Nobody.121212 schrieb:Ich nehme an, dass es sich um einen winzig kleinen Anteil handelt, der sich lautstark hervortut, während die Mehrheit freundlich und zurückhaltend ist.
Ob klein oder groß, hier im Faden ist es halt das Thema: wenn man ein Tierfreund sei, müsse das zu Veganismus führen.
Und der Meinung bin ich halt eben nicht.
Und einer meiner Punkte dagegen ist halt, dass es die Bedingungen für Schlachttiere ja wohl eher verbessern würde, wenn es mehr gäbe, die explizit solches Fleisch fordern - und diese "Tierliebenden" fordern (z.T. halt laut), man solle sein Geld auf keinen Fall für Fleisch ausgeben. Am besten gar keiner mehr, weil es "umweltschonender" sei, (also "in Kauf" nimmt, Ersatz auch zu importieren) ....
Ich hab noch keine Diskussion mit Veganern erlebt, die "freundlich" oder gar "zurückhaltend" geführt wurde.
Die reagieren äußerst empfindlich darauf, wenn man sie auf die logischen Brüche in ihrer Argumentation hinweist.
Nobody.121212 schrieb:Was hältst Du davon? Hast Du noch mehr Ideen? Hast Du ein Haustier oder hattest Du mal eins? Wie war das?
Kuh ohne Kalb, ewig Milch gebend? Halte ich, mit Verlaub, für pervers.
Meine Idee wäre eine Förderung des Bodenschutzes, Prämien für Bauern, die Tiere draußen halten. (So wie die Schafe auf den Deichen.) Und Förderung für Bauern, die ihre Ställe mit Stroh betreiben und so Mist produzieren, der dann nicht mit Strom gemacht wird.
Und die Massentierhalter ausbremsen, indem sie wenigstens die Gülle ordentlich fermentieren müssen, bevor diese dann auf die Felder kommt. Humusprämien. "Tiere nutzen" anders framen.
Die machen B12, wenn sie auf die Wiese dürfen, wir brauchen diese Bakterien, die die haben; der Boden braucht das.
(Und Methan wird knapp oberhalb des (bewachsenen) Erdbodens auch anders abgebaut als im Stall; aber da kann man auch über die Fütterung was rausholen.)
Ich hab noch zwei alte Kater, hatte aber lange Meerschweinchen. Daher weiß ich auch, wann eine Wiese welche Nährstoffe hat
und wie "Verdauung" bei denen funktioniert. Oder wie Kühe aus Gras Eiweiß machen können.
Das war cool mit den Wutzen, die hatten mehr Platz als ich früher in meinem Kinderzimmer mit zwei Geschwistern.
5 Stück. Meine Tierärztin sagte, wenn sie ein Meerli wäre, würde sie gerne bei mir leben.
DalaiLotta schrieb:"Persönlichkeit"
Das hatte
@M1ndCon7rol reingebracht und es ist doch ein klassisches Veganer Argument, von wegen "Speziesismus", weil der ungut sei, wären Tiere nicht "anders" sondern was mit "Persönlichkeit".
"Wenn alle gleich wären, wär einer genug" - ich glaub an "Persönlichkeit", aber nicht an so Theorien.
Und stimme dir grundsätzlich zu, aber - ich brauch gar nicht wissen, was "Persönlichkeit" genau ist oder bei Tieren wäre, um die Verbindung zum "Nutzen" zu sehen. Und im Kontext von "soll man nicht" kann ich da halt nur den Kopf schütteln.
Nobody.121212 schrieb:Was hat denn eine Individualität mit Verantwortung zu tun? Oder Verantwortung mit Ausdrucksmöglichkeiten? Oder Ausdrucksmöglichkeiten mit Sinn?
(Du stellst in Frage, was "der Sinn" mit der Liebe zu den Geschöpfen zu tun hat? Nee nech?)
Die "Individualität" nix, die gibt´s umsonst dabei, aber jedes Individuum muss ja lernen, dass seine Handlungen Auswirkungen haben, bzw. welche. Und was davon es will - und wie es mit dem Rest umgeht.
Gerade, weil wir keine "Tiere" sind, weil wir diese Kulturtechniken zur Verfügung haben, sollten wir doch wohl mal unsere "Ausdrucksmöglichkeiten" was weniger auf "Konsum" (was nutzt mir) und was mehr auf "Verantwortung" (wem nutzt das) lenken.
Es macht halt eben keinerlei "Sinn", zu postulieren, Tiere seien nicht zu Nutzen,
statt es zuzulassen, es einzusehen, grundsätzlich, weil man damit nur verantwortungsvoll umzugehen hat.
Das ist dann auch immer gut für die eigene "Persönlichkeit", wenn man Verantwortung übernehmen kann...
Man muss die Tiere ja nicht selber essen wollen, man kann sie ja sehr vielfältig einsetzen.
(Als ich zum ersten Mal gehört hab, Veganer würden Bienenprodukte ablehnen, hab ich gedacht,
da würde sich einer über die lustig machen.)
Und auch mit der Fruchtbarkeit müsste man sich besser auseinander setzen können, ist halt so, exponentiell.
Wenn man Tiere hält, dann leben die ja schon erst mal "besser" i.S.v. sicherer als draußen, es überleben mehr.
Tiere können zwar leiden, es ist aber in meinen Augen ziemlich ausgeschlossen, dass sie "Angst vor ihrem Tod" haben können.
Schlachten ist ein Handwerk - besser ein guter Metzger als ein schlechter Priester.
Und "Veganismus" hat in meinen Augen viel zu viel von einer fruchtbarkeitsfeindlichen Religion
um mir mit "Tierliebe" kommen zu können.