicht entstehen bei der jeweiligen Haltung und deshalb nicht geschreddert werden müssen. Idealerweise wären solche Eingriffe nicht nötig, aber dafür sind wir Menschen viel zu bescheuert bzw. die Betroffenen.

Es wird aber auch an Rassen gezüchtet, bei denen man die Hähnchen aufzieht. Dass befruchtete männliche Eier aussortiert werden, bevor man sie ausbrütet , halte ich für vertretbar, sonst dürfte ich auch kein Ei verwenden.
Neulich bequatschte mich eine vegane Kollegin, dass das ja auch schon kleine Hühner wären. Ich bin dann tatsächlich so böse geworden, sie daran zu erinnern , dass sie selbst 3 Mal in der 12.Woche abgetrieben hat - danach hab ich mich geschämt, aber in dem Moment konnte ich nicht anders -.-

Frau.N.Zimmer schrieb:Neulich bequatschte mich eine vegane Kollegin, dass das ja auch schon kleine Hühner wären.

Zumindest die Eier, die man für die Nahrung verwendet, sind keine kleinen Hühner, da sie meines Wissens nicht befruchtet sind. Die Eier würden also nicht nach einiger Zeit ein Küken entstehen lassen, sondern einfach verderben und kaputt gehen.

@martenot

Das war ihr doch egal :) Ich wollte es doch damit erklären, dass Frauen dann auch keinen Eisprung haben dürften. Es nutzte nichts.

Infidel schrieb:Mir geht es darum, dass jemand aus der zumindest oberen Mittelschicht leichter daherreden kann über Veganismus und Fleischverzicht als jemand aus der Unterschicht zb.

1. Fleischverzicht bedeutet vegane oder
vegetarische ernährung.

2. Du meinst sicherlich mit Unterschicht, die finanzielle situation, oder ?

Nehmen wir das mal an, befindest du dich im irrtum, wenn du glaubst, das sich schlechtverdienende menschen keine gedanken über fleischverzicht machen, dass sie nicht vegan oder vegetarisch essen. Das hat nichts mit den finanzen zu tun, sondern mit dem nachdenken über die ernährung und ihre konsequenzen für die eigene gesundheit, die anderen tiere und die umwelt.

osaki schrieb:Zyklotrop schrieb:
Ich hoffe für dich das deine Nahrung nicht aus den Produkten besteht die an Tiere verfüttert werden. Sollte es allerdings so sein, dann erscheinen mir manche Posts im Nachhinein doch eher verständlich.

Ich erwarte immer noch, dass du das erläuterst.

@osaki
Auch wenn es natürlich zutiefst albern und eigentlich selbsterklärend ist, aber in deinem Fall will ich dann doch weiterhelfen.
Es ging sich um deine hanebüchene Aussage, die mal wieder stark aufs Drama abzielte (uNur mal so unter uns, das ist einfach albern).

osaki schrieb:Statt die hochwertige pflanzenkost direkt zu verzehren, wird sie in grossen mengen an tiere verfüttert,...

Du schriebst da von "hochwertiger Pflanzenkost" die die Menschen doch besser selbst verzehren sollten statt sie an die Tiere zu verfüttern.
Ich schreib jetzt extra nicht wie grenzdebil diese Aussage ist, das weisst du (hoffentlich) selbst.
Falls das für dich allerdings, aus Gründen, die man nicht weiter erörtern muss, nicht nachvollziehbar ist, empfehle ich den Selbstversuch. Ernähr dich einfach mal eine Woche von z. B. Maissilage, Heu u. Ä. und die wirst feststellen dass es dir aufgrund deines Verdauungstraktes nicht möglich ist deinen Körper so optimal zu versorgen.
Ich wünschte wirklich ein Einige hier würden sich mal mit ein paar biologischen Grundlagen vertraut machen.^^
Zumindest ein wenig.
Dann noch weniger Drama und man könnte schon fast vernünftig diskutieren.
In der Hoffnung dir geholfen zu haben.

osaki schrieb:wenn du glaubst, das sich schlechtverdienende menschen keine gedanken über fleischverzicht machen, dass sie nicht vegan oder vegetarisch essen. Das hat nichts mit den finanzen zu tun, sondern mit dem nachdenken über die ernährung und ihre konsequenzen für die eigene gesundheit, die anderen tiere und die umwelt.

Natürlich machen das auch jene mit weniger Geld in der Tasche, aber es wird da nicht einfach wenn überhaupt seine Ernährung dann komplett auf das bspw. veganisch Organische umzustellen, und ich rede von finanziellen Möglichkeiten.

Ein Wechsel von Fleischkonsum auf nur noch vegetarischen Konsum oder gar zu Veganismus als Lifestyle ist noch lange nicht moralisch viel besser bezüglich Umwelt vor allem.

@Infidel

Heutzutage wird zu 75 % für die Tierfutterproduktion von Schlachttieren angebaut, statt zur direkten Ernährung von Menschen zu dienen. dies hat also sehr wohl einen Einfluss auf die Umwelt. Denn die Energieeffinziens des Fleisches, das dabei herauskommt, ist weitaus geringer als Soja direkt zu essen, die Umweltbelastungen, um ein Tier zur Schlachtreife zu bringen, sind ebenfalls nicht unerheblich. Beispiel: Sojaanbau:

Ein großes Problem des hohen Sojaverbrauchs ist die für den Anbau notwendige große Fläche. Denn der Flächenbedarf macht vor allem in Südamerika Zerstörung zahlreicher Wälder, Grasflächen und Savannen notwendig und verdrängt damit den Anbau anderer Pflanzen (WWF, 2014). Zwischen 1998 und 2004 verschwanden durchschnittlich jedes Jahr 315 ha Waldfläche in Argentinien (Benbrook, 2005). Wissenswert: Die Tofu– und Sojamilchproduktion benötigt nur einen Bruchteil dessen an Land, was die Fleisch- und Milchproduktion für den Anbau des Soja-Tierfutters benötigt (Poore und Nemecek, 2018).

Durch die Abholzung der Wälder in Südamerika wird nicht nur der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten zerstört, es kommt auch zu erhöhten Treibhausgasemissionen, was den Klimawandel weiter vorantreibt. Außerdem kann der Anbau in Form von Monokulturen zu Bodendegradationen und Gewässerverschmutzung führen. Auch für die Bevölkerung im Anbaugebiet kann es zu Konflikten rund um die Landnutzung kommen (WWF, 2014).

Quelle: https://ecodemy.de/magazin/soja-anbau/

ein zweiter Link zu dem Thema: https://www.nzz.ch/panorama/montagsklischee/soja-wird-hauptsaechlich-fuer-tierfutter-produziert-1.18335485

In Deutschland werden 60% des Getreides und 70% der Ölsaaten (die hier produziert werden) an Tiere verfüttert. Das heißt ein nicht unerheblicher Teil des Ackerlandes wird für die Tierfutterproduktion genutzt.

Quelle: https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Fleischkonsum_web.pdf ( ab Seite 23)


Wenn man sich den Vergleich des Nährwertes zwischen Rindleisch und zum Beipsiel Hülsenfrüchten (Linse) ansieht, schneidet Fleich insofern schlechter ab, als das man zur Produktion des Fleisches mehr Nahrung verbraucht, als das dadurch gewonne Fleisch liefern kann, auch das ist nicht umweltverträglich. Zudem liefern die Hülsenfrüchte noch andere Stoffe wie zum Beispiel Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Calzium, die für die Ernährung wichtig sind.

https://lehrerfortbildung-bw.de/u_berufsbezogen/profil/esg/fb3/umaterial/lpe11/m15/

Wenn man sich einmal anschaut, wie teuer der

Heide_witzka schrieb:Je teurer man das Fleisch macht um so mehr Menschen zwingt man den Fleischverzicht auf.

Konsum ist ... Da wäre es, m.E. im Sinne einer Fleischverbrauch-Ethik gar nicht mal falsch, entweder öfters mal zu verzichten, oder eben einfach mehr Geld dafür an der Kasse zu lassen.
Fleisch von Tieren muss nicht zu Ramschpreisen verscherbelt werden. ALDI geht da gerade - wenn auch natürlich etwas heuchlerisch - den richtigen Weg.

Was "gutes" Essen kostet:

https://www.stern.de/genuss/essen/rechenbeispiel--fuer-veggie-wurst-sterben-mehr-tiere-als-fuer-das--original--8350418.html

@osaki
Bezüglich "Veganismus ist viel besser als normale Ernährung"
https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/aug/25/veganism-intensively-farmed-meat-dairy-soya-maize

So rosig sieht es auch mit Veganismus nicht aus und ich habe sowieso nicht vor vegan für die Umwelt zu werden, ich will anderes tun um der Umwelt zu helfen, dafür ist Veganismus nicht notwendig wenn auch eine Möglichkeit.

osaki schrieb:Zudem liefern die Hülsenfrüchte noch andere Stoffe wie zum Beispiel Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Calzium, die für die Ernährung wichtig sind.

Nur liefern vegetarische Lebens mitteln nicht alles und nicht in größeren Mengen an dem was das ein oder andere Fleisch inkl Fisch hat bzw. auch je nach Fischsorte.

@Infidel

es geht mir nicht darum, für Veganismus zu plädieren, ich bin selbst keine Veganerin. Die von mir geposteten Infos und Links sollten deutlich machen, daß die übermäßige Fleischproduktion sehr wohl umweltschädlich ist. Das hattest Du ja bezweifelt:

Infidel schrieb:Ein Wechsel von Fleischkonsum auf nur noch vegetarischen Konsum oder gar zu Veganismus als Lifestyle ist noch lange nicht moralisch viel besser bezüglich Umwelt vor allem.

@paxito
Ich war vom Selbstversorger ausgegangen.
Aber selbst bei nur 10 Huehnern, die picken u. scharren dir 500qm (typische Einfamilienhausgartengroesse) in 14 Tagen kahl und tot- das braucht gut zwei Monate um nach dem Neueinsaeen nachzuwachsen. Du brauchst also locker 2500qm um die Huhnies regelmaessig umzusetzen, damit sie auf ner Wiese laufen.
Und du kaufst immernoch Zentnerweise das "gute" Koernerfutter mit bekannten Umweltnachteilen dazu.
Sowas macht nur Sinn, wenn man das Getreide auch selbst anbaut- und da haben wir wieder die Flaechen, auch nur fuer ein Paar Huehner! ;)


:mlp:

osaki schrieb:es geht mir nicht darum, für Veganismus zu plädieren, ich bin selbst keine Veganerin. Die von mir geposteten Infos und Links sollten deutlich machen, daß die übermäßige Fleischproduktion sehr wohl umweltschädlich ist. Das hattest Du ja bezweifelt:

Wait, da gibt es ein Missverständnis. Dass übermäßiger Fleischkonsum nicht dolle für die Umwelt ist habe ich nicht bezweifelt ^^

@Infidel

Dann ist ja gut, denn Deine Aussage war dann mißverständlich formuliert, deshalb hatte ich sie ja noch einmal zitiert. Gut, wenn man noch mal drüber redet