Heide_witzka schrieb:Von einem Beutegreifer gehetzt zu werden bis das Herz schon aus dem Hals springen will und die Stresshormone der Blutdruck die Skala sprengen.
Ein Beutegreifer handelt instinktiv. Es ist schwer, ihm das abzugewöhnen. Sein Jagdtrieb und sein Appetit auf bestimmte Dinge sind artgerecht. Ein Mensch kann frei entscheiden, ob er Fleisch isst oder nicht. Es besteht keine Notwendigkeit dazu.
Was tragen wir denn für eine Schuld oder Verantwortung an dem, wie die Natur funktioniert? Gibt es da draußen irgendwelche Veganer, die fordern, dass man alle möglichen Tiere aus ihrer natürlichen Umgebung herausholt, um sie vor dem Leid in der Natur zu bewahren? Wäre mir neu.
Nein, hier war die Rede von einem Gnadenhof. Da sollen nicht alle Tiere rein sondern nur solche, die sonst abgeschoben werden. Manche von ihnen haben ein Leben lang gedient als Nutzvieh, zB zur Abgabe von Milch, zum Brüten von Kälbern... Irgendwann rechnet sich der Unterhalt nicht mehr, weil die Kuh nicht mehr genug bringt. Dann muss man sie loswerden, weil sie Kosten verursacht, die man nicht anderweitig reinbekommt.
Solche Tiere sollen dann nicht getötet und entsorgt werden sondern leben. Sie haben uns Menschen etwas gegeben - wenn auch unfreiwillig. Wir haben sie benutzt und sie hat es ertragen. Die Kuh hat eigentlich noch ein paar Jahre zu leben, ihr Leben ist längst nicht vorbei. Aber weil sich nichts mehr mit ihr verdienen lässt, wird sie getötet und entsorgt. Das finde ich nicht gut. Dir mag das egal sein, aber mich lässt sowas nicht kalt.
Also warum sollte man nicht aufgrund eines Gefühls von Zuneigung, Dankbarkeit, Mitgefühl dieser Kuh noch ein paar Jahre Lebenszeit schenken? Was spricht dagegen? Oder findest Du sowas "BS" ? Die Kuh kann so einfach mal chillen, mit Artgenossen Zeit verbringen und so weiter. Gnadenhöfe finanzieren sich meist auch durch Besucher, die diesen Tieren dann ihre liebevolle Aufmerksamkeit schenken, sie streicheln, Zeit mit ihnen verbringen, sie füttern und sonstige freundliche Dinge, die viele lebendige Wesen schön und angenehm finden und genießen.
Das Leben ist Geben und Nehmen. Der Gedanke, einem Tier, dem man etwas genommen hat, auch wieder etwas zurückzugeben, scheint mir nicht abwegig, ja positiv, freundlich, gut. Dir scheinbar nicht? Das muss es auch nicht. Aber zu sagen, dass das BS ist und sich darüber aufzuregen, ist doch nochmal eine andere Sache.
Wir haben hier einen schönen Gnadenhof mit sehr vielen Tieren. Die wollte man einfach nicht mehr haben, weil sie irgendwie Probleme machten oder nutzlos waren. Alternativ hätte man sie eingeschläfert. Dort haben sie einen Platz zum Leben. Manche haben vielleicht ein schiefes Bein und humpeln oder ein kaputtes Auge, oder was auch immer es ist. Sie sind aber trotzdem wertvoll und wollen leben. Und in solchen Höfen sind sie eine Bereicherung für die Besucher.
Also was hast Du an solchen Dingen auszusetzen?